Tonbandforum

Normale Version: Sony TC-765, dies und das instandsetzen
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Frisch heute abgeholt von einem User hier, die Sony TC-765.

Ein paar Kleinigkeiten waren ja noch zu machen. Unter anderem die teilweise ausgefallene VU-Meter Beleuchtung.

Die VU-Meter haben jeweils zwei 12V Lämpchen und davon war jeweils eine defekt.

Ich hatte noch Bi-Pin Lampen da mit 14V/100mA. Die sollten also auch gehen.

Kabel an die Lampen angelötet und mit Schrumpfschlau isoliert.
Hier schon im verbauten Zustand:

[Bild: Foto-17-02-22-15-53-28.jpg]


[Bild: Foto-17-02-22-15-53-36.jpg]


So schaut das Ergebnis aus:

Links mit den neuen Lampen und rechts noch die alte Lampe.

[Bild: Foto-17-02-22-15-31-09.jpg]


Und so beide VU-Meter mit den neuen Lampen....schaut quasi original aus.

[Bild: Foto-17-02-22-15-55-12.jpg]
Was ist mit dem angesprochenen Kanalunterschied, Korrektur durch Einmessung oder ein defektes Bauteil?

Die VUs sehen wirklich sehr gut aus!
(17.02.2022, 18:39)Herbert schrieb: [ -> ]Was ist mit dem angesprochenen Kanalunterschied, Korrektur durch Einmessung oder ein defektes Bauteil?


Dazu komme ich jetzt.

Es waren mehrere Ursachen. Die Drehknöpfe vom Volume Doppelpoti waren nicht gleich auf den Potiachsen montiert. Da hat aber vermutlich der Vor-Vorbesitzer versucht etwas zu kompensieren.

Aber seht selbst.
Vollspurmeßband 185nWb/m 1000Hz bei voll aufgedrehten Volume Regler.


[Bild: Foto-17-02-22-16-19-20.jpg]


[Bild: Foto-17-02-22-16-19-24.jpg]


Der Playlevel stimme so ungefähr, aber die VU-Meter zeigten völlig unterschiedlich an.

Beim Versuch erstmal den Playlevel besser zu trimmen, war wieder das alte Problem mit den Trimmern  auf dem Audioboard da, welche Sony damals verbaut hat.

Die sind so fratze, das sie erneuert werden mussten.
Bei den hilft auch keine intensiv Reinigung mehr.

[Bild: Foto-17-02-22-16-40-25.jpg]

Ersetzt habe ich diese gegen Piher PT15 liegend. Die Beinchen etwas modifizieren und schon passen die Trimmer in das Lochraster der Platine. 

[Bild: Foto-17-02-22-16-40-39.jpg]

Dabei ist zwar ein Lötauge flöten gegangen, hatte aber keine elektrische Funktion.


Kanalgleichheit wieder hergestellt, also Playlevel getrimmt und die VU-Meter.

[Bild: Foto-17-02-22-16-40-09.jpg]

[Bild: Foto-17-02-22-16-40-14.jpg]



Danach noch BIAS und Reclevel eingestellt. Aufnahmen sind nun auch wieder top.

[Bild: Foto-17-02-22-17-44-03.jpg]
Mehr gibt es auch erstmal nichts an der Sony zu machen. Die Bremsbänder sind noch griffig, die Andruckrollen noch nicht verhärtet.

[Bild: Foto-17-02-22-19-22-10.jpg]
Toll André!
Da hat der Besitzer Schwein gehabt!
Wie immer: Tolle Arbeit.
Mein Bekannter (Tonbandsammler) weiß schon, was er an mir hat.  Cool
"Da hat der Besitzer Schwein gehabt!"
Aber sowas von. Für laue 700 € gleich noch gratis ein paar Defekte dazu zu bekommen,
ist ja mal ein richtiger Glücksfall.
Unter dem Gesichtspunkt habe ich den, von einigen, als fairen Preis bezeichneten, gar nicht betrachtet.

