Hallo liebe Kollegen,
endlich habe ich es geschafft, mein Cassettendeck Dual C826 zu reparieren und zum Laufen zu bringen.
Jetzt ist das Gerät, abgesehen von einer fehlenden, unwichtigen Taste, in recht schönem Zustand und funktioniert auch gut.
Aber:
Beim Messen des Bandzugs mit dem alten Torque Meter ist mir aufgefallen, dass rechts ein recht hoher Wert angezeigt wird.
Die meisten Decks haben 20-40 g-cm, aber das C826 hat um die 70, und das erscheint mir unnötig hoch.
Frage an die Experten: kann ich meinen Cassetten diesen Bandzug zumuten? Ich verwende nur C90 und C60, aber wenn der Bandzug den zulässigen Wert überschreitet, muss ich was dagegen tun.
Der Aufwickelteller wird über eine Rutschkupplung angetrieben, die mit einer Filzscheibe arbeitet und eigentlich unauffällig aussieht. An solche Teile wage ich mich nur ungern, aber meine Cassetten beschädigen möchte ich auch nicht.
Was meint Ihr: kann ich es bei 70 g-cm lassen, oder besteht Handlungsbedarf? (Die Skala der Messcassette geht übrigens bis 110)
Gruß
Heinz
Wenn man sich vor Augen hält, dass der Aufwickelzug bei einem Spulengerät bei 70-100 g liegt, ist wohl klar, was diese 70 g mit einem 12 oder 18 µm dünnen oder noch dünneren Band machen.... Nach kurzer Zeit werden alle deine Kassetten Wellen haben!
Wenn es ein CT 810, 820 oder 830 wäre, könnte man den Bandzug einfach mittels eines Torx-Schraubendrehers von vorne durch ein Loch einstellen. Dein 826 hat leider ein ganz anders aufgebautes Laufwerk. Vielleicht muss da eine Feder anders eingehängt/geändert oder etwas Fett auf eine Kupplungsscheibe gegeben werden, wie bei den Nagras?!
LG Holgi
Ich habe mich gestern noch ein wenig mit dem Tellergummi beschäftigt, und jetzt liegt der Wert bei 40-50.
Das entspricht den Werten meiner beiden Luxmänner und dürfte nicht ganz verkehrt sein.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, doch noch eine Bezugsquelle für die Tellergummis zu finden.
Viele Grüße
Heinz
Ich meine, dass auch im Revox Service Manual des B215 ein Wert von 40 - 50g für den "take up torque" angegeben ist.
Ach, da hätte ich aber auch selber draufkommen können. So ein Manual habe ich auf dem Rechner; das Gerät ist wohlverpackt im Schrank.
Ich grüble, was wohl die Bezeichnung `g-cm`bedeuten mag......
Gruß
Heinz
heinz,'index.php?page=Thread&postID=258587#post258587 schrieb:Ich grüble, was wohl die Bezeichnung `g-cm`bedeuten mag......
Drehmoment in Gramm mal Zentimeter. Stammt aus dem alten cgs-Einheitensystem mit den Basiseinheiten Gramm, Zentimeter und Sekunden. Dann gibt es natürlich noch allseits beliebten "Fußpfund" aus dem amerikanischen Raum...
Das mit cm verstehe ich nicht. Worauf bezieht sich cm? Auf den Radius des Wickels? Auf die Breite des Bandes? Die zurückgelegte Bandstrecke?
Vielleicht hätte ich doch etwas Gescheites lernen sollen.........
Jedenfalls sind meine Werte zu hoch. (Die bei der Messcassette, mein Blutdruck auch.....) Ich arbeite daran.
Gruß
Heinz
Lieber Heinz,
die Verwirrung kommt bestimmt daher, dass mit der Kassette kein Drehmoment ermittelt wird sondern eben eine Kraft gemessen wird.
SI-Einheit N(ewton)
welche wiederum wie folgt definiert ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kraft
Dort findet sich dann auch die bereits genannte cgs Alt-Einheit "g cm / s hoch 2"
Gruß
Thomas
PS: Beim Drehmoment würde dann noch der wirkende Hebelarm mit hineinspielen, da käme nochmals cm bzw. nach SI Einheit m hinzu
Das ist die Angabe des Drehmoments. Am besten kann man sich das als Hebel vorstellen. Wenn du einen Hebelarm von 1cm Länge hast und hängst ein Gewicht von 1g dran, dann entspricht das dem Drehmoment von 1g*cm. Wenn der Hebel 2cm lang ist und du hängst 0.5g dran, dann hat das das gleiche Drehmoment
Coole Erklärung, die hab sogar ich verstanden.
Liebe Kollegen,
ich bedanke mich für die Erläuterungen!
Auch bei den Tellergummis tut sich was: zwei neue sind auf dem Weg zu mir, und von einer Bezugsquelle habe ich auch erfahren, muss aber noch sehen, ob sie noch besteht. Es sieht aus, als ob alles gut wird.
Viele Grüße
Heinz
Moin moin,
weil morgen "Tag der Arbeit" ist, noch eine kleine Ergänzung zu Niels (seiner) Erklärung zum Drehmoment, jetzt in Sachen "Arbeit":
In der Physik wird Arbeit (u.a.) als "Kraft mal Weg" definiert.
Stellen wir uns einen Mann vor, der am horizontal ausgestreckten Arm eine Masse von 10 kg hält.
Das ergibt durch das Gewicht von 10 kp ein Drehmoment von ca. 5,5 kp*m bei einer Länge von der Achsel bis zur Handmitte von ~ 0,55 m.
Wenn der Mann nicht anfängt zu zittern, bleibt der von der Kraft(dem Gewicht) zurückgelegte Weg=0.
Die geleistete Arbeit ist also aus Sicht der Physik gleich Null.
Gewerkschaftskreise mögen das anders beurteilen.
MfG Kai
So, die gelieferten Bandtellergummis passen gut, und der Bandzug ist jetzt zwischen 20 und 30.
Gruß
Heinz