Tonbandforum

Normale Version: Studer A80R Stereo/Mono-Umschaltung funktioniert nicht!
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Hallo Form,



bei meiner kürzlich erworbenen Studer A80R funktioniert die Umschaltung Stereo/Mono nicht.

Die Umschaltung ist (meiner Ansicht nach) vollständig auf der Input-Output-Karte 1.080.994 untergebracht.


Der Schalter zum Umschalten selbst, welcher sich oberhalb der Kopfabdeckung befindet, ist nach Prüfung in Ordnung.

Die Poti`s R16 und R27 sowie die Diode "D2" und auch die Transistoren Q4, Q5 und Q12 habe ich vorsichtshalber ausgetauscht.

Auf sämtlichen Laufwerks- und Audiokarten habe ich bereits die Elko`s und Tantal`s getauscht, diese dürften also nicht in Frage kommen.


Anmerken möchte ich noch, dass ich während der Kondensator-Kur immer wieder die Steckkarten zwischendurch ausprobiert habe;
Beim Stecken der In-Output-Karte und der Stabilisatorkarte dahinter sprang die A80R gelegentlich auf Mono, dass entspechende
Lämpchen hat dann auch geleuchtet.

Nachdem ich den Umschalter dann auf Stereo gedrückt habe, ging das Mono-Lämpchen wieder aus.


Hat hier jemand eine Vermutung, wo der Fehler liegen könnte ?



Besten Dank schon mal und schöne Grüße
Michael


PS: Den gleichen Beitrag habe ich auch im Studio-Forum verfasst, leider geht es da manchmal etwas "zäh" zu, deshalb probiere ich es einfach mal
hier
Eine auswertbare Fehlermeldung sollte beschreiben, welcher Zustand eingestellt werden kann, welcher nicht.
Daß ein Mono-Lämpchen ausgeht, wenn man auf STEREO schaltet ist doch nicht verwunderlich.

Im Service Manual der A80R gibt zwei Varianten der 1.080.994, eine von 1972, eine von 1973.
Du schreibst nicht, welche du hast.
In der ersten Version werden für 9 Testpunkte Sollspannungen für STEREO und Mono angegeben.
In der zweiten Version für 11 Testpunkte.
Du gibst für keinen einzigen Werte an.

Deine Meldung enthält keine verwertbaren Anhaltspunkte.

MfG Kai
Korrektur: Beide Versionen enthalten Sollwerte bzw. typische Spannungen für STEREO/MONO. Davon sind (10) und (11) die Speisespannungen und (1) die Steuerspannung der FETS. Auf einer Seite ist für die Spannung an (10) fälschlich -12V angegeben, +12 V wäre richtig. Am interessantesten ist die Spannung an (1).
Hallo Kai,


danke für deine Rückmeldung.

Dass es zwei verschiedene Versionen der Karte 1.080.994 gibt, ist mir noch gar nicht aufgefallen; dass ist auch gar nicht so einfach bei einem solch umfangreichen Service-Manual :S

Offensichtlich habe ich die neuere Version von 1973, da auf meiner Karte insgesamt 11 Messpunkte sind.

Allerdings stehe ich jetzt vor einem Problem, ich weiß jezt nicht, wie ich die Werte an den Messpunkten feststellen soll, da ich leider nicht im Besitz einer Verlängerungskarte bin.

Gibt es eine Möglichkeit die Werte durch Anlegen einer externen Spannung zu ermitteln und wie bekomme ich die -12V hin....

Sorry, bin kein Profi auf dem Gebiet, deshalb wende ich mich ja vertrauensvoll ans Forum.

In vielen Fällen gibt es ja Bauteil-Kandidaten, die zum Ausfall neigen...


Schöne Grüße
Michael
Hast du meine Korrektur gelesen ?
Welche -12 V ?

Wenn man keine Verlängerungskarte hat, muß man "halt" Messdrähtchen vorübergehend an die Messpunkte löten und die Karte normal reinstecken.
Sofern die Versorgungsspannungen von -12V, +12V, +24V verifiziert sind, sollte erstmal die Spannung an (1) überprüft werden.
Dazu benötigst du einen Draht an irgendeinem Punkt der Leiterbahnen, der mit (1) verbunden ist, und natürlich irgendwo einen Masse-Anschluß.

MfG Kai
PS: Ich habe keinerlei Erfahrung mit dem Gerät, noch ein solches Gerät. Deshalb weiß auch nichts von Ausfallkandidaten.
Ich kann dir nur sagen, wie man die Funktion der Schaltung überprüft.
Hallo Kai,


deine Korrektur habe ich leider erst hinterher gelesen....sorry.

