Tonbandforum

Normale Version: Revox A77 MkIII geht nicht an
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Hallo liebe Forensiker,

ich habe eine A77, die ich defekt geschenkt bekommen habe komplett mit Elkos und Knallfroschersatz neu bestückt, gereinigt und drei neue Italiener eingebaut.
Das basierend auf hannoholgis sehr tolle Beschreibung [hier ].
Danach habe ich alles wieder eingebaut, alle Verbindungen wiederhergestellt, alle drei Sicherungen getauscht, etc.
Beide Stecker im offenen Zustand eingesteckt und den Drehknopf betätigt.
Leider geht das Licht im wahrsten Sinne des Wortes nicht an. Sad
Strom liegt zwar an am Schalter, aber weder VU-Meter noch Tasten tun ihre Funktion.

Wie kann ich den Fehler eingrenzen und /oder finden?
Was hab ich falsch gemacht?

Ich komme nicht zu dem Punkt, dass die Sicherungen fliegen, weil anscheinend irgendwas mit dem Strom nicht in Ordnung ist (oder bin ich da auf dem Holzweg)?

Über Hilfe und Rat wäre ich froh. Mit Lötkolben und VU -Meter kann ich auf Basic-Niveau umgehen, eine Elktrotechnikausbildung fehlt mir leider. ;(
Dichteros,'index.php?page=Thread&postID=247466#post247466 schrieb:Mit Lötkolben und VU -Meter kann ich auf Basic-Niveau umgehen, eine Elktrotechnikausbildung fehlt mir leider.
Hallo Dichteros,

meinst du mit VU-Meter ein Voltmeter/Multimeter ? VU -Meter nennt man die Aussteuerungsinstrumente im Gerät, weil deren Skala in VU = Volume Units geeicht ist. Schreib doch bitte mal genau, welches Messgerät du hast. Ich vermute bei deinem Fehlerbild, dass Steckkarten oder Steckverbinder nicht richtig wieder eingesetzt wurden. Das Forum hier lebt vom Geben und Nehmen, deshalb solltest du uns deinen Vornamen verraten und dich hier mal kurz vorstellen in der Rubrik "Servus, Grüezi und Hallo! Unsere Mitglieder stellen sich vor". Das ist die 2. Rubrik in der Übersicht.

MfG, Tobias
Hallo Tobias,

hab das Servus direkt nachgeholt, war dem Eifer des Gefechtes und des Nichtfunktionierens geschuldet. :S
Natürlich meinte ich Multimeter. Das "VU" ist der Zeit und der Hitze des Gefechtes geschuldet Wink
Momentan benutze ich ein Voltcraft VC820.


Analoge Grüße
Stefan
Hallo Stefan,

sitzt der Kurzschlussstecker richtig? Ich habe mich auch schon mal gewundert, warum die Kiste nicht angeht und dann lag es am Kurzschlussstecker, der im Gehäuse verbaut ist und damit bei herausgenommener Maschine fehlt.

Hier nochmals genauer
Hallo Stefan,

so geht das gleich viel besser. Du schreibst "Strom liegt zwar an am Schalter", meinst du damit die Netzspannung von 230 Volt ? Volt ist die Spannung, Ampere ist der Strom, du musst hier leider etwas Fachchinesisch lernen, damit es mit der Verständigung klappt. Die Netzspannung geht ja dann weiter über eine Sicherung und den Netzspannungswähler an den Netztrafo. Für den nächsten Schritt bitte erst das Netzkabel aus der Maschine ziehen. Jetzt den Netzspannungsschalter ein paar Mal hin und her schalten und auf die Ausgangsstellung zurück, vielleicht liegt hier ein Kontaktproblem vor. Jetzt das Netzkabel wieder einstecken und Gerät einschalten. Wenn die Maschine weiter tot ist, geht es weiter. Hast du das Servicemanual für die A77 ? Ich habe es mal hierfür dich hochgeladen. Auf Seite 47 ist die Netzteilplatine abgebildet. Mess mal mit beiden Kabeln des Messgeräts an den beiden Kontakten von dem großen Bescherelko C 104 die Spannung, da sollten etwa 28 - 30 Volt Gleichspannung (DC) anliegen.

