25.07.2020, 17:48
Hallo zusammen,
diese kleine Kiste hat mich die letzten drei Tage ziemlich geärgert. Der Fehler zeigte sich in einem permanenten Pfeifen. Das war rein elektrisch, mechanische war alles ok. Dieses Pfeifen war abhängig von der gewählten Geschwindigkeit, und zwar mit 3kHz bei 19, 1,5 kHz bei 9,5 und 750 Hz bei 4,75 cm/s. Schaltete man von Stop auf Start wurde es deutlich lauter und liess sich mit den Lautstärkereglern beeinflussen. Sowas nervt auf Dauer natürlich...
Dabei war das nur ein Fehler, der vorher noch von einem anderen Problem überlagert wurde. Beim Einschalten heulte das Gerät los, wie eine Sirene. Und das mit voller Lautsätrke auf beiden Kanälen. Das nervte noch mehr. Aber hier konnte der Fehler recht zügig gefunden werden: bei einem Umzug war sie umgefallen und dabei wurde die Endstufenplatine aus ihrem Platz gegen eine Lötlasche am Wickelmotor gedrückt. Das gab Kurzschluß mit Sirene ... Neuausrichten der Platine und Verdrehen des Motors behoben das Problem. Ich hatte mich schon gefreut, aber war ja nix.
Nach solchen mechanischen Einwirkungen kann man trefflich die ganze Maschine auseinander nehmen und nach gebrochenen Leiterbahnen, usw. suchen. Sowas artet aus.
Meine Maßnahmen: die Endstufe mit der Lupe untersuchen, Leiterbahnen durchmessen, nachlöten, die Elkos neu. Halbleiter gibts da nur in Form von zwei ESM231N. Und die funktionieren oder eauch nicht. Da beide Kanäle aber lautstark heulten, war da wohl nichts falsch. Endstufe außerhalb des Geräts anschließen und versuchsweise einschalten. SIRENE! Was das jetzt? Der Fehler war doch weg? Also wieder eingebaut und soweit in Ordnung. Nur noch das leise Pfeifen. Naja, manche Schaltungen haben ganz eigene Masseführungen über sechs Ecken, soll mir erstmal reichen. Die Wahl fällt jetzt auf das Regelmodul. Transistoren getauscht und ebenfalls die Platine nachgelötet. Kein Erfolg. Auf dieser Platine sitzt auch die Spannungsversorgung die, als stabilisierte 16 Volt Spannung von der Hauptplatine kommt und dann über einen Widerstand (390 Ohm) und einen Siebelko (470 µF) für die Regelschaltung zur Verfügung steht. Dann hab ich den Elko ausgelötet und die Frequenz änderte sich von 1,5 auf 1,65 kHz. Die Spannung blieb gleich. Was das jetzt? Oszi. Direkt nach dem Gleichrichter am dicken Siebelko eine fast sägezahnförmige Wechselspannung von knapp 300 mV auf der Gleichspannung. Nach der Stabilisierung war alles ruhig. D.h. auch die Versorgung der Regelschaltung war völlig sauber.
Nun kam Herr Zufall zu Hilfe. Das Gerätchen hatte vorher neue Riemen bekommen. Aber irgendwie störte mich ein Geräusch von der Capstanwelle. Nach dem Ausbau wusste ich, sie war f**ztrocken. Also reinigen, neu ölen, wieder einbauen. Und da ich immer zu schnell bin, wollte ich probieren wie es läuft und hab die 4420 eingeschaltet. Erstmal enttäuschend, weil der Capstan nicht lief. War dann klar, weil der Motor einfach daneben in der Luft hing und vor sich hin schnurrte. Gleichzeitig war aber auch das Pfeifen verschwunden. Gespannt drückte ich das Motorgehäuse auf eine Metallbefestigung und ... es pfiff wieder! Schlußendlich lag es daran, dass der Motor, der normalerweise in Gummilagern, welche ihn gleichzeitig dämpfen und gegen das Chassis isolieren (sic!), montiert wird, Kontakt zum Chassis hat, weil sich die Gummis teilweise aufgelöst haben. Die Fehlerbeseitung mit Schrumpfschlauch und Schaumstoff ergab dann jetzt einen seit über einer Stunde ruhigen Lauf. Mechanisch und elektrisch. Es hat sich ausgepfiffen ...
Ich hab das Bild hier mal aus einem anderen Thread entliehen, da sieht man etwas, was ich meine:
![[Bild: 4420_Chassis_unten_1.jpg]](https://tonbandforum.de/bildupload/4420_Chassis_unten_1.jpg)
Vielleicht hilft es dem einen oder anderen. Die Konstruktion ist ja in vielen Philipsen anzutreffen.
