Tonbandforum

Normale Version: Akai GX-266D Andruckrolle schnappt nicht nach oben in Normalrichtung. Reverse läuft Problemlos
Sie sehen gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Hallo Allerseits!
Ich habe mit meinen 55 Jahren mal wieder meine alte Bandmaschine ausgemottet. Aufgrund einiger Probleme habe ich bereits sämtliche Schiebeschalter, Schalter, Potis, Trimmer und Relais zerlegt und gereinigt. Nun läuft fast alles ganz prima. Einzig Play in Normalrichtung geht nicht. Die Andruckrolle schnappt nicht nach oben. Offenbar wird der Hubmagnet nicht angesteuert. Der Capstan läuft und wechselt auch die Richtung und Geschwindigkeit. Es fehlt als nur das hochschnappen der Andruckrolle. In Reverse Richtung gibt es keine Probleme...
Ich vermute nun ein elektrisches Problem, bzw. ein defektes Bauteil. Leider ist "Schaltbild lesen" nicht so ganz das was ich kann. Hat jemand evtl. eine Idee welche Bauteile da defekt sein könnten? Lötstation und Messgeräte sind vorhanden...
Vielen Dank im Vorraus
Ich hab die GX-266 noch nicht unter meinen Fittichen gehabt..., ich versuchs trotzdem mal:

-ich gehe davon aus, dass Du die Betriebsspannungen laut Service Manual ohne Beanstandungen überprüft
hast

- nach Deiner Beschreibung zieht der Pinch Roller S3 im Reverse Betrieb die Andruckrolle an den Capstan.
Deshalb gehe ich mal davon aus, dass die Spannungsversorgung für den Pinch-Roller i.O. ist und auch die
Diode zur Unterdrückung der Induktionsspannung von S3 funktioniert

- ich vermute deshalb, dass das Problem das Relais RL 2 bzw. in der Ansteuerung vom diesem Relais liegt.
Also leg mal ein Tape ein und drück die Pausentaste.
Dann mess doch mal auf der Platine NE1213 bitte die Spannung, die an der Relais-Spule anliegt, wenn Du auf
die Play Taste drückst. Dann müsste dort nach meinem Verständnis ~24V (nach Schaltplan: 24,4V) abfallen.

[attachment=14237]

[attachment=14238]

Wenn dies der Fall ist - und das Relais mit einem "satten" Klack anzieht, dann schau Dir mal die Kontakte vom
Relais an. Wenn nix passiert, ist entweder die Diode D41 hops oder die Ansteuerung vom Relais wahrscheinlich
defekt. Dann würde ich mir mal die Spannungen am Transistor TR29 anschauen. Wie sieht den am TR29 Spannung
an der Basis gegen Emitter aus, wenn Du die Play Taste gedrückt hast ?

Und dann lass mal einen "Rauchkringel" aufsteigen...

gerd
Danke das du dich meines Problems annimmst.
An dem Relais liegen keine 24 Volt an bei "Normal". Bei Reverse sind 24 Volt vorhanden. Da hört man auch den "Klick" vom Relais.

Dürfte also an der Ansteuerung liegen wie du vermutest. Das war auch mein Gedanke, aber mangels Ahnung von Schaltbildern war für mich da Ende...
Wegen dem Transistor muss ich eine Zwischenfrage stellen: Wie misst man die Spannungen am Transistor? Also wo hält man die Messspitzen dran? Einmal am Transistor ist klar, aber mir gehts ums andere Ende. Nicht das ich dann durchs Messgerät ne falsche Spannung zum Transistor leite...

EDIT: Zwischenzeitlich gegen Anschluss 18 (GND) gemessen: 0,2V und 24,2V an den Messpunkten wenn "Normalrichtung" aktiv ist.
Wenn "Reverserichtung" aktiv und Pinchroller hochgeschnappt ist sind es 0,8 und 0 Volt. Also NUR wenn die Rolle hochschnappt sind die 24V weg. Sonst sind sie immer da, egal welche Laufrichtung.
Vielleicht hab ich mich auch schief ausgedrückt - hab gerade eine GX-620 in Arbeit, da kommt man schon mal im
höheren Alter durcheinander....

Also - im Ruhezustand:
- am Relaisanschluss von RL2, an dem auch die Kathode von D41 anliegt, sollten nach dem Einschalten immer 24,7V gegen
Masse anliegen (= Emitterspannung von TR1)
- am Relaisanschluss von RL2, an dem die Anode von D41 anliegt, liegen nach dem Einschalten 24,4V an (=24,7 - Durchlass
spannung von D41).

