Tonbandforum

Normale Version: Uher Royal Deluxe
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Hallo,

Im Moment hat mich der Tonbandvirus mal wieder gepackt. Gestern ist mir ein Uher Royal Deluxe ins Haus geflattert, nachdem ich den Antriebsriemen getauscht, Gummiteile und Bandlauf gereinigt habe lief es auf Anhieb einwandfrei. Nach dem Putzen sah es dann auch richtig gut aus.

Weiter bin ich gestern erst mal nicht gekommen. Mit der Aufnahme scheint etwas nicht zu stimmen: Wenn ich die Aufnahmetaste drücke und das Gerät starte, zeigt das rechte VU Meter dauerhaft einen Pegel von -6 dB an, auch wenn der Pegelregler auf 0 steht. Wenn ich den linken Kanal so aussteuere, dass es passt und danach dann den rechten ebenfalls so einstelle, zappelt der Zeiger des rechten Kanals oberhalb 6 dB auch ganz munter rum, nur zeigt er generell einen höheren Pegel an. Bei nicht aktivierter Aufnahme sind beide Instrumente - so wie sie sollen - links am Anschlag der Anzeige.

Ich habe das gestern nur Vorband getestet, ein Band hatte ich da nicht eingelegt, ich habe nur einfach so auf Aufnahme gedrückt, Vorband kommt auf beiden Kanälen alles so an wie es soll, zumindest klang das unabhängig vom Zeiger so, soll heißen wenn ich beide Kanäle Gleichlaut ausgesteuert habe klang das über den internen Verstärker auch so, als würden beide Kanäle Gleichlaut wiedergegeben.

Eine Testaufnahme müsste ich heute mal machen. Der 12 stockige Wahlschalter scheint ok zu sein, zumindest bei Wiedergabe gibt es keine Ausfälle wenn ich daran drehe und die Anzeige verändert sich dann auch nicht.

Ist dieses Phänomen bekannt?

LG Tobi
Moin moin,

dann hat wohl der Transistor T30, der das Instrument antreibt, eine Macke (zuviel Leckstrom),
oder das Poti an der Basis R139 hat keinen Masse-Kontakt,
oder die Elkos C48 & C72 lassen Gleichspannung vom Kollektor von T29 an den Ausgang durch.
Letzteres läßt sich prüfen durch Spannungsmessung an der mit einem Dreieck markierten DIN-Buchse (6-polig) n Pin 5 (Pin 3 ist Masse).

MfG Kai
Nachtrag: Wenn da keine Gleichspannung ist und Verbinden von Pin 5 mit 3 den Grundausschlag verschwinden läßt, liegt es an mangelhaftem Masse-Kontakt. Wenn der Auschlag bleibt, wird's am Transistor liegen.
Diesen Treibertransistor und die ganze Peripherie incl. Elkos habe ich bei meiner RdL ebenfalls in Verdacht gehabt und alle diese Teile optimistisch getauscht, was an sich schon eine Zumutung war, denn man kommt absolut beschissen dran.
Es hat sich aber nichts Nennenswertes geändert; der Ausschlag ist 1 dB geringer geworden.

[attachment=15878]

Dauerausschlag bei den Instrumenten ist ein immer wieder auftretendes Phänomen bei der RdL, von dem z.B. auch der Mecki-Andy ein Lied singen kann! Ich vermute hier eher vagabundierende HF vom Oszillator. Aber das ist mir erst kürzlich so durch den Kopf gegangen, nachgeprüft habe ich es noch nicht. Jedes Hantieren an der Elektronik der Maschine ist mir ein Gräuel, weil man nicht drankommt. Der Ausbau der Hauptplatine ist bei den etwa 50 gelöteten Drahtverbindungen plus mechanischem Gestänge so gut wie unmöglich. Mich würde interessieren, was damals die Werkstätten gemacht haben, wenn das mal nötig war! 8|

LG Holgi
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=206348#post206348 schrieb:Mich würde interessieren, was damals die Werkstätten gemacht haben, wenn das mal nötig war!
Den Aufkleber mit der Seriennummer abgefummelt und auf eine andere Maschine geklebt und den Kopfträger umgesteckt. Fertig!

Big Grin

niels
Na das sind ja super Aussichten :-(

Muss eh erst mal gucken, was das Ding bei Aufnahme macht und ob nur das Instrument rumspinnt oder ob da noch was Anderes mit aufs Band kommt, was da nicht hin soll...

Danke aber erst mal für eure fundierten Antworten! Ich hoffe nur ich komme da überhaupt dran, wenn das so scheisse geht!
Die HF-Hypothese kann man testen, indem man von der Basis von T30 nach Masse einen "dicken" Kondensator legt, der HF-Pegel hinreichend verringert, NF aber noch genug durchläßt. Um den günstigsten Kapazitäts-Wert zu ermitteln, bräuchte man den Widerstand zwischen Schleifer und Masse des Potis R139.
Für Vorversuche kann man probieren, ob einige 10 nF Wirkung zeigen.

MfG Kai
Also ich bin mir nicht ganz sicher ob Pin 5 links oder rechts in der in der Buchse ist, wenn er aber links ist kommen da Konstante 26 V DC raus, ich nehme aber an, dass das irgendeine Diaprojektor Steuerspannung ist und Pin 5 rechts ist, dann würde er sich unauffällig verhalten, da kam nur Kriechspannung... Deshalb traue ich mich auch grad nicht kurzzuschließen, die Aufnahme selbst funktioniert sehr gut, allerdings geht der Zeiger bei längerem Betrieb immer weiter zurück nach links, kommt aber, am Anschlag ist er aber nie.

Bei längerer Stille geht er dann wieder hoch oberhalb -6 dB.