Gruß
Michael
diese kleine Kiste hat mich die letzten drei Tage ziemlich geärgert. Der Fehler zeigte sich in einem permanenten Pfeifen. Das war rein elektrisch, mechanische war alles ok. Dieses Pfeifen war abhängig von der gewählten Geschwindigkeit, und zwar mit 3kHz bei 19, 1,5 kHz bei 9,5 und 750 Hz bei 4,75 cm/s. Schaltete man von Stop auf Start wurde es deutlich lauter und liess sich mit den Lautstärkereglern beeinflussen. Sowas nervt auf Dauer natürlich...
Dabei war das nur ein Fehler, der vorher noch von einem anderen Problem überlagert wurde. Beim Einschalten heulte das Gerät los, wie eine Sirene. Und das mit voller Lautsätrke auf beiden Kanälen. Das nervte noch mehr. Aber hier konnte der Fehler recht zügig gefunden werden: bei einem Umzug war sie umgefallen und dabei wurde die Endstufenplatine aus ihrem Platz gegen eine Lötlasche am Wickelmotor gedrückt. Das gab Kurzschluß mit Sirene ... Neuausrichten der Platine und Verdrehen des Motors behoben das Problem. Ich hatte mich schon gefreut, aber war ja nix.
Nach solchen mechanischen Einwirkungen kann man trefflich die ganze Maschine auseinander nehmen und nach gebrochenen Leiterbahnen, usw. suchen. Sowas artet aus.
Meine Maßnahmen: die Endstufe mit der Lupe untersuchen, Leiterbahnen durchmessen, nachlöten, die Elkos neu. Halbleiter gibts da nur in Form von zwei ESM231N. Und die funktionieren oder eauch nicht. Da beide Kanäle aber lautstark heulten, war da wohl nichts falsch. Endstufe außerhalb des Geräts anschließen und versuchsweise einschalten. SIRENE! Was das jetzt? Der Fehler war doch weg? Also wieder eingebaut und soweit in Ordnung. Nur noch das leise Pfeifen. Naja, manche Schaltungen haben ganz eigene Masseführungen über sechs Ecken, soll mir erstmal reichen. Die Wahl fällt jetzt auf das Regelmodul. Transistoren getauscht und ebenfalls die Platine nachgelötet. Kein Erfolg. Auf dieser Platine sitzt auch die Spannungsversorgung die, als stabilisierte 16 Volt Spannung von der Hauptplatine kommt und dann über einen Widerstand (390 Ohm) und einen Siebelko (470 µF) für die Regelschaltung zur Verfügung steht. Dann hab ich den Elko ausgelötet und die Frequenz änderte sich von 1,5 auf 1,65 kHz. Die Spannung blieb gleich. Was das jetzt? Oszi. Direkt nach dem Gleichrichter am dicken Siebelko eine fast sägezahnförmige Wechselspannung von knapp 300 mV auf der Gleichspannung. Nach der Stabilisierung war alles ruhig. D.h. auch die Versorgung der Regelschaltung war völlig sauber.
Nun kam Herr Zufall zu Hilfe. Das Gerätchen hatte vorher neue Riemen bekommen. Aber irgendwie störte mich ein Geräusch von der Capstanwelle. Nach dem Ausbau wusste ich, sie war f**ztrocken. Also reinigen, neu ölen, wieder einbauen. Und da ich immer zu schnell bin, wollte ich probieren wie es läuft und hab die 4420 eingeschaltet. Erstmal enttäuschend, weil der Capstan nicht lief. War dann klar, weil der Motor einfach daneben in der Luft hing und vor sich hin schnurrte. Gleichzeitig war aber auch das Pfeifen verschwunden. Gespannt drückte ich das Motorgehäuse auf eine Metallbefestigung und ... es pfiff wieder! Schlußendlich lag es daran, dass der Motor, der normalerweise in Gummilagern, welche ihn gleichzeitig dämpfen und gegen das Chassis isolieren (sic!), montiert wird, Kontakt zum Chassis hat, weil sich die Gummis teilweise aufgelöst haben. Die Fehlerbeseitung mit Schrumpfschlauch und Schaumstoff ergab dann jetzt einen seit über einer Stunde ruhigen Lauf. Mechanisch und elektrisch. Es hat sich ausgepfiffen ...
Ich hab das Bild hier mal aus einem anderen Thread entliehen, da sieht man etwas, was ich meine:
Vielleicht hilft es dem einen oder anderen. Die Konstruktion ist ja in vielen Philipsen anzutreffen.
Gruß
Michael
