Tonbandforum

Normale Version: Tonüberlagerung bei Teac A-2300SX
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Hallo zusammen!
Ich hatte es schon bei meiner Vorstellung erwähnt, dass meine A-2300SX noch ein kleines Problemchen hat.

Und zwar äußert es sich so: Es kommt immer wieder mal vor, dass meine Bänder gerne mal über Kopfhörer anhören und da bemerke ich im rechten Kanal -nur im rechten, der linke ist einwandfrei- ein rhythmische Rumoren im Bassbereich. Es hört sich so an als wäre das der Beat der Songs auf Seite 2, nur eben rückwärts. Wenn ich jetzt z.B. ein Frischband bespiele, habe ich dieses Phänomen, während ich die erste Seite bespiele nicht, aber sobald die zweite Seite dran ist, wird es hörbar. Zur Kontrolle spiele ich die Bänder auf meiner Zweitmaschine (Philips N4420) ab und wenn ich das Ohr an den rechten Lautsprecher halte, höre ich auch diesen verkehrten Beat.
Jetzt meine Frage an euch: Ist einer der, oder alle Tonköpfe falsch eingestellt (Spur, Azimut etc.)?
Wenn dem so ist, brauche ich externe Hilfe, denn ich traue mich nicht an den Köpfen zu schrauben. Für mich ist das Mikrometerarbeit.

Dann noch eine Frage zu meiner kürzlich erworbenen N4420. Abspielen etc. ist absolut einwandfrei, nur spult sie extrem langsam vor und zurück. Meine Frage hier: Ist das ein Anzeichen dafür, dass die Riemen allmählich anfangen abzulaschen, oder kann das noch was anderes sein? Ich bin für jede Hilfe dankbar
Hallo,

so ein Übersprechen besonders im Bass-Bereich tritt bei jedem 4-Spur Gerät auf. Der rechte Kanal ist stärker betroffen als der linke Kanal, weil er beidseitig von der "Gegen-(Stereo)-Spur" umgeben ist. Der linke Kanal (außen) hat nur auf einer Seite "Gegenverkehr". Wenn die Kopfhöhe relativ zum Band nicht stimmt, ist das Übersprechen stärker als das erreichbare Minimum.

Das Spul-Problem der N4420 kann an den Wickel-Motoren, deren Steuerung, den Riemen, oder Bremsen liegen.

MfG Kai
Hallo Daniel,

tritt das bei der TEAC nur bei 19 cm/s auf, oder auch bei 9,5? Letztes sollte nicht sein.

Gruß,
Timo
@timo


bei 9,5 cm/s habe ich das nicht getestet, da ich generell meine Bänder mit 19 cm/s bespiele.

Ansonsten hier ein kleiner Statusbericht bei der N4420: Ich habe mir das ganze Spulverhalten bei offenem Gerät angeguckt und es sieht ganz offensichtlich so aus, als ob die Riemenscheiben der Wickelmotoren "durchdrehen". Jedenfalls hört sich das nach dem dafür typischen Schleifgeräusch an. Soll heißen, die Riemenscheiben der Motoren drehen sich ganz schnell und die der Spulenteller nur langsam, wobei das Vorspulen viel schneller von Statten geht als das Zurückspulen.

Tja, was die Teac anbelangt. Ich glaube, ich werde sie mal von Profis durchchecken lassen mit dem Augenmerk auf die Tonköpfe.
Moin,

Winding Speed Poti bei der N4520 ist aufgedreht? Tja ansonsten ist es schwierig aus der Ferne Dein vermutliches Übersprechen anzugehen. Da gibt es viele Faktoren die das möglich machen. Die Bandeinmessung nicht zuletzt.

LG Andre
Es ist die Teac, die das Übersprech-Phänomen hat. Ich werde das wohl in die Hände von Profis geben, denn wie gesagt, ich traue mich nicht an den Köpfen zu fummeln, wobei ich auch kein Band zum Kalibrieren habe.
Obwohl die N4420 auch einen Tacken zu schnell spielt. Aber da habe ich schon eine Idee.
Neue Riemen habe ich auch schon geordert, denn die Motoren drehen durch.
Wie Kai schon schrieb: das tritt bei allen Viertelspurgeräten auf und kann nicht vollständig beseitigt werden.
Prinzipiell eignet sich 9,5cm/s bei Viertelspur eher - will man 19cm/s benutzen, so sollte man auf Halbspur wechseln.
Ich würde mal behaupten, daß mindestens 2/3 der Tonbandbenutzer 9,5cm/s benutzt haben, zumindest zeigen das meine Erfahrungen.
Weshalb das heute so verpönt ist, weiß ich nicht.
Alles was bisher dazu geschrieben wurde ist natürlich richtig .


