21.06.2021, 18:55
Hintergrund:
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Einen PA-Verstärker einzusetzen, hatte für mich immer schon einen Reiz. Als ich einen weiteren Hörplatz einzurichten begann, hauptsächlich, um zwei Stockwerke mit derselben Musik beschallen zu können, ergab sich dann die Chance – unterstützt von einem Kumpel, der mit einen PA-Verstärker probeweise zur Verfügung stellte. Wenn ich jetzt von einem PA-Verstärker spreche, dann meine damit aber nicht die DJ-Amps von Auna, Hollywood, Skytec u.a. Diese Modelle sind in der Regel eher schwachbrüstig, wenig Sicherungen mit einem Wort: mehr Schein denn Sein. Der hier vorgestellte PA-Amp (http://www.jobst-audio.de/files/files/sh...l-alle.pdf) ist im (unteren) Mittelfeld professioneller Systeme angesiedelt – mit 2x 650 Watt RMS an 4 Ohm und ca. 20 kg Gewicht (ein Eisenschwein), ausgeführt als Klasse-H Modell.
PA-Verstärker vs. HiFi-Endstufen
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Aber wo liegen überhaupt die Unterschiede bzw. welche Vorteilen ergeben sich beim Anschluss eines PA-Verstärkers an die Heim-Stereoanlage? Was zuerst ins Auge springt, sind die Leistungsangeben. Hochwertige HIFi-Endverstärker haben in der Regel Leistungen zwischen 100 und 200 W / Kanal und kosten je nach Modell durchaus einen unteren vierstelligen Betrag. PA-Verstärker haben ein Mehrfaches dieser Leistung und kosten eher die Hälfte oder weniger eines klassischen HiFi-Boliden. HiFi-Tauglich sind beide – zumal wenn man bedenkt, dass ein Verstärker nur den einen Job zu verrichten hat: ein anliegendes Musiksignal möglichst unverzerrt und angemessen zu verstärken. Weitere Unterschiede ergeben sich durch den Anwendungszweck. Hifi-Verstärker werkeln zumeist im häuslichen Bereich, während PA-Verstärker den öffentlichen Hörraum dominieren, wo für längere Zeit angemessene Pegel / Lautstärken produziert werden müssen. Generell sind PA-Verstärker auch betriebssicherer mit Clip-Limiter und anderen Schutzschaltungen gegen Überhitzung, DC-Spitzen etc. Nimmt man sich jetzt die Rückseite vor, sieht man Anschlüsse (XLR, Speakon, 6,3mm Klinke), die im heimischen Betrieb wohl eher nicht anzutreffen sind.
Vorteile PA-Verstärker
- Große Leistungsreserven
- Bezahlbare Leistung
- Hohe Betriebssicherheit
- Geringe Verzerrungen bis hin zur Clippinggrenze.
Es gibt natürlich auch jede Menge Einschränkungen, die einen Betrieb im heimischen Hörraum erschweren:
- Gewöhnungsbedürftiges Design (geringer Woman Acceptance Factor)
- Störender Lüfterbetrieb (falls man nicht auf einen lüfterlosen PA-Verstärker zurückgreifen möchte (z.B. Behringer A500 oder A800 (im Class-D-Betrieb)
- Neue Verbindungskabel erforderlich (Cinch-Anschlüsse i.d.R. nicht vorhanden
Anschließen eines PA-Verstärkers
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Grundsätzlich lässt sich ein PA-Verstärker entweder über ein Mischpult oder einen HiFi-Vorverstärker betreiben. Zur Not kann man auch einen Stereo-Receiver oder Vollverstärker einbinden – sofern dieser eine Pre-Out-Buchse besitzt (zur Not tut es auch ein Zone2-Ausgang , den viele AV-Receiver von Hause aus mitbringen). In meinem Fall kam ein Network Stereo Receiver von Onkyo (TX-8050) zum Einsatz, der mit einem Cinch-Klinken-Adapter am Pre-Out die Signale an den LD-PA800 weiterleitet. Alle anderen Quellen (CD, Plattenspieler, USB, Tapedeck) laufen über den Onkyo. Dieser hat eine Besonderheit: Obwohl die Signale jetzt via Pre-Out an den PA-Verstärker weitergeleitet werden, können am Onkyo auch zusätzliche Boxenpaare weiter angeschlossen und bespielt werden – zusätzlich zu den am LD-PA800 angeschlossenen Boxen. Bei mir sind also 2 Boxen am Onkyo und 2 Boxen am PA-Verstärker angeschlossen. Durch die zusätzlichen Pegelsteller am PA-Verstärker können also beide Boxenpaare separat in der Lautstärke geregelt werden.
Höreindruck & Fazit
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Die Integration des PA-Verstärkers erfolgte problemlos. Probeweise waren am Onkyo zwei ältere Charly S angeschlossen, am LD hingen zwei Pilot V3. Im Schwurbelsprech unserer HiFi-Magazine könnte ich nun sagen, dass bei größeren Lautstärken die am PA-Lautsprecher angeschlossenen Boxen „befreiter“, „dynamischer“ und „klarer“ aufspielten. Bei kleineren und mittleren Lautstärken war jetzt für mich kein größerer Unterschied feststellbar. Für meine Altersohren waren – bei kleineren Pegeln – die Lüftergeräusche noch akzeptabel; für größere Lautstärken spielen sie natürlich keine Rolle mehr. Hat es sich also gelohnt?
