Tonbandforum

Normale Version: Dual 1224
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Moin aus Hamburg und kurz.Ich bin Peter 53 Jahre alt und durch Zufall auf dieses Forum gestoßen.
Ich bin ein absoluter Laie und bitte darum es bei eventueller Beantwortung meiner Frage zu beachten.Ich kenne die üblichen Begriffe was der Durchschnittsmensch so kennt aber das war's leider auch schon.Habe mir wieder eine kleine Yamaha Stereoanlage bzw Verstärker incl CD und die dazugehörigen Lautsprecher gekauft um meine alten CDs zu hören.Zusatzlich habe ich noch einen Teufel Subwoofer meines 5.1 Systems mit angeschlossen und es hört sich alles sehr gut an für meine Verhältnisse.Bin zufrieden.Nun hat mir mein Nachbar einen Dual Plattenspieler Modell 1224 geschenkt der wohl locker 20 Jahre oder länger im Keller stand.Da mein Yamaha Verstärker keinen Phono sondern nur einen Aux Eingang hat habe ich herausgefunden das man noch einen Extra Vorverstärker benötigt.Also bestellt und angeschlossen.Ich gehe davon aus das die ganzen Einstellungen am Spieler neu justiert werden müssen und habe da auch selbst schon leihenhaft dran rumgefummelt.
Davon ab hört es sich aber trotzdem dumpf und schrecklich an.Unterschied zu CD ist ja immer vorhanden aber ich will es mal so beschreiben CD =Mercedes Plattenspieler=Trabant... Natürlich würde ich erstmal auf die Idee kommen eine neue Nadel zu kaufen oder eventuell auch diesen ganzen Tonabnehmer.Durch falsche Justierung/Einstellungen usw kann dieser schlimme Klang nicht sein meiner Meinung nach.Jedenfalls kann das nicht der alleinige Grund sein.Meint ihr ich soll noch investieren in eine neue Nadel (vielleicht ist die schon 30 Jahre alt oder älter)und auch neuen Tonabnehmer?Oder sein lassen und ein neues Gerät kaufen?Für ein neues Gerät hätte ich allerdings nur ein Budget von maximal 250 Euro als alleinerziehenden Vater . Eigentlich finde ich das alte Teil schön denn es hat Charakter und den 70iger Jahre Charme.Darauf würde es auf jeden Fall stilvoller sein meine Pink Floyd Alben zu hören als auf einen modernen Plastikteil.Hätte vielleicht jemand einen Ratschlag?Da wäre ich sehr dankbar.Und bitte daran denken das ich wenig bis keine Ahnung habe .Nette Grüße Peter

Habe noch vergessen zu Fragen ob der üble dumpfe Klang nur an einer abgenutzten Nadel liegen kann oder ob es schwerwiegende re Probleme sein müssen?
Hallo Peter,

willkommen in diesem Forum.

Erst wäre es mal wichtig zu wissen, welcher Tonabnehmer am 1224 montiert ist. Der 1224 war das Einstiegsmodell der Serie und kam ab Werk nur mit einem Keramik-System (wahrscheinlich Dual CDS 660). Für ein solches braucht man keinen Vorverstärker, man könnte den Plattenspieler direkt an AUX anschließen.

Keramik-Systeme sind aber nicht mehr zu empfehlen, es sollte schon ein Magnetsystem sein (für das man wiederum den Vorverstärker braucht, intern oder wie bei Dir extern). Da der 1224 eben nur das Einstiegsmodell war, ist da nicht ganz so viel Luft nach oben, da er nur über den einfachen Motor verfügt, bei dem es zu Brummeinstreuungen ins System kommen kann. Aber sehr unproblematisch beim 1224 sind z.B. das Shure M75 oder das Dual DMS 200/210/220 (letztere sind von Audio Technica). Diese Systeme wurden damals in großer Anzahl mit den etwas größeren Dual-Plattenspielern ausgeliefert und sollten daher noch problemlos zu fairem Kurs auf dem Gebrauchtmarkt zu bekommen sein. Eine neue Nadel ist natürlich nach fast 50 Jahren empfehlenswert, wobei es heute wohl nur noch Nachbauten gibt.
Zunächst einmal würde ich bezweifeln, dass ein neuer Plattenspieler für 250 Euro besser als der Dual 1224 ist.