Hallo Eckhardt,

Stefan schreibt "Beide Stecker im offenen Zustand eingesteckt", da gehe ich davon aus, dass einer der Remote-Blindstecker ist und der andere die Gehäusebrücke.

MfG, Tobias
Ich fiel auch auf den "Anfängerfehler" bei der A77 rein und wunderte mich anfangs, das die Maschine "tot" war....ich wollte sie ohne Gehäuse prüfen. Also zwei Bananenstecker in die Öffnungen und natürlich immer Vorsicht walten lassen, nicht an die Netzspannung zu kommen. Bei der Nachfolgerin B77 hatte man diese Vorsichtsmaßnahme dann weggelassen, da sie beim Service eher hinderlich als nützlich war.
Zitat:
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=247476#post247476 schrieb:Für den nächsten Schritt bitte erst das Netzkabel aus der Maschine ziehen. Jetzt den Netzspannungsschalter ein paar Mal hin und her schalten und auf die Ausgangsstellung zurück, vielleicht liegt hier ein Kontaktproblem vor. Jetzt das Netzkabel wieder einstecken und Gerät einschalten. Wenn die Maschine weiter tot ist, geht es weiter. Hast du das Servicemanual für die A77 ? Ich habe es mal hierfür dich hochgeladen. Auf Seite 47 ist die Netzteilplatine abgebildet. Mess mal mit beiden Kabeln des Messgeräts an den beiden Kontakten von dem großen Bescherelko C 104 die Spannung, da sollten etwa 28 - 30 Volt Gleichspannung (DC) anliegen.
Lieber Tobias,
vielen Dank (auch für das Servicemanual).

Das drehen des Netzspannungsschalters hat es nicht gebracht. Also Abe ich nachgemessen.
An C104 kann ich keine Spannung messen. Ich hatte den ursprünglichen Elke getauscht gegen einen neuen mit drei Beinen und die Verbindungskabel umgelötet.
Werde das ganze mal ausbauen und mir noch einmal genau anschauen. Macht da ein durchpiepen im ausgebauten Zustand Sinn (so kenne ich es von Gitarreneffektgeräten)?
Eine weitere Frage: Nach Blick ins Servicemanual: Die Hauptsicherung hat ja 0,5 A, richtig? Ich hatte das Gerät mit einer eingesetzten 1,25 A bekommen und die ohne mir Gedanken zu machen auch durch 1,25 wieder ersetzt.

Zu "Strom liegt an": Spannung liegt beim Wahlschalter auf den ersten beiden Kabeln von hinten (orange/schwarz). Die dahinter angeschlossenen Kabel in blau und weiß haben keine Spannung.

Ich werde mich heute Abend mal ans Ausbauen und Überprüfen setzen und berichten.
Dabei etwas weiteres zu beachten und/oder direkt mitzuübrprüfen, bevor ich alles wieder zusammenstecke?

Analoge Grüße
Stefan

P.S.: Blindstecker und Brücke sind beide gesteckt.
Hallo Stefan,
wenn hinuter dem Spannungswähler (ergo an der Primärwicklung des Netztrafos) keine Spannung anliegt, warum willst du dann den Ladeelko wieder ausbauen? Etwas Logik bei der Fehlersuche kann doch nicht schaden! Wink
Sicherungen bitte nie (außer für kurzzeitige Tests, wenn der richtige Wert gerade nicht griffbereit ist) durch höhere Stromwerte ersetzen. Dann besteht nämlich im Fall der Fälle die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihren Zweck nicht erfüllt und das wiederum hat Schäden an nachfolgenden Bauteilen, bis hin zum Brand, zur Folge!

Jetzt stell erst mal fest, warum am Trafo keine Spannung ankommt...

Durchpiepen von Elkos geht übrigens nicht. Elkos kann man grob im Widerstandsmessbereich überprüfen (Widerstand erst gering, dann steigt er), oder besser mit einem Kapazitätsmessgerät bzw. dem Kapazitätsmessbereich eines besseren Multimeters. Dein VC820 hat zwar einen C-Messbereich, der geht allerdings nur bis 100 µF.