LG Tobi
Seit einigen Sekunden kommt vom rechten Wickelteller ein übles Geräusch, es tritt auf sobald er abgebremst wird, hängt das evtl mit dem Gummi von diesem Komparator Ding zusammen? Wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn das Ding mal auf Anhieb liefe...
Wahrscheinlich ist der Gummibelag der Stoppbremse hinüber. Auch so ein Problem dieser Baureihe, für das es leider keine Neu- oder Nachbauteile mehr gibt. X(
Der Komparator hat damit nichts zu tun, der ist nur für die Regelung des Bandzuges über die Rutschkupplungen zuständig.

Bremsgummis:

[attachment=15880]

Buchsenbeschaltung: (falsche Polzahl; Korektur im übernächsten Post!)

[attachment=15879]
Oh ich dachte es geht um die 6 Polige Dia Buchse? Bei der Audiobuchse hab ich die Kurzschlusssache schon probiert, da ist gar nichts passiert.
Ja, natürlich. Falsche Zeichnung....

Hier sind alle DIN-Buchsen (Ansicht von vorn):

[attachment=15881]
Auf Pin 1 liegt eine Betriebsspannung, 26 - 31 V sind da möglich.
Pin 5 liegt über 15 kOhm am Hochpunkt des Austeuerungs-Potis des rechten Kanals.
Da passiert nichts gefährliches bei Kurzschluß mit Pin 3 = Masse.
Die Gleichspannung sollte allenfalls im Milli-Volt Bereich sein.

MfG Kai
Kann es sein, dass wir da von verschiedenen Buchsen sprechen? Bei mir liegt an 1 der Ausgang des linken Wiedergabeverstärkers, an 5 der des rechten!
Das kommt von diesen blödsinnigen kryptischen Kennzeichnungen, die Uher benutzt hat!

Du meinst die Fernsteuerbuchse und ich (und Dosordie) die Dia-/Monitorbuchse, die auch 6-polig ist... :whistling:
Ich meine die auf dem Schaltbild links von der Dia-Buchse, gekennzeichnet mit einem gleichseitigen Dreieck, auf einer Seite liegend (innen hohl weiß).
Leider steht nicht dabei, wie das Ding im Text heißt.
Auf den Pins 2 und 5 liegt jeweils über 15 kOhm der Ausgang der Aufnahme-Verstärker, abgenommen von den Hochpunkten der Aussteuerungs-Anzeigen-Potis.
Pin 3 ist Masse , Pin 1 eine Betriebsspannung (über Vorwiderstände), Pin 4 eine Schaltleitung.

MfG Kai
Stimmt, nun bin ich bei dir! Das ist die Buchse "Zusatzgeräte".
Also, ich habe jetzt mal am richtigen Pin 5 gemessen und da kommen relativ konstant 180 mV DC raus, wenn das Gerät auf Aufnahme steht und gerade Stille ist.

Sorry wegen dem Verständnisproblem, aber im Internet waren viele Pin Belegungen und bei keiner war ich mir sicher was nun Stecker und Buchse ist, deshalb wusste ich nicht ob ich nun Pin 1 oder 5 Messe.

Das Quietschen habe ich weg bekommen, die Rutschkupplung hätte nicht genug Grip und das Antriebsrad ist dann durchgerutscht, an Lauffläche vom rechten Teller hing wohl auch noch Schmodder, habs nun mit Nagellackentferner gesäubert, mal sehen wie lange das gut geht...
Ich weiß auch nie, ob die gezeichneten Buchsen-Bilder Vorder- oder Hinter-Ansicht sind.
Aber die 26 V weisen zweifelsfrei "den Weg".

Guck mal, wieviel Gleichspannung an Pin 2, dem linken Kanal liegt.
Wenn da nicht das gleiche zu sehen ist, behaupte ich mal 180 mV sind viel zu viel.
Da ist jetzt die Frage, ob das über nicht mehr DC-blockierende Elkos von der Stufe davor kommt, oder aus einem nicht mehr einwandfreien T30 = AC151 über Basis-Leckstrom, oder von gleichgerichter HF. Dazu müßte man aber an die Platine ran und an der Lötseite der Anschlüsse um T30 rumfummeln.
Ob DC von vorn kommt, kann man testen, indem man den Verbindungspunkt von C48 und C72 gegen Masse kurzschließt.
Wenn es Basis-Strom von T30 wäre, müßte die Spannung verschwinden, wenn man das Poti R139 auf Null dreht.
Wenn es HF wäre, müßte die Spannung kleiner werden, wenn man die Basis von T30 mit einigen hundert nF gegen Masse klemmt.

MfG Kai
Dem Schaltbild nach ist Pin 2 links oben, da habe ich 39,1 mV DC. Auf Pin 5 sind es jetzt 260 mV die ständig ansteigen, dementsprechend weit oben ist jetzt auch der rechte Zeiger vom VU Meter. Durch die sich ständig ändernden Werte würde ich als Laie auch als Erstes einen gealterten Kondensator vermuten.

Die restlichen Messungen kann ich heute nicht mehr machen, sonst flippt meine Freundin aus ^^
Ist möglich aber nicht die einzige denkbare Ursache.
Der Leckstrom in einem schlechten Transistor steigt auch meist mit zunehmender Temperatur im Gerät an.
(Nach Murphy haben das alle Leckströme so an sich.)
Bei einigen RdLs wird der Motor sehr heiß und heizt damit das Innere des Gehäuses auf.

MfG Kai
Ich kann noch nicht versprechen wann ich dazu komme das Gerät zu öffnen und weiter zu messen.

Aufgefallen ist mir aber noch, das zwischen Mono 1 und Mono 2 ein deutlicher Unterschied in der Höhenwiedergabe ist. Wahrscheinlich ist der Kopfträger echt ziemlich runter, bei meiner A77 war es damals auch als Erstes der Wiedergabekopf, aber einen 4 Spur Kopfträger zu bekommen, sollte ja nicht so schwer sein, ist jetzt auch nicht so, dass es mies klingt und es waren auch Alles Fremdaufnahmen, aber alle von unterschiedlichen Maschinen, den Kopfträger hatte ich gestern sehr gründlich geputzt.

LG Tobi
Aus Neugier hab ich mal einen alten Thiele/Small-Parameter Meßplatz reaktiviert und den rechten Lautsprecher einer RdL angeschlossen. Bild 1 zeigt das Ergebnis im Frequenzbereich 40 Hz - 16 kHz.
[attachment=15915]
Die RdL stand dabei senkrecht auf einem Tisch ohne die Plastik-Rückwand.
Das Programm enstand zu DOS-Zeiten, ist deshalb in der Oberfläche etwas simpel gestaltet und nimmt einem nicht alle Denkarbeit ab. Die vertikalen Unter-Teilstriche befinden sich jeweils beim 2/4/6/8-fachen der Frequenz an der Dekaden-Grenze. Eine erste Messung im Bereich 20 Hz bis 20 kHz enthielt zusätzlich einen 8.2 Ohm Referenz-Widerstand, der beim Skalenwert 33.7 lag. "100" entsprechen demnach ca. 24.3 Ohm. Die Messung löste jedoch die Resonanz nicht gut genug auf, um einem genauen Gütewert zu ergeben. Deshalb laß ich sie hier weg.
Im Zahlenblock links oben (grün) stehen Daten, die zu den Thiele/Small-Werten in den unteren 4 Zeilen führen:
Resonanzfrequenz bei Fr = 101 Hz, mechanische Güte Qm = 4.33, elektrische Güte Qe ca. 2.25, Gesamtgüte Qt ca. 1.48. Dabei wurde der Verlauf oberhalb 400 Hz ignoriert.
Bezieht man den mit ein, ergeben sich geringfügig andere Werte und zusätzlich eine Approximation für die Wirbelstrom-Induktivität der Schwingspule nach dem Modell Zw=Rs j omega Tau1/(1+Wurzel(j omega Tau2)), wobei das gesamte Modell aus -Rs-Zw- in Serie mit dem Resonanzmodell L||C||Rm besteht. L & C bestimmen die Resonanzfrequenz, Rm und Rs bestimmen Qm und Qe. Qt ergibt sich aus der Parallelschaltung von Rs und Rm bei einem Verstärker mit Ausgangswiderstand Null. Wie man sieht, ist die Gesamtgüte Qt mit 1.48 unerfreulich hoch. Da wäre mehr Dämpfung wünschenswert.
Im Bereich ab ca. 600 Hz bis knapp 1000 Hz sieht man die Kurve oberhalb dessen verlaufen, was man mit einem Kurvenlineal in Fortsetzung des unteren und oberen Verlaufes einmalen würde. Das liegt oft daran, daß es dort ein paar effektive Schwingungsmoden der Membran gibt, die dann recht abrupt "wegbrechen".
Die Zeitkonstanten kommen als Tau1=61.4 us und Tau2=31 us raus. Die resultierende Modellkurve ist blau geplottet und kaum zu sehen, weil sie in den Meßdaten untergeht. Wenn man das Zw-Modell in einem Netzwerk-Simulator verwenden möchte, muß man es durch eine Kettenabzweigschaltung von Induktivitäten und Widerständen approximieren.
In der linken unteren Ecke steht die Impedanz (7.04 Ohm) bei 1 Hz , was nahezu der Gleichstromwiderstand ist.
Das nächste Bild zeigt die Resonanz detaillierter im Bereich 40-240 Hz.
[attachment=15916]
Die Treppenform der Kurve liegt daran, daß der Meß-Oszillator ein DDS-Synthesizer ist, der schrittweise hochgefahren wird. Der kleine Buckel etwas unter 160 Hz ist sicher eine Resonanz im Lautsprecher.
Nach "Schließen" des Gehäuses mit der Rückwand ergaben sich diese Kurven:
[attachment=15917]
Die obere ist zum Vergleich noch mal die vorige, die untere mit dem schiefen (vielleicht verborgenem zweihöckrigen) Maximum entstand mit Rückwand, die mittlere kommt raus, wenn ich mit der Hand die Klappe des Netzkabelzuganges am Mitvibrieren hindere.
Normalerweise steigt die Resonanzfrequenz eines Lautsprechers in einem geschlossenen Gehäuse wegen der zusätzlichen Federwirkung des eingeschlossenen Luftvolumens an. Hier scheint infolge der vielen Gehäuseöffnungen und mitschwingender Flächen, der Effekt erhöhter Masse durch das bewegte Luftvolumen zu überwiegen.
Die Kurven variieren weiter, wenn ich anderswo an der Rückwand Lüftungsöffnungen zudrücke:
[attachment=15918]
Das nächste Bild zeigt den Impedanzverlauf wieder im Bereich 40 Hz-16 kHz:
[attachment=15919]
Zum Schluß zusätzlich nochmal mit abgenommener Rückwand. Die Buckel bei 320 Hz und ca. 550 Hz, die man jetzt oberhalb der "Offenkurve" erkennt, sind demnach Gehäuse-Resonanzen.
[attachment=15920]
Der Lautsprecher sieht dem im älteren Modell Royal 784E recht ähnlich. HiFi-Wiedergabe kann man davon nicht erwarten.

MfG Kai
HiFi erwarte ich auch nicht, aber eben einen annehmbaren Sound, wie bei einem besseren Ghettoblaster oder einem vernünftigen Küchenradio. Wenn ich HiFi will habe ich ja meine Anlage mit der großen Akai Maschine. Die RdL ist einfach nur zu unkomplizierten Hören von Bändern in anderen Räumen gedacht, wie gesagt, für mich besteht der Reiz bei diesen Koffermaschinen an der Möglichkeit sie überall wo Strom ist nutzen zu können, ohne Aufwand zu betreiben.

Da hast du dir ja richtig Mühe gemacht! Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich die Hälfte nicht ganz verstehe, der Frequenzverlauf sieht allerdings ganz schön brutal aus. meine RdL hält jetzt wortwörtlich die Klappe ^^, ich habe ein paar Filzdinger um die Klappe geklebt, seitdem gibt es keine hörbaren Gehäuseresonanzen mehr!

