Tonbandforum

Normale Version: Mal wieder Umlenkrolle A77
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Hallo Leute,

habe vor zwei Tagen eine A77 MK III bekommen. 1/2 Spur!
Das Ding klingt , obwohl noch ungereinigt, jetzt schon fantastisch.

Ein paar Kleinigkeiten sind zu machen.

Die Umlenkrolle ( das Lager links ) ist fest. Es war auch ohne Beilagscheiben verbaut. Ein neuer Satz ist schon unterwegs.

Wie ist den nun die richtige Reihenfolge: Gehören die Beilagscheiben direkt über und unter das Lager? Diese Frage brigt die Profis unter Euch sicher zum Schmunzeln,

aber ich bin mir echt unsicher.


Viele Grüße an Alle!

Kay
... Du hast schon richtig vermutet, die Scheiben kommen unter und über das Lager, so dass es frei laufen kann.
Hallo Eckhard,

Dank für diese schnelle Hilfe!

Gehörst Du denn auch zu den "Freigeistern", die den rechten Umlenkblock gegen ein Lager tauschen würden,
oder eher zu den Fundamentalisten, die sagen Willi Studer wusste dabei schon, was er tat?

Schönen Gruß
Kay
Fundamentilist...

Versuche bei einer Revision soweit möglich, alles Original zu belassen.

Big Grin
Es hat nach meine persönlichen Erfahrungen Vorteile rechts kein Kugellager einzubauen und den festestehenden Bolzen drin zu lassen.

Viele Grüße
Volker
Hallo Volker,

was genau sind Deine Erfahrungen?

Ich tendiere zu Drehlagern, u. a., weil sich so Quietschebänder besser retten lassen.

Gruß

Hannes
Ich hatte das Problem bei einer B77MK1 mit 18er Spulen, dass beim Start die rechte (leere) Spule so viel Drehmoment aufbrachte, dass das Band regelrecht unter dem Capstan durchgezogen wurde, also sprich das Ding beim Start jaulte (die B77 MK1 und die A77 hat einen Startkick der unabhängig von der Spulengröße und Geschwindigkeit ist. Startkick = kurze Zeit (0,2...1s) wird der rechte Motor auf Umspulmoment geschaltet um rechts eine Schlaufe zu vermeiden). Mit feststehendem rechtem Bolzen war das Jaulen dann komplett verschwunden. Da die A77/B77 keine Bandzugregelung hat, erfüllt der feste Bolzen die Aufgabe einer primitivem "Steuerung" des Aufwickelzugs. Bei kleinen Aufwickeldurchmessern wird der Umschlingungswinkel größer und der Bolzen nimmt einen größeren Anteil des rechten Zugmoments auf. Ich denke auch dass das der Grund war, dass Studer das so gebaut hat.
Beim Umspulen ist die Reibung an den Bolzen minimal, weil sich ein Luftposter aufbaut und das Band fast ohne Reibung darübergleitet. Kann man gut daren sehen, dass sich das linke Kugellager im Umspulbetrieb nicht wirklich mit voller Drehzahl mitdreht.
Aber das ist nur meine persönliche Meinung zu dem Thema. Bei klebenden Problembändern gebe ich Dir recht, da kann das rechte Kugellager sehr hilfreich sein. Ist ja auch kein Problem, das ist ja schnell umgebaut, den festen Bolzen würde ich nur nicht zu weit wegwerfen Wink

Viele Grüße
Volker
Zitat:
fostex,'index.php?page=Thread&postID=239139#post239139 schrieb:Es hat nach meine persönlichen Erfahrungen Vorteile rechts kein Kugellager einzubauen und den festestehenden Bolzen drin zu lassen.

