Tonbandforum

Normale Version: Revox B215 - ein Problem hat sich in Luft aufgelöst, nur warum?
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Hallo zusammen,
ich habe gestern aus Perfektionsdrang meine Einmessung am B215 überprüft und hatte es deswegen offen, da ich bemerkt hatte, dass Inputseitig die Kanalbalance um ein knappes dB auseinanderlag. Fraglich, vor ca einem Jahr habe ich das schon einmal penibel gemacht, irgendwas muss sich also verzogen haben.
Deshalb habe ich das gestern gefixt und auch die Record-EQs noch ein klein wenig optimiert, jedoch nicht viel verändert.
Ich hatte mit dem Deck immer den Eindruck, dass es keine hohen Aufnahmepegel mag, da sich über +2dB immer alles schnell recht verzerrt angehört hat. Auch bei hochwertigen Bändern wie TDK AR, TDK SA-X, Sony UX Pro und Denon HD8 ging nicht viel mehr, vielleicht mal +4dB, aber spätestens dann kamen eigentlich immer Kompressions- und Verzerrungsartefakte ins Spiel, bei einigen Cassetten, vorallem bei Typ II, gab es oberhalb 0dB auch einen Pegelverlust Hinterband (z.B. Maxell XLII, XLII-S).
Ich habe mir darüber jedoch nie größere Gedanken gemacht, da ich nicht alles bis ins Maximum treiben muss und lieber eine verzerrungsfreie Aufnahme habe. Deshalb habe ich die meisten Cassetten bei 0 bis +2dB aufgenommen.
Nach erfolgter Arbeit gestern habe ich noch ein paar Frequenzgänge gemessen und dann Probeaufnahmen gemacht und war doch sehr verwundert: dieses Zerrverhalten über der 0, also Dolby Level, ist komplett verschwunden. Denon HD8 und SA-X gehen jetzt ohne Pegelverlust und quasi ohne hörbare Verzerrungen bis Vollanschlag, auch eine stinkdoofe BASF Ferro Extra geht bis +6dB. Nicht, dass es nötig wäre oder ich das machen wollte, nur frage ich mich, was passiert ist?
Hat dazu jemand eine Idee? Ich meine - schön Problem erschlagen, ich wusste ja nicht einmal, dass ich eines habe oder hatte. Big Grin
Der Frequenzgang ist auch wunderbar, aber das war er zuvor auch schon.
Achja.. eingemessen wurde mit ANT und Gennlab Testcassetten, Aufnahmeseitig per Computer mit SMAART und Audiotester.
Mein B215 habe ich von Anfang an (80er Jahre) bis +3dB und auch darüber ausgesteuert - bisher immer ohne hörbare Verzerrungen. Ist auch heute noch so.

Grüße
Erhard
Ich habe so die Theorie, dass beim B215 das Signal ja einige ICs durchläuft. Vllt habe ich beim Basteln irgendwo etwas berührt, sodass evtl eine schlechte Lötstelle wieder besseren Kontakt bekommen hat oder ein IC irgendwie wieder aufgewacht ist. Das klingt total bescheuert, anders kann ich mir es jedoch ernsthaft nicht erklären.

Beim Einstecken der Bias Unit wackelt man ja durchaus etwas an der Record Platine herum.
@musicus: das ist schonmal gut zu wissen! Dann war tatsächlich das Zerrverhalten vorher nicht die Norm.
Es gibt auch Leiterbahnenrisse unterhalb der Lötstelle. Diesen Fehler hab ich auch sehr sehr lange gesucht.
Die Einmessung funktionierte bei mir nicht mehr.
Gruß
siggi
Das Rätsel bleibt dann wohl vorerst.
Ich hatte heute nochmal die Record Platine draußen und habe sie genauer inspiziert mit Hilfe einer Lupe, habe ein paar verdächtig aussehende Lötstellen nachgelötet und die Kontakte zum In/Out Board gereinigt. Das gutmütige Verhalten über der 0 ist auf jeden Fall geblieben, finde ich schön. Smile
Ich darf mir erlauben, nochmal daran zu erinnern, daß ich an einer Bandmaschine mal ganz ähnliche Probleme hatte. Die tiefen Frequenzen einer Aufnahme waren völlig verzerrt. Dies stellte sich nach ewiger Suche als verdreckte Biastrimmer heraus. Seitdem ist Ruhe.
Zelluloid,'index.php?page=Thread&postID=252933#post252933 schrieb:Ich darf mir erlauben, nochmal daran zu erinnern, daß ich an einer Bandmaschine mal ganz ähnliche Probleme hatte. Die tiefen Frequenzen einer Aufnahme waren völlig verzerrt. Dies stellte sich nach ewiger Suche als verdreckte Biastrimmer heraus. Seitdem ist Ruhe.
Solche Probleme sind immer die ätzendsten. :pinch: