Tonbandforum

Normale Version: Benötige Hilfe bei Reparatur Cassettendeck Philips N2400 HiFi Stereo
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Hallo liebe Tonbandfreunde

Habe vor kurzem ein Philips Cassettendeck N2400 HiFi Stereo in der Bucht ersteigert,das Gerät befindet sich in einem bedauernswerten Zustand,möchte es trotzdem reparieren und meiner Sammlung zufügen.
Abgesehen von den ganzen optischen Spuren,hat es die Riemenpest was man ja mittlerweile von Philips gewohnt ist,aber was noch schlimmer ist,es liegt ein Problem bei der Stromversorgung vor,deshalb halte ich es für sinnvoll wenn ich mich zuerst mit diesem Problem beschäftige,bevor ich das Laufwerk reinige.Netzkabel und Netzschalter geprüft beides ist in Ordnung,es kommt auch Sekundär Spannung aus dem Netztrafo bis zum Anschlusss an der kleinen Platine an,geht dann aber nicht weiter,Beleuchtung bleibt dunkel und der Motor dreht nicht.
Das Gerät ist auch sehr schmutzig,viel weisser Staub und weisse Stippen am Gehäuse und auf den Platinen,warscheinlich hat es auch irgendwo feucht gelegen.

Habe mehrere Fotos als Anhänge beigefügt,damit Ihr Euch das mal ansehen könnt,da wo der Strom auf der Platine ankommt habe ich jeweils einen blauen Punkt als Markierung drangemalt.

Vielen Dank im vorraus


sonnige Grüsse aus Unna:

Jörg Smile Smile
Hallo Jörg,
schaue mal auf der kleineren Rechteck Platine ( im letzten Bild) nach der Glassicherung mit T1,25A mit Halter, beides wird wohl mehr oder weniger stark oxidiert sein, dann hilft wohl nur noch der Glas Haar Radierer
Hallo Justus

Das kann ich ja mal probieren,die Sicherungshalter sehen sehr vergammelt aus,die Sicherung selbst ist ok habe ich durchgemessen (Durchgangsprüfung mit dem Ohm Messgerät),erst mal Danke für den Tip.

Gruss:Jörg Smile
Im Übrigen sind ja auf einer solchen Netzteilplatine die üblichen Verdächtigen der Gleichrichter und die Elkos. Falls das NT stabilisiert ist, auch die zugehörigen Halbleiter. Ein Schaltplan wäre nett.

LG
Holgi
Ich habe mir das Service Manual bei Tanya runtergeladen. Und stelle fest: Philips ist seiner Tradition, immer etwas ungewöhnliche Schaltungen zu kreieren, auch bei diesem Netzteil treu geblieben. Hier wird eine Mittelpunkt-Zweiweg-Gleichrichtung verwendet, wo andere eine Graetz-Brücke verbauen.
Die Schmelzsicherung Z453 im Masseanschluss ist mit 125 Ampere wohl etwas überdimensioniert. Wink

Sollten die Dioden ersetzt werden müssen, kannst du dafür einfach jede Wald- und Wiesendiode mit mindestens 1 A/ 50 V nehmen, etwa 1N4002 oder so. Warum Philips hier 600/800 V-Typen genommen hat, weiß ich nicht. Vielleicht hatten sie davon ein paar tausend auf Lager.
Elkos mit 680 µF sind kaum noch zu bekommen, außer bei den bekannten Edel-Versendern, die dann aber immense Versandkosten oder Mindestbestellwerte haben. Sollte einer der 680er kaputt sein, kannst du stattdessen auf 1000µF-Typen zurückgreifen. Oder du kuckst mal beim Pollin nach entsprechenden Restposten.

Außer elektronischen Defekten gibt es bei älteren Platinen gelegentlich auch Leiterbahn-Haarrisse. Das nur als Hinweis, falls du keine defekten Bauteile findest. Diese Haarrisse lassen sich am einfachsten durch "Abpiepsen" mit einem Durchgangsprüfer aufspüren.

So, nun leg los.

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LG Holgi
Hallo Holgi

Danke für Deine Tips,da kommt wohl noch eine Menge Arbeit auf mich zu.
Ein Schaltplan liegt im Gerät drinnen.

