Tonbandforum

Normale Version: Grundig CF 7500 geht nach wenigen Sekunden PLAY automatisch in den Stop-Mode....
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Hallo an alle GRUNDIG CF 7500 Fans ;-)

Nachdem ich im Jahre 2019 mein GRUNDIG CF 7500 dank eurer vielen Tipps wieder prima zum Laufen gebracht habe und ich es fast alle 2-3 Tage mal kurz für Testzwecke benutzt habe (viel Verstärker-Reparaturen), da diente es als Test-Quelle, so hat sich plötzlich alles zum Schlechten geändert.
Von einem Tag zum nächsten geht es, nachdem man auf PLAY gedrückt hat, selbständig in den STOP Mode.
Schneller Vorlauf das gleiche Verhalten....gleich wieder STOP.
Schneller Rücklauf funktioniert einwandfrei....die ganze Cassette wird bis zum Ende gespult.
Mein erster Verdacht liegt beim Optokoppler. Wenn ich allerdings den schnellen Rücklauf starte und dieser einwandfrei läuft und ich dann während des Spulens den 3poligen Stecker 11B des Optokopplers abziehe, dann erst geht das Gerät in den Stop Mode, was ja auch logisch ist.
Aber das würde ja bedeuten, dass der Optoloppler zumindest beim Rückwärtsspulen funktioniert.(???) Das Oszilloskop zeigt auch ein Rechteck-Signal an , allerdings synchronisiert es nicht wirklich. Das Signal eiert bzw. tanzt wohl stark. Anders kann ich es nicht deuten. Schaut man sich das Oszillokop bei Play an,
dann sieht man nur kurz ne positive Gleichspannung von ca. 2,3 Volt und schon ist man wieder im Stop-Mode. Im Fast Forward auch +2,3 Volt DC und sofort wieder STOP. Dann habe ich den Optokoppler-Stecker abgezogen. An PIN 3 liegen im eingesteckten Zustand +5V an , die über einen 270 Ohm Vorwiderstand die Sendediode versorgen. Pin 2 ist Masse und Pin 1 ist das Ausgangssignal vom Fototransistor (Kollektor), der über 47kOhm mit +5V verbunden ist. Wenn jetzt die Sendediode dauerhaft leuchtet und die schwarz-weiße Bewegungssensorscheibe sich dreht, dann sollte der Fototransisor ja ein entsprechendes Signal generieren. Da messe ich eine Gleichspannung von Pin1 gegen Pin2 Masse von +2,3 Volt.

Im ausgeschalteten Zustand und abgezogenem Optokoppler-Stecker (3pin) messe ich am Optokopplerstecker ohmmäßig nix egal in welche Richtung (hochomig). Messe ich auf Halbleiter (MultimeterEinstellung) dann erwarte ich, wenn die Sendediode heil wäre, zwischen Pin 3 Anode und Pin 2 Kathode (Durchlass-Richtung)eigentlich ca. 0,7Volt oder so, doch Fehlanzeige...gar nix. Umgekehrte Polarität auch nix (wäre ja normal...weil Diode in Sperr-Richtung) . Somit misst sich die Sendediode als defekt (denke ich).

Aber...das ist wohl noch nicht alles..., denn:
Messe ich nun auf der Platine mit abgezogenem Stecker (11B) Pin 3 gegen Pin 1, dann messe ich erwartungsgemäß 47kOhm, aber nun kommt das Verblüffende:
Pin1 gegen Pin2 Masse (Optokoppler-Stecker ist abgezogen !!) dann müsste dort nix sein (hochohmig),...hier habe ich 900 Ohm in beiden Polaritäten, also wenn ich die Messleitungen +/- vertausche.
Das verstehe ich nicht.

Dann habe ich gedacht: baue den Optokoppler aus, versorge die Sendediode Pin3 über einen Vorwiderstand 270 Ohm mit +5V und den Fototransistor über 47kOhm Pin1 (Kollektor) und dann ein Smartphone als Aufnahmesensor, um die Sendediode zu sehen...aber ich konnte nichts im Handydisplay sehen. Das hat mich überrascht. Ist sie also wirklich defekt? Warum geht DANN aber das schnelle Rückspulen?

Andersrum habe ich das Oszilloskop am Kollektor des Fototransistors Pin1 gegen Masse Pin2 beobachtet... Mit einer hellen LED Lampe eine schnelle EIN/AUS Folge in der Hoffnung ein Rechtecktimpuls zu sehen im Rhytmus des Taschenlampensignals....Ergebnis: Gleichspannung +900mV

Weiß jemand einen Rat? Was sollte ich tun?
Kennt jemand vielleicht den Fehler?
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Neue Erkenntnisse !
Das Original Service Manual von GRUNDIG ist stark fehlerhaft. Die Pin-Bezeichnungen des Steckers 11B sind vertauscht auf der Platine selbst und im Leiterbahnplan im Manual , lediglich der echte Verdrahtungsplan ist korrekt.
Pin 1 und Pin 3 wurden vertauscht , Pin 2 (Masse) ist in der Mitte und somit korrekt. Somit kam ich selbstverständlich zu falschen Schlussfolgerungen und es herrscht Verwirrung. Klar, was sonst. Super, ....jetzt muss ich erst nach so vielen Jahren die Drecksarbeit machen, dabei bin ich doch der Unwissende, der Hilfe sucht.
C'est la vie.