Bei meiner Teac A3300SX hab ich bei 19cm ein sehr geringes Übersprechen des rechten Kanals. Es ist minimal lauter als von links. Hab meine Köpfe also gut justiert.

Aber, das ist so minimal und nur ganz leise bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler wahrnehmbar.
Würde jetzt auf dem Band plötzlich Musik kommen, lägen die Membranen vor den Boxen . Sad
Im praktischen Betrieb ist davon nichts zu hören.
Maschine hab ich mit 250nW eingemessen, wird also mehr aufmagnetisiert als vorgegeben.
Wenn der TE ein deutliches Übersprechen hat, muss was richtig dejustiert sein.


Gruß Mani
Mani,

genauso seh ich das auch. Ich hab's ja bei meiner 635 auch ewig probiert. 1/4 Spur ist nun mal tricky, grad inbesondere bei der Philips N4520 mit 38. 8) Drum auch ja das. Aus der Ferne beurteilen. Eimessung, Kopfstellung, Einschliff und und und.

LG Andre
@Baruse: Ich glaube 9,5 cm/s sind wahrscheinlich aus Gründen der Tonqualität etwas verpönt. Nur so kann ich's mir erklären.
Tja, wenn ich das hier so lese, scheint das wohl etwas zu sein, mit dem ich leben muss. Aber bei mir ist das schon bei halber Lautstärke hörbar, nicht wie bei Mani wenn alle Regler schon am Anschlag sind, insbesondere mit Kopfhörern (Beyerdynamic DT990, 250 Ohm). Höre ich jetzt über Lautsprecher, fällt das nicht sooo immens auf. Gibt es denn Forenmitglieder im Kölner Raum, die solche Justage schon mal gemacht haben?
Viele gibt es da. Und der Profi von dem Du sprachst, sitzt in Krefeld. Wat ja au nich wirklich zu weit wech is. Der Peter ist hier auch fleißiger Mitschreibär.
Hallo!

DJ-garnox,'index.php?page=Thread&postID=268092#post268092 schrieb:Tja, wenn ich das hier so lese, scheint das wohl etwas zu sein, mit dem ich leben muss.
Ja, wie schon mehrfach geschrieben ist dieses Verhalten bei Viertelspur normal und gerade bei leisen Passagen oder zwischen zwei Musikstücken deutlich zu hören und das durchaus schon bei moderaten Pegeln, gerade mit Kopfhörer. Je höher die Bandgeschwindigkeit umso ausgeprägter. Es gibt ja auch Viertelspurgeräte, die mit 38 cm/s laufen, was eigentlich völlig unbrauchbar ist.

Diese Tatsache war übrigens schon in den 70er Jahren Käufern von neuen Tonbandgeräten oftmals nicht bekannt, was zu zahlreichen Reklamationen führte. Revox brachte deswegen 1979 ein Informationsblatt heraus, um die Reklamationen zu verringern, siehe hier.

Ich habe allerdings schon die Erfahrung gemacht, dass die Werkseinstellung der Köpfe oft nicht mit letzter Präzision gemacht wurde. Schließlich wurden die Geräte damals in Serie produziert, was nur einen gewissen Zeitrahmen für die Einstellarbeiten zulässt. Bei meiner Teac X-300 ließ sich das Übersprechen der Gegenspur durch nachträgliches Einstellen mit Meßbändern doch etwas verbessern. Du solltest allerdings nicht zu viel davon erwarten.

Das hängt aber auch ein wenig vom Gerät ab. Revox-Geräten spricht man dieses Problem etwas ausgeprägter nach. Kann ich aber nicht bestätigen, möglicherweise ist der Anspruch bei Revox-Kunden höher gewesen, wodurch das öfter aufgefallen ist. Bei Autoreverse-Geräten mit sechs Köpfen kann das auch deutlicher in Erscheinung treten, da hier doppelt so viele Köpfe vorhanden sind, was einerseits die Einstellarbeiten viel aufwändiger macht und andererseits die Köpfe auch gewissen Toleranzen unterliegen.

Bei Kassettendecks gibt es dieses Phänomen übrigens nicht, da die Bandgeschwindigkeit erheblich geringer (4,75 cm/s) und auch die Spurlage anders ist (Zusammengehörige Spuren liegen direkt nebeneinander und sind durch keine Gegenspur getrennt).
DJ-garnox,'index.php?page=Thread&postID=268092#post268092 schrieb:@Baruse: Ich glaube 9,5 cm/s sind wahrscheinlich aus Gründen der Tonqualität etwas verpönt. Nur so kann ich's mir erklären.
Nun es kommt immer auf die Musik und der exakten Einmessung der BM an.
9,5cm/s verzeiht keine Fehler, da merkt man teilweise schon deutliche Unterschiede zwischen zwei Bandchargen, 19cm/s ist da gnädiger.
Ist die BM perfekt eingemessen, so sollten bei U-Musik die 9,5 auf jeden Fall genügen - mit der B77 komme ich mit gutem Bandmaterial linear bis 16kHz (die ich schon lange nicht mehr höre).

