Tonbandforum

Normale Version: Einfaches Justieren von Tapedecks und Recordern
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Ich habe hier mehrere Recorder und Tapedecks, und was mir auf die Ohren fällt, sind zwei Dinge:

Geschwindigkeitsabweichungen: Das langsamste Laufwerk läuft mit 98% der Soll-Geschwindigkeit, das schnellste mit 102%.
Azimuth: Diese Abweichungen sind auch hörbar von einem Gerät zum nächsten.

Es gibt noch genug andere Werte, aber die interessieren mich erst mal nicht, vor allem die, die nur messtechnisch eine Rolle spielen.

Die Azimuth-Abweichungen hört man ja, da brauche ich erst mal nichts zu messen. Auf den Geräten selbst aufgenommenes hört sich hier immer gut an, aber es geht mir um den Abgleich, möglichst auch so, daß er den Standard-Werten entspricht und Cassetten hier untereinander tauschbar sind.

Die Geschwindigkeitsabweichung fiel mir halt zwischen dem langsamen und dem schnellen Gerät auf.
Genau gemessen habe ich so:
Hier gibts als einzige "Testcassette" die "Testen sie mal". Das Brauchbare hierzu, was auch schnell geht, ist der 10kHz-Ton auf der A-Seite.
Als "Meßgerät" habe ich die App "Audizr Pro" auf dem Smartphone. Das gibt auf dem Bildschirm ein Spektrogramm und ein Wasserfall-Spektrogramm aus. Beim lautesten Peak wird die Frequenz in Hz angezeigt.
Damit habe ich bei allen Geräten mal die Frequenz dieses Testtones gemessen, Sieger war dabei mein alter Grundig CR 485, der 10032 Hz wiedergegeben hat. Die anderen lagen zwischen 9850 bis 10240 Hz.
Mit diesem habe ich nun noch einmal verschiedene Testfrequenzen neu und länger aufgenommen. Verwendet hierzu habe ich die App "PA-Tone", mit der einige Töne (Sinus, Dreieck, Rechteck, Rauschen) frei einstellbar erzeugt werden können.
Ein Test mit dem CR 485 ergab, daß er die Frequenzen so wiedergibt, wie sie aufenommen wurden. Jetzt habe ich, zumindest was die Geschwindigkeit angeht, eine Testcassette, abhängig von der Genauigkeit der vorbespielten Cassette.

Lieber wäre mir eine Cassette, nach der ich mich was Geschwindigkeit und Azimuth angeht, ausrichten kann. Oder ich gleiche halt die Geschwindigkeit ab, so weit ich bei den Geräten herausfinde, wo ich drehen muss (beim CR 485 ist kein Loch im Motor und die Potis auf der Platine sind nur nummeriert, wenn überhaupt). Meinen ersten Recorder habe ich mir damals fast "zerdreht", von daher will ich schon wissen, an welcher Ecke ich da schraube.

Beim Azimuth kann ichs entweder genau justieren, aber eben nur mit Referenzband, oder ich suche mir einen aus (am ehesten den, mit dem ich selbst die meisten Aufnahmen gemacht habe) und justiere den Rest danach. Und einen als Abspieler, bei dem ich nach Bedarf nachjustiere. Gefällt mir aber nicht so wirklich, die Schäubchen sind ja nicht dafür gedacht, alle Nase lang daran zu kurbeln.

Noch Tipps oder Bezugsquellen für Referenzbänder? Zu kompliziert will ichs erst mal nicht machen, so High-End ist mein Kram hier nicht. Aber die Bänder sollen möglichst sauber abspielbar und digitalisiert werden, im Rahmen eines Haushaltlich verkraftbaren Budgets. Einzig ein Oszilloskop steht schon länger auf meiner Wunschliste, das käme noch als Helfer in Betracht. Standard- Messgeräte (Analog und Digital) sowie Löt- und Entlöt- Station, Lötnadel sowie diverse Schmiermittel und literweise Isopropanol sind vorhanden.
Hallo
Currock,'index.php?page=Thread&postID=259941#post259941 schrieb:die Bänder sollen möglichst sauber abspielbar und digitalisiert werden
darf man daraus schließen, daß es um bereits aufgenommene Cassetten geht ?
Die beste Lösung ist dann, sie mit dem Gerät wieder abzuspielen, mit dem sie aufgenommen wurden.
Eine nachträgliche Justage kann es nur schlimmer machen.
Der Wechsel zu einem anderen Wiedergabe-Gerät ist immer "problematisch". Dazu sind Heimgeräte nicht präzise genug.