Jürgen
Und ich hätte wetten können das die Tonköpfe durch sind. So kann man sich täuschen.
Eine tolle Maschine. Und ein Happy End.
(17.02.2022, 20:01)akai747fan schrieb: [ -> ]Und ich hätte wetten können das die Tonköpfe durch sind. So kann man sich täuschen.
Eine tolle Maschine. Und ein Happy End.

Warum sollten die Tonköpfe durch sein? Sony hat F&F Köpfe verbaut, die man quasi mit den Akai GX-Köpfen gleich setzen kann.
Jürgen, ich verstehe dich nicht. Ist das zynisch gemeint??
Die Fehler waren doch vom Kollegen beschrieben, also nicht verheimlicht.
"Schwein gehabt" stimmt für mich, denn nicht immer lassen sich solche Symptome mit 2 neuen Potis beheben.
Und Preisdiskussionen werden in Insiderforen immer unter verschiedenen Aspekten geführt.
Oder habe ich dich falsch gelesen?

(17.02.2022, 20:05)hyberman schrieb: [ -> ]
(17.02.2022, 20:01)akai747fan schrieb: [ -> ]Und ich hätte wetten können das die Tonköpfe durch sind. So kann man sich täuschen.
Eine tolle Maschine. Und ein Happy End.

Warum sollten die Tonköpfe durch sein? Sony hat F&F Köpfe verbaut, die man quasi mit den Akai GX-Köpfen gleich setzen kann.

... nämlich auch ein Plus!
(17.02.2022, 19:58)Doc.Order schrieb: [ -> ]"Da hat der Besitzer Schwein gehabt!"
Aber sowas von. Für laue 700 € gleich noch gratis ein paar Defekte dazu zu bekommen,
ist ja mal ein richtiger Glücksfall.
Unter dem Gesichtspunkt habe ich den, von einigen, als fairen Preis bezeichneten, gar nicht betrachtet.

Jürgen

Ich weiß gar nicht, was das jetzt soll?

Ich wusste worauf ich mich einlasse und kann solche Kleinigkeiten schnell beheben. Mir war bewusst, das es noch etwas an der Sony zu tun gab. Ist doch kein Hexenwerk.
Tja, hätte ich das vorher gewusst, hätte ich sofort zugeschlagen. Ich war in der falschen Annahme nur Akai GX hätte verschleißfreie Tonköpfe. Man lernt nie aus.
Ich kann das, was Jürgen geschrieben hat, nicht verstehen.
Ist er der neue Besitzer?
Auch ich habe den Preis als fair angesehen.
Man braucht sich doch bitte nur mal die derzeitigen Preise ansehen.
Ich hätte mich bei einem Faible für diese schöne Maschine doch sehr gefreut, sie für diesen Preis zu kriegen.
Hätte die Arbeiten allerdings selbst durchgeführt.
Bisher hatte ich bei jeder Maschine verschwiegene Fehler, die der Anbieter nicht geschrieben hat (wie in diesem Fall).
Nee, keine Sorge. Der Bandmaschinensammler, der diese schöne Sony bekommt ist in keinem Forum unterwegs.

Zeigt mir wenigstens eine Sony TC-765, die man derzeit günstiger bekommt. Man brauch mir nicht kommen, ja aber vor 5 Jahren habe ich 300€ für so eine Maschine bezahlt. Ja...das war einmal und man sollte sich freuen darüber. Aber es muss ja immer erst alles schlecht gemacht werden und diese ewige Preisdiskussion geht einem auf den Wecker.
Du schreibst das, was ich auch so empfinde.
Vollkommene Übereinstimmung.
Und jemand, der so etwas sammelt, weiß ebenfalls, was er wofür ausgibt.
Es ist seine Angelegenheit.
In diesem Fall absolut kein Fehler.
Diese SONY-Monster sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch haptisch super und klanglich ebenfalls sehr gut, was will man mehr ?

Gut gemacht, André.