Was du auch machen könntest, solltest du auf den 19 beharren: Bespiele nur eine Seite des Bandes
DJ-garnox,'index.php?page=Thread&postID=268092#post268092 schrieb:Ich glaube 9,5 cm/s sind wahrscheinlich aus Gründen der Tonqualität etwas verpönt.
Bei 9,5 cm/s ist die Höhenaussteuerbarkeit deutlich geringer als bei 19 cm/s. Bei den in Europa üblichen Spaltbreiten der Wiedergabe-Köpfe von um 3 µm muß der Frequenzgang etwas früher enden, als bei 19 cm/s möglich. Die Japaner erreichen mit Spaltbreiten von 1 ... 1,5 µm etwas mehr.
Wer Hochton-reiche Musik hoch ausgesteuert aufnimmt, wird bald unerfreuliche Verzerrungen bemerken, zB bei Zischlauten in Sprache oder typisch zB gestopfter Trompete von Miles Davis o.ä..
Bei Motorhead auf beiden Bandseiten wird sowas weniger auffallen, auch das Übersprechen nicht. Beim Abhören mit Kopfhörer fallen einem etliche Schwächen der Bandaufnahmen auf, die bei Lautsprecher-Wiedergabe unbemerkt bleiben.
Es ist recht müßig, rein verbal subjektiv über die Höhe des Übersprechens zu diskutieren. Der eine stört sich an etwas, was ein anderer noch als geringfügig empfindet. Objektive Einschätzung, ob etwas noch normal bzw technisch unumgänglich oder wegen schlampiger Kopf-Justage unnötig groß ist, erfordert eine quantitave Messung. Dazu müßte man zB auf den Rückspuren ein Voll-Pegel Signal im Bass-Bereich aufzeichen (nicht gerade ein Vielfaches von 50 Hz) und dann den Pegel auf den noch unbenutzten Vorwärts-Spuren des Bandes messen im Vergleich zu dortiger Vollaussteuerung. Wenn sich mehrere über ein einheitliches Verfahren verständigen, kann man dann daran gehen, die Werte zu vergleichen.

MfG Kai
Bei 9,5cm/s machen sich Dropouts bei Viertelspuraufnahmen mehr bemerkbar als bei 19cm/s.

Grüße, Jan
Letztlich spricht dann doch vieles für eine Halbspurmaschine (mit 19cm/s).

Gruß
Peter
Bänder nur auf einer Seite aufnehmen? Nee, das mache ich dann doch nicht. Zumal die Lagermöglichkeiten in meiner Bude nur sehr begrenzt sind. Und eine richtig gute Halbspurmaschine (Studer & Co.) wird vermutlich mein Budget sprengen. Aber, hey, ich danke euch allen schon mal für die ausführlichen Erklärungen, wie das zustande kommt. Das war mir nie wirklich bewusst und jetzt habe ich wieder etwas gelernt.
Noch ein Wort zur N4420: Sie spult wieder einwandfrei. Es war, wie ich es mir dachte: die Riemen waren erlahmt und ausgeleiert und noch dazu spielt auch wieder in der Tonhöhe, wie ich die Songs hören will. Sobald sich die Gelegenheit ergibt (mit dem Beruf momentan schwierig) werde ich die Teac checken lassen.
DJ-garnox,'index.php?page=Thread&postID=268200#post268200 schrieb:Und eine richtig gute Halbspurmaschine (Studer & Co.) wird vermutlich mein Budget sprengen.

Na ja, es geht ja auch zwei Nummern kleiner. Eine A77 in Halbspur oder die TEAC A-3300SX-2T gibt's in brauchbarem Zustand unter 200 € (letzte ist allerdings grundsätzlich "High Speed", also 19 und 38 cm/s). Aber der Band- und damit der Platzbedarf bleiben natürlich.

Ich hatte fast nur Viertelspurgeräte (und habe derzeit auch nur eine A-2300SX), mich stört das bisschen Übersprechen bei 19 cm/s nicht. Allerdings hör' ich auch kein Metal, vielleicht hab' ich die Probleme nicht im gleichen Ausmaß wie Du. Big Grin
Hallo, also ich bespiele schon seit Jahrzehnten meine Bänder, auf Akai GX 630 DB und GX 650, nur in einer Richtung.
Damit entfällt auch das Problem bei mir. Das hat sich einfach so eingebürgert, wahrscheinlich auch wegen meiner Tandberg SE, keine Ahnung.
Gruß - Theo