Tonbandforum

Normale Version: Grundig TK 42 wird im Betrieb langsam
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Hallo, ich bin ganz neu hier - habe aber ein altes Tonbandgerät mit einem Problem.

Mein reaktiviertes Grundig TK 42 wird nach ca. 20 Minuten Betrieb immer langsamer. Hier im Forum habe ich einen Beitrag gefunden, der sich mit demselben Thema an einem TK 54 befasst. Dabei hieß es, das Problem könne durch einen defekten Motorkondensator entstehen. Ich vermute mal, dass das bei meinem Gerät auch so ist und möchte den MK wechseln (Er wird heiß!). Wenn ich es richtig sehe, ist das der im Bild rot markierte Brocken. Bloß: Wie bekomme ich den raus, ohne das komplette Gerät zu zerlegen? Hat da jemand Erfahrung damit und kann mir einen Tipp geben?
Oder könnte es noch eine andere Ursache für das Erlahmen geben?

Vielen Dank im Voraus
franzpeter17
Moin moin franzpeter,
willkommen im Forum der, nicht nur "Rostwickler"
Das in einem Röhrentonband nach einer Zeit X alles und somit auch ein Becher Kondensator warm wird, wobei ein absolutes max. 60°C ( der Motor sogar mehr) gilt, ist idR so.
Ein Elko aber der einen erhöhten Reststrom liefert, wird auch zunehmend heiß...bis zum Platzen.....
Dieser Motorkondensator ist vermutlich am Kopfende mit einem Gewindestummel versehen, auf dem eine Gewindemutter sitzt.
Hallo franzpeter,
ich widerspreche meinem Vorredner. Der Motorkondensator wird normalerweise kaum handwarm, erwärmt sich allenfalls durch die Strahlungswärme des Motors. Wird deiner heiß, ist er definitiv defekt. Er hat nicht vermutlich, sondern er hat definitiv einen Gewindebolzen, mit dem er ohne Mutter einfach im Chassis eingeschraubt ist. Du musst ihn also nur beherzt anpacken (notfalls mit der Wsserpumpenzange) und losdrehen. Wegen Ersatz, die Kapazität sollte schon einigermaßen stimmen, schau mal bei den üblichen Elektronikversendern. Manchmal hat auch Pollin passende Sonderangebote. Es ist ein MP-Kondensator. Die Polung der beiden Drähte ist egal. Auch heute problemlos zu kriegen, mit etwas Glück sogar mit dem Gewinde.
Ansonsten freuen sich die Sinterlager der diversen Antriebsräder (auch der Gummiandruckrolle und der Schwungmasse, die nur oben gelagert ist!) nach all den Jahren über einen Tropfen Öl. Öfters Ärger machen bei der Serie korrodierte Sicherungshalter. Wenn dein Gerät nicht von Zinkdruckguss-Pest betroffen ist, wird es dir langfristig viel Freude machen, die 40er Serie ist sehr robust, auch jetzt im hohen Alter.
VG Stefan
In vielen Röhrengeräten heizt sich das Innere im Lauf der Zeit sehr auf.
Nur wenn dir der Motor-Kondensator heißer als die Umgebung erscheint, ist es verdächtig.
Wenn du ein Ohmmeter hast, könntest du mal bei abgelöteter Zuleitung auf Durchgangswiderstand testen. Im Idealfall sollte der größer als meßbar sein.
Moderne Multimeter können auch Kapazitäten messen.
Es gibt zwei Versionen des TK42. Bei Version a hat der Kondensator 2 µF/300V, bei Version b sind es 8 µF/125V.
Ersatz mit gängigen Werten und in zwei Bauformen bzw Anschlußformen und ausreichender Spannungsfestigkeit gibt es zB bei Pollin (und anderswo).

MfG Kai
Hallo geschätzte Bandwickler,


zunächst vielen Dank für Eure raschen Antworten. Ich wollte mit meiner Antwort warten, bis ich ein Ergebnis vorweisen kann. Jetzt kann ich es, nachdem ich gestern einen neuer MK bekommen und eingelötet habe. Danach lief das Gerät über sechs Stunden problemlos. Es war also tatsächlich wie vermutet.
Extra Dank an Stefan, der mich ermutigt hat mit einer WaPu-Zange ins Innere eines Tonbandgeräts einzugreifen. Habe zwar vermutet, dass der MK mit einem Gewindebolzen eingeschraubt ist, hatte aber die Befürchtung, dass eine Kontermutter dagegen sitzt und wollte deshalb keine Gewalt anwenden. Aber kein Problem, das Gewinde ist im Chassis selbst eingeschnitten. Da mein Gerät pestfrei ist, hoffe ich jetzt noch auf viele schöne Stunden damit.

VG franzpeter

P.S. Ich besitze die Version B, der ausgebaute MK hat 8 µF
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=266943#post266943 schrieb:ich widerspreche meinem Vorredner. Der Motorkondensator wird normalerweise kaum handwarm, erwärmt sich allenfalls durch die Strahlungswärme des Motors. Wird deiner heiß, ist er definitiv defekt. Er hat nicht vermutlich, sondern er hat definitiv einen Gewindebolzen, mit dem er ohne Mutter einfach im Chassis eingeschraubt ist. Du musst ihn also nur beherzt anpacken (notfalls mit der Wsserpumpenzange) und losdrehen. Wegen Ersatz, die Kapazität sollte schon einigermaßen stimmen, schau mal bei den üblichen Elektronikversendern. Manchmal hat auch Pollin passende Sonderangebote. Es ist ein MP-Kondensator. Die Polung der beiden Drähte ist egal. Auch heute problemlos zu kriegen, mit etwas Glück sogar mit dem Gewinde.
Ansonsten freuen sich die Sinterlager der diversen Antriebsräder (auch der Gummiandruckrolle und der Schwungmasse, die nur oben gelagert ist!) nach all den Jahren über einen Tropfen Öl. Öfters Ärger machen bei der Serie korrodierte Sicherungshalter. Wenn dein Gerät nicht von Zinkdruckguss-Pest betroffen ist, wird es dir langfristig viel Freude machen, die 40er Serie ist sehr robust, auch jetzt im hohen Alter.
VG Stefan
Sehr gerne, sehr schön, freut mich!
VG Stefan
Servus,

als, na ja, mitleidender bei dem Thema GRUNDIG freu ich mich ganz dolle, daß Dein TK42 wieder das tut was es soll. Wie Stefan richtig sagt, sollten alle drehenden Teile eine Kur bekommen. Glaub es uns. Nicht nur Du .... Nein, auch Dein Tonbandgerät lebt und läuft ruhiger.

Grüßla Andre