Groetjes, Frank
Herbert, Du kannst das nicht verstehen ? Und das nach dem Reparaturbericht von Andrè ?
Okay, dann mal absolut ungeschmingt.
Diese Maschinen sind alle mehr oder weniger alte Krücken. Keiner weiß was über deren
Vorleben. (Behandlung, Pflege, Standzeiten etc.)
Diese Geräte haben ihr Leben eigentlich gehabt. Sie fristen doch nur ihr Dasein, aufgrund solcher
Leute wie Du oder André, welche in der Lage sind, sie wieder auf Vordermann zu bringen.
Die meisten können das aber nicht. Trotzdem weden sie als toll und funktionsfähig angeboten, weil
der Testlauf mal gerade noch funktioniert hat. Auch ich habe solche Kisten käuflich erworben und
mußte so oft feststellen, das es wieder jede Menge Arbeit gibt. Solange es mechanischer Natur war,
konnte ich mir schon selber helfen. Wenn es die Elektrik betraf, brauchte ich dann eben Hilfe von außen.
Wenn der Preis beim Kauf gestimmt hat, hatte ich wenigstens bei der Reparatur etwas Luft nach oben.
Dann sollte man auch beachten, zu was für Preisen man vor Jahren manch Maschine bekommen hat.
wo es nicht so tragisch war, wenn man noch ein paar Kreuzer in die Reparatur gesteckt hat.
Da hat die Relation noch gestimmt !!!
Wenn ich heute solch eine Maschine, wie die Sony zu so einem Preis kaufe, dann ist es wohl legitiem
zu erwarten, daß sie einwandfrei ist und nicht noch umfangreiche Reparaturen erfolgen müssen.
Herbert, hast Du eine Vorstellung, was ich für so eine Arbeit, wie sie André getätigt hat in einer
Werkstatt hinblättern müßte ? Da bin ich mit den Gesamtpreis dicht am Neupreis. Und das für eine
vierzig Jahre alte Kiste, bei der ich nicht weiß, was als nächstes kommt. Das kann es doch nicht sein.
Noch ein Wort zur Preisentwicklung allgemein. Es ist doch nicht passiert, weil die Kisten plötzlich besser oder schöner geworden sind. Ist es nicht so, daß ein paar Leute gemerkt haben, daß sich damit auch gute Geschäfte machen lassen?
Sukzessive wurden die Preisforderungen erhöht. Das traurige dabei ist, daß sich viele daran gewöhnt haben,
es in Ordnung finden und auch noch mitmachen. Na klar, man will ja auf keinen Fall der Blöde sein.
Soviel über meine Ansicht über Fairness.
Noch was Herbert, Preisforderungen und tatsächliche Preiszahlungen sind verschiedene Schuhe.

Jürgen
Lieber Jürgen,
kann jetzt erst antworten, da ich gerade hier ein längeres Gespräch hatte.
Du sprichst viele Dinge an, die ich ähnlich sehe (Preistreiberei, Geschäftemacherei).
Alles zu beantworten würde wirklich umfangreich, aber du würdest merken, dass wir nicht soweit entfernt voneinander sind, wie du vielleicht denkst.

Einen entscheidenden Punkt hast du aber etwas vernachlässigt und das ist die wichtige Tatsache, dass die Fehler (2 Stück) vorm Verkauf mitgeteilt wurden.
Eine umfangreiche Reparatur war es nicht (das wird André bestätigen).
Zwei Potis und das übliche Einmessen.(Edith: Und natürlich die Lampen, was aber bekannt war) 

Und ich habe natürlich auch Geräte in Werkstätten gebuckelt, habe noch mehr bezahlt in der Hoffnung, nun möge das ungetrübte Glück einsetzen.
Die Lösung besteht doch darin, viel zu lernen, um sich immer mehr selbst helfen zu können, bzw. eben zu komplizierte Geräte anderen zu gönnen und sich selbst auf Begreifbares zu stürzen.