LG
Holgi
[
Dichteros,'index.php?page=Thread&postID=247485#post247485 schrieb:Spannung liegt beim Wahlschalter auf den ersten beiden Kabeln von hinten (orange/schwarz). Die dahinter angeschlossenen Kabel in blau und weiß haben keine Spannung.
Daraus ergibt sich doch sofort, daß die mit C markierten Schalter/Relais-Kontakte nicht geschlossen sind/waren !

MfG Kai
Hallo Kai,

leider sind in dem mir zur Verfügung stehenden Schaltplan andere Farben am Schalter aufgeführt. Hast du einen Schaltplan, wo die von Stefan genannten Farben passen ?

MfG, Tobias
Ja,
ich habe bislang nichts anderes gesehen:
[attachment=28957]
[attachment=28958]
[attachment=28959]
mir wird aber aus dem Schaltbild nicht klar, ob es sich bei den beiden gestrichelten mit "C" markierten Blöcken zwischen den 4 Farben nun um den Netzschalter oder Relais-Kontakte handelt.

MfG Kai
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=247506#post247506 schrieb:Ja,
ich habe bislang nichts anderes gesehen:
[attachment=28957]
[attachment=28958]
[attachment=28959]
mir wird aber aus dem Schaltbild nicht klar, ob es sich bei den beiden gestrichelten mit "C" markierten Blöcken zwischen den 4 Farben nun um den Netzschalter oder Relais-Kontakte handelt.

Mit freundlichen Grüßen Kai
Hallo,
das hilft ungemein.

Der Schalter hat oben vier Pins und zwei an der Seite. Beim Ausbauen hab ich anscheinend schlampig dokumentiert und bin deswegen bei vier Anschlüssen oben davon ausgegangen wieder "richtig zu stecken". Hier ein Foto von heute morgen.

Ich merke mir: Fotos aus unterschiedlichen Perspektiven und mehrfach zur handschriftlichen Dokumentation und ein oder zwei Überblicksfotos reichen nicht.
Ich hoffe, das behebt den Fehler. 8|
Ich stecke gleich mal bei Ankunft zu Hause die Drähte neu und gebe Bescheid.

Prinzipielle Frage: Können bei der Einstellung 21 Volt am Poti der Netzteilplatine alle anderen Platinen im Gerät verbleiben? Und an welchen Punkten messe ich dafür?

Analoge Grüße
Stefan
Hast du kein Service-Manual oder zumindest eine Schaltungs/Bilder-Sammlung daraus ?
[attachment=28961]
[attachment=28962]
Wenn nicht damit zu rechnen ist, daß die Spannung auf zu hohe Werte springt, können die Platinen drin bleiben.

MfG Kai
Hallo alle miteinander,

Ersteinmal ein ganz großes Dankeschön an alle hier im Thread Beteiligten und die großen Hilfestellungen.
hier der Zwischenstand:
Es war falsch gesteckt. wacko Confusedleeping: :whistling:

Jetzt geht das Licht an und ein hoher Summton ist zu hören, während der Capstandmotor sich dreht.
Das funktionierte 5 Minuten, bis die Sicherung flog.

Ein Problem habe ich wahrscheinlich gefunden:

Das rote festverlötete Kabel des rechten VU-Meters war an der Platine abgerissen (s. Foto). Ich habe jetzt mit Litze verlängert und angeschlossen.
Jedoch beim VU-Meter scheint prinzipiell der Wurm drin:
Das linke VU-Meter schießt beim anschalten auf die Mitte der Anzeige und bleibt dann stehen, das rechte, tut seinen Dienst, jedoch hakelt der Schalter extrem und arretiert nicht zuverlässig oder lässt sich gar nicht lösen ohne Kraftaufwand.
Beide Lämpchen hinter dem VU-Meter haben keine Funktion.
Neue VU-Meter, oder hat jemand einen Hinweis, wie ich das Problem in den Griff bekomme?

Analoge Grüße
Das Verhalten des linken VU-Meters wird keine Eigenschaft desselben sein sondern eine des treibenden Verstärkers, denn es geht ja wohl in Nullstellung beim Ausschalten. Läßt sich einfach testen durch Vertauschen der Zuleitungen.
Der Verdacht richtet sich dann auf C509 bzw den gleicher Funktion des betreffenden Kanals und dem von Q503 gebildeten Anzeige-Verstärker auf der "Aufnahmeverstärker"-Platine. Erster Verdacht wäre, daß der Kondensator Gleichstrom durchläßt.
Im Gerät scheint aber noch ein dringenderes "ernsteres" Problem vorzuliegen, das zu hohen Stromverbrauch und Durchbrennen der Sicherung bewirkt.

