Tonbandforum

Normale Version: ASC 6002 - starkes Rauschen am rechten Eingang
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Hallo!

Habe die Zwangs-Pause nutzen wollen um endlich die ASC 6002 (No. 600061, Motorenaufdruck Mai 1978 ) einzumessen und das :cursing: Teil vom Basteltisch zu bekommen. Hat nicht geklappt :cursing:

Aktuell habe ich ein (weißes?) Rauschen von ca. 80mA auf dem rechten Kanal (mittels Kopfhörer hörbar). Stellung Source, Rauschen kann mit Radio-Eingang Regler und Master Record Regler geregelt werden, nix angeschlossen außer Millivoltmeter am Chinch-Ausgang

Zum einmessen sollte das Signal über die DIN-Buchse (Radio) eingespeist werden. lt. Anleitung 333Hz, 1,8mA über 470KOhm Widerstände.
Da ist anscheinend ein Wackelkontakt. Erst durch wackeln und festhalten des Steckers ist das linke Signal in die Maschine reingekommen. Dabei ist auf dem rechten Kanal das Rauschen aufgetreten und konstant geblieben.

Kondis sind bereits vorher alle getauscht worden.
Erster Gedanke war, das ein Transistor der Eingangssignalplatine hopps gegangen ist. Der China-Tester hat im eingebauten Zustand einen der BC560 als Diode angezeigt. Trotzdem alle Transis gewechselt.
Danach schien alles OK. Also Buchse wieder reingesteckt, versucht beide Kanäle mit Signal zu füttern, kurze Zeit später wieder Rauschen rechts da :cursing:

Der Radio-Eingang soll ja sehr empfindlich sein (deswegen sicherlich auch die Widerstände). Aber kann so ein Wackler derart schnell die Transis hinrichten?

Gruß
Oliver

Das Teil nervt nur noch. Jetzt ist der Netzschalter auch noch kaputt gegangen (dauernd an).
Irgend ein Vorbesitzer hat mangels Blindstecker an der Mixer-Buchse rumgelötet(geschmiert), den Chinch-Ausgang mittels Stereo-Poti regelbar gemacht und ein Dia-Kopf mehr schlecht als recht eingebaut.
Alleine das entfernen dieser "Meisterwerke" hat nachvollziebarere Werte gebracht (von meiner Praktikanten-Sicht betrachtet)
mA = milli-Ampere
Wo fließen "80 mA" Rauschen ?
Rauschpegel am Tonbandgerät gibt man meist als Spannungen oder in dB bezüglich eines Referenzpegels an.

ozimmer,'index.php?page=Thread&postID=255855#post255855 schrieb:1,8mA über 470KOhm Widerstände.
1.8 mA an 470 kOhm sind ca. 846 Volt. Ist das dein Ernst ?

Eine bewährte Methode, mit Silizium-Transistoren Rauschen zu erzeugen, besteht darin, sie falsch einzubauen, so daß die Basis-Emitterdiode statt in Fluß-Rchtung in Sperr-Richtung mit etlichen Volt vorgespannt wird. Bei den meisten Transistoren bricht die Diodenstrecke bei Spannungen zwischen 5...8 Volt durch, verhält sich ähnlich wie eine Zenerdiode und erzeugt dabei allerlei Rauschen.

MfG Kai
Hallo Kai!

Vielen Dank das Du mich nötigst, präziser in meinen Angaben zu sein. Ernsthaft. War aber schon zu spät für ne zweite Tasse Kaffee wacko

Die Werte beziehen sich auf angenommene 0db=775mV Anzeige auf Millivoltmeter via Line-Out Chinch

Die Angaben stammen aus der Bedienungsanleitung der ASC6002 siehe Anhang 1.
Allerdings habe ich gerade beim Durchsehen der Unterlagen eine etwas abweichende Version gefunden siehe Anhang 2 (von 1/1981)

Der Rausch-Pegel, welcher auch im Kopfhörer zu vernehmen ist, pendelt ohne Signal oder Anschluß am Eingang, laut Anzeige des angeschlossenen Millivoltmeters um die -20db. Oder, laienhaft, zwischen 70-80mV

Da ich nach Methode von Anhang 1 vorgegangen bin (Radio und Master Regler voll aufgedreht) kam anscheinend doch zuviel Power an die Transis.
Werde also erstmal neue Buchsen einbauen und dann lieber nach Anhang 2 nochmals mein Glück versuchen.

Ich hoffe, ich habe soweit die Angaben präzisieren können.
Gruß
Oliver
Für das Finden einer störenden Rauschquelle ist die Empfehlung, über 470 kOhm in die Radio-Eingänge einzuspeisen, völlig irrelevant.
An erster Stelle muß stehen: funktioniert der rauschende Kanal bezüglich Aussteuerung (Pegel) und Verzerrung ansonsten wie der nicht rauschende Kanal ?
Wenn nicht, ist das ein Hinweis auf erheblich defekten oder falsch eingebauten Transistor (oder OP?) oder aus anderem Grund völlig falschen Arbeitspunkt.
Zweites Ziel: Lokalisieren der Rauschquelle. Dazu schaut man sich im Schaltbild den Pfad des Audio-Signals von vorn bis zum beobachteten Ausgang an und schließt dann nacheinander an geeigneten Schaltungsknoten entlang des Pfades das Signal kurz, indem man einen Kondensator mit hinreichend kleiner Impedanz nach Masse klemmt. Das Rauschen verschwindet, wenn sich die Quelle "vor" dem Kurzschluß befindet. Auf die Weise sollte sich die Rauschquelle auf den Bereich zwischen zwei solcher Teststellen einkreisen lassen. Dann schaut man sich in dem Bereich die Spannungen an den Schaltungsknoten an (zB die an den Transistorbeinen) und vergleicht sie mit den Werten im funktionierenden Kanal. Da findet man dann meist ein Indiz, welches Teil sich unnormal verhält.
Wenn das Rauschen nicht gar zu groß ist, kann es sich allerdings auch um einen erhöhten Leckstrom eines schlechteren Transistors handeln, der im Arbeitspunkt noch nicht sehr auffällige Folgen hat.

MfG Kai