Die Idee mit den Messdrähtchen ist doch schon mal prima, da bin ich gar nicht drauf gekommen.

Manchmal sind die Dinge einfach zu einfach Wink

Werde ich natürlich ausprobieren und dann berichten.....


Besten Dank und einen schönen Abend,

Gruß
Michael
Es hat sich bewährt, die äußeren Enden der Messdrähtchen entweder in Lüsterklemmen zu schrauben oder zB an eine Löt-Ösen-Leiste zu löten.
Andernfalls lauert der Kurzschlußteufel auf die nächste "gute" Gelegenheit, weiteres Unheil anzurichten und dich in tiefere Depressionen zu stürzen.

MfG Kai
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=221739#post221739 schrieb:Es hat sich bewährt, die äußeren Enden der Messdrähtchen entweder in Lüsterklemmen zu schrauben oder zB an eine Löt-Ösen-Leiste zu löten.
Andernfalls lauert der Kurzschlußteufel auf die nächste "gute" Gelegenheit, weiteres Unheil anzurichten und dich in tiefere Depressionen zu stürzen.

MfG Kai


Hallo Kai,

danke für den o.g. Hinweise, dass zeigt, dass ein Praktiker am Werk ist Wink


Ich habe jetzt die Werte von den Testpunkten 1, 10 und 11 gemessen, mit folgenden Ergebnis:


Testpunkt 1)

Stereo = +9,6V i.O.
Mono = ebenfalls +9,6V (sollte eigentlich -12V sein)


Testpunkt 10)

Stereo = +12V i.O.
Mono = +12V i.O.

Testpunkt 11)

Stereo = -12V i.O.
Mono = -12V i.O.


Die Masse habe ich am Punkt 14a (0V) abgegriffen.


Also müsste der Fehler im Bereich des Testpunktes 1) liegen.

Könnte daher der Q2 (BC178B) der Übeltäter sein, weil er die -12V nicht durchschaltet?


Wie kann ich ansonsten weiter vorgehen, was könnte ich jetzt noch messen, um den Fehler einzugrenzen?



Besten Dank und schöne Grüße
Michael
Q2 ist nicht der einzige, der in Frage kommt:
[attachment=20963]
Q2 , Q3 & Q5 liegen zwischen Eingang und (1). Zur Lampe geht es über Q2, Q3 & Q4.

Bei Stellung Mono des Schalters links dürfte die Basisspannung von Q2 eine Diodenspannung über der Kollektorspannung von Q1 liegen. Dadurch muß Q2 total sperren.
Der Kollektor von Q3 wird dann durch den Basisstrom über R5 hochgezogen und läßt einerseits über Q4 die Mono-Lampe angehen und über Q5 die Spannung an (1) in Richtung -12 V gehen.
Voraussetzung dazu ist, daß die Elkos C1 und C2 sich anständig verhalten.
Da wären also mal die Spannungen an Q2 und Q3 zu überprüfen (mindestens die Kollektorspannungen).

MfG Kai
Hallo Kai,


die Elko`s C1 und C2 sind neu, dürften also eigentlich nicht das Problem sein.


Glücklicherweise habe ich für die Ermittlung der Werte ein Stück Flachband-Leitung genommen, so dass ich noch ein
paar Adern über hatte Smile



Hier nun die Kollektor-Spannungen:

Q2

Stereo = +4,5V
Mono = +6,8V


Q3

Stereo = -11,96V
Mono = -11,96V


Ich hoffe, die Werte helfen Dir weiter.



Schöne Grüße
Michael
Die gemeinsame Emitterspannung von Q2 & Q3 wäre noch nützlich gewesen.
Wenn du Ersatz vorrätig hast (zB BC558B o.ä) könntest du mal versuchsweise Q3 austauschen.

MfG Kai
Hallo Kai,

dass geht ja zackig.

Nein, Ersatz habe ich leider nicht da, aber die BC178B sind schon bestellt und werden die nächsten Tage bei mir eintrudeln.

Ich hätte lediglich noch von den BC108B da, da ich diese schon auf der Karte getauscht habe.

Muss ich mich dann halt noch ein paar Tage gedulden......


Schon mal besten Dank für Deine Unterstützung, ich gebe auf alle Fälle Bescheid, wenn ich die BC178B`s getauscht habe.



Schöne Grüße

Michael
Da nich für...