MfG Kai
Dann erstmal grundsätzlich, besorge Dir das Service Manual, dort sind alle Steckanschlüsse mit Farbcodes der Kabel verzeichnet und daraus folgend erstmal alle Kabelverbindungen auf richtigen Anschluß hin überprüfen. Denn wenn da einiges falsch zusammengesteckt wurde, suchst Du Dich "tot" ohne die Maschine richtig in Gang zu bekommen. Zudem besteht die Gefahr von Schäden, wenn sie falsch verdrahtet eingeschalten wird.
Das Service Manual ist das A und O, dazu solltest Du aber auch immer ein paar Fotos machen (Kabelführung etc.).
Bei zwei meiner Maschinen wichen die Farbcodes der Motoren stark vom SM ab, das habe ich dann dort eingetragen.
Hallo,
das ServiceManual bekommst du hier:
https://www.reeltoreel.nl/studer/Public/Products/Revox/

Und wie geschrieben: Fotos sind sehr wichtig.
Trotz alledem kann man Fehler beim Aufstecken der Kabel machen.
Lieber doppelt gucken.

Gruß
Rainer
Hallo,

ich finde es ja wirklich toll, dass gleich 3 Leute das Servicemanual anbieten. Aber etwas lesen schadet nicht, ich habe in meinem 2. Posting das Manual für Stefan hochgeladen. Oder gibt es da tatsächlich verschiedene Versionen ?

MfG, Tobias
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=247568#post247568 schrieb:Oder gibt es da tatsächlich verschiedene Versionen ?
Ja sicher. Das wurde mehrmals überarbeitet. Es sind ja auch einige Änderungen im Lauf der Jahre in die Serie eingeflossen, man denke an die völlig unterschiedlichen Drehzahlregelungen bei den späten Mk IV, die geänderten Capstanmotoren und Netztrafos zwischen Mk I und II oder angepassten Einmessvorschriften...
Hallo miteinander,

ich habe nun noch mal in Bezug auf die Steckverbindungen alles kontrolliert und überprüft und warte noch auf die Zustellung der "Lämpchen".

Prinzipiell mache ich den Fehler am VU-Meter aus,
seitdem ich das gerissene Kabel "geflickt" habe (s. vorangegangen Post) ist alles unproblematisch.

Ich ersetze dann bei Ankunft die Lämpchen.
Ich bin zudem gerade an der Durcharbeiten des Service-Manual (was mich als Fachfremden natürlich vor Herausforderungen stellt und auch nach Arbeitstagen an denen ich die ganze Zeit lese, irgendwann anstrengend wird Sad).

Hätte jemand von Euch eine (bebilderte) Dummy-Anleitung zum Messen und Einstellen der 21-Volt oder einen Link dazu?

Zudem kommen ja Fragen über Fragen auf:
Unter anderem die nach einem (Ein-)Messband...

Welches wäre hier zu empfehlen und woher?
Und welche Präferenzen generell (Pr-35 vs. Pr-90, oder doch alte Bänder?) gibt es?

Die andere Frage, die ich hätte: Welchen Ersatz für die Bremsfedern würdet ihr empfehlen (wenn man schon alles ersetzt... :whistling: ) und welche Feder wäre die richtige für den Entzerrungs-Umschalter? Hat jemand eine Empfehlung (evtl. sogar abseits von Ebay)?


Analoge Grüße und herzlichsten Dank für alle Ratschläge bisher und für alle kommenden

Fleißig lernend...

Stefan
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=247487#post247487 schrieb:Durchpiepen von Elkos geht übrigens nicht. Elkos kann man grob im Widerstandsmessbereich überprüfen (Widerstand erst gering, dann steigt er), oder besser mit einem Kapazitätsmessgerät bzw. dem Kapazitätsmessbereich eines besseren Multimeters. Dein VC820 hat zwar einen C-Messbereich, der geht allerdings nur bis 100 µF.

