Tonbandforum

Normale Version: Mischpult Verkabelung
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Hallo allerseits,

Ich hole das Thema nochmal hoch, welches wir hier schonmal diskutiert hatten:

https://tonbandforum.de/showthread.php?t...#pid340340

Da das aber nicht ganz zum ursprungsthema des Threads passt, entkupple ich das mal hier.

Ich möchte nämlich in den nächsten 2 Wochen am liebsten das mit dem Pult machen. Das Problem ist nur das das Sich vergrößert hat, ich habe nämlich nochmal Kanalzüge für das Pult in die Finger bekommen.
Aber ich habe auch nochmal nachgedacht wie ich das alles hinstelle und bin zu der Erkenntnis gekommen, das ich oberhalb von dem Pult am besten die Patchbays anbringe. Das ist dann vom Signalweg her kürzer.
Das heißt das die längste Strecke die ich habe 2 Meter sind.
Am liebsten würde ich soviele Kanäle wie möglich anschließen und dies ganz klar mit Multicore Kabeln! Weil die 1000 einzelnen Kabel will ich auf jeden Fall vermeiden.
Nun ist es so, das Insert, Tape In, Tape Out & Line durch ein Kabel sollen und das XLR Extra, da dies wo anders hin soll.
Das heißt das ich multicore Kabel mit 8 Adern brauche und dies in einiger Menge. Bei Thomann komme ich wenn ich nur 24 Kanäle mache dann trotzdem auf weit über 200€… da hat das Pult pro Kanal weniger gekostet…
Dazu würden noch pro Seite die Stecker kommen. Da ich auch bloß patchbays mit Klinke auf beiden Seiten habe (Und davon aktuell noch zu wenige… Also falls jemand noch welche hat, bitte melden…).

Die Frage ist jetzt ob ihr gute günstige Multicore Kabel kennt und ob ihr eine Idee habt wie ich die Kabel auf Mischpultseite richtig anschließen kann, also mit Steckern oder Pultintern über die Flachbandkabel…

Ich bin da aktuell immernoch ein bisschen ratlos, da es einige Möglichkeiten gibt und ich den besten Mittelweg aus bezahlbar und Qualität haben will.

Das RJ45 klang nicht schlecht. Aber hier haben die einzelnen Paare leider keine Erdung, sondern nur das gesammte Kabel eine gesamte erdung, was das löten schwierig machen sollte.

Viele Grüße!
Joni
Hi Joni,
Multicores bekommt man immer mal wieder günstig auf EBay Kleinanzeigen. Viele Bands rüsten um und haben keinen FOH-Mixer mehr. Daher sind die Multicores dann auch obsolet. Ich habe ein 30 Meter-Kabel mit 16/4-Terminal. Man, ist das Teil sauschwer!
Dumme Frage, was ist ein FOH-Mixer ?

MfG, Tobias
Front of House. Heute wird oft mittels iPad gemischt. Der voll digitale Mixer ist kaum größer als eine Stage Box und verbleibt auf der Bühne.
Thomas war schneller

Gruß Wolfgang
Wir haben zwar noch einen FOH-Mixer, der aber mittlerweile digital und komplett kabellos mit der Bühne verdrahtet ist.
Die Zeit der "Starkstromkabel" ist vorüber... ;-)

Grüße
Erhard
Hallo Joni,

wie schon im alten Thread geschrieben - ich würde Dir raten, das Service Manual zum Pult (Link nochmal: https://dokumen.tips/download/link/mitec...anual.html) genau zu studieren und mit Deinen Baugruppen abzugleichen. Dort sind die Verbindungen der Module und Anschlüsse untereinander mitsamt Belegung der internen Steckverbinder beschrieben. Dort ist auch ein Patch-Modul mit dem Anschluss für ein Multicore-Kabel beschrieben, das Du vermutlich nicht hast. Trotzdem kann die Beschreibung davon vielleicht gute Anregungen für Deinen Anschluss geben.

Für den Anschluss Deiner Verkabelung am Pult - egal mit welchem Kabelmaterial auch immer - würde ich noch immer dazu raten, an diese internen Stecker für die Flachbandkabel zu gehen. Bei Deiner Kanalzahl explodiert sonst der Aufwand für das Verlöten von Steckern. Wie schon geschrieben, ich glaube, es lohnen sich Entwurf und Fertigung einer genau passenden Adapterplatine. Keine Veränderungen am Pult nötig, nur Verwendung von sowieso vorhandenen Schnittstellen - wenn auch nicht die an der Rückwand außen.

Auch die Seite der Patchbay ist einen Gedanken wert: Kannst Du dort nur mit Klinkensteckern anschließen? Oder kann man da intern/hinten/... auch direkt einzelne Adern auflegen? Was für eine Art Adapter brauchst Du hier? Oder auch auf der Seite eine passende Platine zum Übergang von Kabel auf Anschlüsse? Genau überlegen.