Eine umfangreiche Reparatur ist für mich zum Beispiel das Austauschen eines Schalters an der B77, wozu ich das Motherboard ausbauen muss.
Demzufolge galt meine Bemerkung "Schwein gehabt" der Tatsache, dass nicht nach defekten Bauteilen geahndet werden musste.

Dass heute "die alten Krücken" zu solchen Preisen angeboten werden, ärgert wohl jeden, der Spaß am HOBBY haben möchte. Leider ist auch unser Hobby nicht das einzige, was durch Profitgier für Viele unerschwinglich gemacht wird.
Ich könnte jetzt echt noch eine Seite mehr schreiben, aber das ist doch eher ein Reparaturthema hier und dafür sind diese Erörterungen vielleicht verfehlt.
Die Reparatur war jetzt nicht wirklich der Rede wert. Der ganze Spaß incl. Einmessung hat keine 2 Stunden gedauert. Man hätte es jetzt auch noch übertreiben können und das Audioboard komplett überholen können....aber wozu? Es bestand ja kein Auftrag dafür. Allerdings wollte ich sie ohne Mängel übergeben und mängelfrei ist sie ja jetzt.

Ich kann es natürlich verstehen, wenn jemand "nur" Anwender ist und solche Sachen in einer Werkstatt erledigen lassen muss und dafür schon einige Groschen hinlegen muss. Dann kann man schon mal angepisst sein, wenn man es nicht mit einkalkuliert hat.
Herbert, Du hast sicher recht, deswegen lies mal bei " Diskussion " weiter.

André, das freut mich, daß Du mich verstehst.

Jürgen
Ich bin ehrlich, am liebsten würde ich die Sony doch selber behalten wollen.

Heute habe ich ein 26er Maxell Band mit ihr aufgenommen und bin begeistert über die tollen Aufnahmen. Aber man kann nicht alles behalten und eine Viertelspurmaschine bzw. zwei reichen zum testen hier völlig aus. Ich bin schon länger auf Halbspur umgestiegen.
Das glaube ich dir. Mir würde es genauso gehen.
Die sehen so edel aus und wenn die Qualität auch stimmt....
Das ist wie mit den Technicsen. Hat man sie zu Hause, vernarrt man sich schnell.
(18.02.2022, 18:50)hyberman schrieb: [ -> ]Ich bin schon länger auf Halbspur umgestiegen.

Welche Maschinen würdest du mir in Halbspur empfehlen?
Die Akai GX 747 ist mein Daily Arbeitspferd, für Halbspur habe ich die PR99 MKIII mit 15ips, eine Tolle Maschine, leider wird der Kopfspigel zunehmen grösser und Ersatz finde ich nicht (mehr?). Akai GX 630 Pro wäre eine Alternative. Kennst du weitere Maschinen mit "verschleißfreien" Tonköpfe.
Sorry für OT.
Schöne Grüße Radu
Klar.
Sony TC-758 2-Track
Sony TC-765 2-Track
Otari MX-50D, 55, 5050

Ich selber nutze eine Otari MX-50D und eine Revox PR99 MKII.

Eine Akai GX-630 Pro hatte ich auch mal und hätte sie wohl nicht verkaufen sollen. Aber es gibt noch so viele gute Halbspurmaschinen, diese alles aufzuzählen sprengt den Rahmen.
Die SONY Halbspur-Maschinen heißen TC 756-2 und TC-766-2, beide mit 19/38 cm/s.

Die 766-2 hat einen zusätzlichen 4-Spur Wiedergabekopf.

Übrigens gibt es von AKAI noch das Vorgängermodell der 630 Pro, es heißt GX-600 D PRO, hat 19/38cm und ist sehr selten anzutreffen, Baujahr 1974/75.

Groetjes, Frank
Vielen Dank euch Zwei, das hilft mir sehr, eine Maschine in 2 Spur zu finden.
Mittlerweile gibt es schon technische Alternativen, aber der Charme dieser alten Dinosaurier ist für mich bis heute unübertroffen.
...ich vermute eine Sony TC758 gab es systembedingt nie als 2Spur Version, wäre auch unsinnig oder?
(20.02.2022, 08:42)Gyrator schrieb: [ -> ]...ich vermute eine Sony TC758 gab es systembedingt nie als 2Spur Version, wäre auch unsinnig oder?