LG
Holgi
Da hätte ich noch eine Frage Wink


Ich bin mir bewusst, dass mein Multimeter wahrscheinlich eher der Steinzeit entspringt.
Was würdest du als Grundausstattung empfehlen, wenn einen das "Hobby" packt?
Also grob: Was brauch ich zuhause an Geräten, um zu messen, einzumessen und einzustellen?

LG
Stefan
Die 21V mißt du hier am roten oder gelben Kabel - Einstellung "Gleichstrom (DC)", die zweite Leitung klemmst du z.B. ans Chassis

[attachment=29058]

Meßband: Da man bei der A77 den Wiedergabefrequenzgang nicht einstellen kann, genügt ein Sinussignal, welches mit einer perfekt justierten BM aufgezeichnet wurde.

LPR35 genügt, denn das LPR90 kann man lediglich höher aussteuern, was aber nur beim Mastern sinnig ist.
Zudem bist du mit der Einmessung auf LPR35 relativ flexibel was andere/ältere Bänder anbelangt

Bremsfedern nur ersetzen wenn die Bremsfunktion nicht paßt
Hallo,
hier mal ein paar Beispiele für


Grundausstattung
- Lötkolben/Lötstation mit Temperaturregelung
- Digitalmultimeter
- antimagnetisches Werkzeug, Schraubendreher, Pinzette, Pinsel, Isopropanol usw.
- Entmagnetisierungsdrossel


Einmessen
- Tongenerator
- Millivoltmeter am Besten analog mit dB-Skala
- Oszillograph, vorzugsweise 2-Kanal
- Bezugsbänder (für jede Geschwindigkeit und Entzerrung)


Eine Entlötstation macht sich auch ganz gut. Wink Darüber hinaus ist ein Komponententester für Widerstände, Kondensatoren, Dioden, Transistoren usw. sehr hilfreich. Ich meine hier die billigen 'Chinatester', die fürs Erste völlig ausreichend sind.
egon,'index.php?page=Thread&postID=247744#post247744 schrieb:- Bezugsbänder (für jede Geschwindigkeit und Entzerrung)
Die wird er kaum noch bekommen, und wenn, dann tief in die Geldkatze greifen müssen.
Wollen wir uns auf Messbänder einigen? Die gibt es ja aus verschiedenen Quellen zu bezahlbaren Preisen.

@Stefan: Du benötigst ein Messband für die Azimuteinstellung und eines (oder ein kombiniertes) für den Pegelabgleich mit 257 nWb/m bei 19 cm/s und NAB-Entzerrung. Wenn da gleich noch eine Frequenzreihe für die Wiedergabeentzerrung drauf ist, schadet es nichts, obwohl man die bei der Revox nur überprüfen, aber nicht einstellen kann. Wichtig! Vor dem Einlegen eines solchen empfindlichen Bandes, das keinerlei Magnetfeld ausgesetzt werden will, unbedingt die Bandführungen und Köpfe entmagnetisieren!

Die Elko- und Trimmerliste gibt es bei mir:

[attachment=29073]

Da sind einige Werte dabei, die nicht (mehr) handelsüblich sind, etwa die 125 µF ax. im Eingangsverstärker oder 1600 µF ax. im Ausgangsverstärker. Da nimmt man den nächsthöheren erhältlichen Wert (220 bzw. 2200 µF mit möglichst geringer Spannungsfestigkeit wegen der Baugröße!). Tantalelkos können alle durch Al-Elkos ersetzt werden!
Man sollte nicht gerade Elkos aus der Restpostenkiste nehmen; Markenware mit möglichst 105°C Temperaturfestigkeit sollte man schon nehmen. Ich verwende meist Nichicon Muse Fine Gold-Elkos in den Audiostufen.

[attachment=29074]

LG Holgi
@Holgi: Du hast natürlich Recht, ich meinte auch Messbänder, aber meine A/B77er habe ich mit 257 nWb/m eingemessen, so wie im SM beschrieben.

helmut

Hallo Stefan,
als Ersatz für Bremsfedern habe ich die von Revox-online gekauft. Etwas stärker als original, aber gut.
Bin gerade auch am überholen von A/B 77.

Ein (Ein)Messband habe ich von ebay erworben. Das war günstiger als Bluthard und auch als Vollspur aufgezeichnet.

