Tonbandforum

Normale Version: Nakamichi 600
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Eine kleine Story zu meinem Nakamichi 600.

Dieses Nakamichi 600 "Pultdeck" gehört zum System One von Nakamichi. Ungewöhnliches Design, wie alles aus dieser Serie.

Ich habe dieses Tapedeck und den Vorverstärker/Tuner Nakamichi 630 in Benutzung.

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Das Tapedeck bedurfte etwas Zuwendung.

Das Laufwerk wollte nicht so recht und die VU-Meter Beleuchtung war nicht mehr komplett intakt.

Der Aufbau des Tapedecks ist sehr servicefreundlich...alle Kabel sind gesteckt und das Laufwerk lässt sich mit wenigen Handgriffen ausbauen.


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Schnell war auch die Ursache gefunden. Das Schwenkrad war fest durch verharztes Fett.

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Bei der Gelegenheit auch gleich eine komplette Wartung des Laufwerkes durchgeführt.

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Die VU-Meter habe ich auf LED umgebaut. War mir anfangs zu hell, daher habe ich noch Vorwiderstände verbaut.

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Vorher ohne Vorwiderstände.

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Nachher mit Vorwiderständen.

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Neu eingemessen habe ich das Deck auch und es spielt wie eine Eins. Was Nakamichi 1975 da schon gebaut hat, ist beeindruckend.
Feine Technik und sehr stylish Smile
Tolle Kombination.
Was versteckt sich denn da für ein Plattendreher?

LG
Mike
Plattenspieler ist ein Kenwood KD-990.


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hyberman,'index.php?page=Thread&postID=256339#post256339 schrieb:...Neu eingemessen habe ich das Deck auch und es spielt wie eine Eins. Was Nakamichi 1975 da schon gebaut hat, ist beeindruckend.
tolle Kurz-Vorstellung! Da möge der Eine oder Andere mal schauen, was die Mitbewerber zu der Zeit so am Start hatten und warum eben Einige beim Namen Nakamichi so freudig gestimmt sind...
Damals haben wir Kids doch nur an Cassettenrekorder gadacht, da Bandmaschinen unerschwinglich waren. Und dann gab es da plötzlich Anbieter, die (ebenfalls unerschwinglich waren, aber) erreichbarere Lösungen darboten. Zudem deutlich moderner, als ein "olles" Philips oder Grundig usw., denn man hatte ja noch Träume Big Grin
Passt doch auch gut zu den derzeitigen Cassetten-Storys hier und deren Entwicklungen thumbsup
Das Nakamichi 600 war schon mit einem 400 Hz TestTonGenerator ausgestattet und frontseitig kann man die einzelnen Kassettentypen einmessen.

leserpost

Naja, einem Elac CD 520 wird auch der wundersame Nakamichi Klang nachgesagt. Es verliert aber gegen mein Uher CG 320 sowas von deutlich. Das Laufwerk im 600er scheint mechanisch sehr ähnlich zu sein. Auch andere Mütter hatten hübsche Bräute.Ich denke es ist wichtig die Tapes immer auch mal im Vergleich zu hören...

P.S. Design ist natürlich top!
leserpost,'index.php?page=Thread&postID=256353#post256353 schrieb:Naja, einem Elac CD 520 wird auch der wundersame Nakamichi Klang nachgesagt. Es verliert aber gegen mein Uher CG 520 sowas von deutlich. Ich denke es ist wichtig die Tapes immer auch mal im Vergleich zu hören...
...wir wollen hier doch nicht schon wieder einen "besser" - "schlechter" Diskurs, oder? Warum das eine oder andere Deck möglicherweise besser oder schlechter klingt oder geklungen hat...egal. Manchmal muß man sich nur vor Augen führen, wie innovativ gewisse Hersteller waren. Nakamichi hat sicher eines erreicht: auch andere Hersteller mußten sich endlich ein wenig strecken, damit die Cassette der Bandmaschine näher kommen konnte. Praktischer war sie ja schon. Wink
Das wollte ich damit auch nicht zum Ausdruck bringen, das Nakamichi über alles steht. Schliesslich oxydieren bei mir auch andere Hersteller vor sich hin.

Wenn man sich in den Innenaufbau mal genauer ansieht, fällt auf, dass sich die bei Naka wirklich gute Gedanken gemacht haben und eine modulare Aufbauweise vorgenommen haben. Wirklich jede Platine ist hier steckbar. Es braucht kein Lötkolben, um alles auseinander zu nehmen oder irgendwelche Kabel zu entfernen.