Dann würde ich auf jeden Fall einen neuen Tonabnehmer daran packen, nicht nur eine neue Nadel. Und auch wirklich einen neuen und nicht irgendwas gebrauchtes, was auch schon 30-40 Jahre alt ist. Zum Beispiel ein Audio-Technica - AT-VM95E oder ein Ortofon OM 10.

Um die Justierung des neuen Systems zu vereinfachen, markiere vor dem Ausbau des alten Systems am Headshell die genaue Position, an der die Nadelspitze der Original-Nadel ist. Bau das neue System so ein, dass dessen Nadelspitze an der selben Position ist. Nimm ein Stück Millimeterpapier und mach ein Loch rein, das über den Mitteldorn des Plattenspielers passt. Von der Mitte des Lochs aus gemessen mach zwei Markierungen bei 62,5mm und 117,5mm. Setz die Nadel auf die beiden Punkte und verdrehe das System so, dass es parallel zu den Linien auf dem Millimeterpapier ist. Wenn Du z. B. eine Bleistiftmine mit ein bisschen Tesafilm an der Vorderseite befestigt, siehst Du das besser. An beiden Positionen die Justage überprüfen, bis es passt, dann festschrauben und nochmal überprüfen. Dann Gewicht einstellen im oberen Drittel des vom Hersteller angegebenen Bereichs für die Auflagekraft. Sollte der Tonarm beim Abspielen nicht waagerecht sein sondern in Richtung Nadelspitze etwas runterhängen, eine Matte auf den Plattenteller legen.

Diese Art der Justage ist erstmal genau genug und man braucht keine teure Schablone.

Gruß
Robert
Hallo,

als ersten Schritt empfehle ich die Lektüre der Bedienungsanleitung: 

https://www.hifi-archiv.info/Dual%20Anle...index.html

Da werden evtl einige Begriffe klar.

Magnetsystem ist eine gute Idee. Empfehlen würde ich ein gebrauchtes Shure M75 D mit Dual-Klick Befestigung. Dann muss auch nichts an der Position justiert werden. Das System kommt auch mit dem Motor klar und es sind keine Brummeinstreuungen bekannt. Ersatznadeln gibt es in einfacher aber passabler Qualität für um die 25€.

Viel Spaß damit und viele Grüße.

Roman
Mit solchen Sachen wie Tonabnehmerjustage überfordert man einen Newbie aber erheblich, deshalb hätte ich einen anderen Vorschlag:

Ich habe noch einen Systemkörper Shure M75MG-D mit einer unbenutzten Originalnadel N75ED-T2 (Mexicoversion).
Das Janze sogar in einer TK14-Headshell fertig zum Einsetzen. Keine Justage, nix! Dafür würde ich nichts haben wollen, denn bei mir liegt es doch nur rum
Wenn Peter es haben möchte -> PN oder Mail!

LG Holgi

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P.S.:
Die Nadel ist elliptisch (äußere rote Skala am Antiskating-Einsteller) und möchte mit 1,2-1,3 p gefahren werden. Dann gibt es auch keinen dumpfen Klang mehr, der daher rührt, dass du das vorhandene Keramiksystem an den Entzerrer-Vorverstärker angeschlossen hast. Der hebt nämlich die tiefen Frequenzen erheblich an, während die hohen ebenso stark gedämpft werden. Für magnetische Tonabnehmer ist das notwendig, die haben dann am Ausgang des Vorverstärkers einen glatten Frequenzverlauf. Keramische oder Kristallsysteme haben den von Natur aus schon und dürfen daher nicht über einen Entzerrer-Vorverstärker gefahren werden. Die Ausnahme von dieser Regel möchte ich hier nicht weiter vertiefen. An einem AUX-Eingang passt der Pegel eines Keramiktonabnehmers zwar, aber die Bässe wären ziemlich dünne, weil der Eingangswiderstand wahrscheinlich zu niedrig wäre. 

Man muss allerdings bemerken, dass all diese alten Dual-Wechsler eigentlich immer eine Vollrevision verdient haben. Verharztes Fett, fehlender oder bröckelnder Steuerpimpel, teilweise gerissene Antiskatingscheiben und laute Motoren und Zwischenräder machen das sehr oft nötig, wenn man wieder lange Freude an den alten Schätzchen haben möchte. Ich habe jedenfalls meinen beiden Reibradlern 1228 und 1229 jeweils das volle Programm angedeihen lassen und sie waren hinterher kaum noch wiederzuerkennen! 