An Anleitungen zum Einmessen habe ich erstmal alles an Infos aus Internet/ Foren/ Manuals gesammelt um mich dann einzulesen.An Messgeräten habe ich erworben:
-Digital Oszi, zweikanal (z. B. Hantek o. ä., gibt ja dutzende Hersteller)
-Funktionsgenerator
-Klirfaktor Messgerät

- elektronischer Zähler (für Frequenzmessung)
- Millivoltmeter (einkanalig, Geräte mit Zweikanal sind sicher für Audio empfehlenswerter). Analoge Geräte mit Spiegelskala!
Tischmultimeter wäre noch empfehlenswert für einen Messplatz sowie ein analoger Audio Oszillator.
Meine beiden mobilen Multimeter sind:
-Unigor Metrawatt

- Amprobe (digital)

Für die Sicherheit: Trennstelltrafo RFT LTS


Damit sollte man (erstmal) anfangen können, falls man analoge Messgeräte verwenden möchte.
Oder man macht das meiste über seinen PC mittels Soundkarte etc.
Also ich habe nicht alles neu für die Revox gekauft, brauchte auch vorher schon einige Messgeräte.
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=247777#post247777 schrieb:Markenware mit möglichst 105°C Temperaturfestigkeit sollte man schon nehmen. Ich verwende meist Nichicon Muse Fine Gold-Elkos in den Audiostufen.
Hallo Holger,

da beisst sich etwas, die Nichicon Muse Fine Gold-Elkos sind nur bis 85° C spezifiziert.

MfG, Tobias
Ich bitte um Entschuldigung und weiß es auch nicht, ob bei mir jetzt Herr Alzheimer so langsam aktiv wird oder ob es an meiner Krankheit liegt, dass ich so oft Blödsinn schreibe!? Huh
Ich glaube, letzteres. Ich nehme ja schon seit Wochen Cortison und habe ständig das Gefühl, neben mir zu stehen und immer im Tran zu sein. Ich hatte auch schon den Andruckrollendurchmesser mit 15 statt 25 mm angegeben.

Natürlich muss das Pegel-Messband 257 nWb/m Bandfluss haben und die Nichicon-Elkos sind nur für 85° spezifiziert! Früher habe ich auch Low-ESR-Typen von Panasonic genommen.

Ich werde wohl noch einige Zeit manchmal widersprüchliches Zeug schreiben; bis Ende Dezember dauert es noch, bis das Cortison wieder ausgeschlichen ist. Dann wird es hoffentlich besser werden. Am besten halte ich mich so lange zurück....

Gruß
Holgi
Hallo Holger,

unter diesen Umständen musst du dich nicht entschuldigen. Ich würde es aber nicht gut finden, wenn du dich deshalb aus den Diskussionen hier zurückziehst. Einfach den Beitrag vor dem Absenden in der Vorschau nochmal genau checken. Ich wünsche dir baldige Genesung.

MfG, Tobias
Naja, ob nun 85 oder 105 Grad, ist doch schnurz! Wenn s im Tonband irgendwo 105 Grad hat, dann ist das ein Problem.
Generell, woran erkenne ich "hochwertige" Kondensatoren, außer am Preis???
Ich dachte bisher, daß aktuell produzierte Elkos , ob von Nichi oder Yageo oder whatever gut und brauchbar sind. Ist das falsch?
Sollte nicht jeder frische Kondensator für die nächsten 2-3 Jahrzehnte ausreichen? Muß ich zu Panasonic 105 Grad Typen greifen? Wieso?

Die vielfach bemängelten Tantalperlen haben auch 4 Jahrzehnte ihren Dienst getan. Nun werden sie als Schrott verteufelt...

Ich bitte also um Kondensatormäßige Erleuchtung, möchte allerdings auch nicht vergessen, Holgi alles Gute und gute Besserung zu wünschen!!!

