Tonbandforum

Normale Version: Alte Henkelware, 2 neue alte...
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Habe heute zwei neue alte Henkelgeräte bekommen: einen Grundig CR 585 und einen BASF 9220.
An den Geräten fasziniert mich einfach, daß sie eher simpel aussehen, aber trotzdem ganz gute Stereo-Geräte sind. Zum Digitalisieren sind sie gut geeignet, wenn man den Dolby-Software-Decoder für entsprechende Aufnahmen einsetzt, die Ergebnisse sind besser als gedacht.
Beide Geräte waren nicht funktionsfähig, als ich sie ausgepackt habe:
Der BASF 9220 tut inzwischen wieder, nur brummen tut er noch, da sind wohl ein paar Kondensatoren fällig. Hauptfehler waren interne Kurzschlüsse, nicht verbundene Adern und eine Sicherung die durchbrannte, wenn man den Bansortenschalter auf Cr geschaltet hat. Zum Glück konnte ich das Service-Handbuch auftreiben und habe die internen Verbindungen korrigiert, das tut jetzt alles wieder. Der ausziehbare Griff hat bei dem Teil so eine geile Aufwickel-Verkleidung. Bei der musste ich eine Zugfeder ändern, das fluppt auch wieder.
Beim CR 585 ist das obere Zahnrad auf dem Capstan gebrochen, aber Ersatz kann ich bestellen. Muss nur noch mal zur Bestätigung nachhaken und ein Bild davon machen. Oder ich nutze den Recorder als Ersatzteillager, falls dem anderen 585er etwas passiert.
Ein ganz hübsches Gerät scheint noch der Grundig CR 110 zu sein. Wenn ich den mal günstig sehe, kommt der auch noch dazu. Und noch der Grundig CR 585 in Silber, meine sind anthrazit.
Wenn ich Grundig CR 110 lese, entwickle ich spontane Aggressionen! Entweder ist die Datierung im Radiomuseum kurios, oder das Gerät war enorm lange auf dem Markt. Jedenfalls ist in ein solches ungefähr 1996 oder 1997 viel sauer gespartes Taschen- und Weihnachtsgeld geflossen (ich meine mich zu erinnern, dass das Gerät in Österreich umgerechnet bei ca. 100 DM lag, aber dafür lege ich nicht die Hand ins Feuer) und die Enttäuschung war groß!
Die akustischen Eigenschaften waren OK (mehr auch nicht), aber die mechanischen... gruselig! Sowohl beim Original als auch beim Garantie-Ersatz gingen binnen kürzester Zeit Laufwerkstasten fliegen! Transport im Rucksack mochte das Gerät auch nicht, relativ schnell zersplitterte die Cassettenfach-Klappe. In diesem bemitleidenswerten Zustand könnte das Gerät noch irgendwo existieren, weiß ich nicht. Mein Traum wäre damals eigentlich etwas wie der ITT SL-700 gewesen, inkl. manueller Aussteuerung. Von der Grundig-Automatik war ich mäßig überzeugt. Dass er als Ein- und Ausgänge nur Klinkenbuchsen hatte, war auch reichlich unpraktisch. Den Hinweis "Personal Computer Compatible" fand ich schon damals etwas anachronistisch, aber es gab das Gerät normal im örtlichen Elektronikhandel!

Solltest du tatsächlich einen in ansprechendem Zustand finden, würde ich ihn in die Vitrine stellen und nicht mehr anrühren.
Der deutlich moderner anmutende CR-120 war merklich stabiler, der hat meine jüngeren Brüder anstandslos überlebt. Aus irgendeinem Grund haben meine Eltern damals einen zweiten in Reserve gekauft. Der liegt im niemals geöffneten Originalkarton hoch oben in einem Regal.
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=261961#post261961 schrieb:Mein Traum wäre damals eigentlich etwas wie der ITT SL-700 gewesen, inkl. manueller Aussteuerung.

Ich hatte einen, die goldfarbene Ausführung. Toll war der, zumindest in Sachen Verarbeitungs- und Materialqualität, auch nicht. Bei meinem rutschte die Netzbuchse ständig nach oben aus den Halteschienen und verschwand dann im Inneren des Geräts. Leider habe ich (damals 12 Jahre alt) das Ding nicht reklamiert, sondern versucht, das Problem selber zu lösen, indem ich die Buchse festgeklebt habe. Hat leider nicht gehalten. Weiterhin war das Gehäuse sehr kratzanfällig und sah schon nach kurzer Zeit ziemlich abgewrackt aus.