[attachment=14313]

Wenn jetzt die Playtaste gerückt wird (entw. FWD oder REV), dann wird T29 leitend, so dass an dessen Kollektor ~ 0,8V - bzw. an der
Anode von D41 anliegen. Damit zieht RL2 an und der Pinch Roller wird an den Capstan gedrückt. Damit TR29 bei Betätigung
Play Taste leitend wird, sollte an dessen Basis eine Spannung von 0,6V anliegen (im Ruhezustand sind es 0,3V). Wenn Du
nicht weiss, wo die Basis vom TR29 ist, dann miss einach die Spannung gegen Masse an R102 (=2,2k). Auf der einen
seite von R102 sind 0V (da mit Masse verbunden), auf der anderen Seite liegen dann 0,3V (Ruhezustand) oder ~0,6V an
(wenn der Transistor leitet). Wenn meine Theorie stimmt, dann wird TR29 im REV Betrieb leiten - und im FWD eben ("noch")
nicht. Kontrollier also bitte mal die Spannungen an TR29.

Wir sehen dann weiter.

gerd

Edit:

ich denke wir machen gleich weiter.....

- wenn ich richtig liege, wird der Pinch Roller im REV Betrieb an den Capstan gedrückt, aber nicht im FWD Mode.
Dies bedeutet:

a) TR29 wird im REV-Mode durchgeschaltet und das Relais RL2 zieht mit einem satten Klack an.
b) TR29 wird im FWD-Mode nicht durchgeschaltet und das Relais RL2 zieht nicht an.

Schau Dir mal an, was passiert, wenn die Taste REV bzw. die Taste FWD gedrückt wird
(Operation Board P.C. Board NE-2239):

[attachment=14316]

- Du drückst die Taste REV (= güner Strompfad). Dann wird die Kathode von D67 über die REV Taste auf GND
gelegt, damit fliesst über R96 (4,7K) ein Strom über D67 nach GND (denn D67 ist jetzt leitend). Damit liegt an
R91 (2,2K) nur noch die Spannung an, die über D67 abfällt, nämlich ~0,7V. Und diese Spannung wird nochmal
halbiert (Spannungsteiler R91/R92), so daß jetzt an der Basis von TR26 nicht mehr 0,6V, sondern nur noch 0,3V
anliegen. Was dazu führt, dass der Transistor sperrt und dessen Kollektor Spannung von vorher 0,1V auf nahezu
22,1V steigt (= Emitterspannung von TR4). Dies wiederum hat zur Folge, dass D40 sperrt, da an deren Kathode
die Spannung höher ist als an Ihrer Anode....und damit fällt über R100 (10k), R101 (4,7k) und R102 (2,2K). Und
die Spannung an R102 reicht aus, um TR29 durchzuschalten - was dann zur Folge hat, dass das Relais RL2 Play
anzieht.

- Wenn Du auf FWD drückst, passiert die gleiche Übung - nur das jetzt der rote Strompfad zuständig ist, und D66
leitet. D66 und D67 dienen letztlich dazu, den FWD- und REV-Mode zu entkoppeln.

Ich würde jetzt einfach mal:

- die Spannung an der Anode von D67 gegen GND messen, einmal ohne die Taste REV zu drücken, dann sollten dort
~22,1V zu messen sein. Dann drückst Du die REV Taste - und die Spannung sollte auf ~0,7V abfallen (und das
Relais RL2 muss anziehen).

- danach machst Du die selben Messungen an D66, bei gedrückter FWD Taste sollten dort ebenfalls ~0,7V abfallen.
und ich vermute stark, dass es an dieser Stelle "klemmt". Klar, dass dann auch an der Kathode von D66 bei
gedrückter FWD-Taste 0V anliegen müssen - ein Durchgangsprüfer muss laut und vernehmlich piepen (bitte testen).

Und wenn Du jetzt mal den "Weg" der Stop-Taste zur Diode D69 verfolgst und dann weiter zum Kollektor von TR26,
dann wird Dir sehr schnell klar werden, dass D40 dann leitet und damit nicht genug Spannung über R102 abfällt, damit
TR29 schaltet....

