Tonbandforum

Normale Version: Zeitreise zurück (4 Jahrzehnte), als die Kassette erwachsen wurde
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Guten Abend zusammen,

ich nenne einige große und kleine Kassettengeräte der frühen "Walkman"-Ära mein eigen, unter denen der Eumig-Klotz (made in Austria!) mit seiner High Com-Rauschunterdrückung ein Fremder bleiben muß; das Sony TC-K75 Kassettendeck (1979), der Aiwa TP-S30 Stereorecorder im Walkman-Format (1980) und der Sony WM-D6 (1982) schließlich stehen aber für ein Erwachsenwerden der Kassette als Aufnahmemedium, das im Prinzip den Bandmaschinen in der Qualität kaum noch nachstand.

Der Aiwa, der durch ausgelaufene Kondensatoren angeätzt aufwendig restauriert werden mußte, ist dabei eine noch nicht ganz professionelle Zwischenlösung, denn er verfügt nur über eine automatische Aussteuerung; mit einem recht ordentlichen Stereomikrofon (Sharp Optonica) klingen aber zumindest Sprachaufnahmen doch sehr ordentlich, wenn auch Dolby B nur beim Abspielen funktioniert.

Das Sony Kassettendeck erlaubt eine präzise Bandeinmessung für alle Bandtypen und ermöglicht so mit den Kassetten dieser Zeit, wie der Sony AHF, der CD-alpha, der TDK SA und der SA-X sehr hochwertige Überspielungen und mit seinen Mikrofoneingängen wohl auch solche Aufnahmen. 

Der WM-D6 schließlich läßt beim "Field Recording" keine Wünsche offen, wenn das Mikrofon es erlaubt.

(Besser ging es dann nur mehr mit DAT-Recordern, aber das sollte bis zum Aiwa HD-S1 und zum Sony TCD-D3 noch einige Jahre dauern.)
Hallo Heinz!

Bei Deiner Aufzählung vermisse ich die Vorläufer aller "Walkmänner".

Nämlich das
UHER CR124 (1971 - 1973)
[attachment=56510]

&

UHER CR210 (1974 - 1982)
[attachment=56511]

Universell, wie ein UHER Report, einsetzbar, nur kompakter,
mit "autoreverse" für Aufnahme/Wiedergabe, uvm. ...

Gruß
Wolfgang
Nun, als Vorläufer aller "Walkmänner" würde ich eher die schon in den 1970er Jahren populären "Diktiergeräte" wie den Sony "Moonwalkman" TC-50 sehen - größere Klötze gab es ja von mehreren Herstellern, auch von Sony habe ich ein TC-153 SD (von 1975), nur war die Auswahl an Kassetten selbst noch beschränkt (und die TDK SA noch nicht das Maß aller Typ II-Kassetten). Die Uhers sind da mit ihren 2 kg sicher schon ein Leichtgewicht, aber erst der Sony TCD-5(M) (so einen habe ich auch) bildet wohl das wirkliche "Missing Link" zu den Walkmännern.
Hallo!

Wenn Du schon so weit in der Zeitgeschichte zurückreist, dann wären
(weil mobile Stereo-Geräte) die 1962 auf den Markt gebrachten

UHER 4002 Stereo Report und 4004 Stereo Report, die "wahren"
Vorläufer. Auch wenn sie mit normalem Tonband bestückt werden.

[attachment=56520]

[attachment=56521]


Mono-Diktiergeräte, teilweise mit variabler Bandgeschwindigkeit (wie
z. B. Memocord), gehören m. E. nicht dazu.

Quellen: ebay
[attachment=56522]

[attachment=56523]

[attachment=56524]

Anm.:
Bei den "Walkmännern" handelt es sich immer um STEREO-Geräte.
Und Dein Sony TCD-5 wiegt mehr als das Doppelte eines CR124/210.
Und sogar auch mehr als ein 4002/4004 (<4kg).