Die Aufnahme- und Wiedergabequalität war dagegen OK.
War der ITT SL-700 in mehreren Varianten erhältlich? Ich lese da von SL-700, SL-700A, SL-700 Stereo. Wie auch immer, schönes Gerät nur etwas groß für unterwegs, vielleicht finde ich so einen ja auch noch.... ;-)
Der Grundig CR 110 sieht aus, als wenn er vom Cassettenschacht eine ähnliche Konstruktion hätte wie der CR 585, also keine Auswurftaste, sondern manuell zu öffnen. Von der Stabilität, allerdings auch schon etwas schwerer, ist der Grundig CR 485. Um den zu verschrammeln muss man sich ein wenig mehr anstrengen. Was sich jetzt so langsam auflöst, sind die Zahnräder. Bei einem 485er musste ich eines ersetzen, bei einem 585er steht das noch bevor. So langsam denke ich über 3D-CAD und einen 3D-Drucker nach...
Der CR 120 ist ein Mono-Gerät, oder? Und die Optik sagt mir so gar nicht zu.
Currock,'index.php?page=Thread&postID=262002#post262002 schrieb:War der ITT SL-700 in mehreren Varianten erhältlich? Ich lese da von SL-700, SL-700A, SL-700 Stereo. Wie auch immer, schönes Gerät nur etwas groß für unterwegs, vielleicht finde ich so einen ja auch noch.... ;-)

Ich kenne mehrere Varianten, die sich aber m.W. nur optisch unterscheiden. Meiner war goldfarben und hatte braune Bedienelemente. Obwohl erst 1985 gekauft, scheint das die erste Version zu sein, die 1982 (?) auf den Markt kam, also wahrscheinlich ein Ladenhüter. Die neueren Modelle hatten dann silberne Bedienelemente.

Die Nachfolger waren dann (glaube ich):

- SL-730: Gehäuse in verschiedenen Silber-Abstufungen und bunte Beschriftungen, aber m.W. technisch unverändert.
- SL-837: Dunkelgraues Gehäuse, Klinkenbuchsen oben für Mikrofon und Kopfhörer, LED-Aussteuerungsanzeige statt Zeigerinstrumente (wahrscheinlich gab es noch mehr Änderungen).

Dann gab es den SL-700 (zumindest laut Katalog) auch baugleich, aber in dunkelbraunem Gehäuse, von Graetz. Ob der wirklich so verkauft wurde oder es sich um eine Katalogleiche handelt, weiß ich nicht. In Natura gesehen habe ich den nie.
Bei dem BASF 9220 habe ich den dicken Kondensator hinter dem Netzteil erneuert, das Brummen ist mal weg. Jetzt knistert der Motor noch ab und zu, als den Entstörkondensator austauschen. Und den Wow & Flutter hört man bei vierschienen Titeln recht deutlich, mit dem WFGUI gemessen mit 0,5%. Bei meinen Grundig - Teilen liegt er unter 0,2% und ist auch kaum zu hören. Das lässt auf den Antriebsriemen oder im ungünstigen Fall den Motor schließen, eventuell die Lager. Also noch mal zerlegen...
Currock,'index.php?page=Thread&postID=262002#post262002 schrieb:Der Grundig CR 110 sieht aus, als wenn er vom Cassettenschacht eine ähnliche Konstruktion hätte wie der CR 585, also keine Auswurftaste, sondern manuell zu öffnen.
Das trügt, er hat die übliche Konstruktion, bei der die Stopptaste gleichzeitig als Auswurftaste fungiert und an der Klappe Führungen für die Kassette.
timo,'index.php?page=Thread&postID=261962#post261962 schrieb:Ich hatte einen, die goldfarbene Ausführung. Toll war der, zumindest in Sachen Verarbeitungs- und Materialqualität, auch nicht. Bei meinem rutschte die Netzbuchse ständig nach oben aus den Halteschienen und verschwand dann im Inneren des Geräts. Leider habe ich (damals 12 Jahre alt) das Ding nicht reklamiert, sondern versucht, das Problem selber zu lösen, indem ich die Buchse festgeklebt habe. Hat leider nicht gehalten. Weiterhin war das Gehäuse sehr kratzanfällig und sah schon nach kurzer Zeit ziemlich abgewrackt aus.
Meiner ist aus der zweiten Serie mit silbernen Tasten und für einen 1-Euro-Flohmarktfund in ausgezeichnetem Zustand! Der Aufnahme-Wiedergabe-Schalter sollte mal gründlich gereinigt werden, ansonsten lief er direkt los! Von den akustischen Eigenschaften soll er unmodifiziert nicht so toll sein, das liegt noch vor mir.