Tonbandforum

Normale Version: Vorspannband - dumme Frage
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Jetzt steinigt mich nicht, habe da mal eine wirklich dumme Frage zum Thema Vorspann -/ Nachspannband - Farben.
O.K. Grün vorn,- rot hinten.- soweit so gut.

Hat aber nun rot - weißes (immer abwechselnde Kästchen als Farben), gelbes , blaues (alles BASF Band) - dazu noch
weißes u. blaues No-Name  Band... welche Bedeutung haben die Farben, was sollen die Aussagen? Wann werden die
genutzt?
Nur rot und grün ist klar, aber der Rest?
Endlich kann ich auch mal etwas Konstruktives beitragen.
Auf der StuderundRevox-Seite gibt es eine übersicht zu all den verschiedenen Farben.

Gruß,
Oliver
Hallo Ralf,
wenn Du Dich vor einer Maschine in einem öffentlich-rechtlichen Funkhaus befindest, gilt die IRT-Richtlinie 3/9.

Wenn nicht, kannst Du machen, was Du willst...

Michael
Unter Suchfunktion Thema: Vorlaufband, folgendes gefunden



Zitat:

9,5 cm/s, Grau, Mono, Bandanfang
9,5 cm/s, Grau - Weis, Stereo, Bandanfang
19,05 cm/s, Blau - Weis, Stereo, Bandanfang
19,05 cm/s, Blau, Mono, Bandanfang
19,05 cm/s, Blau - Weis - Schwarz, Stereo + Timecode, Bandanfang
38,1 cm/s, Rot - Weis, Stereo, Bandanfang
38,1 cm/s, Rot, Mono, Bandanfang
38,1 cm/s, Rot - Weis - Schwarz, Stereo + Timecode, Bandanfang
76,2 cm/s, Weis, Mono, Bandanfang
76,2 cm/s, Weis-schwarz, Stereo, Bandanfang
Alle, Gelb, Mono und Stereo, Trennung, Ende
Übertrager schrieb:wenn Du Dich vor einer Maschine in einem öffentlich-rechtlichen Funkhaus befindest, gilt die IRT-Richtlinie 3/9.

Hallo Michael, Folks,

ja, das Institut für Rundfunktechnik war da wohl die Bibel.

Zwei Dinge wundern mich dabei:
zum einen, woher kam der "graue Standard" für "Klasse" 9,53? (Ich habe übrigens noch nie graue oder grau-weiße Vorspannbänder gesehen)
Und, ein wenig ketzerisch: wenn nur 19S und nicht 19H, ist dann bei der Klasse 76 IEC1 oder IEC2 gleichgültig?

Schöne Grüße
Frank
Wenn ich mich nicht irre, habe ich tatsächlich ein graues Vorlaufband irgendwo rumliegen. Aber ja, sie scheinen sehr selten zu sein. Interessant finde ich, dass die beliebten 13cm PER368-Bänder mit einem blauen Vorlaufband konfektioniert wurden.

Gruß

Nelson
(09.12.2021, 01:56)t20 schrieb: [ -> ]Interessant finde ich, dass die beliebten 13cm PER368-Bänder mit einem blauen Vorlaufband konfektioniert wurden.

Das erklärt sich dadurch, dass die fast durchweg verwendete Geschwindigkeit der Filmton-Nagra, Haupteinsatzgebiet für das PER 368, 19 cm/s war.
Hallo Frank,
Hallo Michael,

ich habe mir mal die Farbe der Vorlaufbänder anhand der Schmalseiten der Broadcasthüllen gemerkt:
Grau oder Weiß steht für 76cm
Rot für 38cm
Blau für 19cm
Wenn Mono-Aufzeichnung ist das Vorlaufband durchgehend in der entsprechenden Farbe, wenn Stereo wird die Farbe regelmässig durch Weiß unterbrochen. Bei TelCom Aufzeichnungen kommt zusätzlich ein Block in Schwarz hinzu.
Graue Vorlaufbänder habe ich schon mal an Broadcastbändern gesehen, waren aber schon ältere Bandtypen, meine BASF.
Ich vermute das bei der Geschwindigkeit 9 cm mal ein Interpretationsfehler in der Literatur statt gefunden hat, evtl. Stand in einer Tabelle die Abkürzung Gr., das muß nicht Grau sondern kann auch Grün sein. Habe hier Vorlaufband in der Farbe Grün Weiß liegen.
Viele Grüße
Volkmar
Hallo Volkmar,

das grün- weiße Vorspannband scheint beim DDR- Rundfunk in Verwendung gewesen zu sein, wohl für 38er Stereo Bänder.
Ich habe mehrere, originale ORWO Stereo- Bezugsbänder in 38er Geschwindigkeit, diese sind alle mit dem grün- weißen Vorspannband konfektioniert.