Gruss:
Jörg Smile
Wenn auch die Beleuchtung dunkel bleibt hätte ich zuerst die erwähnte 125-A-Sicherung (Baugröße NH2 Big Grin ?) im Verdacht bzw. deren Halter. Oder die LA406 ist auch noch durch, viel mehr kann es eigentlich nicht sein.
Hallo Leute,ganz so kräftig ist die Sicherung nicht,1,25A steht auf der Platine.
Gruss
Gerhard
Na, Gerhard, dass die nicht wirklich 125 A bis zum Durchbrennen benötigt, hatte ich mir fast gedacht!
Hallo Ragnar_AT

Die Sicherung hat Durchgang und die Lampe hat auch Durchgang,gemessen mit dem Ohm_Messgerät.
Die Sicherungshalter sehen sehr schwarz und vergammelt aus.



Gruss:Jörg Smile
Was schließen wir daraus? Wenn Sekundärspannung da ist, das Lämpchen und die Schmelzsicherung heil sind, aber trotzdem das Lämpchen nicht glüht und das Gerät nicht funzt, kann nur der oxidierte Sicherungshalter schuld sein. Oder die Masseverbindung desselben! Miss doch mal mit dem Ohmmeter oder Durchgangsprüfer, ob eine Verbindung zwischen Trafoanschluss 8 und Masse (Gehäuse) bei eingesetzter Sicherung vorhanden ist!
Die Lampe La406 ist doch unabhängig von Sicherung Si453, sie hängt direkt an zwei Sekundärwicklungen vom Trafo. Ich befürchte hier ist irgendwie falsch gemessen worden.
Man muss zum Beispiel die Lampe schon raus nehmen und extern messen, sonst misst man den Trafo.

Gruß Ulrich
Moin, moin Jörg,
in diesem Fall fehlt wohl in der Tat der Sekundärwicklung und somit der Lampe der Massebezug, warum aber mus das wiederholt werden, dann das schrieb ich doch bereits.
Was ist hier wiederholt worden?
Zudem braucht die Lampe keinen "Massebezug".

Gruß Ulrich
Hallo Ulrich,
Massebezug schrieb ich, weil ich denke das die Lampe nur leuchtet wenn auch die Masse vorhanden ist und mit Wiederholung meine ich die Reinigung des Sicherungshalters
Justus,'index.php?page=Thread&postID=219898#post219898 schrieb:weil ich denke das die Lampe nur leuchtet wenn auch die Masse vorhanden ist

Das ist eben nicht so, die Lampe muss auch ohne die Sicherung in der Masseleitung leuchten.

Gruß Ulrich
Du meinst also das zwischen den Wicklungsabgriffen 7 + 8 das Spannungspotenzial so hoch ist, das die Lampe leuchtet ?
Ich denke das es nicht so ist.
Der Trafo ist die (Wechsel-)Spannungsquelle, das Massesymbol ist erst mal nur ein Hacken in der Schaltzeichnung, der Bezug (und den kann man im Prinzip wechseln) für den Rest der Schaltung.

Gruß Ulrich
Natürlich hat Ulrich recht.
Der Abgriff 8 ist ja der Mittelpunkt der Gleichrichterschaltung und gleichzeitig das Massepotenzial und die anderen vier Teilwicklungen sind praktisch symmetrisch da herum angeordnet. Die Lampe muss auch leuchten, wenn die Sicherung unterbrochen ist.

Es mögen haben: 8 -> 7 und 8 -> 9 jeweils 5 V, 8 -> 6 und 8 -> 10 jeweils 14 V. Die genauen Werte stehen ja leider nicht dran.
Das Lämpchen hat die Werte 6 V/ 45 mA. Das kommt hin.

Also wäre es angebracht, folgendes zu machen: zwischen der Trafoanzapfung 8 und den anderen (wie oben angegeben) die Wechselspannungen messen. Die Spannungen sollten zweimal 5-6 und 12-15 V betragen.

Und das Ergebnis bitte mal hier bekanntgeben! Big Grin
Über die Sicherung fließen "nur" die Ströme durch die Gleichrichter (und das Zeug links dahinter) wieder zurück.
Das Lämpchen hat damit nix zu tun.

