Tonbandforum

Normale Version: Revox C270 - Fehler auf dem VU-Peak PCB?
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Hallo zusammen,

bei meiner C270 "klemmt" die VU-Anzeige, sprich das linke VU-Meter funktioniert nach dem einschalten erstmal nicht.
Erst wenn ich massiv übersteuere (min. +9dB), dann "kommt" es plötzlich und funktioniert dann auch tadellos solange die Maschine in Betrieb ist.
Auch der Ausschlag, der direkt beim einschalten der Maschine entsteht, fehlt hier.
Das VU Meter selbst ist in Ordnung, denn bei einem Tausch der beiden bleibt der Fehler links.
Ich habe auf dem VU-Peak PCB bereits alle blauen Philips Elkos getauscht, auch die Trimmer wurden durch gekapselte ersetzt.
Trotzdem blieb der Fehler ;(

Hat jemand 'ne Idee, wo und wie ich dem Fehler auf die Spur kommen kann?
Hallo Jörg,

sind die IC´s auf dem Board gesockelt ? Dann könnte man von rechts nach links tauschen.

MfG, Tobias
Nö leider nicht, könnte ich aber machen
Wenn du die Chips erst auslöten musst, dann gleich neue Chips einlöten, die kosten ja fast nix.
Sind die beiden FETs Q7 & Q8 nieder-ohmig leitend ?
Liegt die Spannung an C13 nahe bei +15V ?
Ist bei einem Test-Ton an den Ausgängen (Pin 7) von IC5 & IC7 die gleiche Spannung vorhanden ?

MfG Kai
Hallo Kai,
ich werde das prüfen - jetzt mach ich zunächst mal die A77 fertig Smile
Sorry daß es so lang gedauert hat, aber die übel verbastelte A77 hielt mich doch länger auf Trab als geplant wacko

Hier nun die Meßergebnisse:

Q7 & Q8
G-S: 1 MΩ
G-D: 1 MΩ
S-D: 19 Ω

Spannung bei C13 = 12,36V

IC 5
-13,85 V bei VU Anzeige -5dB (Wert verändert sich mit Drehen des Line-In Reglers NICHT)

IC 6 (rechter Kanal)
1,0 V bei VU Anzeige -5dB (Wert verändert sich mit Drehen des Line-In Reglers)

Ich hoffe damit kann man etwas anfangen...
Die -13,x V sind negativer Anschlag, noch negativer geht nicht bei Betrieb an +-15V.
Da könnte es aufschlußreich sein, die Spannungen an allen Pins des ICs zu kennen.
Hast du dich beim rechten Kanal mit IC6 verschrieben ?
In dem mir vorliegenden Schaltplan lese ich IC7.
Beim linken Kanal kann ich nicht klar erkennen, ob es IC3 oder IC5 ist oder gar je ein halber IC3 und IC5.
Wie verändern sich denn die Spannungen am IC des linken Kanal nach der hilfreichen großen Übersteuerung ?

MfG Kai
Nachtrag: Nach betrachten des Schaltbildes in 200% Größe, scheint es sich bei dem Gleichrichter für Links um IC3 zu handeln, nicht IC5.
Zumindest ändert sich die Spannung am Pin7 von IC6 wenn ich am rechten Regler drehe (eben nochmals überprüft)

Hier nochmal alle Werte von IC5 (in Klammer nach erfolgreicher Übersteuerung) von 1-7
- 13,8
5,7
0,86 (1,35)
- 15,3
0,86 (1,35)
4,08
- 13,85
15,12
Meinst du wirklich IC5 oder auch IC3 ?
Wenn es nach erfolgreicher Übersteuerung richtig funktioniert, also ebenso wie im rechten Kanal, müßten doch an Pin 7 1 V rauskommen und an Pin 1 auch was anderes.
Sind alle Spannungen Volts ?
Die Spannungen an den Pins 3 und 5 müßten eigentlich 0 V sein. Ist da das Voltmeter auf mV umgesprungen ?
Die Spannungen am Pin 2 darf sich nur um eine Offsetspannung von ein paar mV von der an Pin 3 unterscheiden.
Das gleiche gilt für die Spannung an Pin6 bezüglich der an Pin 5.