Grüße, Rainer
(09.12.2021, 02:17)Peter Ruhrberg schrieb: [ -> ]
(09.12.2021, 01:56)t20 schrieb: [ -> ]Interessant finde ich, dass die beliebten 13cm PER368-Bänder mit einem blauen Vorlaufband konfektioniert wurden.

Das erklärt sich dadurch, dass die fast durchweg verwendete Geschwindigkeit der Filmton-Nagra, Haupteinsatzgebiet für das PER 368, 19 cm/s war.

Genau und dann in Mono. Blau passt also, nur das rote Endband eigentlich nicht. Ich habe mich immer schon gefragt warum da rot verwendet wurde.Es wäre eigentlich gelb zu erwarten.

Grüße
Arno
(09.12.2021, 18:43)R2R schrieb: [ -> ]Ich habe mich immer schon gefragt warum da rot verwendet wurde.

Ich mich auch.
Aber das wird sich17 Jahre post factum wohl kaum mehr klären lassen.
(09.12.2021, 07:53)GDR 22 schrieb: [ -> ]das grün- weiße Vorspannband scheint beim DDR- Rundfunk in Verwendung gewesen zu sein, wohl für 38er Stereo Bänder.

Hier die zugehörige TGL:
https://we.tl/t-udoImscoja
Wie immer sehr lehrreich. Danke für die TGL, Peter!
Hallo Peter,

ich danke Dir auch für diese Daten, die für mich überraschend neu waren.
Dein Literaturbestand und dessen schnelle Verfügbarkeit können immer wieder nur als phänomenal bezeichnet werden
- Dankeschön -.

Viele Grüße
Manfred
Und, wie ich gerade gelernt habe, scheint diese Kennzeichnung durch Farben eine typisch deutsche Angelegenheit zu sein. International soll da kein Hahn nach krähen, ob da gelbes, rotes, weißes oder grünes Band vorn oder hinten dran ist. Hauptsache lang genug.
Lieber Peter, ganz herzlichen Dank ! Nach dieser Vorschrift war ich schon sehr lange auf der Suche. 
Ich bin begeistert von Deinem Archiv !

Viele Grüße, Rainer
(10.12.2021, 11:24)cyrano de B. schrieb: [ -> ]Und, wie ich gerade gelernt habe, scheint diese Kennzeichnung durch Farben eine typisch deutsche Angelegenheit zu sein.

Sie diente vor allem den sendetechnischen Anforderungen des Rundfunks. In einer Senderegie ging es oft schnell, hektisch und (neudeutsch) multitaskingmäßig zu. Vor allem bei Live-Sendungen wie dem WDR "Mittagsmagazin", wo der Moderator mit seinem Interviewpartner auf seinen Einsatz wartet, während der Tonträger läuft, parallel dazu liegt irgendein Experte auf der Telefonleitung, Diskussion mit dem Redakteur im Sendestudio über den möglicherweise kurzfristig geänderten Ablauf, Auflegen des nächsten TT, und zu allem Überfluss gelegentliche Besuche der "Betriebsaufsicht" (ja, sowas gab's tatsächlich mal, spätes Überbleibel aus RRG-Zeiten) ...

Da konnte man froh sein, wenn ein Sendeband auf Anfang gespult und mit einem Blick erkennbar korrekt bezeichnet war, denn ein mit falscher Geschwindigkeit, rückwärts oder ohne telcom abgespieltes Band blieb am Ende immer beim verantwortlichen Tontechniker hängen.

Wen diese Rundfunk-Ära (und die vorigen) noch interessiert, dem kann ich die 60minütige Doku "Achtung Aufnahme, bitte schneiden" von Jeanpaul Goergen ans Herz legen. Vor Jahren habe ich sie von ihm auf MC zum Restaurieren bekommen, weil meine eigene Aufnahme leider verloren gegangen war. Kann ich gerne hochladen  Idea

[attachment=46986][attachment=46987][attachment=46988]
Deine Erklärung ist ebenso stichhaltig wie die DDR Info interessant ist. Und nicht zu vergessen: Gute, aussagekräftige Fotos!

