Also, dann weiter, Du wolltest es ja so
Cygwin ist
laut Wikipedia "
eine Kompatibilitätsschicht, die die Unix-API für verschiedene Versionen von Windows zur Verfügung stellt, auf deren Basis eine Vielzahl von Programmen aus der Unix-Welt unter Windows übersetzt werden kann." Die Idee ist also nicht, damit die binär für ein Linux erstellte Version 1:1 unter Windows laufen zu lassen, sondern als Entwickler auch eine Windows-Version davon bauen zu können. Als Anwender profitierst Du dann davon, dass sich jemand die Mühe gemacht hat, Dein Lieblingsprogramm auch unter Windows zu bauen - oder aber von einer Anleitung, die Dir selbst beim Compilieren jenes Lieblingsprogramms unter Windows hilft, nachdem Du Cygwin und/oder MinGW installiert hast.
Das gilt also im Wesentlichen für die "klassischen" Beispiele von Unix-Software, die überwiegend in C geschrieben ist. Auch hier wieder: PDF-Shuffler ist anders, weil er in Python geschrieben ist und damit nur recht indirekt vom Betriebssystem abhängen sollte. Damit steigen eigentlich Deine Chancen in diesem Fall!
Also, schauen wir doch mal genauer,
der Code liegt ja offen:
Das Readme nennt folgende Abhängigkeiten:
Die Links zeigen auf den Python Package Index, aus dem man Libraries mit
pip nachinstalliert (ähnlich wie Pakete in einer Linux-Distribution) - auch unter Windows. Nur bei Poppler steht neben "Operating System :: POSIX" nix mehr über Windows; das passt auch zu dem, was
Wikipedia über Poppler sagt: "
Entgegen seinem Mutterprojekt setzt Poppler nicht auf Plattformunabhängigkeit, sondern stattdessen auf gute Integration mit Unix-Betriebssystemen."
Also ist der Knackpunkt: Ist Poppler mit vertretbarem Aufwand unter Windows installierbar? Naja, es gibt ein
passendes Projekt auf Sourceforge, und auch passende
Diskussionen auf Stackoverflow. Naja, ein Ansatzpunkt wäre also da, jetzt gehts ans Ausprobieren. Trivial ist es nicht, und möglicherweise Zeitraubend. Ich würde hier wahrscheinlich aufhören.
Angenommen, Poppler ist verfügbar, bleiben nur noch kleinere Fallstricke: So werden z.B. im
setup.py hemmungslos Unix-Shell-Befehle verwendet (z.B. "os.system ('rm -r mo/')") oder Unix-Pfadnamen vorausgesetzt ("install_dir = 'share/locale/%s/LC_MESSAGES/' % lang"). Das zeigt zumindest, dass der Autor nicht die Absicht hatte, weitergehend plattformunabhängig zu sein.
Frisch auf: Python für Windows installieren, mit pip die geforderten Libraries ziehen ("pip install PyGTK" und so weiter - natürlich ohne Windows-Netzzugang auch komplizierter), den Quellcode zu PDF-Shuffler runterladen, und zu starten versuchen. Fehlermeldungen anschauen, mehr Libraries installieren, iterieren.
Als ich noch Student war, hat es mir Vergnügen bereitet, ganze Nachmittage mit sowas zu verbringen. Inzwischen würde ich es nicht mehr versuchen, wenn die Not nicht groß genug ist.
Viele Grüße
Andreas
Wieder ein Nachtrag: Ich habe die Links aus der verlinkten Stackoverflow-Antwort mal durchgeklickt -
der hier sah recht vielversprechend aus, um das Poppler-Problem zu lösen: Anscheinend gibt es einen Windows-Installer. Offenbar sind Poppler, PyGTK und PyGObject verwandt genug, um gemeinsam verpackt zu werden.