MfG Kai
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=224632#post224632 schrieb:Meinst du wirklich IC5 oder auch IC3 ?
Ich meine schon IC5 - 3 kann ich derzeit noch nicht messen, weil ich erst warten muß bis das VU wieder "hängt"

Zitat:Wenn es nach erfolgreicher Übersteuerung richtig funktioniert, also ebenso wie im rechten Kanal, müßten doch an Pin 7 1 V rauskommen und an Pin 1 auch was anderes.
So ist es aber leider nicht - vielleicht ist das bei IC3 der Fall, aber wie gesagt: da muß ich warten

Zitat:Sind alle Spannungen Volts ?
Ja - Das Voltmeter ist nicht umgesprungen, eben nochmal kontrolliert
Mir liegt die Schaltung VU-Peak PCB 1.777.460.00 vor.
Darin ist IC5 der Treiber für die Transistoren Q5 & Q6 für LEDs.
Der Gleichrichter des linken Kanals wird mit IC3 realisiert. Darauf bezog sich der Wunsch nach den Spannungen an allen Pins. In dem früheren Beitrag war ich ich fälschlich davon ausgegangen, es sei IC5. Mein Lese-Fehler.
Bei IC5 & IC6 liegen die Pins 3 & 5 tatsächlich an positiver Spannung.
Bei IC 3 sollten es aber bis auf wenige milliVolt Null sein.

MfG L
Ich kann heute leider nicht mehr weitermachen, weil das VU derzeit funktioniert Sad
Morgen geht's mit Messungen an IC3 weiter
Baruse,'index.php?page=Thread&postID=224638#post224638 schrieb:weil das VU derzeit funktioniert
Das ist ja ärgerlich ;(
und riecht nach einem Kontaktproblem, das vorübergehend durch Befummeln saniert wurde.

MfG Kai
Es riecht in der Tat nach Kontaktproblem, nur wüßte ich nicht wo ?(

Vorhin die Maschine nochmal auf den Tisch gewuchtet - VU ging nicht
Also IC3 gemessen (Werte von 1-8)

- 15,3
0
0
- 0,53
0
0
1 (Wert verändert sich bei Bewegug des Line-In Reglers)
15,12

Als ich mit Messen fertig war, stand das VU auf -5dB, d.h. irgendwann während der Messung ging's wohl plötzlich wieder

Ich weiß weder was ich machen könnte, noch wie ich dem Gerät dieses Gezicke abgewöhnen soll.
Hast du direkt an den IC3-Pins gemessen oder an den Lötstellen unter der Platine ?

Hast du dich bei der Liste verschrieben ? Der erste und vierte Wert sind unglaubwürdig.

Über Pin 4 kommt die negative Betriebsspannung. Da müßten ca -15V sein.
Pin 1 ist der Ausgang des ersten OP im IC, da ist normalerweise im Mittel etwas negative Spannung, abhängig vom Eingangspegel.
Bei Fehlern an den Eingangsspannungen kann die Ausgangsspannung kaum außerhalb +-13,5V liegen bei +-15V Betriebsspannung.

Unabhängig davon ob die Werte stimmen oder nicht, würde ich mal alle 8 Lötstellen mit dem Kolben flüssig werden lassen, um etwaige kalte abgerissene Kontakte auszuschließen.

MfG Kai
Man kann nur an den Lötstellen messen.
Die Werte sind so korrekt - an den vierten kann ich mich insofern erinnern, als das hier das Meßgerät auf mV umgesprungen ist.

Nachlöten hab ich auch schon überlegt, wobei ich da eher zum auslöten tendiere, um die IC's gleich zu sockeln.
So wäre ein Wechsel / Tausch einfacher möglich.
Die Spannungswerte wären ok, wenn sie zu den Pins 43215678 gehören würden,
und zwar bei funktionierendem VU-Meter.