Zum Kabel: Ob Du paarweise geschirmte Adern brauchst, weiß ich nicht so recht - ich bezweifle es. Da Du die Mikrofonsignale sowieso extra führen willst und die genannten Anschlüsse alle einigermaßen hochpegelig und noch dazu symmetrisch sind, sollten sie sich nicht übermäßig dran stören, wenn die Adernpaare nur eine gemeinsame Abschirmung haben. Am besten mit einem Prototyp ausprobieren - denn hier stecken die Kosten. Wenn Du geschirmte Adernpaare brauchst, kommst Du an einem dafür gemachten Multicore nicht herum.

So. Trotzdem ist auch der Blick auf die fertigen Alternativen nochmal sinnvoll: Ein 3m-Kabel mit je 8 Stereo-Klinkensteckern an jeder Seite kostet zum Beispiel bei Thomann knapp 18 € (the sssnake SPP8030). Damit könntest Du ohne Lötaufwand vermutlich Pult und Patchbay für 2 Kanäle verbinden (2x die vier von Dir genannten). Vier solcher Kabel kaufen, damit 8 Kanäle anschließen, rumspielen, überlegen ob es Dich glücklich macht. Natürlich ist das teurer als die oben skizzierte Selbstbaulösung - aber auch um Welten einfacher. Zeit ist Geld - früher oder später Wink

Viele Grüße
Andreas
(13.10.2023, 14:12)Darwin schrieb: [ -> ]Hi Joni,
Multicores bekommt man immer mal wieder günstig auf EBay Kleinanzeigen. Viele Bands rüsten um und haben keinen FOH-Mixer mehr. Daher sind die Multicores dann auch obsolet. Ich habe ein 30 Meter-Kabel mit 16/4-Terminal. Man, ist das Teil sauschwer!

Hi,

Daran hatte ich auch schon gedacht, die Frage ist bloß ob das so praktisch ist mit sovielen Kanälen in einem Kabel, weil dann sind die Ziele von den Kabeln weit auseinander, aber ich werde da mal dran bleiben!
Ich selbst hab übrigens noch im Live Einsatz die schweren Stage Boxen. Eine selbstgebaute und eine 24/8 mit 30 Metern, die ich für ein Appel und ein Ei geschossen habe, weil diese einige Zuneigung brauchte…

@Andreas
Danke nochmal für den link von der Anleitung, ich habe diese ausgiebig studiert und habe mir das mal genau angesehen. Am sinnvollsten wäre es schon innen das anzugehen. Aber ich weiß immernoch nicht so ganz wie ich das mit den Pfostensteckern mache.
Meine Vorstellung wäre folgende: Man packt alles außer den Mikroeingang auf ein Multicore pro Kanal. So das man einzelne Kanäle auch wieder abstecken kann und das Pult mehr oder minder transportfähig bleibt.

Das mit der Platine klingt gut, auch wenn ich davon keine Ahnung habe. Wobei es wäre auch nicht tragisch das zu löten, ich bin in den Ferien sowieso mit einem Kumpel im Studio und wir haben in den Ferien nichts vor, da wir beide nicht in den Urlaub fahren. Also können wir auch ein Tag darin investieren sowas zu löten…

Das mit den patchbays ist leider so das da nur Stecker gehen, ich habe hauptsächlich Behringer patchbays, aber auch einige No Name, die ich wenn das Geld mal reicht gerne tauschen würde. Aber aktuell reicht es halt nicht… weshalb es gut wäre wenn es auf patchbay Seite flexibel bleibt.

Das mit den geschirmten Kabeln meinte ich halt bloß, da auf patchbay Seite die Stecker vermutlich nicht nebeneinander sind. Sondern es wird dann halt eine Reihe patchbays für Line geben, eine Für Aufnahme, eine für Insert und eine für Tape In. d.H. Das die Stecker ein Stück auseinander liegen und dann halt ein Stück nicht geerdet sind und die Frage ist auch wo ich die gesamte Erdung dann Ranstecke?

Das mit den Kabeln bei Thomann geht auch. Aktuell habe ich sogar 3 Kanäle mit unsymmetrischen Kabeln dran, die ich noch rumfliegen hatte(hab mal eine Kiste von denen geschenkt bekommen, ältere Modelle, mit kleinen Farbringen an den Steckern).

Aber ich will da eine richtige Lösung für haben und will auch was lernen durch das selber bauen. Und bevor ich in den Herbstferien ein paar Tage in der Luft hänge, mache ich lieber das als Projekt, auch wenn es zeitaufwändig ist, das macht mir nichts…

Viele Grüße!
Joni
Hallo Joni,

zu den Platinen: Ich hab mir mal eine für einen Mikrofon-Vorverstärker nach Schaltplan entworfen und bestellt. Als Software hat mir Fritzing gereicht (kommt aus der Arduino-Bastel-Welt und ist ausreichend einfach zu bedienen und zu lernen), bestellt habe ich sie in Fernost bei JLCPCB - davon gibt es aber mehrere sehr vergleichbare Anbieter.