Viele Grüße
Volker
Das kann ich nur Unterschreiben. Bei der B77 ist das wohl auch noch so, und bei dieser habe ich das damals mal probiert zwei Lager ein zu setzen.
Die Wickeleigenschaften hatten sich verschlechtert so das ich das nach 3 Wochen Probe laufen wieder rückgängig gemacht habe.

gruß
holger
Bei der B77 MK2 hat man dann den Startimpuls abhängig von Spulengröße und Geschwindigkeit variabel in der Länge gemacht. Da ist das dann vermutlich unproblematischer, wenn kleine Spulen verwendet werden und rechts der Bolzen als Kugellager ausgeführt wird.
Ich persönlich lass rechts das Kugellager weg und wenn man sich Maschinen ansieht bei den die Köpfe schon einiges mitgemacht haben, stellt man fest dass der Abschliff an der Aluscheibe im Grunde nur minimal ist (im Vergleich zum Kopfspiegel und Alu ist relativ weich). Das ist ein weiteres Indiz für mich, dass der feststehende Bolzen nicht wirklich viel zum Bandverschleiß beiträgt.

Viele Grüße
Volker
Hallo an Alle,
danke für die vielen Antworten. Hängengeblieben ist bei mir, das ich es wohl selbst ausprobieren muss. Ich wollt es eigentlich nur dem Rückspulmotor leichter machen, vor allem auf den letzten Metern.
Habe mir den Arbeiten an der A77 aber erst mal Zwangspause. Mir ist eine Bremsfeder davongehüpft, und ich finde sie ums … nicht mehr wieder. Na ja, Ersatz ist schon bestellt.

Nehme gerade mit meiner ASC ein Band auf, aber dazu unter einem anderen Titel mehr.

Danke an Alle
Viele Grüße

Kay
Zum Schluss auch noch mein Stehtment: ich habe bei fast allen von mir überholten A77 und bei allen B77 die feste Führung rechts gelassen. Bei meiner A77 Mk II, die als Versuchskaninchen für allerlei Modifikationen herhalten muss, habe ich erstmals ein Kugellager verbaut. Und ich muss sagen: ich stelle keinen Unterschied fest, außer dass der Umspulstart bei ziemlich voller Aufwickelspule etwas zügiger vonstatten geht.

Ergo: entweder ist es wurscht oder nach wie vor eine Glaubensfrage... :whistling:

Gruß
Holgi
Ich finde Kays grundsätzliche Herangehensweise interessant: Ich habe ein Gerät neu erworbben, welches für mich noch Neuland ist, und bevor ich es gereinigt, richtig kennengelernt oder gar überholt habe, erwäge ich erstmal eine Änderung der Konstruktion.
VG Stefan
Hallo Stefan,

Ich habe die A77 nicht erworben, sie wurde mir zum dauernden Gebrauch überlassen, da der Eigentümer sie bei mir in guten Händen weis.

Meine "Vorbildung" bzgl. der A77 kommt zu 90% aus diesem Forum, ich habe also von den Besten gelernt Smile
Man kann gerade über diese Maschine allerhand lesen hier.
Nicht ohne Grund: So "cremig"(im positiven Sinne) wie diese alte 1/2 Spur klingt! Fantastisch! Ich bin schon fast in Versuchung meine ASC 6000 wieder auf 1/2 Spur zurück zu bauen. Mit der hätte ich dann auch keinerlei Probleme wegen unsauberer Wickel.

Ich werde diese A77 auch innen nicht reinigen. Ich entferne nur losen Schmutz, Spinnenweben, Reste von Insekten (unglaublich, was man alles so findet) und Staub.
Dieses Gerät hat keine kratzenden Regler und auch die Schalter funktionieren alle.
Und ich werde sie garantiert nicht einmessen! Meine letzte Instanz diesbezüglich sind mein Ohren, keine Messwerte. Und die sagen: Bloß nichts ändern!

Es ist übrigens nicht das erste Gerät, das ich zerlege und wieder zusammenbaue. Ich mache das seit rund 40 Jahren und es ist immer wieder spannend.
Das Internet ist mir dabei eine willkommene Hilfe. Ich bin ja mehr am Lesen, als am machen.
Früher hielt ich mich meist an den durchaus wissenschaftlichen Ansatz von Versuch und Irrtum. Dank dem WWW kann man aber nun viel leichter aus den Fehlern Anderer lernen.