LG Tobi
Hallo Tobi,

damit es nicht zu Mißverständnissen kommt:
Es handelt sich bei den Meßkurven nicht um den akustischen Frequenzgang aus dem rechten Lautsprecher, sondern um seinen Wechselstrom-Widerstand. Solche Kurven sind nicht untypisch bei Lautsprechern für untere und mittlere Frequenzbereiche (die Bezeichnung Breitbandlautsprecher mag ich hierbei nicht verwenden).
Ich könnte im Prinzip auch den akustischen Frequenzgang mal messen, es ist aber etliche Jahre her, daß ich die erforderlichen Utensilien zuletzt aufgebaut und benutzt habe. Das bedürfte einiger Vorbereitung.
Wenn es dir auf einen kleinen kompakten Aufbau bei der Verwendung der RdL ankommt, erscheint es mir erwägenswert, dafür lieber (die oft gescholtenen) PC-Lautsprechersysteme in Betracht zu ziehen. Da gibt es mittlerweile doch ordentlich klingende Kombinationen aus einem Woofer und zwei Satelliten für den Bereich oberhalb 150 Hz, die ein wesentlich besseres Klangbild hervorbringen als die Kontroll-Lautsprecher der RdL.

MfG Kai
Naja so mobil ist das halt dann doch nicht mehr. Ich habe 2 JBL xtreme, die kann man drahtlos koppeln und dann mit dem Handy verbinden, dann hat man ein richtiges mobiles stereosystem mit ordentlich Basisbreite, geht runter bis 70 Hz und 2 davon passen in einen Rucksack, wiegen zusammen 5 kg und die Akkus halten bei Zimmerlautstärke 15 Stunden, es gäbe also schon genug Möglichkeiten, ich finde aber die Abhörlautsprecher wirklich ausreichend zum so mal nebenbei hören, wenn ich Anspruch habe kann ich ja was Anschließen, die Möglichkeit ist ja da. Machst du dir etwa Sorgen um meine Ohren? Smile

Andere Frage: Bisher liefen Alle Meine Bänder einwandfrei durch ohne hörbare Gleichlaufschwankungen, es gibt aber gewisse Vorspänne wo das Gerät hängen bleibt und damit meine ich nicht den Schaltstreifen, wenn ich dann die Andruckrolle per Hand etwas fester andrücke, läuft der Vorspann bis zum Magnetband durch, deutet das auf einen zu niedrigen Anpressdruck hin oder sind das die überall beschriebenen Zicken der Bandzugregelung auf gewisse Materialien?

LG Tobi
Hallo Tobi,
DOSORDIE,'index.php?page=Thread&postID=206413#post206413 schrieb:Machst du dir etwa Sorgen um meine Ohren?
das grad nicht. Mir waren nur bislang deine Erwartungen und Ansprüche unklar. Wenn du mit den eingebauten Lautsprechern für den geplanten Zweck zufrieden bist, ist ja alles gut.
Ich hab nur auch schon Wutausbrüche von Leuten über Laptops gelesen, aus deren Klanglöchern nicht die von den Promotiontexten versprochenen HiFi-Klänge im Bassbereich rauskamen. Es gibt Leute, die auf diese Reklamedichtung hereinfallen, obwohl die aller Physik Hohn spricht.

Für die Anpresskraft der Andruckrolle gibt es eine Vorgabe im Service Manual. Die solltest du dann mal überprüfen. Dafür brauchst eine passende Federwaage. Das gleiche gilt für die Bandzüge.

MfG Kai
Dank DSP kann man die Physik heute schon ein Bisschen überlisten, zumindest klingt das so, aber für Abhörlautsprecher sind sowohl Grundig als auch Uher auf einem recht hohen Niveau. Ich habe da schon einen gewissen Anspruch, aber ich erwarte von einem Kofferradio z.b. Nicht dass es Klingt wie eine HiFi Anlage, aber ich weiß wie es klingen kann, bei Tonbandgeräten ist es ähnlich: Es gibt Einige größere Geräte mit integrierten Verstärkern und Lautsprechern die für ihre Größe wirklich gut klingen, dazu gehört zweifelsohne die Uher RdL und auch einige Geräte von Grundig, ich denke die stehen da auch ziemlich allein mit ihren klanglichen Eigenschaften, ich hatte mal sowas in der Art von Telefunken, das klang über den internen Lautsprecher einfach nur schlecht und war auch insgesamt ein ziemliches Schrottgerät.

Es ist wie beim TK 600: 2x10 Watt Sinus finde ich für integrierte Endstufen eine stattliche Leistung mit der man auch große Boxen noch gut antreiben kann.
Gestern kam das Geräusch vom rechten Wickelteller wieder. Ich weiß nicht ob ich jetzt jeden Tag einmal die RdL öffnen muss um das Gummi wieder für einen Tag geschmeidig zu machen... so ganz ideal ist das irgendwie Alles nicht.

LG Tobi
Tonbandgeräte sind Oldtimer, die ständiger Pflege bedürfen.
Das ist mit Arbeit und Leidensdruck verbunden.
Hier im Forum bekommt man naturgemäß (weil es ja der Problem-Abhilfe dient) den Eindruck, daß die meisten und auch die besten irgendwelche Macken haben / hatten oder demnächst haben werden, von alten Bändern ganz zu schweigen.
Von den Geräten, die lange Zeit problemlos funktionieren, hört man ja fast nix.
Bei einem gerade aus unbekannter Quelle günstig erworbenen Gerät kann man kaum was anderes erwarten.
Gute Funktion kannst du nur erwarten, nachdem das Gerät von einem Fachmann "revidiert" wurde, wie es Holger gerade an einer A77 vorführt.
Das hat jedoch seinen Preis, wenn es jemand tut, der damit seinen Lebensunterhalt verdient, und der kann leicht ein mehrfaches des ursprünglichen Preises betragen (man bedenke allein die Arbeitsstunden, die da hineingehen).
Ich gehe mal das Risiko ein, mich sehr unbeliebt zu machen:
Wer einfach nur problemlos ohne hohe Betriebskosten mit allerlei Komfort auf hohem Qualitätsniveau Musik aufnehmen und wiedergeben möchte , ist mit digitaler Audiotechnik per PC besser bedient.