Schaut man sich dagegen aus den selben Jahrgängen Sony oder Akai an, schaut die Sache schon ganz anders aus und ich schreibe hier nur von Tapedecks / Pultdecks.


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thumbup

Das ist schon ein recht gutes Deck gewesen - hat aber für ein 2-Kopf-Deck auch ein bischen was gekostet. Ein Blick in die beiden grösseren zeitgenössischen TriTracer-Geräte verrät übrigens, dass man den modularen Aufbau nicht hat aufrecht erhalten können. Aber das ist eine andere Story.
Das 600er ist jedenfalls ein schickes Teil das gute Aufnahmen ermöglicht.

Gruß

leserpost

Wollte es ja nicht anschwärzen - ist es ja schon - Smile
Ich finde nur das man die klanglichen Vorzüge der späteren Nakamichi Modelle - woran das dann auch immer lag Wink - nicht ungedingt auf die früheren Geräte übertragen kann. Modular ist das Elac CD 520 auch. Das ist sicherlich hilfreich in der Wartung. Aber auch das Uher CG 320 bzw. bei Tonbändern das Grundig TK 745 waren modular aufgebaut. Ich denke man hatte damals auch weniger die Wartung als vielmehr die kostengünstigere Produktion im Blick.
Ich denke, man muss so etwas im zeitgenössischen Zusammenhang sehen. Wenn man sich 2-Kopf-Decks der frühen 70er genau ansieht oder besser anhört, dann waren da noch nicht so viele Ausreißer nach oben drin. Was den Höhenfrequenzgang angeht, war da schnell bei 14 kHz Ende. In dieser Disziplin spielten schon die frühen Nakamichi Decks ganz vorne mit - so auch das 600er das sich da ganz wacker schlägt. Wie gesagt - die Rede ist hier von 2-Kopf-Decks. Dass wir es hier mit modularem Aufbau zu tun haben (auch das Elac CD520 stammte übrigens von Nakamichi) mag wohl daran gelegen haben, dass Nakamichi nach seiner Gründung zunächst Baugruppen für Magnetsignalaufzeichnung (u.a. auch für die Computertechnik) fertigte. Auch an der Entwicklung und Baugruppenherstellung von Spulenbandmaschinen soll Nakamichi beteiligt gewesen sein. Der eigentlichen Fertigung von Tapedecks unter eigenem Label widmete man sich tatsächlich wohl erst gegen Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre.

Gruß
Peter

PS:
Zitat:….nicht anschwärzen - ist es ja schon -
Das 600er gab es auch in silber. Wink
Richtig! Das Naka 600 kann bei Typ II Kassetten bis 18 kHz. Das war in der damaligen Zeit, als das Deck raus kam, keine Selbstverständlichkeit.

In silber waren diese allerdings schon seltener. Zumindest wenn man sich derzeit danach umsieht.

Das Anmerken von 2-Kopf-Deck hört sich anfangs etwas abwertend an. Eigentlich ist es das nicht. Es gibt auch modernere 2-Kopf-Decks, die so manches 3-Kopf-Deck in die Tasche steckt. Welche Vorteile hat bis auf die Hinterbandkontrolle incl. Einmessung sonst noch so ein 3-Kopf-Deck? Da fallen mir spontan keine ein.
Okay....3-Kopf-Decks lassen sich bequemer einmessen ohne immer wieder zurück spulen zu müssen.

Aber so ein Türmchen hat schon was.

https://www.youtube.com/watch?v=L_OqiE4KN7s
hyberman,'index.php?page=Thread&postID=256400#post256400 schrieb:...Welche Vorteile hat bis auf die Hinterbandkontrolle incl. Einmessung sonst noch so ein 3-Kopf-Deck? Da fallen mir spontan keine ein.
....

Habe ich auch mal gedacht... ...aber was die Kopfgeometrie (Spalt) angeht, dürfte ein Kombikopf eher eine Kompromisslösung sein. Beim Spulentonband kommt noch hinzu, dass sich der Kombikopf nicht so präzise eintaumeln lässt, wie zwei getrennte A/W-Köpfe. Aber das zählt beim Tapedeck nicht, da auch beim 3-Kopf-Deck Aufnahme- und Wiedergabekopf in einem Gehäuse sitzen.
Grundsätzlich hast du aber recht - es gibt recht gute 2-Kopf-Decks, die so manchem 3-Kopf-Deck den Rang ablaufen. Aber da muß man auch fair bleiben und nicht ein 90er Jahre TD mit einem Gerät aus den 70ern vergleichen. Da hat sich in der Zeitspanne doch noch etwas getan. Und im zeitgenössischen Vergleich schlägt sich das 600er eben ganz hervorragend.

Gruß