Eigentlich brauchst du im Mischpult nur Adapterplatinen mit zwei Steckverbindern: Stiftleisten für die Pfostenstecker auf der einen Seite, und irgendwelche Schraubklemmen, LSA-Verbinder, oder RJ45 auf der Multicore-Seite. Dazwischen sind Leiterbahnen, die "einfach nur" die richtigen Pins verbinden. Wenn das Layout richtig ist, kannst Du nicht mehr aus Versehen bei einem Kanal die Adern vertauschen!. Wenn die Platinen dann geliefert sind, musst Du nur noch die zwei Verbinder drauflöten.

Du könntest darüber nachdenken, auch auf der Patchbay-Seite wieder mit eigenen Platinen zu arbeiten, auf die dann eben Klinkenbuchsen gelötet sind. Also sozusagen Deine eigene Patchbay machen, Kabel von hinten, Klinkenbuchse von vorne. Ob aber Platinen mit fast 19" Breite plus die passenden Gehäuse dann noch günstiger sind als fertige Patchbays, weiß ich nicht.

Wenn Du ans Kabel Klinkenstecker löten willst, kommst Du an paarweise geschirmten Adern eigentlich nicht vorbei. Die gibt es bei echten Multicore-Kabeln für die Audio-Anwendung - oder auch bei Netzwerkkabeln mit der Kennung S/STP oder S/FTP (mit Folienschirm - siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Twisted-Pair-Kabel#STP).

Viele Grüße
Andreas
Hallo allerseits,

Ich bin grade eben am schauen und ich finde die platinenlösung mit Schraubklemmen ganz sinnvoll.
Ich habe eben mal nach Kabeln gesucht und z.B. sowas hier gefunden:
https://www.amazon.de/ARLI-Verlegekabel-...=8-54&th=1

Hier ist jedes Paar einzeln geerdet, wo liegt denn der Größe unterschied zu einem normalen Audio Multicore Kabel? Weil wenn es keinen großen Unterschied gibt wäre sowas doch spannend, oder?

Viele Grüße
Joni
Sowohl Schirm und Adern werden starr sein, das Kabel also wenig flexibel. Falls das nicht stört, sollte es ok sein.
LG Frank
Ich würde dir eher davon abraten.
Es handelt sich hier um relativ starres Installationskabel.
Nicht nur die einzelnen Adern sind starre Kupferadern, auch der Mantel ist sehr steif.
Das Kabel ist für einmalige feste Verlegung z.B. gebündelt auf Kabeltrassen oder Ähnlichen gedacht.
Auch das anschließen ist nicht ganz trivial, da die einzelnen Adern für LSA-Technik ausgelegt sind und nicht um diese abzuisolieren und mit Schraubklemmen anzuschließen.
Dafür ist im Gegensatz zu dem steifen Außenmantel die Isolierung der einzelnen Adern recht weich und empfindlich und verträgt kaum mechanische Beanspruchung. 
Auf dem Baumarkt oder auch online bekommst du das CAT7 Netzwerk-Installationskabel mitunter als Meterware.
Zum probieren solltest du dir erstmal einen Meter davon kaufen und prüfen, ob es deinen angedachten Zweck erfüllt bevor du einen ganzen Ring kaufst.
Hallo allerseits,

Da ich wie bereits geschrieben aktuell die Ferien plane ist das anschließen von dem Pult wieder aktuell.
Aktuell tendiere ich zu Den CAT Kabeln mit einzeln geerdeten Paaren, da mein Vater als ITler arbeitet und die immerwieder Patchkabel mit kaputten Nasen haben, die dann weggeschmissen werden. Diese könnte ich super in Kabel für das Pult umarbeiten und das für umsonst!
Bei den Platinen habe ich einen Entwurf gemacht, ich schaue mal das ich zum Testen mir mal einen Schwung bestelle. Außerdem habe ich mir auch einige Klinkenstecker bestellt, nachdem ich mal bei einschlägigen China Händlern geschaut hatte. Die Stecker brauchen keine gute Qualität für mich zu haben, da sie nur hinten in die patchbays reinkommen und dann hoffentlich nur noch sehr selten angefasst werden müssen. Das einzige worauf ich wenig Lust habe, ist die ganzen Kabel zu verlöten, aber das muss halt sein. Da werden wohl ein Kumpel und ich mal 1-2 Tage aufbringen müssen.

Ich werde berichten wie das weiter geht.
Ich will übrigens auch demnächst im Studio noch 2 Wallboxen bauen um dort Geräte einzustecken, das mache ich auch vielleicht mit solchen Kabeln, da die Enden da in patchbays enden werden. Da werde ich auch auf jeden Fall berichten wie das wird.

Viele Grüße!
Joni