Tonbandforum

Normale Version: Sony TC-K808ES ungleiche Pegelanzeige
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Hallo Zusammen,

ich bräuchte bitte einmal Eure Hilfe.
Mein Sony TC-K808 ES hat die Angewohnheit, dass der linke Pegel in der Anzeige, immer etwas verhaltener reagiert, als die rechte Seite. Bei einer Wiedergabe, aufgenommen auf einem anderen Kassettenteil , stimmt die Anzeige ebenfalls nicht. Wenn ich eine aufgenommene Kassette vom 808 auf einen anderen Kassettenteil abspiele, stimmt die Gleichmäßigkeit bei der Anzeige des anderen Gerätes. Also kann die Anzeige in meinem 808 nicht stimmen. Der Schaltplan gibt mir keinen Aufschluss. Er zeigt nur wie ich das Display für das Callsignal anpassen kann.

Für Eure Hilfe, wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße Oli
Hallo Oli,

wie groß ist denn die Abweichung? Wenn Du zum Beispiel eine Cassette mit Pegelton einlegst (für diesen Zweck tut es eigentlich auch schon ein eingespeister Piepton vom PC), ist die Abweichung bei Aussteuerung auf 0 dB dann 1-2 Segmente der Anzeige, oder größer? Und vor allem, ist die Abweichung auch schon vor Band vorhanden, also wenn der Monitor-Schalter auf Source steht?

Weshalb ich frage: Eventuell ist bei Dir überhaupt nichts defekt oder verstellt. Die Sony ES-Decks aus der Zeit haben zum einen eine sehr fein auflösende Pegelanzeige, und zum anderen reagiert deren Doppelcapstan-Laufwerk recht empfindlich auf Azimutfehler, die sich systembedingt meistens auf den linken Kanal stärker auswirken als auf den rechten. Mein 770 ES vermeldet schon kleine Ungenauigkeiten der Cassettengehäuse sofort als leichten Pegelabfall im linken Kanal, natürlich nur hinter Band (also bei Wiedergabe, oder während der Aufnahme mit Monitor-schalter auf Tape). Auch kleinste Mengen Magnetbandabrieb auf den Köpfen und Bandführungen, besonders in der kleinen Schiene vor dem linken Capstan, können zum gleichen Phänomen führen. Deshalb putze ich vor jeder Aufnahme ziemlich penibel. Wenn dann immernoch eine Abschwächung im linken Kanal vorhanden ist, dann ist halt das Cassettengehäuse nicht einwandfrei. Bei Abweichungen von nur einem Segment ist das allerdings eher meßbar und nur beim direkten A/B-Vergleich wirklich hörbar, wenn man während der Aufnahme zwischen Source und Tape hin- und herschaltet.

Wenn die Abweichung hinter Band aber deutlich größer ist, dann müßte man im mechanischen Teil des Laufwerks weiter nach dem Fehler suchen, oder auch bei den Köpfen, die sich zwar sehr langsam, aber doch ein wenig abnutzen. Wenn die Abweichung auch vor Band schon vorhanden ist, dann wäre der Eingangsverstärker die erste Fehlerquelle, die mir einfiele.

Viele Grüße,
Martin
Anhand der Beschreibung Einmessung Wiedergabeverstärker, da Eigenaufnahme angeblich auf Fremddeck ok.
LG Martin
Ja, durchaus möglich. Deshalb fragte ich ja nach dem Umfang der Abweichung. Diese Geräte haben nämlich wirklich eine derart feine Skalenteilung, daß der Unterschied beim Abspielen auf einem Deck mit weniger hochauflösender Pegelanzeige gar nicht auffällt. Auch die Abweichung beim Abspielen von Aufnahmen aus einem anderen Gerät kann alleine durch Azimutfehler/"Dreck" zustandekommen.

Was man auch noch machen kann, um das Problem einzugrenzen: Testaufnahmen mit mehreren verschiedenen Cassetten machen. Wenn der Unterschied links/rechts immer exakt gleich groß ist, dann haben wir eher ein elektronisches Problem. Wenn er schwankt, dann eher ein mechanisches.

Viele Grüße,
Martin
Lieber Martin,

herzlichen Dank für Deine Antwort.
Der Pegelunterschied ist tritt schon ohne Aufnahme auf. Also beim Source Betrieb ohne Kassette. Der Balance Regler ist in der Mitte und das Ausgangssignal ist auf beiden Kanäle identisch (ein Wechsel der Cinchstecker von Rechts nach Links bringt keinen Unterschied). Immer ist der rechte Kanal um ein Segment stärker. Die Ausgangsstärke der beiden Kanäle sind identisch, also der rechte Kanal ist nicht lauter. Habe jetzt noch einmal den Schaltplan gelesen und fand die Potis RV 102 und RV 202. Kann ich damit die Segmentanzeige angleichen? Habe das Deck gebraucht gekauft und stand beim Vorgänger über 20 Jahre unbenutzt. Musste erst die Reimen tauschen. Das Gerät klingt echt klasse.