Danke!
Erhard
(10.12.2021, 12:45)musicus schrieb: [ -> ]Gute, aussagekräftige Fotos!

Und da ich auch gerne Indikative sammle: https://we.tl/t-IAuMteFQ5A
Au ja, WDR Mittagsmagazin, Moderator Klaus-Jürgen Haller: "Guten Tag meine Damen und Herren, guten Morgen liebe Studenten"...
VG Jürgen
Klasse ;-)) !!!

Grüße
Erhard
(10.12.2021, 14:33)JUM schrieb: [ -> ]"Guten Tag meine Damen und Herren, guten Morgen liebe Studenten"...

Oder Heribert Faßbenders unvergessliches "N Abend allerseits" bei wirklich jeder FS-Übertragung ...
Hallo Peter,
vielen Dank für die TGL, wieder was für die Sammlung. Hast Du die TGL 35183/01_3 zufällig auch?
Im ORWO Gesamtkatalog von 1989 wird sich bei den Kennbändern Mono / Stereo auf diese Norm berufen, egal ob für Studio- oder Amateurzwecke. Die Unterschiede: Amateur 35µm dick, Studio 45µm und zusätzliche rauhe Rückschicht. Witzig finde ich das das Graue Kennband im Katalog nicht auftaucht. Da war dem Haus die eigene Norm Anfang 1989 noch nicht bekannt.

Viele Grüße
Volkmar
(11.12.2021, 01:00)Wickinger schrieb: [ -> ]Hast Du die TGL 35183/01_3 zufällig auch?

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nicht mal weiß, worum es in dieser TGL geht.

Was ich allenfalls anbieten könnte, wäre:
TGL 15552-02 Bestimmung der elektroakustischen Eigenschaften von Magnetbändern und Magnetfilmen 1989
TGL 15552-12 Ermittlung der Zuverlässigkeitskenngrößen von Audio-Magnetbändern und - Kassetten 1989
TGL 15552-14 Magnetbänder und Magnetfilme für die Aufzeichnung von Tonsignalen - IEC Kassettenband 1989
TGL 25302-06 Magnetbänder für die Speicherung digitaler Signale 1986

Grüße
Peter
(10.12.2021, 12:23)Peter Ruhrberg schrieb: [ -> ]Wen diese Rundfunk-Ära (und die vorigen) noch interessiert, dem kann ich die 60minütige Doku "Achtung Aufnahme, bitte schneiden" von Jeanpaul Goergen ans Herz legen. Vor Jahren habe ich sie von ihm auf MC zum Restaurieren bekommen, weil meine eigene Aufnahme leider verloren gegangen war. Kann ich gerne hochladen  Idea

Ja bitte!!  Smile
(11.12.2021, 10:14)hannoholgi schrieb: [ -> ]Ja bitte!!  Smile

"Soll sein, soll sein..." (R. Augstein)
https://we.tl/t-n7fqM3j0XZ

Ich habe die verlängerte Version von 1982 für SFB III hochgeladen (''Da blieb's ja nur übrig, Frauen einzusetzen''), plus einen Beitrag von 1983 für RIAS II, den ich zufällig im selben Ordner vorfand (Schall auf Eisen").

Grüße
Peter
Thanx!  Smile

Beide Beiträge sind bereits auf Band überspielt, wie es sich gehört!

Und wenn du vielleicht am WE mal die Zeit findest, das neue Darklab-Band durchzumessen, fände ich das lobenswert. Es interessiert mich ja nun doch, ob ich doof bin oder meine Maschinen alle falsch eingemessen sind, so dass ich immer 3-4 dB weniger hinter Band habe, wenn ich von LPR35 ausgehe!

Das ist jetzt hier OT, aber mir schien die Wahrscheinlichkeit höher, dass es Peter hier lesen tut... Big Grin
Ich häng mich da mit einer weiteren Frage dran:

Gibts eigentlich das gestreifte (rot/weiß bzw. blau/weiß) Vorspannband irgendwo neu, also außerhalb der Ebay-Reste? Ich hab noch zwei ganze Rollen, aber deren Ende ist auch absehbar...