MfG Kai
Eine Ergänzung zu Beitrag #21:
Aus der Resonanz-Kurve der Lautsprecher-Impedanz kann man ableiten, wie sich der Frequenzganz am unteren Ende verhalten würde, wenn sich das Chassis in einem geschlossenen Gehäuse befände und die Membran sich wie ein idealer Kolben bewegen würde:
[attachment=15988]
Die grüne Kurve erhält man für die mittlere Resonanz-Kurve im dritten Bild von #21 an einem Verstärker mit Ausgangswiderstand Null (maximaler "Dämpfungsfaktor"). Dabei stellt sich eine Gesamt-Güte Qt von 1.51 ein. Die blaue Kurve ergäbe sich bei zusätzlicher Bedämpfung auf Qt = 0.7 (buckelfreier Grenzfall), die rote Kurve bei Qt = 0.9 (ca. 1 dB Überhöhung).
Das dazugehörige Transienten-Verhalten bei Ansteuerung mit einem Sinus-Burst von 2 Perioden bei 90 Hz sieht so aus:
[attachment=15989]
Türkis: das Eingangssignal
Grün: vom Lautsprecher mit Qt =1.51
Rot: bei Qt =0.9
Blau: bei Qt = 0.7
"Naturgemäß" zeigt die grüne Kurve die unpräziseste Bass-Wiedergabe.
Hohe "Güte" hat hier also nichts mit Qualität zu tun.

MfG Kai
Naja, PC, Soundkarte, Smartphone etc. ist ja Alles vorhanden. Dazu auch 2 Direkttriebler Plattenspieler, einer mit OM 40 Nadel und noch relativ neu, dann ein GX 75 sowie die Akai GX 747, alle im funktionierenden Zustand, ohne Macken. Insofern ist bei mir derzeit auch ohne Bastelei analoge als auch digitale Wiedergabe auf hohem Niveau möglich. Als Boxdn habe ich 2 alte Linns, dann noch einen AM 75 auch von Akai, die Horizon Box von UM, ein BluRay Player, einen Internetradio Tuner und an dem Verstärker ist zusätzlich noch ein BT Empfänger von Logitech angeschlossen.

Nur hab ich ab und zu mal Lust auf was Anderes und ein neues Gerät, an dem ich mich erfreuen kann. Die deutschen Heimtonbandgeräten waren mir nachdem ich einige Revoxe, Akais, Teacs und wie sie Alle hießen hatte irgendwann einfach zu unauffällig und langweilig (nicht technisch, sondern eher optisch) und es ist auch teilweise enttäuschend, wenn man die Grossspuler auch von innen kennt und weiß wie massiv die sind, wenn man dann in so ein günstigeres Telefunken, Philips oder Grundig Laufwerk reinschaut, nicht mal von der elektronischen Seite, sondern von der mechanischen, viele Teile wirken dann eher wie aus einem Cassettenrecorder, als hätten sie sich dort hin verirrt.

So war z.b. Ein Telefunken Magnetofon des Vaters eines Freundes einfach nicht mehr hinzubiegen, die Andruckrolle brachte auch nach dem Austausch und Nachjustieren nicht mehr den erforderlichen Andruck und vor Allem zum Ende hin leierte das Band dann, es waren einfach alle Teile wie dünnes Blech, als hätten sie ihre komplette Steifheit verloren, wenn man sowas sieht und nebenan steht ein großer Japaner, dann hat man plötzlich das Gefühl, man bastelt an Kaufhausschrott, naja sowas in der Art war es ja damals auch, der Japaner kostete eben vierstellige Beträge und das Magnetofon vielleicht 500 oder 600 Mark und in der Zeit wo es funktionierte war das Ergebnis was man damit erreichen konnte auch ziemlich gut.

Das Uher ist nun wieder ein Positivbeispiel für deutsche Wertigkeit und trotz nur eines Motors finde ich den hohen Neupreis gerechtfertigt und wenn man das mit der Grundig TK 600 vergleicht, die deutlich günstiger war, dann merkt man auch, warum das so ist.

Trotzdem - du kennst das sicher selbst - da denkt man es ist Alles gut und nicht mal einen Tag danach tritt der nächste Fehler auf, das ist schon manchmal ernüchternd oder enttäuschend, auch wenn man weiß dass man eigentlich froh sein kann, wenn da nach 50 Jahren überhaupt noch was geht und schon allein das ein Zeichen für eine hervorragende Qualität ist.

Gestern Abend übrigens quietschte es plötzlich. Da ich alte Bänder sichte ist das Gerät im Moment wirklich heftig am Arbeiten, ich habe gestern sicher 8 Stunden oder länger nebenbei gehört. Ich habe es dann wieder geöffnet und nach einiger Fummelei am Laufenden Gerät festgestellt, dass das Geräusch vom rechten Wickelteller kam, ein Tropfen Öl und es war Ruhe, danach lief es für den Rest des Tages einwandfrei - mal sehen wie lange - um die Sache mit dem Transistor kümmere ich mich noch, vielleicht sollte ich Alle Teile bestellen und auf Verdacht tauschen, im elektronikladen um die Ecke gibt es nämlich keine Germaniumtransistoren mehr und bevor ich an 5 unterschiedlichen Ecken nach Teilen suche und kurz danach der nächste Fehler auftritt...

