02.10.2022, 20:05
Liebe Tonbandfreunde,
irgendwo in meinem Selbstbauthread kam der Tipp "POM" als Drehmaterial, ich habe mir etwas davon gekauft und ein paar Versuche gemacht. Das Zeug lässt sich wie Butter bearbeiten, macht Spaß!
[attachment=55213]
Wie man sieht, war der 1. Versuch nicht so sehr überzeugend. Auf der Drehbank gibt es praktisch keine Späne, sondern nur endlos lange Fäden, welche die Arbeit sehr behinderten. Außerdem - was man zwar im Foto kaum sieht, bei einem Lauf-Test schon, ist die Lauffläche zu schmal geworden, das Band kräuselt sich an den Seiten hoch. Ich hatte als Maß einen irgendwo ausgebauten Umlenkbolzen genommen, meine Mikormeterschraube sagt, dass dieser 6,315 mm hoch ist. Die 3. Nachkommastelle kann man ganz gut ablesen, weil sie genau zwischen zwei Teilstrichen liegt.
Möglicherweise ist da aber bei der Verwendung dieses Bolzens als Mess-Lehre auch dadurch ein Fehler entstanden, dass er etwas abgerundet ist.
Das Kugellager macht natürlich beim Schnell-Lauf Geräusche, ist aber leider auch schon bei der 19er Bandgeschwindigkeit etwas zu deutlich zu hören. Ansonsten läuft es prima...
[attachment=55214]
Die Oberflächen habe ich daraufhin mit Sandpapier behandelt, da sind zwar die Riefen raus, aber es sieht total stumpf aus.
[attachment=55215]
Bei den nächsten Versuchen an der Drehbank habe ich dann eine Absaugvorrichtung mittels Staubsauger improvisiert.
[attachment=55216]
Das funktionierte erstaunlich gut, und nun gibt es auch schöne Oberflächen.
Dann habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich das Bestmögliche aus meinen Werkzeugen heraushole so etwas wie einen Plan erstellt.
[attachment=55217]
Die Idee ist, zunächst die Seitenbegrenzungen links und rechts senkrecht einzustechen. Und zwar etwas tiefer, als notwendig. Vorher mache ich einen kleinen Messing-Bolzen in der richtigen Höhe, um mich dann ganz vorsichtig an die korrekte Breite der Lauffläche herantasten. Von den seitlichen Begrenzungen lasse ich dann einen kleinen Steg von vielleicht 0.5 mm stehen, bevor ich das Ganze trichterförmig ausweite.
Ich weiß, dass die Seitenführung z.B. bei Revox-Geräten aus feststehenden Hartmetall-Scheiben bestehen, aber solche Konstruktionen sind mir als Bastler zu kompliziert.
Ich habe nun die Frage an Euch, wie breit eigentlich die Laufflächen von solchen Umlenkrollen normalerweise ist. Normale Bandbreite 6,3 mm + 5 Hundertstel, das ist aber eine reine Schätzung von mir aus dem Gefühl heraus.
Das mit den Kugellagern ist eigentlich ganz nett, weil sie leicht laufen weil diese Rillenlager auch keine extra Anlauf-Scheiben für die obere und untere Höhenbegrenzung brauchen, sondern konstrukionsbedingt nicht axial ausweichen können.
Aber ich glaube, das Laufgeräusch möchte ich nicht haben und habe mir deshalb Sinterbronce-Lagerbolzen gekauft. Leider kann man das nicht wechselweise austesten, weil die Kugellager 7 mm Außendurchmesser haben, die Sinterlager aber nur 6 mm. Innen bei beide 3 mm, das passt jedenfalls. Außerdem habe ich neue Zentrierboher bestellt, um gleich mit dem richtigen Durchmesser zentrieren zu können.
Mir ist nicht ganz klar, wie ich die Achs-Bohrungen am besten mache. Bei dem oben gezeigten Versuch für das 7mm-Kugellager habe ich mit vielen Bohrungen 3 - 4 - 5 - 6 - 6,5 - 7 mm immer weiter aufgebohrt, aber ich glaube, dass das für die Genauigkeit gar nicht mal besonders günstig ist. Zumindest sitzen die Lager passgenau.
Der Zentrierbohrer mit 6 mm Schaftdurchmesser hat eine Bohspitze von 2,5 mm, möglicherweise ist es am besten, erst die 2,5 mm ganz durchzubohren, und dann gleich auf 6 mm zu gehen? oder doch auch wieder über mehrere Zwischenstufen gehen?
Das Dumme ist, dass man das Werkstück nicht zwischendurch ausspannen, testen und dann wieder einspannen kann, denn dann ist die Genauigkeit futsch.
Außerdem ist mir nicht ganz klar, ob man diese Bohrungen besser mit höherer Drehzahl vornimmt oder doch lieber möglichst langsam bohrt, um das Material nicht zu erwärmen.
Falls also jemand für dieses Vorhaben noch Tipps oder Hinweise oder Anmerkungen hat - die nehme ich gerne entgegen!