Hattest du nicht neulich bei Nicht-Funktion -13,8V an Pin 7 vermeldet ?

MfG Kai
Hallo,

ich habe da eher IC8 MC14052 im Verdacht. Mal mit Kältespray behandeln oder falls nicht vorhandem, mit dem Lötkolben den Chip erwärmen und beobachten, ob sich etwas am Zustand ändert. Kranke Bauteile reagieren meist empfindlich auf starke Temperaturänderungen.

MfG, Tobias
Ich werde jetzt beginnen Bauteile zu tauschen - ICs und Sockel sind schon im Zulauf, kost ja so gut wie nix.
Mit dieser Messerei komme ich ja nicht ans Ziel.
Welche ICs kommen denn außer 3 / 5 / 8 noch in Frage?
Eine systematische Fehlersuche könnte so aussehen:
Tongenerator mit Testton im Bereich 400 - 1000 Hz auf beide Eingänge.
Wenn Mono-Audio "hinten" rauskommt, dahinter die Pfade zu den beiden VU-Metern mit Oszilloskop oder ähnlichem PC-Programm oder Voltmeter ( DC und AC) verfolgen und immer Links mit Rechts vergleichen. Im Fehlerfall wird irgendwann eine Diskrepanz auftreten. Zwischen der und der vorigen Meßstelle liegt das Problem.
Das müssen garnicht die ICs sein. Ebenso kommen kalte Lötstellen und Haar-Risse auf der Platine in Frage.
Der von IC3 gebildete Gleichrichter ist mit den Schaltungen davor über einen Trennkondensator gekoppelt. Wenn der in Ordnung ist (keinen Gleichstrom durchläßt), werden sich Fehler in den Schaltungen davor nur in einer falschen Pegelanzeige äußern (im Extremfall eben Null).
Wenn bei IC3 ein Problem vorliegt (zB Pin 2 liegt garnicht auf Masse), dann kann es am Ausgang eine große negative Spannung geben zB -13,8V statt normaler 1V o.ä. , die das Instrument an den linken Anschlag treibt, was aber vielleicht garnicht zu sehen ist, wenn der Zeiger da auch schon bei Nullpegel anliegt.

MfG Kai
Aber es nützt mir leider nix, wenn mitten in der Messung das VU dann plötzlich kommt und ich wieder warten muß bis es eben wieder spinnt.
Anfangs waren das ein paar Minuten, mittlerweile kommt der Fehler den ganzen Abend nicht mehr vor.
Bei mir heißt das dann: alles wegräumen und am nächsten Tag wieder aufbauen - das geht nun seit Tagen so
und langsam verliere ich die Geduld und ich mag auch die teilzerlegte Maschine nicht noch ewig im WZ herumstehen haben.

Ich hatte schonmal so 'nen sporadischen Fehler bei 'ner B77, da saß ich minutenlang vor dem Meßgerät und es ist nix passiert.
Als es dann abgeschalten hat, kam natürlich der Fehler.
Dieses Spiel hab ich ein paarmal mitgemacht, bis ich dann alle relevanten Bauteile großflächig getauscht hab und Ruhe war.
Wenn man keine Lust oder Zeit hat einen Fehler zu suchen, bleibt eigentlich nur noch die Überlegung und Entscheidung übrig, ob man lieber alle "relevanten" Bauteile ungeprüft austauscht oder sich eine intakte Ersatzplatine beschafft (wenn es sowas gibt).
Wenn es keine spezifischeren Symptome gibt als "VU-Meter klemmt", kommen alle Bauteile in Frage, die im Pfad von der letztem intakten Signalstelle bis zum Instrument führen.