Viele Grüße Oli
Hallo Oli,

leider bin ich kein großer Schaltpläne-Leser, aber zumindest wäre mal geklärt, daß Du im Eingangszweig die Einstellungen anpassen mußt. Wenn Du nun schon zwei passende Potis gefunden hast - warum nicht versuchen, was passiert, wenn Du deren Einstellung veränderst?

Was natürlich passieren kann ist, daß dann zwar die Anzeige links/rechts symmetrisch ausschlägt, aber der linke Kanal de facto zu laut aufgenommen wird... um das herauszufinden, müßtest Du eine mit den geänderten Einstellungen mit Testsignal bespielte Cassette mit einem anderen Gerät abspielen und dann nochmal Pegel messen, auch wieder mit L/R-Tausch des Ausgangssignals.

Viele Grüße,
Martin
Schogu,'index.php?page=Thread&postID=255080#post255080 schrieb:Lieber Martin,

........ Habe jetzt noch einmal den Schaltplan gelesen und fand die Potis RV 102 und RV 202. Kann ich damit die Segmentanzeige angleichen?

Viele Grüße Oli

RV 102 und RV 202 sind für das "Calibration Meter" Adjustment. Man kann damit bei korrekter Einmessung die Instrumente bis zur Cal Anzeige ausschlagen lassen.
Wenn Du daran drehst wirst Du in Zukunft Deine Bänder anders einmessen.

Das TC-K 808 hat wohl wie alle Mittelklasse Modelle nicht die Möglichkeit die VU Instrumente bei Wiedergabe einzustellen.
Das blieb wohl nur den 950ern und 970ern vorbehalten.

Was Du brauchst ist eine Pegel Cassette. Damit sollte man den Wiedergabepegel prüfen und ggf. einstellen. Sind die VU Instrumente dann immer noch unterschiedlich, müßte man manuell durch Bauteil Anpassung (Widerstand) eingreifen.
Schogu,'index.php?page=Thread&postID=255080#post255080 schrieb:Habe das Deck gebraucht gekauft und stand beim Vorgänger über 20 Jahre unbenutzt. Musste erst die Reimen tauschen. Das Gerät klingt echt klasse.

Hallo Oli,

hast Du auch den Mode-Belt getauscht, für den man das Laufwerk fast komplett auseinander nehmen muss? Oder hast Du die fummelige Alternativmethode genommen, wo man es nur halb auseinander baut und den Riemen dann irgendwie an die richtige Stelle bekommt? War die Kanalungleichheit auch schon vorher vorhanden? Vielleicht ist dann irgendwas nicht mehr richtig justiert.

Auch solltest Du drüber nachdenken, das Deck über die Riemen hinaus zu warten oder warten zu lassen. In den Sony-Laufwerken sitzen SMD-Kondensatoren, die inzwischen alle nach und nach kaputt gehen und dann auch ICs mit zerstören können. Das wird dann teuer bzw. nicht mehr reparierbar.

Mein 770ES war bei einem Forumskollegen und klingt seit dem noch besser als vorher...

Gruß
Robert
Guten Morgen Manfred,

ja habe ich gestern nochmals im Schaltplan ebenfalls so herauslesen können.
Das mit dem festen Wiederstand ebenfalls. Leider hat da Sony schon gespart.
Ich werde es so belassen. Ein kleiner optischer Fehler. Aufnahme und Wiedergabe sind sehr gut.
Herzlichen Dank auch an Martin.
Manchmal muss es nicht perfekt sein. Wir Menschen sind es ja auch nicht Smile .


Viele Grüße und einen schönen Tag
Oli
Hallo Robert,

danke für Deine Info.
Ich habe wirklich das Laufwerk komplett zerlegt. Ist nicht einfach gewesen, ich war früher echt mit besseren Nerven ausgestattet Smile .
Es hat aber dank Euere Anleitung im Forum perfekt funktioniert. Ob das Kassettendeck davor schon so sich verhalten hat, kann ich leider nicht sagen. Ich habe es von einem Herrn am Bodensee im defekten Zustand erworben.
Da es sich im Source Durchschleifbetrieb ebenfalls so verhält, glaube ich nicht, dass es einen mechanischen Hintergrund hat.
Oder?
Das mit den Bauteilen ist war mir schon bekannt. Doch bei dieser hohen Qualität in der Aufnahme und Wiedergabe bin ich mir nicht schlüssig, ob das schon notwendig ist.
Auf meinem DC2 klingen die Aufnahmen einfach genial.

Viele Grüße Oli