Dann ist auch verständlich, warum beim Anschluss der Sendediode kein "Licht" auf dem Display des Handys zu sehen war, weil ich den Fototransistor mit +5V über 270 Ohm angeschlossen hatte. Ob der noch heil ist,...werde ich später kontrollieren. Ich gehe jetzt schlafen (2:00 Uhr morgens) OMG !
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Freitag, d. 28.02.2020 08:20 Uhr

Guten Morgen !
Jetzt ist es amtlich. Die Sendediode ist doch heil und der Fototransistor arbeitet.
Wenn man die richtigen Pins benutzt, dann entspricht alles den Erwartungen.
OK. Toll GRUNDIG...mich so in die Irre zu führen, aber egal. Diese Fehler konnte ich beseitigen, doch das ursprüngliche Problem bleibt bestehen !
Dann kann der Fehler ja nur auf der Platine liegen. Und somit sind wir wieder bei dem "Rätsel" mit dem ohmschen Widerstand zwischen
dem Pin 1 (Kollektor vom Fototransistor, wenn der Stecker 11B auch aufgesteckt ist, doch dieser ist jetzt rausgezogen !!!)
und Pin 2 Masse. Ich erwarte Hochohmigkeit und habe jedoch ca. 900 Ohm.

Frage: Wer hat dieses baugleiche Gerät und könnte mal eben schnell bei abgezogenem Stecker 11B ohmsch messen und mir sagen, welcher der korrekte Wert sein muss.
Das würde mir helfen.

Ergänzung : neue Fotos zeigen die leuchtende IR-Sendediode. Ich persönlich finde die Ausleuchtung ja etwas schwach. Vielleicht ist sie nur alterschwach? Kann mir einer in dieser Hinsicht etwas Genaues sagen? Ich finde sie sieht etwas schwach auf der Brust aus...
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Freitag, d. 28.02.2020 13:45 Uhr

Neue Erkenntnisse:
Elektrisch konnte ich keine Fehler feststellen. Eigentlich müsste alles funktionieren.

Ich glaube nun den wahren Fehler gefunden zu haben. Da kommt man ja nie drauf. Die Scheibe mit dem schwarz-weißen Aufkleber, also der Bewegungssensor dreht sich vermutlich , aber der Aufkleber hat sich von der Scheibe gelöst und hat keine Verbindung mehr so richtig mit dieser und kann somit die Bewegung (hell/dunkel für die Fotodiode ) nicht mehr registrieren. Die Scheibe ist ohne Zerlegung des Laufwerkes kaum sichtbar.

Das Wenige , was man sehen konnte, verleitet zum Schluss, dass die Scheibe doch ok sein müsste etc.
Beim Rückwärtspulen wurde sie irgendwie immer noch in Bewegung gesetzt, weshalb dieses noch funktionierte.
Jetzt nachdem ich sämtliche Lötstellen der Metalldrähte, die vielen Drähte der Verbindung zur Displayplatine etc. erneuert habe und alle Halbleiter , die in Frage kamen geprüft habe, nun ist mir beim Funktionstest der Aufkleber aufgefallen. Viel Ärger um Nichts ;-)
Nun werde ich das Laufwerk zerlegen und Fotos machen, um die finalen Handlungen zu dokumentieren.

Bis später ;-)
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Freitag, d. 28.02.2020 15:00 Uhr

Die Bestätigung der Vermutung !

Ja, es war der Aufkleber des Bewegungssensors, der sich gelöst hatte. Was für ein fieser Fehler. Hinterher ist man immer schlauer ;-)
Jetzt muss ich schauen, wie ich das wieder vernünftig ankleben kann. Die weißen Flächen sind nicht mehr schön weiß etc. vielleicht sollte man sich einen neuen Ring basteln ??? Mal schauen....das steht auf einem anderen Blatt. Hauptsache, der Fehler konnte eindeutig lokalisiert werden.

Zum Schluss noch ein paar Fotos ;-)
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Freitag, d. 28.02.2020 19:30 Uhr
Abschlussbericht !

Nachdem ich den Papierring (sw/ws) wieder auf die Rückseite des rechten Wickeldorns mit UHU Alleskleber geklebt habe, habe ich anschließend die nicht mehr ganz so schön weißen Felder mit einem weißen "Edding" angemalt. Nun ist der Kontrast wieder größer und ich habe alles wieder
zusammengebaut !

Läuft wieder , wie eine geölte Nähmaschine ;-) Hurra ! Was für eine Aktion,...mit Happy End !

Also an alle, die ein ähnliches Problem haben sollten: 1. den Aufkleber genau kontrollieren und danach erst woanders suchen ;-) !!!



LG Armin