Ich vermute entweder eine defekte Diode D66 oder eine defekte Verbindung von D66 via FWD Taste nach Masse.

gerd
Zitat: Vielleicht hab ich mich auch schief ausgedrückt
Ist prima so. Ich als DAU im Bereich Schaltbilder versuche dir zu folgen und Wiki ist ein guter Freund Big Grin

Ich messe jeweils gegen Anschluss 18/19. Dort ist die Minus Messspitze fest angeklemmt:

Ruhezustand RL2, Kathode von D41= 24,4V
Ruhezustand RL2, Anode von D41= 24,0V

Anode von D41: Beim drücken von "Play FWD" ändert sich nichts, beim drücken von "Play REV" messe ich dort 0,3V und Rolle zieht an.

Basis TR29:
Play FWD=0,2V
Play REV=0,8V

Ich messe nach gedrückter und wieder losgelassener Taste:
D67 Anode: FWD=0V - REV = 0V
D67 Kathode: FWD=23,7V - REV=7,9V
D66 Anode: FWD=0V - REV=0V
D66 Kathode FWD 7,9V - REV 7,9V

Ich messe WÄHREND ich die Taste gedrückt halte:
D67 Kathode: FWD=23,7V - REV=0V
D66 Kathode: FWD=0V - REV=4,9V

D66 Kathode zu GND hat bei Tastendruck mit 0 Ohm vollen Durchgang

Ich hoffe du steigst da durch. Kenne mich da überhaupt nicht aus, aber macht Spass etwas zu lernen thumbup
Du schreibst:
Zitat:Ich messe WÄHREND ich die Taste gedrückt halte:
D67 Kathode: FWD=23,7V - REV=0V
D66 Kathode: FWD=0V - REV=4,9V
Ich geh jetzt mal davon aus, dass die Messung an der Kathode von D67 bei gedrückter REV-Taste durchgeführt wurde,
und was ja dann auch zum Durchschalten von TR29 bzw. zum Anziehen von RL2 führt. Analog dazu erfolgte die Messung
an der Kathode von D66 bei gedrückter FWD Taste. Ist dies so korrekt ? Da Du nicht angegeben hast, welche Taste Du
wann gedrückt hast, frag ich lieber nochmal nach.

Du schreibst:
Zitat:D66 Kathode zu GND hat bei Tastendruck mit 0 Ohm vollen Durchgang
Meinst Du damit, dass bei gedrückter FWD-Taste zwischen der Kathode von D66 und GND der Widerstand 0 Ohm beträgt bzw.
ein Durchgangsprüfer fröhlich vor sich hin pfeift ? Was jetzt hoch interessant ist - dass ist die Spannung gegen GND bei gedrückter
FWD-Taste an der Anode von D66. Diese Spannung darf nicht grösser als die Durchlasspannung der Diode sein....Ich vermute aber,
dass besagte Spannung ~ 20-22V beträgt statt der geplanten ~0,5V.

Denn: wenn entweder die REV- oder die FWD-Taste gedrückt wird, es muss die jedesmal gleiche Reaktion erfolgen, nämlich dass TR26
sperrt. (Damit dann TR29 "aufmacht" = leitet und das Relais RL2 anzieht). Kurz, die Spannung, die über R92 abfällt, darf nicht mehr den
TR26 durchzuschalten.

Ich würde jetzt vielleicht nochmal die Spannung über R92 einmal bei gedrückter FWD- und einmal bei gedrückter REV-Taste messen.
In beiden Fällen muss diese Spannung < 0,6V sein - ich vermute ~ 0,3V.

Wenn meine Vermutungen alle stimmen, dann laesst dies eigentlich nur einen Schluss zu: D66 hat eine Unterbrechung - oder anders
gesagt: sie ist hops gegangen. Der Strom, der durch diese Diode fliesst, wenn die FWD-Taste gedrückt ist - sind überschlagsmässig
22V/4,7k = 4,6mA. Laut Datenblatt ist die 1N2473VE eine schnelle Schaltdiode - nur vermute ich, dass sie nicht mehr überall erhältlich
ist.

[attachment=14323]

Was ich selber probieren würde - nachdem ich die vorgeschlagenen Messungen durchgeführt hätte - die D66 unter Zuhlfenahme von
Entlötlitze "rausfriemeln" und deren Stelle mal eine 1N4148 einlöten....aber bitte richtig herum. Und klar - alle Reparaturvorschläge sind
sind ohne Gewähr. Ich bin weit weg - und die Gefahr, dass ich etwas übersehe kann ich nicht ausschliessen. Also alles was Du machst
geschieht auf Dein Risiko. Und ganz wichtig: Die AKAI GX-266 ist nur einpolig abgeschaltet - und für die Wickelmotoren ist die Primärseite
des Trafos als Spartrafo geschaltet !!! Also pass bitte auf, dass Du keinen gefummelt bekommst (beim Löten Gerät ausschalten) sonst
kann es böse enden. Ich selber habe immer einen Trenntrafo dazwischen....