MfG Kai
Ich liebe diese massiven Laufwerke. Die Tasten rasten so schön und wenn man die Eject Taste betätigt fliegt einem manchmal die Cassette entgegen, könnte ich stundenlang mit spielen.

Allerdings ist das kein HiFi Recorder, soweit ich weiß war das Sogar einer der ersten Stereorecorder. Eine Chromumschaltung hat er noch nicht, dementsprechend ist er auch nicht HiFi.

Mit diesem Laufwerk habe ich aber grundsätzlich immer Probleme, ich hatte noch kein Gerät, das nicht irgendwie geleiert hätte. Habe aber nie raus bekommen warum. Ein späteres Gerät mit dem selben Laufwerk hat sogar eine Chromumschaltung, die Aufnahmen werden aber auch mit zeitgenössischen Cassetten nicht sonderlich gut, naja weil auch dort irgendwo bei 12,5 kHz Schluss ist, ist das kaum verwunderlich. Fremd bespielte Cassetten klingen darauf aber wirklich akzeptabel, bis auf dass die oberen Höhen fehlen kann man damit schon ganz gut Musik hören WENN es nicht leiert. Leider fehlt da aber noch das Auto Stop.

Historisch gesehen ist das aber auf jeden Fall erhaltenswert. Ich bin mir grad nicht sicher, meine aber, dass das sogar das erste Stereogerät von 1969 ist, Wegavision ist grad down. Was mich daran irritiert ist, dass ich das Laufwerk etwas später in Erinnerung habe.

LG Tobi
Laut Radiomuseum ist das Ding von 1971-76 gebaut worden. Und Autostop hat es in meinem Service Manual auch.
Frühes UKW ging auch nur bis etwa 12,5 kHz. Da gab es einen Zusammenhang mit der Grenzfrequenz der ?Post?-Leitungen.
Bei einem frühen Radio- Rekorder gab es also eigentlich keinen Bedarf für einen weiteren Frequenzgang.
Erst später wurde dIe obere Frequenzgrenze bei UKW auf 15 kHz angehoben

MfG Kai
Naja ich finde die Aufnahmen mit diesen alten Geräten aber doch etwas muffig, es sind halt dann auch nur 10 kHz ohne Chrom und das hört man deutlich, vor Allem weil diese alten LH Cassetten kein besonders gutes Band haben. So ab Anfang der 70er mit Einführung der Chromcassetten wird das schlagartig besser.

Wegavision geht wieder, das eine Heft von 69 geht aber nicht und im Anderen ist nicht Alles drin. In dem was man abrufen kann ist aber ein Stereo Cassettenwechsler mit einem anderen Laufwerk. Zumindest sehen die Tasten dort anders aus.

1970 ist das Gerät aber definitiv drin und da ist auch der N2503 drin, was das gleiche Gerät nur ohne integrierten Verstärker ist, den hatte ich mal, auf dem Dachboden dümpelt noch ein N2507 vor sich hin, was dann schon mit Chromumschaltung und passendem Indikator ist, aber HiFi ist der auch noch nicht, eben "bloss" Stereo. HiFi war dann erst bei Geräten mit Dolby, wegen dem Rauschabstand, auch wenn N2505 und N2507 mit dem Philips Eigenen DNL ausgestattet sind.

Echtes Autostop? Kann schon sein, dass ich das aus meiner Erinnerung gestrichen habe, weil das Ding schon seit über 10 Jahren auf dem Dachboden rumliegt, aber ich meine eigentlich, dass die Taste nicht ausrastet, sondern bei Bandende nur der Motor abgeschaltet wird, wie das um die Zeit eigentlich üblich war. Kann aber auch sein, dass ich mich irre und Play tatsächlich ausrastet, beim Spulen muss man dann aber selbst an halten. Die ersten Auto Stop bzw. Full Auto Stop Geräte kamen nämlich erst so 2 oder 3 Jahre später, wenn mich nicht Alles täuscht. Ich meine da wäre nämlich nicht dieser Nippel der die Taste ausrastet, wenn das Band gespannt wird, müsste ich jetzt aber nach gucken.

Full Auto Stop über die vordere Spindel hatten diese Recorder jedenfalls noch nicht.

LG Tobi