Zu einem abschließenden Urteil bin ich noch nicht gelangt. Bei kleineren bis mittleren Lautstärken könnte ich wohl mit dem Onkyo allein auskommen. Vorteil der derzeitigen Kombination ist:
- Mehrere Boxenpaare unabhängig voneinander regelbar
- Partytauglich
Gruß
Peter
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Einen PA-Verstärker einzusetzen, hatte für mich immer schon einen Reiz. Als ich einen weiteren Hörplatz einzurichten begann, hauptsächlich, um zwei Stockwerke mit derselben Musik beschallen zu können, ergab sich dann die Chance – unterstützt von einem Kumpel, der mit einen PA-Verstärker probeweise zur Verfügung stellte. Wenn ich jetzt von einem PA-Verstärker spreche, dann meine damit aber nicht die DJ-Amps von Auna, Hollywood, Skytec u.a. Diese Modelle sind in der Regel eher schwachbrüstig, wenig Sicherungen mit einem Wort: mehr Schein denn Sein. Der hier vorgestellte PA-Amp (http://www.jobst-audio.de/files/files/sh...l-alle.pdf) ist im (unteren) Mittelfeld professioneller Systeme angesiedelt – mit 2x 650 Watt RMS an 4 Ohm und ca. 20 kg Gewicht (ein Eisenschwein), ausgeführt als Klasse-H Modell.
PA-Verstärker vs. HiFi-Endstufen
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Aber wo liegen überhaupt die Unterschiede bzw. welche Vorteilen ergeben sich beim Anschluss eines PA-Verstärkers an die Heim-Stereoanlage? Was zuerst ins Auge springt, sind die Leistungsangeben. Hochwertige HIFi-Endverstärker haben in der Regel Leistungen zwischen 100 und 200 W / Kanal und kosten je nach Modell durchaus einen unteren vierstelligen Betrag. PA-Verstärker haben ein Mehrfaches dieser Leistung und kosten eher die Hälfte oder weniger eines klassischen HiFi-Boliden. HiFi-Tauglich sind beide – zumal wenn man bedenkt, dass ein Verstärker nur den einen Job zu verrichten hat: ein anliegendes Musiksignal möglichst unverzerrt und angemessen zu verstärken. Weitere Unterschiede ergeben sich durch den Anwendungszweck. Hifi-Verstärker werkeln zumeist im häuslichen Bereich, während PA-Verstärker den öffentlichen Hörraum dominieren, wo für längere Zeit angemessene Pegel / Lautstärken produziert werden müssen. Generell sind PA-Verstärker auch betriebssicherer mit Clip-Limiter und anderen Schutzschaltungen gegen Überhitzung, DC-Spitzen etc. Nimmt man sich jetzt die Rückseite vor, sieht man Anschlüsse (XLR, Speakon, 6,3mm Klinke), die im heimischen Betrieb wohl eher nicht anzutreffen sind.
Vorteile PA-Verstärker
- Große Leistungsreserven
- Bezahlbare Leistung
- Hohe Betriebssicherheit
- Geringe Verzerrungen bis hin zur Clippinggrenze.
Es gibt natürlich auch jede Menge Einschränkungen, die einen Betrieb im heimischen Hörraum erschweren:
- Gewöhnungsbedürftiges Design (geringer Woman Acceptance Factor)
- Störender Lüfterbetrieb (falls man nicht auf einen lüfterlosen PA-Verstärker zurückgreifen möchte (z.B. Behringer A500 oder A800 (im Class-D-Betrieb)
- Neue Verbindungskabel erforderlich (Cinch-Anschlüsse i.d.R. nicht vorhanden
Anschließen eines PA-Verstärkers
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Grundsätzlich lässt sich ein PA-Verstärker entweder über ein Mischpult oder einen HiFi-Vorverstärker betreiben. Zur Not kann man auch einen Stereo-Receiver oder Vollverstärker einbinden – sofern dieser eine Pre-Out-Buchse besitzt (zur Not tut es auch ein Zone2-Ausgang , den viele AV-Receiver von Hause aus mitbringen). In meinem Fall kam ein Network Stereo Receiver von Onkyo (TX-8050) zum Einsatz, der mit einem Cinch-Klinken-Adapter am Pre-Out die Signale an den LD-PA800 weiterleitet. Alle anderen Quellen (CD, Plattenspieler, USB, Tapedeck) laufen über den Onkyo. Dieser hat eine Besonderheit: Obwohl die Signale jetzt via Pre-Out an den PA-Verstärker weitergeleitet werden, können am Onkyo auch zusätzliche Boxenpaare weiter angeschlossen und bespielt werden – zusätzlich zu den am LD-PA800 angeschlossenen Boxen. Bei mir sind also 2 Boxen am Onkyo und 2 Boxen am PA-Verstärker angeschlossen. Durch die zusätzlichen Pegelsteller am PA-Verstärker können also beide Boxenpaare separat in der Lautstärke geregelt werden.
Höreindruck & Fazit
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Die Integration des PA-Verstärkers erfolgte problemlos. Probeweise waren am Onkyo zwei ältere Charly S angeschlossen, am LD hingen zwei Pilot V3. Im Schwurbelsprech unserer HiFi-Magazine könnte ich nun sagen, dass bei größeren Lautstärken die am PA-Lautsprecher angeschlossenen Boxen „befreiter“, „dynamischer“ und „klarer“ aufspielten. Bei kleineren und mittleren Lautstärken war jetzt für mich kein größerer Unterschied feststellbar. Für meine Altersohren waren – bei kleineren Pegeln – die Lüftergeräusche noch akzeptabel; für größere Lautstärken spielen sie natürlich keine Rolle mehr. Hat es sich also gelohnt?
Zu einem abschließenden Urteil bin ich noch nicht gelangt. Bei kleineren bis mittleren Lautstärken könnte ich wohl mit dem Onkyo allein auskommen. Vorteil der derzeitigen Kombination ist:
- Mehrere Boxenpaare unabhängig voneinander regelbar
- Partytauglich
Gruß
Peter