[attachment=14324]

Auf jeden Fall - viel Glück

gerd
Zitat: Ist dies so korrekt ?
Ja. Die Messung hab ich jeweils mit festgehaltener FWD (Playtaste) oder REV (Playtaste) gemacht, also:
D67 Kathode: FWD gehalten=23,7V - REV gehalten=0V

D66 Kathode: FWD gehalten=0V - REV gehalten=4,9V
Zitat: bei gedrückter FWD-Taste zwischen der Kathode von D66 und GND der Widerstand 0 Ohm beträgt
Exakt. Gemessen (mangels Piepser) mit gezogenem Stromstecker. Die Taste selbst sollte also ordnungsmäss funktionieren.
Zitat: die Spannung gegen GND bei gedrückter FWD-Taste an der Anode von D66
Wenn FWD oder REV gedrückt, oder auch festgehalten wird, sind es immer 0V. Wenn die STOP Taste gedrückt oder gehalten wird sind es 8,1V. Das gleiche dann natürlich auch an D67. Passt diesmal leider nicht zu deiner Prognose mit 20-22V (Sofern ich nicht falsch gemessen habe)
Zitat: die Spannung über R92 einmal bei gedrückter FWD- und einmal bei gedrückter REV-Taste messen
R92 finde ich nicht. Ich glaube da hat jemand nen Zahlendreher getippt, denn R29 sieht mir schwer nach R92 aus Big Grin Hab jetzt einfach die Basis von TR26 gemessen: Im STOP Betrieb sind dort 0,7V zu messen. FWD oder PLAY gedrückt/ungedrückt sind dort immer 0V. Direkt nach dem antippen der Laufrichtung werden es 0V und bleiben da auch
Zitat: und deren Stelle mal eine 1N4148 einlöten
Die hatte ich auch schon als Vergleichstyp in Tabellen und auch Foren gefunden.
Zitat: Also alles was Du machst geschieht auf Dein Risiko
Das ist klar thumbup Ein grosser Vorteil wenn man, wie ich, keine Ahnung hat: Man ist sehr auf Vorsicht bedacht! Ein Metallgehäuse und nur ein 2-poliger Netzstecker erschien mir heutzutage irgendwie "Eigenwillig".
Aber die Diode umlöten dürfte kein Problem werden. Die Schiebeschalter, Schalter und Relais liessen sich mit Entlötpumpe ganz easy auslöten. Entlötlitze hätte ich aber auch...
Hab heute eine grössere mehrstündige "Kondensator-/Transistortauschaktion" an einer AKAI GX-620 hinter mir...

Deiner Antwort nach kann man darauf schliessen, dass TR26 schaltet wie gewünscht. Und das nach Antippen
der Laufrichtung die Basis vom TR26 auf 0V liegt u auf die Stopp- Taste drückst ist ja auch richtig.

Ich schau mir dies morgen noch einmal an - habe heute abend keine Lust mehr.

gerd
Auf ein Neues....

Da bei gedrückter FWD-Taste als bei gedrückter REV-Taster die ANODE von D66 bzw. die Anode von D67
auf 0V liegt...Eigentlich dürfen an den Anoden keine 0V anliegen, sondern Du musst bei den geschätzten
4-5mA eine Durchlasspannung messen können - so um die 0,3 - 0,4V laut Datenblatt. Vielleicht könntest
Du dies bitte nochmal kontrollieren (ändert aber nix am Fehler).

Bin die ganze Zeit am Überlegen, wodurch verhindert wird, dass bei Betätigung der FWD-Taste TR29 das
Relais RL2 schaltet, dies aber bei der REV-Taste funktioniert. Die einzige Möglichkeit, die ich jetzt noch sehe
ist die, dass über die Diode D42 und Transistor TR34 bei Betätigung der FWD-Taste verhindert wird, dass
TR29 schaltet - weil wahrscheinlich TR34 leitet (aus welchen Gründen auch immer) und über die Diode 4
die Verbindung von R100 (10k) und R101 (4,7k) auf GND zieht. Und damit macht dann TR29 "dicht".