LG
Mike
Hallo Mike,

ich habe mal bei einem Händler im Internet Elkos entdeckt, die bis 125° C spezifiziert waren, allerdings sollte 1 Stück ca € 18,- kosten. Ich habe mir dann das Datenblatt zu diesen Elkos vom Hersteller Evox-Rifa heruntergeladen. Darin gibt der Hersteller an, dass diese Elkos eine Lebensdauer von 30 Jahren haben, wenn die maximale Temperatur 50° C beträgt. Ich weiss, das ist jetzt ein Extrembeispiel. Aber es zeigt doch, dass hohe Temperaturfestigkeit eine längere Lebensdauer bei normalen Temperaturen ergibt. Mit der Spannungsfestigkeit bei Elkos verhält es sich genauso, wenn ich statt 25V Prüfspannung 40V wahle, hält der Elko auch länger. Die Panasonic FC Elkos sind meine erste Wahl, weil die auch als Longlife Elkos spezifiziert sind und preislich im normalen Bereich liegen. Warum soll ich ein paar Cent sparen, wenn ich dafür super Qualität bekomme ? Die Evox-Rifa für € 18,- würde ich nie kaufen, das wäre nun wirlich übertrieben.

MfG, Tobias
dynamike,'index.php?page=Thread&postID=247838#post247838 schrieb:Die vielfach bemängelten Tantalperlen haben auch 4 Jahrzehnte ihren Dienst getan. Nun werden sie als Schrott verteufelt...
Mitnichten. Die alten Tantalperlen neigen relativ selten zu Ausfällen, dann aber zu tückischen, die sich nur durch sporadisches Knacken, Knistern oder Krachen bemerkbar machen.

Ich baue auch heute noch Tantalkondensatoren ein, teilweise hochwertigere Ausführungen nach militärischen Spezifikationen, teilweise auch Perlen aus aktueller Produktion. Ich denke, die können auch wieder 30 oder 40 Jahre halten.

Ich hatte nur darauf hingewiesen, dass man die Tantalis durch Elkos ersetzen kann, nicht muss oder sollte. Man kann auch Elkos kleiner Kapazität durch Folienkondensatoren ersetzen, wenn es platzmäßig möglich ist. Auch davon mache ich gern bei den 1 µ- und 3,3 µ-Kapazitäten Gebrauch.

Btw: Billige Wald- und Wiesenelkos habe eine typische Lebensdauer von 1000 Stunden. Wenn man etwas tiefer in die Tasche greift, kommt man auf deutlich längere Zeiten bis zum Zehnfachen! Bei Reichelt steht das beispielsweise in den Daten der Elkos angegeben. Qualität macht sich hier also durchaus bezahlt und etwas bessere Teile einzulöten, hat in diesem Fall absolut nix mit Voodoo oder High-End-Spinnerei zu tun! Bei meinen eigenen Geräten bin ich da etwas lockerer. Ich bin mittlerweile 66 und nicht mehr gesund. Ich werde keine Elkos mehr brauchen, die 30 oder 40 Jahre durchhalten... :S
Hm, Tobias, demnach sind aktuelle Panasonic Kondensatoren jedenfalls gut und haltbar.
Holgi, ich meinte überhaupt gar nicht Deinen Post, wonach man Tantal mit was auch immer ersetzen kann.

Da fällt mir die Frage, ob ich jeden Kondensator im Audio Zweig durch einen kleinen bipolaren Folientyp ersetzen kann, wieder ein....

LG
Mike
Ich bin mittlerweile 66 und nicht mehr gesund. Ich werde keine Elkos mehr brauchen, die 30 oder 40 Jahre durchhalten...

Hallo Holgi,

rein optisch bist Du höchstens 60 und außerdem 1000 Jahre jünger als so mancher Scheinjüngling, der mich - Smartphone in der Hand - in der Fußgängerzone anrempelt.

helmut

Bei Elkos achte ich immer auf Long Life (LL-typen) mit mindestens 5- bis 10.000 h Lebensdauer (operational lifetime). Das sind die 105 Grad Celsius oder sogar 125 Grad Celsius Typen. Es geht nicht darum, dass es im Gerät so heiss werden sollte. Sondern um eine verlängerte Haltbarkeit, die dann auch auf die Haltbarkeit bei Normaltemperatur Einfluss hat.