Wenn nein, könnte man sowas fertigen lassen?

Michael
Hallo Michael,

mir fällt kein Anbieter ein der noch Kennbänder Blau-Weiß oder Rot-Weiß herstellt. Ich denke aber das man auf Ebay, den Kleinanzeigen oder hier im Forum diese Vorlaufbänder als komplette Rolle bekommen kann.
Viele Grüße
Volkmar
Speziell blau-weiß ist rar geworden, es sei denn es findet noch jemand in irgendeinem Bunker eine Kiste ...

(11.12.2021, 11:33)hannoholgi schrieb: [ -> ]Und wenn du vielleicht am WE mal die Zeit findest, das neue Darklab-Band durchzumessen, fände ich das lobenswert.

Ist schon geschehen, auch im Vergleich mit LPR 35 aus RTM-Produktion und der zuständigen Bezugscharge C 264. Nur die Diskussion mit Frank wg. der Ergebnisse steht noch aus.

Nur so viel: Der Empfindlichkeitsrückgang gegenüber LPR 35 bei 1 kHz im gleichen AP beträgt bei mir 3,2 dB.

Grüße
Peter
@ Peter - eine Frage dann wohl noch, zur Theorie.
(nicht ganz zum Thema, aber dennoch)

Habe auch Deine mp3 Dateien geladen (wie Holger auch) und auf Band aufgenommen.
Beim Hören des Beitrages " Schall auf Eisen " ging mir folgende Frage  durch den Kopf:

"Warum Bandgeschwindigkeit (Norm) in Zoll und nicht in Zentimeter? "

10 Zentimeter wären doch passender gewesen, als 9,52 cm/s weil 3 3/4 Zoll., jede Verdopplung
einfacher zu rechnen.. 20 cm/s (anstatt 19,05) etc.

Die Erfindung des Tonbandes, mit Patentierung ist ja da wohl eine "deutsche Angelegenheit",
AEG und IG Farben ( BASF).
Hier wird gewöhnlich des Metrische System als Grundlage ( DIN Normierung ) verwendet,
warum also Inch / Zoll als Maßstab/ Standard für Bandgeschwindigkeit i"inch/sek" ?

eventuell kannst Du was dazu sagen.
Das liegt vermutlich an den Vorläufern
Telegraphon von Valdemar Poulsen (1898) mit Stahldraht und dem Versuch der Vermarktung in Amerika ab 1903 durch die  American Telegraphone Company
und
dem 1929 in England auf den Markt gebrachten Blattnerphone (Stahlband).
Das Magnetband wurde 1928 von Fritz Pleumer patentiert.
Nachzulesen bei
https://www.mediathek.at/unterrichtsmate...zeichnung/

MfG Kai
Hallo Ralf,
darf ich kurz einspringen?
Im Prinzip liegst Du mit Deinen Vermutungen richtig.
Bis Kriegsende gab es Tonbandgeräte mit Bändern, die eine Kunststoffträger hatten, nur in Deutschland. Die Bandgeschwindigkeit war mit 77 cm/s festgelegt und wurde in großem Maßstab schon von der Reichsrundfunkgesellschaft so benutzt. Das Herunterbrechen dieser Geschwindigkeit durch Halbierung hätte auch keine schön runden Werte gegeben. Außer beim deutschen Militär dachte auch niemand an niedrigere Geschwindigkeiten. Das Militär benutzte beim Tonschreiber c ab 1941 die Geschwindigkeit 18 cm/s.
Direkt nach Kriegsende brachten US-amerikanische Nachrichtenoffiziere deutsche Magnetophongeräte in die USA.
Besonders erfolgreich war hier ein John, "Jack" Mullin, der zwei Magnetophone und 50 Bänder für Bing Crosby zur Aufzeichnung von dessen Radioshows benutzte und die Bänder auch geschnitten hatte. Über Herrn Mullin kam auch Ampex auf den Plan und baute für Bing Crosby mit dessen finanzieller Hilfe die ersten Ampex 200A mit Schichtlage außen. (Zu dem Zeitpunkt wäre noch keiner auf die Idee gekommen, diese Schichtlage deutsch zu nennen).
Nun stelle Dir bitte Herrn Mullin in Kalifornien vor, der versucht, die Geschwindigkeit des Magnetophons genau zu messen und dabei feststellt, es sind genau 30 Zoll und dann noch so etwa 1/3 Zoll mehr. Was hättest Du dann genommen, wenn Du gerade den Zollstock noch in der Hand hast und Dir cm ganz gruselig vorkommen. (Ich kannte als Kind noch echte Zollstöcke, die hatten auf einer Seite Zoll-Teilung, auf der anderen schon cm-Teilung).

Die Halbierung auf 15 Zoll ist noch sauber, 7 1/2 Zoll wird dann auch schon etwas rubbelig. Aber immer dran denken, mit abenteuerlichen Brüchen zu hantieren, ist für Zöller täglich Brot. Es gibt natürlich 3/4 Zoll Schraubenschlüssel. Der nächste ist ein 7/8 Zoll-Schlüssel. Mit den Auswüchsen dieses Systems schlagen sich die Klempner bei uns täglich herum.

Wieder Zur Sache:
Die Magnetbandtechnik nahm in den USA damals einen riesigen Aufschwung, weil Scotch/3M auch ein hervorragendes Band liefern konnte. Bei der später einsetzenden Normung haben sich die amerikanischen Maße in den Normen niedergeschlagen.

Der noch geringe internationale Bandaustausch auf 76,2 cm/s (30 Zoll) war für die deutschen Rundfunkanstalten kein Problem.
Mit der Festlegung der neuen Geschwindigkeit wurden an den Studiolaufwerken die mit konischen Sitzen versehenen Tonwellen von 9,8 mm Durchmesser getauscht gegen solche mit 9,7 mm. Die Archivbänder mit 77 cm/s wurden dann mit 76,2 cm abgespielt. Die Differenz von rund 1% versendete sich.

Ich habe hier sehr stark verkürzt und teilweise vereinfacht. Die genaueren Zusammenhänge sind mir bekannt, würden aber das OT hier sprengen.
Wenn Du es selbst genau nachlesen möchtest, suche ich Dir auch gerne entsprechende Literatur zusammen.

Viele Grüße
Manfred
Danke Manfred, dass du mir die Mühe der ausführlichen Beantwortung von R@llys Frage abgenommen hast  Heart
Hallo Peter,
das war mir ein Vergnügen.
Habe ich gerne für Dich getan.

Viel Grüße
Manfred
(12.12.2021, 14:25)R@lly schrieb: [ -> ]Die Erfindung des Tonbandes, mit Patentierung ist ja da wohl eine "deutsche Angelegenheit",
AEG und IG Farben ( BASF).
Hier wird gewöhnlich des Metrische System als Grundlage ( DIN Normierung ) verwendet,
warum also Inch / Zoll als Maßstab/ Standard für Bandgeschwindigkeit i"inch/sek" ?

Hallo Ralf,

ich möchte noch daran erinnern, dass nach Kriegsende 1945 alle deutschen Patente von den Alliierten für ungültig erklärt wurden. Das galt wohl als Teil der Reparationen, die Deutschland leisten musste. Da hatten erstmal andere als die Deutschen das Sagen und haben uns ihr nichtmetrisches Sytem aufgedrückt.

MfG, Tobias
Noch eine Frage zu Telcom, weil es bei den Farben der Vorspannbänder dabei war. Wurde beim Rundfunk auf den mit Telcom aufgezeichneten Bändern am Bandanfang ein Pegelton mit Telcom Kennung aufgezeichnet ?

MfG, Tobias
(13.12.2021, 00:49)bitbrain2101 schrieb: [ -> ]Wurde beim Rundfunk auf den mit Telcom aufgezeichneten Bändern am Bandanfang ein Pegelton mit Telcom Kennung aufgezeichnet ?

Mal ja, mal nein. Es wurde allerdings i.d.R. vermerkt, ob der (rundfunkintern sogenannte) "Dödelheimer" auf 320 oder 514 nWb/m lag bzw. gelegen hätte.

Manche RA nutzten die Bandaussteuerung voll aus, manche arbeiteten lieber mit dem geringeren Klirrfaktor, da dieser ja bei Kompanderbetrieb häufiger im höheren Bereich liegt, wenn man das Band so stark ausreizt wie bei kompanderlosem Betrieb.