Stimmt natürlich. Die TC-758 ist die Viertelspur autoreverse. Ich meinte eigentlich die TC-756 als 2-Spur.
(17.02.2022, 21:28)Doc.Order schrieb: [ -> ]...
Dann sollte man auch beachten, zu was für Preisen man vor Jahren manch Maschine bekommen hat.
wo es nicht so tragisch war, wenn man noch ein paar Kreuzer in die Reparatur gesteckt hat.
Da hat die Relation noch gestimmt !!!
...
Noch ein Wort zur Preisentwicklung allgemein. Es ist doch nicht passiert, weil die Kisten plötzlich besser oder schöner geworden sind. Ist es nicht so, daß ein paar Leute gemerkt haben, daß sich damit auch gute Geschäfte machen lassen?
Sukzessive wurden die Preisforderungen erhöht. Das traurige dabei ist, daß sich viele daran gewöhnt haben,
es in Ordnung finden und auch noch mitmachen. ...
Hallo Jürgen,

du magst Recht haben... ...aber so ist das eben mit dem Angebot und der Nachfrage. Solange das Interesse an solchen Spielzeugen in Foren wie diesem "am viralen Leben" gehalten wird, wird das weiter gehen. Es wird aber der Tag kommen, dann schrumpft der Anteil der Menschen, die für solche Hobbies Geld übrig haben und dann schrumpfen die Preiserwartungen dafür auch wieder. Dann landen die Geräte dort, wo sie in den 90er Jahren auch gelandet sind - auf dem Recyclinghof. Zumal die Fähigkeiten (und der Wille) , solche Geräte zu reparieren, abnehmen.
In dem Zusammenhang den Begriff "Fairness" zu verwenden, erscheint mir aber nicht treffend. Ich nenne es "gesellschaftliche Entwicklung"... ...die ich natürlich weder für gut befinden, noch unterstützen muß. Fazit: eine Bandmaschine für einen annähernd 4-stelligen Betrag würde ich mir nur ins Haus stellen, wenn ich sie vorher persönlich (oder durch eine Vertrauensperson) vollumfänglich habe testen können. Ein Restrisiko bei einem 40 Jahre alten "Zossen" bleibt immer - Bauteile, die nun mal so alt sind, können in den nächsten Wochen nach Erwerb kaputt gehen auch wenn sie vorher augenscheinl. einwandfrei arbeiteten. Man "steckt nicht drin"...

Beste Grüße
Peter
Weißt Du Peter, nachdem mir hier der Wind ganz schön in´s Gesicht geblasen hat (kann damit leben ), tut es fast
schon ein bischen gut, diesen auch mal ein wenig im Rücken zu spüren.
Für mich aber trotzdem unverständlich, daß Du der einzige sein solltest, welcher meine Ansicht im Kern verstanden hat.