Dann sollte man bewährte Marken kaufen wie Nichicon, Rubycon, Panasonic oder Evox-Rifa etc.Low ripple curent und low ESR sind auch noch Kennwerte, die es zu beachten gilt. Ich achte nicht so sehr auf spezielle Audio- Typen (sog. Boutique- Ware), weil ich den Unterschied nicht höre und sie oft überteuert sind. Habe das an verschiedenen Tapedecks ausprobiert. Hauptsache Markenware, lange Lebensdauer und gute Messwerte.

Die Rifa (neu: Kemet) PEG-124 Serie ist extrem gut und langlebig (das sind die 30 Jahre haltbaren, stand früher sogar in den Datenblättern), hier ein Link zum Datenblatt:
http://www.kemet.com/Lists/ProductCatalo...PEG124.pdf

Für nasse (wet) Elektrolyt sind das schon Spitzenwerte an Langlebigkeit. Gerne verwende ich auch trockene Elkos in meinen Geräten, da wo genug Platz ist. M. e. halten die noch länger, manche Röhrenradios aus den 1950er Jahren spielen nach gut 70 Jahren immer noch damit.

Die sind aber dann richtig teuer (die im Becher), und zwar vergleichbar mit den Preisen der damaligen (großen) Becherelkos. Gute Elkos waren noch nie billig, diese Centpreise kamen erst mit den ausländischen Billigproduzenten, damit wurden die Massen-Consumergeräte mit den dutzenden an Elkos für den sehr günstigen Preis beim Doof- Markt erst möglich (Geiz ist geil!). Noch bis in die 80er Jahre haben selbst asiatische Geräte der Unterhaltungsindustrie Geld gekostet.
Das übesteigt dann zwar die Lebenserwartung von einigen, aber, ehrlich gesagt, ich möchte nicht mit 90 Jahren erneut in die Kisten abtauchen.
Was ich jetzt erneuere, soll für die nächsten 30 Jahre sicher funktionieren. Und die Rifa PEG sind so viel teurer nicht, dass es sich nicht lohnen würde auf Qualität zu setzen. Nichts anderes hat ja auch Studer/Revox gemacht und dass, nun, nach Dekaden, einige Bauteile namhafter Hersteller versagen, das konnte man damals nicht vorhersagen.

Es gilt das alte Sprichwort: Qualität existiert, wenn der Preis schon lange vergessen ist. Oder: Wer billig kauft, kauft zweimal. Und dafür ist mir der Arbeitsaufwand für eine Restauration zu hoch.
Ganz nach dem Motto des alten Gottlieb: Das beste oder nichts! (Nicht zu verwechseln mit den heutigen Produkten eines bekannten Markenherstellers)
Noch etwas zu den Lebensdauerangaben: Die angegebene Lebensdauer gilt für die Maximaltemperatur die spezifiziert ist (also 85°C oder 105°C in den meisten Fällen). Die Lebensdauer verdoppelt sich jeweils ungefähr für je 10°C niedrigerer Betriebstemperatur. Beispiel "Billigelko":
Bei 85°C 1000h
75°C 2000h
65°C 4000h
55°C 8000h -> hier sind wir schon bei einem Jahr Dauerbetrieb
45°C 16000h -> die Temperatur ist auf den Audioplatinen sicher nicht oft überschritten

Wenn der Kondensator, wie z.B. die von mir fast immer verwendeten Panasonic FC, mit 105°C angegeben ist sieht das dann so aus:
105°C -> 1000h (bis Becherdurchmesser 6,3mm, die größeren bis zu 5000h)
...
55°C -> 32000h -> 4 Jahre Dauerbetrieb bei 55°C, das reicht mir Wink

Wenn die Teile also sich wie im Datenblatt angegeben verhalten, taugt jeder neue Elko als Ersatz Smile
Was natürlich die Langzeitstabilität über einen Zeitraum der nächsten 30 Jahre angeht, das steht auf einem anderen Blatt. Hier tendiere ich dann doch eher dazu Markenware einzusetzen, in der Hoffnung, dass die Teile sehr lange halten Wink

Viele Grüße
Volker

helmut

Man kann in den Datenblättern schon viele Infos herauslesen.
[size=10]ESR / Ripple-Strom wird direkt in eine interne Hitzeentwicklung umgewandelt.
Hitze tötet Komponenten ab und niedriger ESR/ Ripple senkt so die Temperatur und die innere Erwärmung.



[/size]