Tonbandforum

Normale Version: Normale Kassetten für DCC verwenden
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Alle Besitzer von DCC-Decks (sofern es Sie hier denn gibt) stehen bestimmt vor dem Problem, dass DCC-Kassetten immer teurer und seltener werden (Preise von 15€ je Kassette sind durchaus üblich).

Beim Originalband handelt es sich um eine Entwicklung der Firma BASF, welches eigentlich VHS-Band darstellt.

Ich habe nun diverse Alternativkassetten durchprobiert und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass sich Sony UX-S mit dem speziellen Antivibrationsgehäuse am besten dafür eignen. Am zweitbesten eignen tun sich TDK SA, liefern aber schon den ein oder anderen Aussetzer.

Man nehme also eine entsprechende UX-S, Schmelze drei Löcher mit einem Lötkolben mit versauter Spitze ins Gehäuse und schon kann’s losgehen. Die Ergebnisse sind überwältigend, zumindest solang man gutes Bandmaterial verwendet. Hat es analog schon Dropouts kann man es mit DCC vergessen.
Hi Benjamin,
zwei Anliegen habe ich: könntest du ein Bild mit den Löchern machen und an alle Mitlesenden: hat jemand einen schöneren Workaround als im Plastik zu schmoren? Den Geruch mag ich nicht so sehr...
Das zweite Anliegen: kürzt du das Bandende, damit der Autoreverse-Schaltvorgang so schnell wie bei den originalen DCC-Kassetten ist?
Ich habe das mal vor einigen Jahren mit einer TDK SA probiert. Hat ganz gut geklappt. Die Löcher wurden von mir ausgesägt. Das war dann schon etwas aufwendig.
@Thomas: Das angehängte Bild ist ja mit den Löchern Smile Wichtig ist dass die Löcher auf der B-Seite gemacht werden, da die Seiten bei DCC „seitenverkehrt“ sind. Eine Alternative zur Schmormethode kenne ich jetzt nicht. Man kann zwar aufbohren, aber dann befinden sich die Späne in der Kassette, was nicht so toll ist. Die UX-S haben keine Schrauben und sind fest verschweißt, was das entfernen der Späne aus dem Inneren unmöglich macht. Ich setze mich da meist an ein geöffnetes Fenster, da spielt auch der Geruch allenfalls kurzzeitig ne Rolle.

Man muss die eine Seite der Kassette schon „durchstoßen“, kleine „oberflächliche“ Löcher reichen da nicht, da die entsprechenden Fühler im Rekoder in die Löcher reinpassen müssen.

Ich kürze das Bandende nicht, das ist wie oben beschrieben bei den UX-S auch nicht so einfach möglich. Bisher hatte ich mit dem Auto Reverse aber keine Probleme. Ich bespiele die Kassetten ja beginnend von Seite A und programmiere dann eine Anweisung zu Seite B zu springen. Dort wird dann direkt beginnend mit dem Inhalt abgespielt. Das geht reibungslos vonstatten. Eventuell wichtig zu wissen ist, dass die DCC Rekorder die UX-S nicht bis ganz zum Ende bespielt, sondern immer so 1-2 Minuten übrig lassen, bis sie dann TAPE FULL anzeigen.

Falls gewünscht kann ich gerne die einzelnen Abstände der Löcher zu den Gehäuserändern durchgeben.
Genau das mit den Spänen war ein Problem. Ich habe auch einfach ein Rechteck ausgeschnitten für die oberen beiden Löcher. Hat grundsätzlich funktioniert. Auf die Idee mit einem Lötkolben bin ich nicht gekommen.
Vor Jahren habe ich mal gelesen dass die Bänder der Maxell XLII-S (ab 1985er) auch sehr gut als DCC laufen würden. Man könnte natürlich auch versuchen DAT- / DDS-Bänder in die Cassetten einzuspulen, ich glaube DDS3 haben 125 Meter Band. Ist halt die Frage, ob das Band zu dünn ist, die DAT-Cassette ist ja schon ein wenig kleiner als die CC.

Um das Bohren zu umgehen, könnte man ggf. die entsprechenden Kontakte, sofern es Kontakte sind, im Gerät so modifizieren, das die Löcher gar nicht gemacht werden müssen. Ich habe keinen DCC-Recorder, kann da leider nicht helfen.
Das habe ich mir auch überlegt, allerdings funktioniert dann ja die Bandlängenerkennung nicht. Die Fühler erkennen ja auch ob es eine 60, 75, 90 oder 105 Minuten Kassette ist.