Grüße
Peter
Auch sehr interessant zum Thema Farben von Vorlaufbändern: http://treffpunkt.ig-ftf.de/viewtopic.php?p=118373

Gruß

Nelson
(11.12.2021, 10:33)Peter Ruhrberg schrieb: [ -> ]
(11.12.2021, 10:14)hannoholgi schrieb: [ -> ]Ja bitte!!  Smile

"Soll sein, soll sein..." (R. Augstein)
https://we.tl/t-n7fqM3j0XZ

Ich habe die verlängerte Version von 1982 für SFB III hochgeladen (''Da blieb's ja nur übrig, Frauen einzusetzen''), plus einen Beitrag von 1983 für RIAS II, den ich zufällig im selben Ordner vorfand (Schall auf Eisen").

Grüße
Peter

Danke Peter, sehr interessant.

Gruß Dirk
(10.12.2021, 00:25)Peter Ruhrberg schrieb: [ -> ]
(09.12.2021, 07:53)GDR 22 schrieb: [ -> ]das grün- weiße Vorspannband scheint beim DDR- Rundfunk in Verwendung gewesen zu sein, wohl für 38er Stereo Bänder.

Hier die zugehörige TGL:
https://we.tl/t-udoImscoja

Danke !

Arno
[/quote]

ich möchte noch daran erinnern, dass nach Kriegsende 1945 alle deutschen Patente von den Alliierten für ungültig etklärt wurden. Das galt wohl als Teil der Reparationen, die Deutschland leisten musste. Da hatten erstmal andere als die Deutschen das Sagen und haben uns ihr nichtmetrisches Sytem aufgedrückt.

MfG, Tobias
[/quote]


Hallo,

Das mit den Patenten ist häufiger zu lesen, ist aber - sorry - absoluter Unsinn.

Schon während des Krieges hatten die jeweiligen Staaten beginnend mit Großbritannien, die ja stets nur das eigene Land betreffenden Patente und gewerblichen Schutzrechte der jeweiligen Gegner in unterschiedlichem Umfang für Interessierte geöffnet, auch das Deutsche Reich mit der Verordnung über gewerbliche Schutzrechte britischer Staatsangehöriger Reichsgesetzbl. I 1940 S. 424  https://commons.wikimedia.org/wiki/File:...7_0424.jpg

Das war schon im 1. Weltkrieg nicht anders, im Deutschen Reich mit der Verordnung über gewerbliche Schutzrechte feindlicher Staatsangehöriger vom 1. Juli 1915 ReichsGesetzbl. 1915 Nr. 85, S. 414 https://commons.wikimedia.org/wiki/File:...85_414.png

Und wie die Sache ausgegangen ist, ist ja allseits bekannt

Arno
Unsinn ist ein hartes Wort, hier ein SPIEGEL Artikel von 1951 dazu:
https://www.spiegel.de/politik/die-groes...0029194050
Gerhard
Gerhard, sorry, aber das hast Du falsch verstanden.

Es geht bei dieser unseligen Beschlagnahmegeschichte nicht um Betriebsgeheimnisse, die den Aliierten nach dem Krieg bekannt wurden.

Mit Ausnahme erst später entstandener internationaler Patente (z.B:: das Europäische Gemeinschaftspatent) gilt ein Patent grundsätzlich nur für das Land, in dem es erteilt wurde. Anders gesagt: wenn jemand ein Patent in Deutschland hat, kann ein Brite, Amerikaner, Japaner und auch ein Deutscher außerhalb Deutschlands mit dem Patentgegenstand machen, was er will ohne irgendetwas "beschlagnahmen" zu müssen oder etwas anderes tun zu müssen. Er darf das aus dem Patent entwickelte Produkt grundsätzlich auch auf der ganzen Welt verkaufen, nur eben nicht in Deutschland. Will z.B.: der Deutsche Patentinhaber auch in den USA Schutz, muss er dort zusätzlich zu dem deutschen Patent, das er schon hat, noch ein amerikanisches Patent beantragen.