Aber wenn man in technischer, hier besonders mechanischer Hinsicht, zwei linke Hände und keine Erfahrung hat, ist das leichter gesagt als getan, das ist mir klar...
Also erstmal muss ich mich hier bei allen Leuten sehr bedanken!!!! Damit hätte ich nicht gerechnet.Soviele Antworten und Hilfestellung bzw.Mühe für einen fremden Neuling.Man merkt hier wirklich,daß ihr echte Fachleute und Liebhaber mit Herzblut seid.Meine Tochter wird nächste Woche 18 Jahre und ich bin grade mit Vorbereitungen für eine Familienfeier beschäftigt und aus diesem Grund Antworte ich erst jetzt.
Ich gebe zu das ich teilweise tatsächlich (noch) überfordert bin mit einigen Antworten bzw.Vorschlägen mein Problem mit dem alten Dual zu beheben.Bis man auch nur annähernd auf den Wissenstand von Euch kommt braucht es wahrscheinlich viele Jahre.Ich bleibe aber am Ball und freue mich darauf demnächst nicht nur wie aktuell meine alten CDs ,sondern auch meine alten LPs mit einem vernünftigen Sound zu genießen.Ich kann mich noch gut an das einschneidende Erlebnis erinnern, als ich als 22 Jähriger meine damalige gute Stereoanlage mit CD Player (Einzelkomponenten von Kenwood mit sehr guten grossen 4Wege Lautsprechern einer dänischen Manufaktur -Name vergessen)um einen Plattenspieler erweiterte...Ich glaube das war damals einer von Teak .Damals war die Platte Out und ich hatte schon eine grosse Sammlung an CDs.Ich kaufte mir als Erstes das Live Album Delicate Sound of Thunder von Pink Floyd.
Das Ergebnis war Gänsehaut.......
Es kommt natürlich immer auf die Qualität der Aufnahme und Pressung an, aber es ist doch etwas ganz anderes vom Sound und Wärme der Musik.Naja das brauche ich Euch wohl nicht zu erzählen ?Ich glaube ich werde erstmal das sehr nette Angebot vom Hannoholgi annehmen und mich bei ihm melden.
Vielleicht ist das schon eine Lösung meines Problems .Für die genaue Justierung und Abstimmung u.s.w hätte ich nun auch schon ein Angebot zur Hilfe vor Ort ,falls ich alleine nicht weiterkomme.(Ein Freund meines Bruders.Ein Plattenliebhaber mit grosser Sammlung und auch entsprechenden technischen Kenntnissen ) Also wenn das mit dem Angebot klappt werde ich erstmal sehen wie sich der Dual dann anhört .Dann schaue ich mal weiter was Reinigung, Revision angeht.Übrigens als meine Tochter den Plattenspieler sah,und er läuft ja aber wie gesagt mit schrecklichen Klang,kaufte sie sich direkt 2 LPs von ihren Lieblingskünstlern und fand das abspielen trotz des miesen Klangs toll.Naja die Jugend von heute mit ihren Sportify und Bluetooth Mono Lautsprechern ist ja auch miesen Klangs gewöhnt...?Bin mal gespannt was sie sagt wenn der Sound dann vernünftig bis gut ist.Ich glaube ich habe jetzt nur auf den Kommentar von Hannoholgi geantwortet aber er gilt natürlich Allen.Seht es mir nach falls es so ist denn ich schreibe hier mit dem Handy und da ist die Menüführung etwas unübersichtlich)Mein Laptop ist nämlich auch defekt aber der ist momentan nicht so wichtig wie der Plattenspieler ?)
Ich werde mich dann mal bei Hannoholgi melden und auch gerne weiter berichten was daraus geworden ist.
Nette Grüße und nochmals vielen Dank!
Peter

Noch eine kleine Anmerkung zu meinem Kommentar.Denkt Euch bitte die Fragezeichen weg.Das sollten eigentlich Smileys sein.
Sowas passiert wenn man mit dem Handy hier schreibt
(08.08.2023, 15:20)Peter Hamburch70 schrieb: [ -> ]...Mein Laptop ist nämlich auch defekt...