Für Neu-Aufnahmen ist das Thema "möglichst sauber abspielbar und digitalisiert werden" nicht relevant. Das beste, was man machen kann, ist gleich digital aufnehmen.

MfG Kai
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=259943#post259943 schrieb:Hallo
Die beste Lösung ist dann, sie mit dem Gerät wieder abzuspielen, mit dem sie aufgenommen wurden.
Eine nachträgliche Justage kann es nur schlimmer machen.
Der Wechsel zu einem anderen Wiedergabe-Gerät ist immer "problematisch". Dazu sind Heimgeräte nicht präzise genug.
Das Problem dabei ist, dass die Aufnahmegeräte entweder defekt oder schon entsorgt worden sind. Und es ist im Nachhinein nicht mehr genau feststellbar, welche Aufnahme mit welchem Gerät gemacht wurde. Teilweise habe ich nicht einmal dokumentiert, ob Dolby B,C oder gar keines verwendet wurde.
Zitat:Für Neu-Aufnahmen ist das Thema "möglichst sauber abspielbar und digitalisiert werden" nicht relevant. Das beste, was man machen kann, ist gleich digital aufnehmen.
Dafür bräuchte ich ja erst mal ein Gerät, das möglichst genau justiert ist. Und warum sollte ich das tun? Musik höre ich vorzugsweise digital, von CD oder LP. Ich habe zu den Zeiten kistenweise alles Mögliche aufgenommen und möchte Dinge, die schwer beschaffbar oder unersetzbar sind, ins digitale Sein retten.
Zum Digitalisieren habe ich hier 4 ständige "Stationen" eingesetzt: Einmal ein PC mit Audacity und entweder einer von zwei Grundig CR 485 oder CR 585 (kein Dolby).
Dann ein PC ebenfalls mit Audacity und einem JVC TD-311 (mit dem die letzten Musikaufnahmen gemacht wurden) und das noch tadellos in Schuss ist, bis auf die Geschwindigkeit (eines der langsameren).
Die dritte ist das Tapedeck JVC TD-W 660 und ein Olympus LS-5.
Und dann noch ein Denon DRM 710 (ist aber nicht meins und ist am langsamsten) mit Gemini DRP-1, der auch zur Digitalisierung von LPs genutzt wird.

Ich möchte wenigstens die Geschwindigkeits-Abweichungen in den Griff bekommen, das dürfte Technisch noch am einfachsten sein. Falls gar nichts geht, käme immer noch ein Resampling mit Audacity in Betracht. Aber manchmal höre ich meine alten Tapes noch so ab, und da sollte es nicht gleich auffallen.
Das kommt davon, wenn man zu schnell über die Buchstaben fliegt, ich stimme mit Dir da vollkommen überein:

Klar nehme ich nur noch digital auf, wenn es etwas neues aufzunehmen gibt. Entweder mit dem Olympus LS-5, mit dem Gemini DRP-1 oder, wenns nicht so anspruchsvoll sein soll, mit dem Olympus WS-853. Unterwegs gehts mit dem Smartphone (xiaomi Mi A1) und dem Fieldrecorder. Das Xiaomi hat 2 Mikrofone (oben und unten) und man kann damit sehr gute Stereo-Aufnahmen machen. Das glaubt mir keiner, dass so was mit einem ordinären Smartphone zu machen ist.
Neu-Aufnahmen mit einem Recorder mache ich nur ab und zu, wenn mich der Spieltrieb packt.