(13.09.2022, 13:46)Sonicman schrieb: [ -> ]Es gibt in Deutschland anerkannte und stattlich geprüfte Akademiker, die voller Inbrunst und Überzeugung, teils gegen Gelder öffentlicher Krankenkassen, "informierte" Wassermoleküle verkaufen, um damit auch schwere Erkrankungen zu heilen. Die glauben fest an das, was sie da tun und lachen keinesfalls über sich oder Ihre PatientINNEN.
In der Standard-Lektüre der Rentner, der Apotheken-Umschau, findet man fast immer eine Anzeige
"Radon gegen Schmerzen", in der behauptet wird, daß "Radon-Inhalation, bzw Baden, Trinken, Spülen" mit dem Wasser von Radonquellen chronische Schmerzen lindert.
Wissenschaftlich seriöse Studien, die das belegen, gibt es nicht.
Das Jubiläums(kur)angebot der Sächsichen Staatsbäder beinhaltet ein "Arztgespräch".
Die Wikipedia schreibt dazu:
"In der medizinischen
Radonbalneologie soll Radon das menschliche
Immunsystem stimulieren und dadurch Krankheiten lindern. Aus naturwissenschaftlicher Sicht lässt sich keine positive Wirkung des Radons nachweisen. Das Radon gelangt durch die Inhalation hochaktiver radonhaltiger Luft oder in Wannenbädern durch die Haut in den menschlichen Organismus. Unter Aspekten des Strahlenschutzes ist die zusätzliche Strahlenexposition durch Radon zwar gering, jedoch nicht vernachlässigbar. Das
Umweltbundesamt sieht für die Radonbalneologie
Kontraindikationen für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen sowie Schwangeren"
und
"Nach Studien der
Weltgesundheitsorganisation nimmt das Auftreten von Lungenkrebs bei Radon in Raumluft linear zu, der von der WHO empfohlene Langzeitgrenzwert liegt bei 100
Bq pro Kubikmeter Raumluft. Die Wahrscheinlichkeit für
Lungenkrebs steigt in Näherung mit der Zunahme um 100 Bq/m³ in der Raumluft um 10 %".
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In der Umschau findet man auch oft ein weiteres Angebot, ausgebreitet auf gleich 4 Seiten wertigen dickeren Papiers, das als solide Anlage gepriesen wird:
"Goldbarren >>Frauenkirche Dresden<<, Reinstes Gold für nur 29.- Euro !"
Der Text ist so abgefasst, daß er bei schlichten Gemütern den Eindruck erwecken könnte, hiner diesem Angebot stünde eine staatliche Organisation namens "MDM Deutsche Münze". Als Sinn wird formuliert: "Der Goldbaren >>Frauenkirche Dresden<< wird ausgegeben, um jeder Bundesbürgerin und jedem Bundesbürger die Möglichkeit zu geben, reinstes Gold zu erwerben.
Der Zuteilungspreis für den Goldbarren wurde auf 29.- Euro festgelegt."
"Aus Gründen der Chancengleichheit können maximal 3 Exemplare des Goldbarren pro Haushalt angefordert werden."
Komischer Weise ist auf Seite 3 sogar ein Chart des Goldkurses von Juli 2019 - Juli 2022 abgebildet, dem man vom Start bis Ende einen Trend nach oben entnehmen kann. Allerdings auch einen Preis von ca. 1750 €/Feinunze im Juli 2022. Der Goldbarren hat einen Edelmetallgehalt von 1/200 Feinunze Feingold(999,9/1000). Am 13.9.2022 kostete eine Feinunze 1701 €, also beträgt der Goldwert des Barrens ~8,50 €.
Aus diesem Grund habe ich von dem Angebot bisher keinen Gebrauch gemacht.
MfG Kai