Wie kommt man zu so einem schönen Gerät ?

MfG Kai
Hallo Kai,

ich wollte schon immer mal ein Studio-Tonband haben und habe deshalb 2012 verschiedene Radiosender angeschrieben und nachgefragt.
Jetzt, vor ein paar Wochen, konnte ich endlich "meine", wohl die letzte, Studer beim Schweizer Rundfunk abholen.
Ich hatte die Wahl zwischen einer A807, einer A810 und der A80.
Aufgrund der Reparierbarkeit für mich als Fast-Laie habe ich mich für die A80 entschieden.

Hartnäckigkeit zahlt sich halt aus...... Big Grin


Schöne Grüße
Michael
Waren die froh, daß sie die Geräte nicht kostenpflichtig entsorgen mußten,
oder haben sie einen "angemessenen" Obulus verlangt ?

Anständige Firmen/Gesellschaften haben ja eigentlich daß Problem, daß sie mittlerweile völlig abgeschriebene Geräte nicht Gewinn-machend verkaufen dürfen , gell ?

MfG Kai
Hallo Kai,

ja, sie dürfen keinen Gewinn machen, deswegen war es ein fairer Preis ^^
Siehe PN.


Grüssle
Michael
Hallo Kai und alle anderen Forianer,


so, endlich sind die BC178B bei mir eingetroffen.

Natürlich gleich alle drei auf der In-/Output-Stckkarte ausgetauscht und voller Erwartung ausprobiert, Ergebnis -> X(

Leider kann ich immer noch nicht auf Mono umschalten, der Fehler muss also woanderst sein.


Kann mir jemand einen Tipp geben, wo ich jetzt weitersuchen soll ???



Besten Dank und schne Grüße
Michael
Tipps gibt es nur gegen handfeste Informationen,
in diesem Fall zB die Spannungen an den drei Beinen der Transistoren.
Fehler findet man durch Vergleich von Ist- und Soll-Zustand.
Alles tauschen, was verdächtig erscheint, ist nicht viel erfolgreicher als Lotto-Spielen.
Der erste Verdächtige ist im Krimi meist nicht der Täter, manchmal gibt es auch mehrere.

MfG Kai
Hi Kai,


bin grad dabei wieder die Kollektorspannungen und zusätzlich die gmeinsame Ermitterspannung zu ermitteln.

Muss aber erst ne Runde löten, in 15 Minuten gibts mehr Rolleyes

Gruß Michael
Vergiß die Nichten Basen nicht !

MfG Kai
alles klar, mal schaun, ob ich noch freie kabel hab.....
Hallo Kai,

hier die Ergebnisse:


Basis Q2

Mono = 6,1
Stereo = 3,8


Basis Q3

Mono = 6,8
Stereo = 4,5


Gem. Ermitterspannung Q2 und Q3


Mono = 6,8
Stereo = 4,5


Kollektor Q2

Mono = 6,8
Stereo = 4,5


Kollektor Q3


Mono = -11,9
Stereo = -11,9


So, ich hoffe, du kannst mit diesen Daten etwas anfangen.


Grüssle
Michael
Ist dein Voltmeter hoch-ohmig genug, um die Spannungen nicht durch Belastung zu verfälschen ?

Laut Schaltung wird bei MONO der Steuereingang über 3.9kOhm an 24 V gelegt. vor der Basis liegen 2.7k, macht zusammen 6.6k. von der Basis liegen nach Masse 6.8k. Dann müßten sich an der Basis ca. +12 V einstellen statt der gemessenen 6.1V. Sind die 24V vorhanden ?
Die Basis-Spannung von Q3 müßte bei MONO 0.6..7 V niedriger sein als die Emitterspannung. Laut deiner Messung sind sie nahezu gleich. Liegt da ein Kurzschluß vor oder steckt versehentlich noch ein defekter Transistor drin ?

MfG Kai
Nachtrag: kleine Korrektur oben
Hallo Kai,

ich habe zufällig gerade die Gebrauchsanleitung von meinem Multimeter gefunden.
Die Eingangsimperdance beträgt 10 MOhm.

Sowohl die beiden Elko`s als auch sämtliche Transistoren habe ich inzwischen ausgetauscht, ich gehe davon aus, dass die "neuen" in Ordnung sind.

Die 24V habe ich jetzt, bzw. wollte ich jetzt, zwischen Punkt 19a und dem R2 mit 2,7KOhm messen.