Und wenn man dann doch mal analoge Kassetten im Gerät abspielen will, ist das auch unmöglich.

Ich wüsste nicht wie man überhaupt DAT/DDS Bänder in die Kassetten einspulen kann. Die Wickel sind doch völlig anders, ich müsste also von Hand aufwickeln. Schaff das mal ohne das Band zu knicken oder mit Fettfingern draufzukommen. Es stellt sich zudem auch die Frage ob die überhaupt einmessungskompatibel sind. Gabs nicht vor paar Tagen nen Thread wo jemand DAT-Band in eine analoge Kompaktkassette eingespult hat und nicht besonders befriedigende Ergebnisse erhalten hat?
Die eleganteste Lösung wäre ja, die Kontakte manuell schalten zu können. Ein paar kleine Schiebeschalter lassen sich vielleicht auf der Geräterückseite oder -unterseite verstecken. Am Floppy-Laufwerk für den C-64 hatten wir mal so eine Bastellösung, um nicht ständig Disketten lochen und dann wieder überkleben zu müssen.

Bei Digitalaufzeichnung spielt die Einmessung so gut wie keine Rolle. Nur die Empfindlichkeit sollte nicht allzu gering sein, und die Oberfläche möglichst glatt, so daß keine Aussetzer entstehen. Das Prinzip ist ähnlich der Datasette beim Heimcomputer, nur mit wesentlich höherer Datenrate. Es werden also DAT- und DDS-Bänder funktionieren, auch nicht allzu alte aus Datencassetten wie Maxell CS-600 und ähnliche.

Der Ansatz, sowieso massenhaft vorhandene, gebrauchte Audio-Compactcassetten zu verwenden, scheint mir am pragmatischsten. Entweder Löcher in diese machen, oder das Gerät anderweitug zur Digitalaufzeichnung darauf überreden.

Viele Grüße,
Martin
Ich denke schon dass Einmessung eine Rolle spielt. Ferrokassetten mag das Gerät zB überhaupt nicht. Gibt man eine wie oben modifizierte Maxell UR hinein, hängt sich die Firmware des Geräts komplett auf.
Das liegt aber nicht an fehlender Einmessung. Die Typ-I-Bänder haben entweder eine zu geringe Koerzitivität, das heißt das Signal ist zu schwach, oder die Auflösung ist zu gering, so daß sie die hohe Datendichte nicht sauber aufzeichnen können.

Viele Grüße,
Martin
Ich denke es liegt an der Koerzivität, die Partikelgröße und somit die Packungsdichte dürfte bei Typ I nicht wirklich relevant geringer sein.

Vielleicht probiert ja jemand mal ein neueres Superferroband wie z.B. 199x er TDK AD und ein altes Typ II Band z.B. eine 1982er TDK SA oder Sony UCX als DCC Ersatz.
Ich vermute auch die alten TypII Cassetten funktionieren trotz großer Partikel und kleiner Packungsdichte und die neuen TypI Superferro- funktionieren nicht obwohl die Partikeldichte höher als bei alten Typ II Bändern ist.
Vielleicht spielt auch die Oberflchengüte eine Rolle und das Band muss sehr glatt sein, dann würden ältere (vor etwa 1985) Cassettebänder nicht so gut funktionieren und Aussetzer generieren.
Qualitätscassettenband ab Mitter der 80er ist ja nicht nur dichter gepackt durch kleinere Partikel zudem wurde ja auch die "Glattheit" durch stärkere Kalandrierung erhöht.

Und... hat schon jemand BASF Echtchrom für DCC ausprobiert, so eine 1990er Maxima müsste ja eigentlich ganz gut geeignet sein. Die DCC Cassetten hatten ja auch eine Echtchrom Beschichtung, mit den gleichen CrO2 Partikeln die auch für die BASF Chrom VHS Bänder benutzt wurde.
Zudem hat die Maxima als Zweischichtband auf der Oberfläche eine Beschichtung mit sehr kleinen Partikeln und somit hoher Dichte und schön glattt kalandriert ist das Band auch.
Ich habe TDK SA von 1982. Allerdings müsste ich erst deren Zustand prüfen, bevor ich es mit DCC probiere.