M.E. eine reine persönliche Definitionssache, welches Gerät jetzt als
Ursprung anzunehmen ist.

Gruß
Wolfgang
Ich würde mich über Bilder von deinen Geräten freuen, Heinz, vielleicht sogar mehrere Maschinchen zusammen, damit man die Größenverhältnisse einmal vergleichen kann.

Im Gegensatz zu den UHERs sieht man die Japan-Modelle hier im Forum ja nicht so oft.

Gruß, Frank
Hallo Wolfgang,

das ist ein Missverständnis….das TC-D5 (M / pro...) wiegt nur drei Pfund:
https://www.hifi-wiki.de/index.php/Sony_TC-D_5_M
und ist wirklich sehr gut.

Schöne Grüße
Frank
Hallo Frank!

Ich zweilfe doch nicht an den Qualitäten des TC-D5. Nur kam
er viel später auf den Markt als die ersten UHER-CR.

So, wiegt nur 1,5KG. Hatte mich schon gewundert,
daß im Netz an der Stelle, die aufgerufen hatte, etwas
von 5KG stand. Nicht darüber nachgedacht, und einfach
kritiklos übernommen - tss,tss,tss!

Wie bei vielen technischen Entwicklungen, sind ie Geräte
zu Anfang enorm groß und schwer. Das ändert sich mit
jeder Weiterentwicklung und Miniaturisierung. Die ersten
Computer (Röhrentechnik) waren ganze Häuserblocks
groß...

Gruß
Wolfgang
die Stuzzi Magnette (1957) war der erste Ur-Walkman!

nicht aus den USA, nicht aus Japan, nicht aus Deutschland, sondern aus Wien kam das erste volltransistorierte Koffertonbandgerät - bei mir wartet so eine auf die Wiederbelebung

(um damals nur noch 4920 öS = 700 DM nicht gerade wohlfeil, aber es gab als Zubehör schon ein Mikrofon für den Telefonhörer, lange vor den "Chats" auf dem Handy...)

Fotos werden demnächst folgen, ich verspreche es
Hallo Heinz!



Hauptmerkmale eines "Walkman" sind:



STEREO

&

AUTOREVERSE-Betrieb

mobil

Ersteres trifft auf das STUZZI nicht zu.


Auch gab es von MAIHAK schon viel früher

tragbare Tonbandgeräte (wenn auch mit

Handaufzug und Röhrentechnik).



Und wenn als Kriterium "tragbar" gelten soll,

ghet es bis in die Anfänge der Magnetband-

aufzeichnung zurück. Von AEG gab es schon

in den 30er Jahren solche Geräte.



Wie schon geschrieben, die Definition welches

Gerät die Wurzel aller Walkman ist, bleibt m. E.

Ansichtsache eines Jeden, welche Kriterien er

dafür zuläßt.



Damit ist für mich hier alles geschrieben...



Gruß

Wolfgang



Nachtrag:

Der hier erwähnte Sony TPS L2 kam erst 1979 auf den Markt.

Lange nach den ersten UHER-CR...
Stereo mag sein, aber warum Autoreverse? Der Sony TPS L2 entspricht dem Laufwerk früherer TCMs (Diktiergeräte) und ist lediglich mit einem Stereo Wiedergabezweig und dafür der Mono Aufnahme entledigt worden. Der erste Autoreverse Walkman kam erst 3 Jahre später.

LG Tobi
1957 gab es nicht einmal Stereo-Rundfunk...

ich bin da nicht ganz so orthodox - "Walkman" heißt für mich mobiler Musikgenuß, ganz nach dem eigenen Geschmack zusammengestellt, und die kleinen Kassettenrecorder ab etwa 1970 mit eingebautem Lautsprecher so wie eben der TC-50 waren auch nicht ganz unwichtig, herbeiphantasierte Erfindungen ("Stereobelt") auf den Boden der Realität zurückzuholen

(wir feiern heuer übrigens 75 Jahre Transistor)