Auch dabei könnte dir im Forum geholfen werden --> KLICK
Bei Interesse, einfach melden, ich unterstütze auch gern bei der Einrichtung
Hallo Jörg.
Auch Dir vielen Dank für das Angebot!
Ich komme vielleicht darauf zurück wenn ich den Laptop mal wieder wirklich benötige.Bin jetzt erstmal im Plattenspielerfieber/Modus.
Nette Grüße!
Peter
(07.08.2023, 21:44)gdy_vintagefan schrieb: [ -> ]Der 1224 war das Einstiegsmodell der Serie und kam ab Werk nur mit einem Keramik-System (wahrscheinlich Dual CDS 660). Für ein solches braucht man keinen Vorverstärker, man könnte den Plattenspieler direkt an AUX anschließen.

Das wird nichts mit einem gängigen AUX Eingang. Diese haben meist einen Eingangswiderstand von etwa 47KOhm.
Keramiksysteme brauchen einen hochohmigen Eingang mit einem Eingangswiderstand von mindestens 1MOhm.
Früher hatten einige Verstärker und auch Tonbandgeräte einen solchen speziellen Phono Eingang. (nicht zu verwechseln mit einem "richtigen" Phono Eingang für Magnetsysteme mit RIAA Entzerrung)
z.B TG 1000 von Braun.
An modernen Verstärkern findet man sowas nicht mehr. Da fehlt ja auch oft der echte Phono Eingang.
Davon ab sind Keramiksysteme natürlich "Low-End" (Stichwort Trabbi) und benötigen ordentlich Auflagekraft.
Eine Umrüstung des Plattenspielers auf ein günstiges Magnetsystem kann sicher nicht schaden.

Der 1224 ist übrigens das selbe Laufwerk, das auch im HS 130 drinsteckte, meine erste Steroanlage von 1975 als Jugendlicher.
https://www.hifi-wiki.de/index.php/Dual_HS_130
Da habe ich auch irgendwann selber Hand angelegt und den integrierten Verstärker lahmgelegt und ein Magnetsystem verbaut, so daß ich den Plattenspieler an einen anderen, besseren Verstärker anschließen konnte.
Der Reibradantrieb ist allerdings ja auch nicht gerade die Wucht.
Ich würde daher nicht zuviel Arbeit in das Gerät stecken.

Gruß, Jan
Da ja am Tonabnehmer selbst dank des Dual Klicksystems der tangentiale Spurfehlwinkel nicht mehr justiert werden muss/kann, bleibt nur noch die Tonarmeinstellung. Die bekommen wir auch ohne den Freund deines Bruders hin!

1. Tonabnehmer montieren: Silbernen Hebel am Tk bei auf der Stütze verriegeltem Tonarm nach hinten klappen, dabei die andere Hand zum Auffangen drunterhalten.

2. Neuen Tk mit Shure-System in umgekehrter Reihenfolge montieren, dabei unbedingt auf die empfindliche Nadel achten! 

3, Tonarm immer noch auf der Stütze verriegelt... Auflagekraft rechts seitlich am Tonarmlager auf 0 stellen. Antiskatingsteller davor auf der Grundplatte auf 0 stellen.
 
4. Netzstecker ziehen. Tonarm von der Stütze lösen und leicht festhalten, um seitliches "Ausschlagen" und Beschädigung der Nadel zu vermeiden. Das Gegengewicht am hinteren Ende des Tonarms durch a) Lösen der seitl. Klemmschraube grob und dann b) durch Drehen des Gewichts fein so ausbalancieren, dass der Tonarm mit der Nadelspitze etwa in Höhe der Plattentellermattenoberseite frei schwebt. 
Das sollte schon recht genau geschehen, auf einen mm kommt es dabei aber nicht an!

5. Tonarm wieder auf der Stütze verriegeln, Auflagekrafträdchen auf 1,25 p und Antiskatingrädchen auf der roten Skala mit dem Oval (0) auf den gleichen Wert einstellen.