Danke für deinen ausführlichen Lautsprechertest, im Bassbereich wirklich extrem unpräzise, trotzdem klingt es Alles in Allem recht angenehm, nur die Rückwand ist eine Fehlkonstruktion, ständig am Schnarren, habe gestern erst mal Alles mit Fils versehen, was ging, jetzt ist hoffentlich dauerhaft Ruhe.
LG Tobi
Wenn du ein bischen mit Elektronik vertraut bist, würde ich empfehlen, garnicht nach den originalen Germanium-Transistoren zu suchen. Da wird man nur unverschämt abgezockt. Guck dir die Schaltung der Nachfolger an, zB SG561. Da sieht man eine ebenso primitive VU-Anzeige-Schaltung, ein bischen modifiziert für die Verwendung von Silizium-Transistoren (ich glaube BC213, genauso geht aber der Standard-Transistor BC558 oder BC548, je nachdem, ob da PNP oder NPN hingehört). Die Modifikation besteht fast nur aus einem zusätzlichen Widerstand vom Kollektor zur Basis (der allerdings wohl gewählt sein muß). Damit wird die höhere "Schwellspannung" der Silizium-Transistoren für den Gleichrichter-Effekt reduziert. Wenn der Widerstand zu klein ist, zeigt das Instrument auch ohne Signal schon etwas an. Wenn er zu groß ist, wird bei kleinen Signalen noch nix angezeigt. Da muß man den richtigen Kompromiß finden. Dummerweise ist bei der primitiven Schaltung der Effekt von der Stellung des Eingangs-Poti's abhängig. Deshalb bräuchte man für den Kompensationswiderstand eigentlich auch eine Einstellmöglichkeit (oder eine raffiniertere Schaltung).
Das sollte man dann natürlich in beiden Kanälen tun, damit die ähnlich anzeigen.
Eine etwas aufwendigere Schaltung wurde im letzten Spitzen-Modell, der SG631, eingebaut.

MfG Kai
Ich bin zwar Elektroniker, aber ich würde wo dort doch Alles sehr eng ist lieber den Weg des geringsten Widerstands gehen und 5 Euro wäre mir das schon wert, ich habe auch einen Freund, der sowas noch vorrätig hat, vielleicht hat er genau so einen Transistor, dann würde es mich gar nichts kosten.

Ich würde das zumindest erst mal probieren wollen und wenn alle Stricke reißen würde ich noch mal darauf zurück kommen.

Ansonsten wäre es mal interessant zu erfahren, auf welches Band das Gerät standardmäßig eingemessen ist. Ich habe jetzt BASF Bänder, AGFA und Sony ULH ausprobiert, am nächsten kam das Sony, aber so ideal sind die Alle nicht. Die Grundig ist auf LPR 35 eingemessen und klingt bei AGFA Bänder überspitzt, auf der Uher klingt auch AGFA irgendwie muffig und höhenarm, Aufsprechpegel ist auch deutlich zu niedrig. Die Kanäle sind aber gleichlaut und klingen auch gleich, wenn man den Spurschalter umstellt. Ich würde die Maschine gerne ummessen, kann mir Jemand sagen welche Potis dafür zuständig sind?

LG Tobi
Im Downloadbereich des Forums gibt es
1. sm_royal_de_luxe.pdf enthält Schaltplan s/w auf 2 Seten aufgeteilt
2. Uher Royal de Luxe - Reglereinstellung.pdf Beschreibung der Trimmer im Kopfträger
3. Uher Royal de Luxe - SLP.pdf = Schaltplan, farbig in einem Stück
4. Uher RdL-Bestueckung-01.pdf
5. Uher RdL-Bestueckung-02.pdf

Gegen die Verwendung von Germanium-Transistoren spricht nicht nur daß sie technologisch veraltet sind, sondern auch, daß in manchen Gehäusen seit der Herstellung Kristall-Whisker wachsen, die irgendwann zum Ausfall der Transistoren führen.

MfG Kai
Danke für die ganze Mühe, die du dir machst!

Naja erst mal müssen wir ja rausfinden, ob der Fehler überhaupt vom Transistor kommt, wobei mein Wissen in der Fehlersuche eben auch begrenzt ist. Ich beneide Leute aus eurer Generation, wo man Fehler noch richtig gesucht hat, da lernt man das auch richtig. Durch die ganze Wegwerferei und das Malen nach Zahlen im industriellen Bereich haben wir das aber Alles nur in der Ausbildung angeschnitten, bei Leuten in meinem Zweig die noch mal 10 Jahre jünger sind ist es noch schlimmer: Die wissen nicht mal was Dioden, ICs oder Transistoren überhaupt sind, keine Ahnung was die da heute lernen, aber von Jemandem, der die Prüfung mit 2 gemacht hat, hätte ich schon erwartet, dass der sowas zumindest mal gesehen hat.

Insofern sind die Kenntnisse bei mir sehr begrenzt, wenn ich nicht ab und an mal zuhause was machen würde, was ich mehr oder weniger Alles im Internet aufgeschnappt habe, würde ich die einfachsten Dinge nicht hinkriegen. Deshalb mag ich es schon möglichst "quick and Dirty"...

LG Tobi
Man braucht (mindestens) zweierlei, um Fehler identifizieren zu können:
1. Wissen um die Eigenschaften von Bauteilen und ein Verständnis einer daraus aufgebauten Schaltung, das soweit geht, daß man sich auch vorstellen kann, was sie tun würde, wenn einzelne Bauteile sich "unnormal" verhalten.
2. Allerlei Erfahrung um die Wahrscheinlichkeit des Ausfallens bestimmter Bauteile.

Das Erste kann man lernen, das Zweite kommt im Lauf der Jahre mit der Praxis. Seit es Foren wie dieses gibt, kann man davon natürlich auch viel hier erlesen.

Das Wissen ist zur Zeit noch nützlich, aber hat wohl in der Welt zunehmender Integrierung/Digitalisierung das gleiche Schicksal wie die Detailkenntnisse eines Dampflok-Maschinisten.

