Tonbandforum

Normale Version: Uher Report 4000 läuft zu langsam
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Hallo,
mein altes Report 4000 (2. Gen., S/N 144xxx) läuft ca. 10% zu langsam.
Ein 333 Hz Justierband, 9,5 cm/s, ergibt ca. 303 Hz.
Dem Schaltplan nach gibt es nichts einzustellen, der Motor scheint fliehkraftgeregelt.
Andererseits kann ich nicht sagen, ob noch der ursprüngliche Motor drin ist, denke aber schon.
Hat jemand eine Idee ?
VG Jürgen
Hallo Jürgen,

was heißt Idee, das ist altbekannt. Der Motor ist defekt. Es ist der Originalmotor vom Ur-4000, der hatte nur eine sehr geringe Lebensdauer. Uher hat damals in solchen Fällen die Geräte auf den neuen Motor vom 4000-L umgerüstet. Das Thema findest du in diesem Forum mehrfach.
VG Stefan
Um zu testen, ob der Motor schneller laufen könnte, schließ mal den Transistor kurz (so wie S4 das auch tut) und messe die Frequenz dabei.
Falls er kann, sollte es möglich sein, sich eine kleine Digital-Elektronik auszudenken, die die an der Basis des Transistors wirksame Einschaltphase des Fliehkraftschalters verlängert und so eine Justier-Möglichkeit schafft.

MfG Kai
Hallo Kai,
was hieltest Du davon, den R32 (47R) zu verkleinern bzw. einstellbar zu machen (Drahtpoti) ?
VG Jürgen
Ich vermute, daß das nichts daran ändert, daß der Fliehkraft-Schalter bei einer bestimmten Geschwindigkeit öffnet und schließt. Dadurch wird er das, was du über den Widerstand an Strom zuführst, durch geringeren Stromflußwinkel des Transistors wieder wegnehmen.
Vermutlich wird deshalb mein erster Gedanke in Beitrag #3 auch keine Verbesserung bringen.
Man muß an den Fliehkraft-Schalter ran und den erst bei höherer Geschwindigkeit öffnen lassen.
Wenn es irgendwie gelingt, den Motor schneller laufen zu lassen, wird der Fliehkraft-Schalter im jetzigen Zustand ständig geöffnet sein. Eine Regelung findet dann nicht mehr statt.

MfG Kai
Klar, nur der Fliehkraftschalter bestimmt die Drehzahl.
Hatte erst PMW-mäßig gedacht. Aber wenn man mit verkleinertem R32 die Grunddrehzahl erhöht, schaltet halt der Fliehkraftschalter lediglich seltener.
Werde es so lassen, auf keinen Fall den Motor zerlegen und auch nicht auf einen neueren Motor umbauen.
Ist halt 'historisch so gewachsen'.
VG Jürgen
Hallo!

Oder versuchen, einen solchen Motor, der wenige Betriebsstunden gelaufen ist,
zu ergattern. Das kann natürlich dauern. Da ist Geduld angesagt...

Gruß
Wolfgang
Hallo Wolfgang,

haben diese Motore keine Stellschraube zum Justieren des Fliehkraftschalters
und damit der Geschwindigkeit, bei der er öffnet ?

MfG Kai
Hallo Kai!

M. W. hat der Motor kein "Hintertürchen", um die Drehzahl von außen zu beeinflussen.
Warum Bühler darauf verzichtet hat, ist mir schleierhaft.

Es muß anscheinend nur wenige Ausreißer gegeben haben, denn von den Report
mit diesem Motortyp sind ca. 150Tsd. bei UHER vom Band gelaufen.

Nur sind die Dinger inzwischen mindestens >55 Jahre alt. Da sind solche Drehzahl-
abweichungen vermutlich keine Seltenheit.

Dafür hat UHER ja den L-Motor Umbausatz geschaffen.

Das älteste bekannte orginale 4000 Report (kein L-Umbau!) ist die SN 138 222
aus dem Jahr 1961. Da ist die Drehzahl erstaunlicherweise noch im Sollbereich.

Gruß
Wolfgang
Hallo,
in dem Beitrag von hannoholgi sieht man ein Bild mit einer Schraube.
Aber: Ist es die Schraube zum Einstellen und wie kommt man dran ohne den Motor zu zerlegen ?
VG Jürgen
Das ist nach Holgers Beschreibung die Schraube.
Da das Teil aber sicher mit-rotiert, wird hat man keine Chance, eine Justage im Betrieb vorzunehmen. Man müßte vielfach die Schraube zugänglich machen, etwas reindrehen, Geschwindigkeitstest durchführen und auf Glück hoffen.

Es gab mal elektronische Drehzahl-Regel-ICs für Kleinmotore, die ohne Tachowicklung auskamen.
Die haben den Betriebsstrom gemessen und vermutlich in einer kurzen stromlosen Phase die Gegen-EMK. Daraus haben sie die Drehzahl ermittelt und auf der Basis den Motorstrom gesteuert.

Damit könnte man es alternativ versuchen.

MfG Kai
Nach der erneuten Lektüre von Holgis Artikel würde ich sagen: Gar nicht.

niels
Es gibt hier irgendwo einen Thread, in dem dokumentiert wird, wie man die alten Report 4000-S auf die neuen (und heute noch erhältlichen) Escap-Motoren umrüsten kann. Ist nicht ganz einfach, aber mit etwas Geschick machbar.
Habe mal etwas gegurgelt.
Application notes bei presicionmicrodrives u.a. mit AN6651 .
Könnte das funktionieren (die AN6651 tauchen bei ibäi auf) ?
Man müsste dann noch klären wie man das überbrückt fürs Spulen.
VG Jürgen
Im Prinzip ja,

hast du denn schon mal ermittelt, welchen Strombereich du brauchst,
und ob der zu dem IC paßt ?
Ansonsten ist das Innenleben, wie in der Application-Note von Precision-Microdrives schön beschrieben, ja durch Standardbauteile leicht zu ersetzen und dann an beliebigen Strombedarf anpaßbar.

Ein anderer Aspekt ist, wozu du das Gerät benutzen wirst.
Wenn es immer nur für neue Eigen-Aufnahmen und deren Wiedergabe benutzt wird, spielt eine Geschwindigkeitsabweichung von 10% keine Rolle.

MfG Kai