Deine Prognose über die Zukunft unserer Geräte drückt sich ziemlich trübe aus, wird aber wahrscheinlich die Realität
sein. Streng genommen sehe ich es ja schon bei mir selber. Bei einem ehemaligen Besitzstand von über 150 Geräten,
bin ich schon einigermaßen froh, diesen auf über die Hälfte reduziert zu haben. Davon sind dann auch tätsächlich ein
paar im Container gelandet. Von mir persönlich, was vor 10 - 5 Jahren noch undenkbar war. Und es werden bestimmt
noch einige folgen.
De Begriff "Fairness" sehe ich trotzdem als angebracht an. Will Dir gerne ein Beispiel dazu geben.
Ich habe ein paar Geräte an Mitglieder dieses Forum verkauft. Denen habe ich klipp und klar erklärt, was ich dafür
bezahlt habe und daß ich genau das haben möchte. Unabhängig davon, wie sich die Preise am Markt gerade entwickelt
haben, bzw. die augenblicklichen Preisforderungen gestellt wurden. Kleinere Reparaturen, wie zum Beispiel, die
Bremsen neu belegen und anderes, fanden dabei absolut keine Beachtung. Ich hatte ja meinen Spaß daran und damit.
Gehört für mich halt auch zur Fairness. Ein weiterer Punkt ist der, ich verkaufe an ein Mitglied dieses Forum, welcher
mein Hobby mit mir teilt. Eine Gemeinsamkeit, welche doch eigentlich verbindet. Warum soll ich so einen abzocken ?
Ich war auch zigmal in der Situation etwas zu benötigen und war froh, es zu moderaten Priesen zu bekommen.
Abschließend noch eine Frage ( von mir aus auch an alle )
Ich habe vor Jahren mal eine Akai 635 fast für ein Apfel und Ei ( aus heutiger Sicht ) gekauft. Den Defekt, ging nur ein
Kanal, habe ich zu erträglichen Kosten beseitigen lassen. Wenn ich diese Maschine hier nun für 700 - 800 € anbieten
würde, wäre das angesichts des heutigen Marktes auch noch ein fairer Preis ?

Jürgen
(20.02.2022, 14:15)Doc.Order schrieb: [ -> ]Ich habe vor Jahren mal eine Akai 635 fast für ein Apfel und Ei ( aus heutiger Sicht ) gekauft. Den Defekt, ging nur ein
Kanal, habe ich zu erträglichen Kosten beseitigen lassen. Wenn ich diese Maschine hier nun für 700 - 800 € anbieten
würde, wäre das angesichts des heutigen Marktes auch noch ein fairer Preis ?

Jürgen

Die Akai Maschinen sind mittlerweile etwas besonderes (635 bis 747 ohne DBX und besonders die 646). Zur Markteinführung in ALLEN Tests durchgefallen und verteufelt.
Seit Jahren kennen die Preise für diese Maschinen nur eine Richtung; gegen Himmel.
(20.02.2022, 14:15)Doc.Order schrieb: [ -> ]...
Abschließend noch eine Frage ( von mir aus auch an alle )
Ich habe vor Jahren mal eine Akai 635 fast für ein Apfel und Ei ( aus heutiger Sicht ) gekauft. Den Defekt, ging nur ein
Kanal, habe ich zu erträglichen Kosten beseitigen lassen. Wenn ich diese Maschine hier nun für 700 - 800 € anbieten
würde, wäre das angesichts des heutigen Marktes auch noch ein fairer Preis ?

Jürgen
Hallo Jürgen,

da sprichst du ein heikles Thema offen an. Unter Freunden macht man so etwas eigentlich nicht. (Wobei man ein Forum nicht über bewerten sollte. Die Erfahrung lehrt, dass viele, die in einem Forum ständig von "Community", "Freundschaft" und "Hilfsbreitschaft" quaken, ganz schnell damit am Ende sind, wenn es darauf ankommt. Wie im täglichen Leben eben...   Wink  Aber wir sind eben auch alle nur Menschen - mit Fehlern.  ) Vielleicht  wäre die Sichtweise auch ein wenig davon abhängig, wie schnell man die, unter Forenfreunden günstig erstandene, Maschine weiter verkauft. Immerhin: nach z.B. 10 Jahren hat sich die Marktsituation nun mal deutlich verändert - da darf/kann/sollte ein ehemaliger Besitzer auch damit leben können, dass seine damals weiter gereichte Maschine (nach etwas Zuwendung) zu einem höheren Kurs veräussert wird, als vor 10 Jahren üblich. Schlussendlich ist der ein oder andere unter uns auch nur so in der Lage, sich langfristig sein Hobby zu finanzieren. Etwas anderes ist das natürlich, wenn jemand im Grunde schwunghaften Handel damit treibt. Aber auch hier ist die Bandbreite der "Händler" recht groß. Steinreich werden die Meisten damit nicht. Wollen wir ihnen es also verwehren, sich ein paar Kröten mit dem "Trading" zu verdienen? Vielleicht ist das die einzige Einnahmequelle neben einer kargen Rente oder was weis ich... Ich mag da nicht "richten". Ich für meinen Teil halte es so: Maschinen, die ich im Forenkreis sehr günstig (d.h. unter "Marktwert"...) erstanden habe, bleiben bei mir und werden "par ordre de mufti" nicht teuer weiter verhökert. Erst recht nicht nach kurzer Zeit (sprich: zur Gewinnerziehlung) - das ist für mich eine moralische Verpflichtung (altmodisch - ich weiß). Genau betrachtet habe ich alle jemals in Foren gekauften Geräte noch hier stehen. (Wer das bezweifelt, kann sich gerne davon überzeugen.) Ich bin dankbar, dass ich mir diese Haltung leisten kann. Sollte der Fall eintreten, dass ich das finanziell nicht mehr kann, werde ich wahrscheinlich überhaupt keine Geräte mehr kaufen, egal zu welchem Preis. Hobbies sind nun mal zumeist "Zeittotschläger" und "Geldvernichter" Big Grin Man kann sie nur solange betreiben, wie man beides hat.