In der Welt der diskreten Bau-Elemente verabschieden sich die ursprünglichen Hersteller und Know-How-Träger seit Jahren allmählich von diesen Komponenten und verkaufen diese Bereiche an die großen Generalisten wie zB Vishay oder an Fernost-Kornzerne. Die übernehmen die Lizenzen und die Produktion und man kann nur hoffen, daß auch Know-How übergeht, damit die Qualität der Produkte nicht leidet , wenn die Produktionsmittel Altersschwäche zeigen. (Bei den verbliebenen Tonband-Produzenten hat man ja zT den Eindruck, daß sie nicht in der Lage sind, ein Produkt-Datenblatt ihrer aktuellen Band-Typen zu erstellen.)
Vor wenigen Jahrzehnten waren zB Hochstrom-JFETs das Bau-Element der Wahl, um extrem rauscharme Vorverstärker zu bauen (zB für Moving-Coil Phono-PreAmps). Viele der früher üblichen Typen gibt es nicht mehr. Toshiba, Siliconix stellen sie nicht mehr her. NXP hat vor einiger Zeit den JFET-Bereich verkauft. Es wird zunehmend schwieriger, geeignete Typen aufzutreiben.

MfG Kai
Ich muss halt sehen wie weit ich komme. Mit eurer Hilfe denke ich schon, dass ich das hinbekomme, aber es ist halt immer eine gewisse Angst vor der Komplexität dieser Schaltungen. In meinem Arbeitsfeld mache ich mir keine Gedanken um sowas, da ist Das nicht so in der Tiefe, wenn ich feststelle, dass irgendwas kaputt ist, wird eben die ganze Baugruppe getauscht, dadurch stumpft man ab, manchmal bin ich dann aber auch einfach traurig, weil ich es nicht allein schaffe sowas zu reparieren, wenn der Fehler keine Kälte Lötstelle oder etwas Offensichtliches ist, klar ist das was du erzählst Alles logisch und auch nachvollziehbar, aber von allein würde ich da nie drauf kommen, mich dann aber noch mal hin zu setzen und richtig zu lernen bin ich dann aber auch wieder zu faul, weil ich es im normalen Leben einfach nicht brauche und so wird es dann immer schön weg geschoben - schade eigentlich.

Bei Uher haben die ja echt an Alles gedacht, das mit dem Tauschbaren Kopfträger wusste ich, aber dass auch die Einmessung darüber erfolgt war mir nicht klar. So könnte man sich ja für jeden Anwendungsbereich einen Träger besorgen und dementsprechend einmessen, finde ich Mega genial. Das ist Liebe zum Detail und meines Wissens nach einzigartig.

LG Tobi
Warum geht eigentlich immer Alles kaputt wenn man es ganz machen will?

Ich habe vorhin versucht das Gerät auf AGFA PE einzumessen, hat auch erst mal wunderbar geklappt - beim einen Kanal... dann kam der zweite und da musste ich dann feststellen, dass das Poti so ranzig war, dass auch Kontaktspray nicht half, danach kam da kein sauberes Signal mehr raus in keiner Stellung. Ich habe jetzt beide Potis erst mal gebrückt, das Erste hat schon doof gemacht und fing sich dann aber in einer bestimmten Stellung, die auch pegelmässig passte.

Es handelt sich hierbei um die BIAS Potis R202 und R203. Vielleicht sind ja beim Einstellen auch die komischen Folienkondensatoren dahinter kaputt gegangen, ich weiß es nicht.

Jedenfalls brauche ich jetzt mindestens erst Mal neue Potis.

LG, Tobi
Die Folienkondensatoren sind nicht "komisch". Es sind Styroflexkondensatoren, das Beste vom Besten! Und warum sollten die dabei kaputtgehen?
Die Trimmpotis sind leider sehr filigran und können schon mal auseinanderfallen; hatte ich auch schon. Es ist kein wirkliches Vergnügen, sie auszuwechseln, wegen der beengten Verhältnisse.
Ach Gott, das war halt der Gram, so viel Zeit für nix und noch mehr kaputt als vorher, dabei wäre die Sache nach 5 Minuten erledigt gewesen...

LG Tobi
Bei den Styroflex-Kondensatoren kommt eher selten mal vor, daß ein Bein abfällt, insbesondere, wenn man zulange drauf "rumgebraten" hat.

Dei den Preh-Potis (oder Piher ?) kommt vor:
kein Druck mehr vom Schleifer auf die Kohlebahn,
Kohlestift aus Drehplatte gefallen,
genietete Kontakte an den Enden der Bahn wackeln (eventuell hilft Überlöten),
Kontakt von der Drehplatte zum feststehenden Schleiferanschluß unzuverlässig (eher selten).

Ein Austausch im Kopfträger ist sehr unerfreulich.
So "genial" war es doch nicht, diese Einstell-Möglichkeiten im Kopfträger unterzubringen. Schließlich ist die Wahl von Viertel- oder Halb-Spur (wozu er dient) weitgehend unabhängig von dem benutzten Bandtyp.
Es wäre besser gewesen, eine kleine Steckplatine für die Band-abhängigen Einstellmöglichkeiten vorzusehen, die an leicht zugänglicher Stelle vom Anwender bei Bedarf ausgetauscht werden kann (wie heutzutage eine Speicherkarte).

MfG Kai
Ich sehe schon, ich werde heute sicher viel Spaß haben ^^, hätte ich mich mal einfach mit dem etwas zu muffigen Klangbild zufrieden gegeben und es einfach so hingenommen, bei Cassette haben wir das ja früher auch so gemacht, kein normaler Mensch wusste dass es Einmesshilfen gibt.

LG Tobi
DOSORDIE,'index.php?page=Thread&postID=206582#post206582 schrieb:bei Cassette haben wir das ja früher auch so gemacht,
Tja, was haben wir früher nicht alles gemacht! Rolleyes Aber Gott sei Dank lernt man dazu und auch die Ansprüche steigen. Wer würde heute etwa noch Aufnahmen vom Rundfunk mit einem Mikro vor dem Lautsprecher machen?!