MfG
Binse
irgendwo in meinem Selbstbauthread kam der Tipp "POM" als Drehmaterial, ich habe mir etwas davon gekauft und ein paar Versuche gemacht. Das Zeug lässt sich wie Butter bearbeiten, macht Spaß!
[attachment=55213]
Wie man sieht, war der 1. Versuch nicht so sehr überzeugend. Auf der Drehbank gibt es praktisch keine Späne, sondern nur endlos lange Fäden, welche die Arbeit sehr behinderten. Außerdem - was man zwar im Foto kaum sieht, bei einem Lauf-Test schon, ist die Lauffläche zu schmal geworden, das Band kräuselt sich an den Seiten hoch. Ich hatte als Maß einen irgendwo ausgebauten Umlenkbolzen genommen, meine Mikormeterschraube sagt, dass dieser 6,315 mm hoch ist. Die 3. Nachkommastelle kann man ganz gut ablesen, weil sie genau zwischen zwei Teilstrichen liegt.
Möglicherweise ist da aber bei der Verwendung dieses Bolzens als Mess-Lehre auch dadurch ein Fehler entstanden, dass er etwas abgerundet ist.
Das Kugellager macht natürlich beim Schnell-Lauf Geräusche, ist aber leider auch schon bei der 19er Bandgeschwindigkeit etwas zu deutlich zu hören. Ansonsten läuft es prima...
[attachment=55214]
Die Oberflächen habe ich daraufhin mit Sandpapier behandelt, da sind zwar die Riefen raus, aber es sieht total stumpf aus.
[attachment=55215]
Bei den nächsten Versuchen an der Drehbank habe ich dann eine Absaugvorrichtung mittels Staubsauger improvisiert.
[attachment=55216]
Das funktionierte erstaunlich gut, und nun gibt es auch schöne Oberflächen.
Dann habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich das Bestmögliche aus meinen Werkzeugen heraushole so etwas wie einen Plan erstellt.
[attachment=55217]
Die Idee ist, zunächst die Seitenbegrenzungen links und rechts senkrecht einzustechen. Und zwar etwas tiefer, als notwendig. Vorher mache ich einen kleinen Messing-Bolzen in der richtigen Höhe, um mich dann ganz vorsichtig an die korrekte Breite der Lauffläche herantasten. Von den seitlichen Begrenzungen lasse ich dann einen kleinen Steg von vielleicht 0.5 mm stehen, bevor ich das Ganze trichterförmig ausweite.
Ich weiß, dass die Seitenführung z.B. bei Revox-Geräten aus feststehenden Hartmetall-Scheiben bestehen, aber solche Konstruktionen sind mir als Bastler zu kompliziert.
Ich habe nun die Frage an Euch, wie breit eigentlich die Laufflächen von solchen Umlenkrollen normalerweise ist. Normale Bandbreite 6,3 mm + 5 Hundertstel, das ist aber eine reine Schätzung von mir aus dem Gefühl heraus.
Das mit den Kugellagern ist eigentlich ganz nett, weil sie leicht laufen weil diese Rillenlager auch keine extra Anlauf-Scheiben für die obere und untere Höhenbegrenzung brauchen, sondern konstrukionsbedingt nicht axial ausweichen können.
Aber ich glaube, das Laufgeräusch möchte ich nicht haben und habe mir deshalb Sinterbronce-Lagerbolzen gekauft. Leider kann man das nicht wechselweise austesten, weil die Kugellager 7 mm Außendurchmesser haben, die Sinterlager aber nur 6 mm. Innen bei beide 3 mm, das passt jedenfalls. Außerdem habe ich neue Zentrierboher bestellt, um gleich mit dem richtigen Durchmesser zentrieren zu können.
Mir ist nicht ganz klar, wie ich die Achs-Bohrungen am besten mache. Bei dem oben gezeigten Versuch für das 7mm-Kugellager habe ich mit vielen Bohrungen 3 - 4 - 5 - 6 - 6,5 - 7 mm immer weiter aufgebohrt, aber ich glaube, dass das für die Genauigkeit gar nicht mal besonders günstig ist. Zumindest sitzen die Lager passgenau.
Der Zentrierbohrer mit 6 mm Schaftdurchmesser hat eine Bohspitze von 2,5 mm, möglicherweise ist es am besten, erst die 2,5 mm ganz durchzubohren, und dann gleich auf 6 mm zu gehen? oder doch auch wieder über mehrere Zwischenstufen gehen?
Das Dumme ist, dass man das Werkstück nicht zwischendurch ausspannen, testen und dann wieder einspannen kann, denn dann ist die Genauigkeit futsch.
Außerdem ist mir nicht ganz klar, ob man diese Bohrungen besser mit höherer Drehzahl vornimmt oder doch lieber möglichst langsam bohrt, um das Material nicht zu erwärmen.
Falls also jemand für dieses Vorhaben noch Tipps oder Hinweise oder Anmerkungen hat - die nehme ich gerne entgegen!
MfG
Binse