Beste Grüße
Peter
Meine 747 habe ich 1987 in Hannover für 600DM gebraucht gekauft. Für mich damals als Schüler ein Haufen Kohle. Den Kauf habe ich aber bis heute nie bereut. Die PR99 war 2006 eine eBay "Leiche" Defekt für 240€. Die Reparatur war mechanischer Natur (Kugellager im Capstanmotor verkanntet) und schnell gerichtet.
Bei diesen Verkaufs-Orgien habe ich nie mitgemacht, ich hätte auch heute nie das Geld dafür übrig.
Hallo Jürgen,
bei allem Verständnis für deine ausführlich dargelegten Gedanken denke ich, du versuchst etwas zu klären, für das es keinen Richter geben kann.
Kann es nicht mit einem Kunstwerk verglichen werden, das für verschiedene Leute verschiedenen Wert hat?
Der eine stellt es zum Sperrmüll, der andere spekuliert damit.

Was du ansprichst, ist doch auch eine Frage des finanziellen Backgrounds, den jemand hat.
Einer hat ein Grundstück mit Haus und See und holt die Geliebte mit nem Hammer ab. Der will ne Technics loswerden, weil er sich gerade eine audiophile Anlage für 50 000€ gekauft hat.
Der gibt dir die Technics für 500 und sagt "Werd glücklich armer Schlucken".

Der andere gibt sie ab, weil er zu wenig Rente hat oder ins Heim zieht. Der kann dringend ne Mark brauchen, weil das Leben teuer ist. Der wird auf aktuelle Preise gucken.

Einer hat sich vor Jahren eine Maschine für 300 gekauft, immer gepflegt, nun wird sie nirgendwo mehr unter 800 angeboten. Was soll ihn dazu bewegen, seine Maschine für 300 wegzugeben?
Er hat Glück, dass sein Gerät eine Wertsteigerung erfahren hat.

Nimm es anders herum: früher war etwas teuer, heute wird es billiger gehandelt. Dann bezahlst du ja auch nicht mehr als den heutigen Preis nur um FAIR zu sein.
FAIR ist für mich, dass ich Freunde und Käufer nicht betrüge, dass ich einen zeitgemäß anständigen Preis verlange und nicht zu den Wucherern gehöre. 
Und all diese Attribute mache ich für mich geltend. 
Wenn aber der Rundfunk damals ein Band für einen Euro abgegeben hat, heute der Handelspreis bei 40 Euro liegt, wäre ich völlig bescheuert, das Band für einen Euro abzugeben, um der edelste Verkäufer zu werden. 
Woanders in meinem Leben sind nämlich die Preise gerade so gestiegen, dass ich sie kaum bezahlen kann. 