Bei Mono komme ich jedoch nur auf 6,11 V, bei Stereo gehts zurück auf 0V.

Demnach liegt der Fehler gar nicht auf dem In-/Output- Board, oder ?


Grüssle
Michael




Gruß Michael
Vor dem 2.7k Widerstand müßten ca. 17V sein, wenn 24V und 3.9k stimmt.
Wenn da ein viel größerer Widerstand drin ist, sieht es anders aus.
Dazu müßte man den Widerstand (hat keine laufende Nummer) finden und seinen Wert nachprüfen.
Davon unabhängig wäre auf herausgezogener Mono/Stereo Platine zu prüfen, ob zwischen Basis und Emitter von Q3 ein Kurzschluß vorliegt.
Alternativ bei ausgeschaltetem Gerät mal eine Widerstandsmessung dazwischen machen.

MfG Kai
Nachtrag: Eine Meßmöglichkeit der 24V besteht an dem Eingangsschalter: Bei Stellung STEREO die Spannung am gerade nicht kontaktierten Schaltereingang gegen Masse.
Hi Kai,

also Kurzschluss zwischen B und E vom Q3 habe ich keinen gefunden, auch der Durchgangspieper schweigt....

Der 3,9 KOhm-Widerstand ist nicht auf dieser Platine, sondern irgendwo auf dem Bus der A80 selbst.
Die Punkte 20a, 16a, 19a etc. sind die Kontakte der Platine, welche in die Buchse vom Bus gesteckt werden.

Da ich nicht weiß, wo der 3,9 KOhm sitzt, kann ich ihn natürlich auch nicht prüfen... Sad


Wat nu......






Grüssle
Michael
Wie im vorigen Beitrag geschrieben, kannst du prüfen, ob der Widerstand am anderen Ende an 24V oder 12V oder sonst was angeschlossen ist.
Wenn du da ca. 24V findest, kannst du zwischen dem Schalteranschluß, mit dem der Widerstand verbunden ist, und dem 24V Anschluß bei Stellung STEREO den Widerstandswert messen, weil der Widerstand dann nur "einbeinig" verbunden ist.

MfG Kai
Hallo Kai,

ich habe jetzt direkt an den Pins 14a und 20a am Bus der A80 gemessen, hier liegen die 24V an.


Gruß
Michael
Das ist schön, belegt aber nicht, daß der "3.9k"-Widerstand auch da angeschlossen ist.
Den Beweis dafür liefert nur die beschriebene Messung.
Einer der ersten Merksätze, die mir vor nunmehr 52 Jahren in der "Schule der Nation" einge"bläut" wurden, war "Glauben heißt nicht Wissen" und wurde mit dem Imperativ verbunden, Ersteres durch das Zweite zu ersetzen (trotz damals noch "christlicherer" Regierung als heute):

MfG Kai
Hallo Kai,

nachdem ich deine Posts nochmals gelesen habe, weiß ich jetzt was du meinst.
Das dauert aber etwas länger, dazu muss ich einiges an der A80 demontieren.....


Grüssle
Michael
Hattest du eigentlich schon verifiziert, daß die Spannung am Kollektor von Q1 in beiden Schalterstellungen nahezu +12V beträgt (nur geringfügig weniger als am Emitter) ?
Hallo Kai,


das Problem ist gelöst, der Fehler ist behoben Big Grin

Zwecks Messung des Widerstandes habe ich die Kopfträgerplatte, auf der sich der Stereo/Mono-Schalter befindet, demontiert.

Hierbei habe ich festgestellt, dass der Mono-Draht zwar eng am Schalter anlag, jedoch elektrisch abgerissen war :whistling:

Den Schalter hatte ich zuvor zwar gemessen, jedoch im eingebauten Zustand, da hat es wohl noch ein bisschen Kontakt gegeben :S

Jetzt kann ich endlich zwischen Mono-/Stereo umschalten, so wie es sich gehört.



Ich möchte mich ganz recht herzlich für deine Mühe und Hilfestellung bedanken, erst durch Dich bin ich dem Fehler auf die Spur gekommen Smile

Also, nochmals besten Dank und schöne Grüße aus dem Süden,


Michael
Gerne,
die N4520 brauchst Du doch dann eigentlich nicht mehr, gell ?
Sach Bescheid, wenn die über ist. Ich hab für sowas noch Platz...

MfG Kai
Sorry Kai,

aber ich brauch ja auch noch eine 4-Spur-Maschine Rolleyes Rolleyes Rolleyes


Nen, schönen Abend,
Michael