MfG Kai
Lust hätte ich schon und die Zeit nehme ich mir, aber nicht in diesem Zustand.
Da müssen dann Alternativlösungen her.
Ich wüde mich freuen, wenn Du evtl. meine Frage
Zitat: Welche ICs kommen denn außer 3 / 5 / 8 noch in Frage?
beantworten könntest
Bzw. vielleicht hast Du ja noch den ein oder anderen Tip, welche Lötstellen konkret in Frage kämen.
Es sind schon sehr viele :S
Ich schaue nur in die Schaltung, habe keinerlei persönliche Erfahrung mit dem Gerät. Fehlervermutungen setzen präzise Beschreibungen des Verhaltens der Schaltung voraus. Wenn es die nicht gibt, kann es auch keine heißen Tips geben. Generell sensibel reagieren natürlich die Eingangspins der ICs.

MfG Kai
Nachtrag:
Hier ein Ausschnitt aus der Schaltung des VU-Peak PCB:
[attachment=21595]
Rot markiert ist der Signalweg zum Instrument.
Zwei Fehlerbeispiele:
Wenn Pin 3 von IC3 keine Masseverbindung hat, geht vermutlich Pin7 nach -13,x Volt und der Zeiger des Instruments "klebt" am linken Anschlag.
Wenn Pin9 von IC8 versehentlich in Verbindung gerät mit Pin8, dann schaltet der Eingangsmultiplexer auf unbenutzte Eingänge und am Pin1 von IC4 kommt kein Signal für den Gleichrichter IC3 raus. Das Instrument zeigt dann auch nichts an.
Zu der Beobachtung, daß im Fehlerfall hohe Übersteuerung die Funktion wiederherstellt, fällt mir nur etwas eventuell passendes bezüglich IC8 ein.
Dieser CMOS-Multiplexer wird hier mit +-7,5 V betrieben, weil er insgesamt nur maximal 18V verträgt und 15V üblich sind.
Die Verstärker davor werden aber wohl mit +-15V oder vielleicht sogar mehr betrieben.
Bei starker Übersteuerung kann deshalb das Eingangssignal Werte außerhalb des +-7,5V Bereiches annehmen.
Dann werden darin auch die eigentlich gesperrten CMOS-Analog-Schalter leitend.
Die Eingangssignale werden über die Pegel an den Pins 10 und 9 gewählt. Pin9 ist hier immer auf 5,5V gelegt, weil der Multiplexer zwei 4-fach Umschalter hat, von denen aber nur 2 Stellungen benutzt werden. Die werden mit dem Steuersignal an Pin10 ausgewählt.
Wenn das Signal an Pin9 aus irgendeinem Grund nicht High sondern Low (nahe Masse) ist, dann schaltet der Multiplexer auf unbenutzte Eingänge und folglich kommt hinten nix raus; bis extrem übersteuert wird. Wenn Pin9 mit Pin8 (Masse) Kurzschluß hätte, würde bei kleinerem Signal der Kanal wieder sperren. Falls aber Pin9 keine richtige Verbindung über R33 zu den 5,5V hat (Haar-Riß oder defekter Widerstand ?) wäre denkbar, daß der Kanal"durchbruch" bei Übersteuerung eine Aufladung des Pin9 Eingangs auf ausreichend hohen Pegel zur Folge hat, so daß der Multiplexer längere Zeit wie gewünscht funktioniert.
Dies ist nur eine gewagte Hypothese.

MfG Kai
Herzlichen Dank Kai für die Analyse!
Ich werde mich ransetzen sobald ich mich wieder fit fühle
Ich habe heute folgendes gemacht:
IC3 / IC4 / IC8 gesockelt & erneuert
R33 überprüft (o.B.)
und die Gegend um IC8 durchgepiepst
Alles in Ordnung

Die Kiste nun wieder zusammengebaut: Fehler ist nach wie vor vorhanden X(
Ich hab fast das Gefühl, daß es im komplett zusammengebautem Zustand am schlechtesten ist.

Aber egal - ich hab dafür jetzt keinen Nerv mehr - bleibt's halt so.
Es hängt zum Aussteuern eh ein RTW dran