Allerdings, wenn ich in "der Bucht" diese Lager nur paarweise bekomme dränt sich schon die Frage auf, warum das so ist.
Nur darauf fußt meine Frage!

Viele Grüße
Kay

PS: Und speziellen Dank an Holgi dafür, seinen immensen Erfahrungsschatz hier ins Forum einfließen zu lassen und wirklich jedem zu helfen.
Hallo Zusammen,
fostex,'index.php?page=Thread&postID=239144#post239144 schrieb:... erfüllt der feste Bolzen die Aufgabe einer primitivem "Steuerung" des Aufwickelzugs. Bei kleinen Aufwickeldurchmessern wird der Umschlingungswinkel größer und der Bolzen nimmt einen größeren Anteil des rechten Zugmoments auf. Ich denke auch dass das der Grund war, dass Studer das so gebaut hat.
Beim Umspulen ist die Reibung an den Bolzen minimal, weil sich ein Luftposter aufbaut und das Band fast ohne Reibung darübergleitet. Kann man gut daren sehen, dass sich das linke Kugellager im Umspulbetrieb nicht wirklich mit voller Drehzahl mitdreht.
Wenn ich ich hier mal in Bezug auf die Kugellager einmischen darf.
Gibt es Erfahrungen mit dem Kugellagern auf der linken Seite des G36? Ich frage, da es das linke Umlenkrohr, im Gegensatz zum rechten mit Lichtkanal, nicht mehr gibt. Meine vorläufige kurze Erfahrung ist, ja funktioniert scheinbar einwandfrei.
Viele Grüße,
Martin
Bei der G36 muss ich passen, die Konstruktion kenne ich nicht, hatte nie eine G36 auf dem Tisch.

Viele Grüße
Volker
Bei der G 36 dient der linke Umlenkbolzen in Verbindung mit dem kleinen Bolzen dazu, per Gleitreibung einen zusätzlichen Abwickelbandzug zu erzeugen, der mit kleiner werdendem Bandwickel abnimmt (Siehe auch Serviceanleitung). Es ist nicht ratsam, diese "Bremse" durch Ersatz des Bolzens durch ein Drehlager außer Betrieb zu setzen.
@ Kay: "wenn ich in "der Bucht" diese Lager nur paarweise bekomme" Ja, weil, 2 Lager verkauft = 2x Gewinn. Anders: Je kleiner der Einzelpreis, desto weniger lohnt sich Einzelverkauf. Stecknadeln gibt es nur ab 50 Stück pro Packung. Technische Gründe hat das mit den Lagern nicht.
VG Stefan
Habe soeben festgestellt, dass die A77 doch noch ein ernstes Problem hat. Die Bandgeschwindigkeit ist immer gleich, 19 cm/s., egal wie ich den Ein/Aus-Bandgeschwindigkeitsregler stelle. Evtl. ein mechanisches Problem des Schalters. Der ist ja mechanisch nicht ganz einfach aufgebaut. Muss ich mir noch näher anschauen.

Viele Grüße

Kay
Hallo Stefan,
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=239433#post239433 schrieb:Bei der G 36 dient der linke Umlenkbolzen in Verbindung mit dem kleinen Bolzen dazu, per Gleitreibung einen zusätzlichen Abwickelbandzug zu erzeugen, der mit kleiner werdendem Bandwickel abnimmt (Siehe auch Serviceanleitung). Es ist nicht ratsam, diese "Bremse" durch Ersatz des Bolzens durch ein Drehlager außer Betrieb zu setzen.
Welche Auswirkungen könnte das haben? Betrifft das ehr den Wiedergabebetrieb oder das Spulen?


Weißt du weshalb hat man das dann beim A77 geändert hat? Wenn ich mich nicht irre ist die Motorsteuerung doch genau so einfach, wie beim G36, oder?



Zumindesten scheint alles mit Kugellager einwandfrei zu funktionieren.Viele Grüße,
Martin