Fertig. Der Tonarm ist nun bzgl. der Auflagekraft und des Antiskatings auf das neue TA-System einjustiert. Genauigkeitsfanatiker überprüfen die Auflagekraft noch mit einer Tonarmwaage, die es mechanisch und elektronisch gibt. Denn die Skala am Tonarmlager ist bei den alten Geräten manchmal nicht mehr ganz genau. Die Auflagekraft wird ja bei den Duals mittels einer Feder eingestellt, was zur Folge hat, dass (bei richtig ausbalanciertem Arm) der Dreher in jeder Lage spielt, auch schräg, quer, senkrecht oder auf dem Kopf! Letzteres scheitert meist daran, dass die Platte oder der Plattenteller abfällt, wenn der Sprengring an der Nabe fehlt.   Big Grin

Aber natürlich kannst du deinen Dual auch ganz normal waagerecht aufstellen. Im Wasser stehen, wie ein Dreher Auflagekrafteinstellung über Gewicht, muss er aber nicht! Die Wasserwaage kannst du getrost in der Werkzeugkiste lassen...  Wink
(08.08.2023, 15:20)Peter Hamburch70 schrieb: [ -> ]Übrigens als meine Tochter den Plattenspieler sah,und er läuft ja aber wie gesagt mit schrecklichen Klang,kaufte sie sich direkt 2 LPs von ihren Lieblingskünstlern und fand das abspielen trotz des miesen Klangs toll.

Bitte keine neuen LPs mit Deinem jetzigen Tonabnehmer mehr abspielen. Abgenutzte Kristall-Tonabnehmer können LPs sehr schnell beschädigen. Dann klingen die mit allen Tonabnehmern schrecklich. Wink

Gruß
Robert
Hallo Robert und ja das sind so Sachen wo man als Amateur nicht drüber nachgedacht hat.Dann will ich mal hoffen das die neuen Platten keinen allzu großen Schaden genommen haben.
Gruß Peter

hannoholgi ich habe eine PM gesendet
L.G Peter
auch wenn ich mich vielleicht unbeliebt mache, aber ich würde Dir empfehlen, in den 1224 nicht zu viel Energie zu investieren. Es gab zur Bauzeit des 1224 bei Dual zwei Reibradler Plattformen, die kleine mit dem 27cm Teller, wo Langspielplatten über den Rand rausstehen, und die Große mit 305mm Teller. Von der kleinen Bauform gab es zwei Modelle, die so abgespeckt waren, dass sie nicht die HiFi Norm erfüllt haben, und das waren der 1220, der noch nicht mal ein Gegengewicht hatte, und den es nur in Koffern oder billigen Kompaktanlagen gab - und eben den 1224. Der 1225 war dann der Einstieg in die HiFi Welt, das Laufwerk unterscheidet sich vom 1224 aber nur durch einen besseren Motor - der Leichtbau Plattenteller aus Blech und die recht primitive Tonarmlagerung ist bei beiden gleich.

Da die kleine Laufwerksplattform bei den Liebhabern bis heute nicht so gesucht ist, sind auch die besseren Modelle günstig zu haben, der 1226 hat schon einen schweren Gussplattenteller und einen Arm, der auch horizontal auf Spitzenlagern liegt, der 1228 hat dann die kardanische Tonarmlagerung der großen Duals, und klingt auch genauso gut. Ein weiterer Vorteil der größeren Modelle ist, dass sie ab Werk in großen Konsolen mit Klapphaube verbaut sind, wo man Langspielplatten bei geschlossener Haube spielen kann. 1224 und die älteren Versionen des 1225 stecken in kleinen Gehäusen mit Auflegehaube, unter die nur Singleplatten passen.

Lohnenswert sind auch die Vorgängermodelle, vor allem der 1218. Sie sind von den Eigenschaften fast identisch, haben aber noch die Geschwindigkeit 78 für Schellackplatten und eine von der Geschwindigkeit unabhängoge Einstellung des Plattendurchmessers. 122x stellt bei 33 automatisch 30cm und bei 45 automatisch 17cm ein, was vor allem ärgerlich ist, wenn man die Automatik für Maxisingles oder Neupressungen nutzen will die die mit 45 UPM aufgenommen sind. Der Durchmesser 25cm für EPs und Schellackplatten fehlt komplett.

Wenn du wirklich vor hast, Platten in HiFi im Alltag zu hören, und es ein kleiner Dual Reibradler sein soll, würde ich mich nach einem guten 1218 oder 1228 umsehen, einen 1224 auf HiFi zu pimpen, ist ein sehr fauler Kompromiss. Auf keinen Fall würde ich bei einem 1224 Geld für eine Überholung investieren, wenn die nötig sein sollte.