LG Holgi

leserpost

hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=206596#post206596 schrieb:Wer würde heute etwa noch Aufnahmen vom Rundfunk mit einem Mikro vor dem Lautsprecher machen?!
Noch dazu wenn das Mikro, wie bei meinem ersten eigenen Universum, fest im Chassis eingabaut war und die Lautsprecher auf dem Wohnzimmerschrank standen.... Big Grin

VG Martin
Ich war eben im Elektronikladen und habe die Trimmer besorgt. Der Einbau ging eigentlich ganz gut, es funktionierte aber trotzdem nicht, durch Zufall bin ich mit dem Schraubenzieher an den einzelnen Kontakt zwischen Gehäuse und Trimmer gekommen, da funktionierte es, offensichtlich waren die alten Trinmer gar nicht kaputt, anscheinend fehlte oder fehlt immernoch eine Masseverindung, ich habe einfach innen am Gehäuse des Kopfträgers ordentlich Lötzinn verteilt und das dann mit der Lötfahne des Trimmers verbunden, jetzt geht es dauerhaft, ich weiß zwar nicht warum, aber der Sound ist nach der Einmessung die dann funktionierte astrein.

LG Tobi
Dann macht vermutlich der Kontakt der Steckleiste nicht den erforderlichen Kontakt mit der Masseleitung der Elektronik. Das ist Kontakt 84 im Schaltbild, wenn meine Augen nicht trügen. Wenn der Kontakt fehlt, kannst du nicht nur den HF-Bias nicht bestimmungsgemäß einstellen, sondern die Wicklungen des Aufnahme-Kopfes für linken und rechten Kanal sind dann "gegeneinander" geschaltet, sodaß das Mittensignal keinen Aufsprechstrom erzeugt. In den beiden Kanälen wird dann gegenphasig das Differenz-Signal aufgenommen.
Wenn du die fehlende Masseverbindung jetzt einfach per Verbindung mit dem Chassis hergestellt hast, mag das zwar funktionieren, es kann aber sein, daß die Spannung nicht so "sauber" Null ist, wie auf der Masseleitung von der Elektronik. Insofern solltest du mal überprüfen, ob sich der korrekte Masse-Anschluß über die Steckleiste wieder herstellen läßt.

MfG Kai
Hmm, von einem sich auslöschenden Signal hatte ich nichts bemerkt, den Schaltplan habe ich auf dem PC, müsste ich mir dann mal genauer angucken, ich dachte mir schon sowas, denn über die Kontakte liest man öfter, dass sie Schwierigkeiten machen, allerdings sollte das masseproblem doch dann auch wiedergabemässig bestehen, oder? Von auslöschenden Phasen habe ich Nichts bemerkt, das klingt ja eigentlich schon sehr drastisch, es klang eher etwas dumpfer, weil das Gerät halt vermessen war.

Der WAF ist allerdings jetzt erst mal aufgebraucht. Ich Weiß nicht ob ich dieses WE noch dazu komme noch mal was zu machen, das Gerät wird jetzt erst mal seiner Bestimmung entsprechend genutzt, nämlich Musik abzuspielen.

Beim Einmessen ist mir aber auch was ärgerliches passiert, ich habe versehentlich einen Kleinen Teil von einer Hitparade mit Martin Hecht bei hr3 von 1983 gelöscht, weil ich nicht wusste, dass auf dem Band solche Wertvollen Schnipsel sind. Am Anfang des Bandes hatte sich der Aufnehmende nämlich noch die Mühe gemacht, nur die Musik aufzunehmen, später lief das Band wohl einfach durch. Aber zum Glück war es nur eine Ansage.

LG Tobi
DOSORDIE,'index.php?page=Thread&postID=206725#post206725 schrieb:allerdings sollte das masseproblem doch dann auch wiedergabemässig bestehen, oder?
Sprech- und Hörkopf haben getrennte Steckleisten!
Also die Sache mit der Pegelanzeige ist behoben. Habe das Gerät einem Freund gegeben, der auch noch Alles Mögliche an Germanium Transistoren hat, der Übeltäter war, wie von euch beschrieben der T30, dank eurer Vorarbeit brauchte er auch gar nicht suchen.

Danke euch Allen! Um die Sache mit der Steckerleiste kümmere ich mich, sobald ich das Gerät wieder habe. Übrigens macht das Zählwerk blöd, klemmt ständig und lässt sich beim Zurücksetzen manchmal nicht auf Null stellen. Ich wollte es mal schmieren, denke aber dass es kaputt ist. Gibt es Ersatz?

LG Tobi
DOSORDIE,'index.php?page=Thread&postID=207115#post207115 schrieb:Ich wollte es mal schmieren, denke aber dass es kaputt ist. Gibt es Ersatz?
Ich habe noch eins in einer Schlachteplatte, das kannst du haben. Bitte PN oder Mail!

LG Holgi
Mein Fragenkatalog reißt leider nicht ab, also das mit dem Anzeigeinstrument funktioniert jetzt und die Aufnahme ist auch soweit einwandfrei...

Ich habe jetzt mal die Effekte ausprobiert, Echo und Multiplay scheinen zu funktionieren, aber bei synchro play bin ich mir nicht so ganz sicher.

Also synchro Play 1: Spur 1 wird aufgezeichnet, ich höre sie laut und deutlich.

Synchro Play 2: Spur 1 wird abgespielt, aber irgendwie leiser und nicht so brilliant wie sonst, außerdem hört man das, was man gerade zuspielt leise mit, aber eher wie ein Übersprechen, klingt wie früher diese typischen offenen Kopfhörer, die bei Walkmans dabei waren, von weiter weg wenn z.b. jemand damit durch die Bahn gelaufen ist... die Spur selbst kann ich nicht abhören, egal ob Monitor auf A oder B steht.

Beim Abspielen in Stereo ist es dann aber so, wie es laut Betriebsanleitung sein sollte. Oder liegt das daran, dass Spur 1 mit dem aufnahmekopf abgespielt werden muss, damit es keine zeitfehler gibt? Ich müsste echt mal was mehrstimmig singen, muss ich mal die Mikros vom Dachboden holen. Habs jetzt nur mit dem Handy über die Radio Buchse probiert und einfach Musik zugespielt.

Ist das richtig so, oder ist da was kaputt?

LG Tobi
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