Hallo zusammen,
vielleicht können mir die Kassetten-Spezialisten hier im Forum helfen? Ich habe eine größere Anzahl unterschiedlicher (sehr gut erhaltener) Kassetten erhalten. Drei verschiedene Maxell-Typen, siehe Foto. Würde mich sehr über Informationen/Einschätzungen (Herstellungszeitraum, Spezifikationen, Qualität) freuen. Vielen Dank im Voraus!
Gruß Micha
Hallo Micha!
Die Versionen auf Deinen Fotos wurden in folgenden Zeiträumen hergestellt: UD II ca. 1985-87, XL II ca. 1983-85, XL II-S ca. 1986-88.
UD II und XL II sind koblatdotierte Eisenoxidbänder mit einer Magnetschicht, die einen sehr neutralen Frequenzgang haben und auf den meisten Geräten aus den 80er und 90er Jahren auch ohne Einmessung tadellos funktionieren. Die Dynamik war zu der Zeit noch nicht ganz top, da haben spätere Generationen noch eine gut hörbare Schippe (2-3 dB) draufgelegt - dafür gehören sie zu den schönsten klassischen maxell-Cassetten und haben sehr gute Gehäuse.
Die XL II-S ist ein Zweischichtband, das etwas höhere Ansprüche an die Einmeßfähigkeiten des Geräts stellt, dann aber mit größerer Dynamik im Vergleich zu UD II/XL II belohnt. Ohne Entzerrungseinmessung wird aber immer eine leichte Klangverfärbung bleiben, die je nach Musikmaterial und persönlichem Geschmack entweder als vorteilhaft oder störend empfunden wird. Muß man ausprobieren. Auch gibt es bei dieser Serie XL II-S berichte von Alterungserscheinungen des Bandes: Drop-outs, Railroads, Kleben/Schmieren. Das wird in den meisten Fällen auf ungünstige Lagerung oder Auto-Betrieb zurückzuführen sein, denn gepflegte Exemplare davon machen meist keine Probleme. Trotzdem ist die XL II-S insgesamt halt etwas empfindlicher und "zickiger" als die unverwüstlichen Standardtypen XL II und UD II.
Viele Grüße,
Martin
Hallo Martin,
das ist ja mal eine schnelle Reaktion. Herzlichen Dank für die fundierten Informationen. Dann werde ich ans Aufnehmen gehen, das Einmessen überlasse ich dem Computer (Tapedeck: Revox B215). Beim XL II-S achte ich dabei besonders auf evtl. Probleme.
Gruß Micha
Hallo Micha! Also wenn Du einen B215 hast, dann ist der mit seinem Einmeßcomputer das ideale Gerät für solche Zweischichtbänder. Solange das Band nicht beschädigt oder gealtert ist, wirst Du mit dem Recoder das maximal Mögliche aus der XL II-S herausholen können.
Viele Grüße,
Martin