Hier sind die meisten Dual Kataloge zu finden, um sich einen Überblick zu verschaffen:

https://www.hifi-archiv.info/Dual%20Anle...0Kataloge/#

Die für Dich interessantesten Plattenspieler sind so zwischen 1972 und 1980 zu finden. Fast alle sind noch für relativ kleines Geld zu finden, weil so riesige Stückzahlen davon gebaut worden sind. Selbst die "Siebener" Spitzenmodelle werden zwar teurer gehandelt als der Rest, vergleicht man aber das Preis-/Leistungsverhältnis mit Neugeräten von 2023, sind auch die noch ein Schnäppchen. Das Einzige, was Du bei allen diesen Geräten, auch dem 1224, einkalkulieren musst, ist, dass die Dinger 40 bis über 50 Jahre alt sind. Die Dual Plattenspieler sind zwar recht robust, aber nach so langer Zeit ist immer was zu tun, die Garantie ist abgelaufen, und der Saturn Sofort Kundendienst wird Dir auch nicht mehr weiterhelfen können. Du wirst also entweder selber ein wenig in die Materie einsteigen müssen, oder Dir Leute suchen müssen, die Dir im Zweifel weiterhelfen. Zum Glück ist die Dual Community recht rührig, ich empfehle neben diesem Forum auch das Dual Board ( www.dual-board.de ). Aber Vorsicht, die Gefahr ist groß, dass aus dem einen Dreher ein Regal voller Plattenspieler wird, wenn Du erstmal Blut geleckt hast.

Gruß Frank
Hallo Frank!
Vielen Dank für Deinen Kommentar und die zahlreichen Tips und Ratschläge!
Ich bin immer wieder erstaunt was es doch für eine Fangemeinde des guten alten Plattenspielers und des Hifi Sounds gibt. Auch wusste ich bis vor kurzem nicht das es so viele Foren usw.von Liebhabern gibt.
Seit ein paar Jahren erlebt Vinyl ja sozusagen eine Wiederauferstehung, aber für diese Leute von denen ich gesprochen habe war die Schallplatte ja nie tod.
Mittlerweile in meinem jetzt beendeten Urlaub habe ich mir Stundenlang YouTube Kanäle angeschaut (Nicht nur Dual Freunde, aber vorwiegend)und Du hast Recht es übt eine Faznination auf mich aus:-)
Beschreiben warum das so ist muss ich hier wohl niemanden.
Ich hatte Glück das der Hannoholgi hier mir angeboten hat nun einen passenden Tonabnehmer und Nadel zuzusenden und das Päckchen bereits bei mir angekommen ist.Nicht einmal etwas dafür haben wollte er .
Ich als Wiedereinsteiger und weiterhin blutiger Laie werde mich morgen ans Werk machen und schauen was der Dual dann für Töne von sich gibt.Ich traue mir auch zu das Gerät später mal genauer unter die Lupe zu nehmen (Innenleben) und werde aber erstmal Step by Step anfangen.
Ich bin sicher nicht davor gefeit das da noch mehr kommt auch was die Anzahl der Spieler betrifft.
Und vernünftigen Sound möchte ich natürlich auch wieder haben.
Vielleicht ist es der Beginn eines neuen Hobbys . Jedenfalls mag ich, wie ich schon mal sagte den Charme und den Charakter der alten Geräte und da Dual besonders.
Besonders auch diese Mechanik usw die die heutigen Plastikspieler wohl nicht mehr haben.bzw in einer annehmbaren Preisklasse.
Auch wenn ich das Geld hätte würde ich mir wahrscheinlich eher einen schönen guten alten PS kaufen als ein sehr teuren Neuen.
Nette Grüße
Peter
Hallo Peter,

aus welcher Ecke Hamburg kommst du denn?
Als Lübecker, der regelmäßig in HH unterwegs ist, könnte ich dir ggf. bei weiteren Problemen weiterhelfen.
Den 1224 finde ich als Einstiegsmodell in die Dual-Welt eigentlich genau richtig. 
Einfache Technik, wenn man sie verstanden hat, die auch mal etwas gröberes Handwerkeln bei der Überholung verträgt.
Klanglich mit dem passenden System eigtl. ganz gut.
Zumal es davon reichlich Ersatz gibt, wenn man doch tatsächlich richtig mist gebaut hat.
Bei Bedarf habe ich die üblichen "Spezial-Fette/Öle/Pimpel" in ausreichender Menge Big Grin
Und falls es etwas mehr sein sollte:
Für kleines Geld hätte ich einen überholten Dual 1019 (für einige DER Dual Plattenspieler) oder einen Dual 1228 mit höhenverstellbarem Gehäuse.

Gruß
Piet