Im Grunde führt die ganze Diskussion nur im Kreis herum, weil man zwar Spannung messen kann, aber nicht den realistischen Preis eines Gerätes, welches heute nicht mehr hergestellt wird. Die Zeit bleibt nicht stehen und für manche Dinge ist man einfach zu spät dran....
Okay Herbert, ich laß mich nochmal drauf ein, obwohl ich ahne,daß wir keine entgültige Einigung erzielen werden.
Dein Beispiel mit dem Kunstwerk ist garnicht mal so schlecht.
Wenn zwei Personen spitz auf ein Kunstwerk sind, und einer von beiden einen horrenden Preis dafür bezahlt, weil
er es unbedingt haben will, oder dem anderen nicht gönnt, ist dieser Umstand noch lange kein Beleg dafür, daß dieses
Kunstwerk auch tatsächlich diesen Wert hat. Maximal nur für den, der es bekommt.
Soll das dann der Grundstein für eine Wertbemessung sein ? Wohl kaum.
Wer hier im Forum liest, wird wohl bemerkt haben, daß jede Menge Mitglieder sich über die teilweise explodierende
Preise aufgeregt haben. Dabei ist es doch augenscheinlich, das diese nur massiv gepuscht werden. Nur so konnte es
zu solchen Preissteigerung kommen. Was hat das den zur Folge ? Die GEWÖHNUNG ! Wenn nur lange genug die
Hochpreisigkeit anhält, dann ist es auch nicht verwunderlich, wenn dann mal etwas billiger ( Entschuldigung-günstiger )
angeboten wird, dieses als fair zu bezeichnen. Es ist nicht fair, weil der ganze Krempel generell zu Höchstpreisen
angeboten wird, das er nicht wert ist. Da bildet ein Gegenstand, welcher 100 oder 200 € günstiger ist keine Ausnahme.
Es ist doch so, Leute, daß es mir völlig egal ist, was ein Verkäufer verlangt, solange ich nicht gezwungen bin, zu kaufen.
Vielmehr habe ich nur ein gestörtes Verhältniss zu dem Spruch "fairer Preis".
Das andere Beispiel, mein lieber Herbert, hinkt für mein Dafürhalten etwas.
Wenn früher etwas teuer war und nach Jahren billiger zu haben ist, dann hat es wohl einen, von der breiten Masse
empfundenen und akzeptierten, Wertverlust erlitten. Warum sollte ich dann einen höheren Preis dafür bezahlen,
wenn sich so ein Geschäft in normalen Bahnen bewegt ? Und das tut es ja bekannter Weise bei TBG nicht gerade.
Ich möchte aber noch etwas erwähnen und klarstellen, weil es auch angespochen wurde, daß man sich eben mit
kleinereren und einfach gestrickten Maschinen zufrieden geben sollte, wenn man sich eine große Maschine nicht
leisten kann. Nun ja, ich habe mit diesen kleinen und einfachen zwar ´ne Menge Arbeit gehabt, aber auch sehr viel
Spaß und Freude. Glücklicher Weise ist mein finanzieller Backround so gestaltet, daß ich mir relativ locker eine, oder
zwei Maschinen der "Premuimklasse" kaufen könnte. Nur da sperrt sich alles in mir, da ich darin ein ordentliches
Mißverhältniss zwischen Aufwand und Nutzen sehen.

Noch etwas für Akai 747 Fan
Meiner Meinung nach, hast Du über die Akai´s etwas falsch formuliert. Sie sind nicht unbedingt etwas besonderes,
sie werden von den Leuten nur so angesehen. Sie profitieren lediglich von ihrem echt guten Anblick. Als ich meine
bekam, war es die einzige Maschine, welche mir nach dem Auspacken ein "Wow" entlockt hat. Gebe ich zu.
Es gibt aber schon noch ein paar Maschinen, die mit den Akai´s auf Augenhöhe sind, oder besser.

Zum Schluß noch was für Peter ( PeZett )
Hat mir ganz gut gefallen, was Du da geschrieben hast.

Jürgen