Schon während der beiden Weltkriege haben die Kriegsparteien Patente, gewerbliche und andere Schutzrechte, die für Staatsbürger und Firmen des jeweiligen Kriegsgegners im eigenen Land erteilt worden waren (also z.B.: eine deutsche Firma hatte in England ein Patent beantragt und erhalten), zum Teil gegen Gebühren für ihre eigenen Staatsbürger und Firmen zugänglich gemacht. In den USA wurden die Patente deutscher Patentinhaber (aber auch die von Japanern und Franzosen) auch nicht aufgehoben, sondern beschlagnahmt und von einer Behörde wurden auf Antrag dann dafür Lizenzen erteilt. Das haben die Deutschen aber genauso gemacht mit Patenten der Alliierten in Deutschland. Auch der Brite, der in Deutschland ein Patent besaß, hatte während des Krieges hier Pech ( s.o. die Verordnung über gewerbliche Schutzrechte britischer Staatsangehöriger, Reichsgesetzbl. I 1940 S. 424)

Mit Kriegsende war dann klar, wessen Regelungen Bestand hatten. Das Reichspatentamt stellte seine Tätigkeit 1945 ein und 1951 wurde die o.g. Verordnung und weitere einschlägige deutsche Regelungen im Anhang des Gesetzes über die Aufhebung von Kriegsvorschriften vom 14. Juni 1951 (BGBl I S. 414) auch formell rückwirkend zum Kriegsende wieder aufgehoben, also die Rechte ausländischer Patentinhaber insoweit in Deutschland wieder hergestellt. Es ist niemand nach Deutschland gekommen und hat hier Patente "geklaut". Das musste er gar nicht.

Grüße
Arno
Genau, so wird ein Schuh draus!
Gerhard
Im Magnetbandmuseum gibt es eine Preisliste von AGFA von 1952 mit Vorlaufbändern in weißer, roter und grüner Farbe: http://www.magnetbandmuseum.info/agfa-preise-1952.html

Gruß

Nelson
@ Nelson,
Ja klar. Rot und Grün für Heimanwendung, weiß damals für Studio. Oder natürlich auch für den Heimanwender wenn er noch eine Farbe wollte.

Beachtet übrigens die Preise: Ein 360m-Band kostete 24 DM. Das war für einen Facharbeiter 1952 ein halber Wochenlohn.

VG Stefan
(13.12.2021, 01:47)t20 schrieb: [ -> ]Auch sehr interessant zum Thema Farben von Vorlaufbändern: http://treffpunkt.ig-ftf.de/viewtopic.php?p=118373

Gruß

Nelson

Ergänzend zu den ORWO Vorlaufband Typen in Hajos verlinkter Webseite, hier mal ein Foto von den Bandschachteln des Typs 752 (Rot / Weiß) aus der Nachwende- Produktion. Gut zu erkennen am Aufdruck "Filmfabrik Wolfen GmbH". Hierbei interessant, das die Breite der Farbbalken (rot und weiß) eine identische Länge von jeweils 10mm hat. Das ist übrigens auch beim grün / weißen ORWO Vorspannband so. 
Laut IRT- Vorschrift im Beitrag weiter oben, ist die Farbe weiß ja mit 20mm angegeben, die Farbe rot mit 10mm. Das wurde also unterschiedlich gehandhabt.

[attachment=47439] [attachment=47440] [attachment=47441

Und hier ein weiteres Nachwende- Produkt: Das ORWO- Vorlaufband Typ 772, welches in Hajos Typenliste noch nicht auftaucht: Es ist ein Vorspannband für TELCOM codierte Bänder.

[attachment=47442] [attachment=47443

Die Farben sind bei diesem TELCOM Band ein wenig blasser, im Vergleich zu einem Vorlaufband der BASF. Die Codierung (Breite der einzelnen Farbsegmente) ist aber gleich.

Grüße, Rainer
(10.12.2021, 00:25)Peter Ruhrberg schrieb: [ -> ]
(09.12.2021, 07:53)GDR 22 schrieb: [ -> ]das grün- weiße Vorspannband scheint beim DDR- Rundfunk in Verwendung gewesen zu sein, wohl für 38er Stereo Bänder.

Hier die zugehörige TGL:
https://we.tl/t-udoImscoja

Hallo,
hat hier jemand zufällig noch das Dokument? Ich habe hier ein paar Orwo-Bänder mit mir unbekannten Farbkombinationen...

Gruß
Robert
(13.08.2022, 14:37)q-tip schrieb: [ -> ]hat hier jemand zufällig noch das Dokument?

Ist das hier gemeint?
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