[attachment=14329]

Ich würde jetzt mal diese "Theorie" überprüfen (wenn Leser dieser Beiträge weitere Vorschläge haben - immer
her damit. Denn vielleicht liege ich ja auch total schief....):

a) einmal bei betätigter und einmal bei unbetätigter FWD-Taste die Spannung an der Anode von D42 bzw. am
Kollektor von TR34 messen.

b) einmal bei betätigter und einmal bei unbetätigter FWD-Taste die Spannung an der Basis von TR34 messen.

c) einmal bei betätigter und einmal bei unbetätigter FWD-Taste die Spannung am Kollektor und an der Basis von TR33
messen.

d) einmal bei betätigter und einmal bei unbetätigter FWD-Taste die Spannung am Emitter und an der Basis von TR32
messen.

e) einmal bei betätigter und einmal bei unbetätigter FWD-Taste die Spannung am Kollektor und an der Basis von TR30
messen.

Sobald Du mit der Messorgie durch bist und diese Infos zusammengestellt hast bitte Rückmeldung.

gerd
Ich freue mich immer auf neue Messaufgaben! Auch wenn ich keine Ahnung habe macht es riesig Spass dem Fehler hoffentlich näher zu kommen thumbup

Erneute Kontrollmessung Anode D66/67 zu GND wie gehabt: Bei Stop 8,18V - bei Play FWD/REV 0,03V (kleineren Messbereich eingestellt)

Hmm, ein altes, japanesisches Gerät... Da waren europäische Ziffern wohl noch so ne Art "Zeichnung" für die... Das einzigste was ich mit meinen beschränkten Kenntnissen für D42 halten würde, wäre die D24 in der Nähe vom TR34... Mittlerweile verfolge ich jede Leiterbahn um zu überprüfen ob es auch das Bauteil sein kann was auf dem Bestückungsdruck gemeint ist ^^

Nun der Marathon:
Teil - Pin - STOP - FWD - FWD gedrückt gehalten
TR34 - K - 0,01V - 0,02V - 0,02V
TR34 - B - 0,68V - 0,68V - 0,68V
TR33 - K - 12,7V - 12,7V - 12,7V
TR33 - B - 0,17V - 0,17V - 0,17V
TR32 - E - 0,74V - 0,74V - 0,74V
TR32 - B - 1,41V - 1,41V - 1,41V
TR30 - K - 0,02V - 0,02V - 0,02V
TR30 - B - 0,68V - 0,68V - 0,68V
Der einzigste Messwert der sich tatsächlich minimal verändert wenn man FWD gedrückt hält ist am Kollektor von TR34

Eine dumme Zwischenfrage:
Beim wechsel der Drehrichtung muss der Motor ja erst hochfahren. Es dauert also einen kleinen Moment bis der Magnet SL3 anziehen darf. Wird das durch Zeitablauf oder Drehzahl/Drehrichtungsüberwachung gemacht? Kann es sein das von dort "keine Freigabe" zum durchschalten erfolgt? Entschuldige meine komische Beschreibung, aber ich kenne mich nur ein bisschen mit Digitaltechnik aus. ...
Es dauert nicht mehr lange und dann werde ich meinen Gebissabdruck auf meiner Schreibtischplatte wiederfinden.... ;(

Die Messungen, die Du heute morgen veröffentlicht hast, sehen erstmal gut aus (wo die Diode D42 sitzt müsstest
Du aus meinem Beitrag von gestern (17:54h) entnehmen können....).

Anbei nochmal ein Auszug aus der Schaltung:

[attachment=14345]

a) Was passiert, wenn Du einen Draht mit GND verbindest und mit dem anderen Ende B berührst ?
Die Spannung an der Basis von TR26 beträgt sofort 0V, TR26 sperrt - d.h. an dessen Kollektor
sind dann geschätzte 8V-10V zu messen. Kannst Du auch mal überprüfen. TR29 muss dann sofort
öffnen und RL2 zieht an.
b) die gleiche Übung kannst Du auch an Punkt D durchführen, denn an der Anode von D67 liegt eine
Spannung von ~7,6V an (Kollektorspannung von TR27) - und wenn Du dann die Kathode von D67
auf GND legst, dann liegt die Basis von TR26 auf ~0,3V. Was ebenfalls dafür sorgt, dass TR26
sperrt und RL2 mit sattem Klack anzieht.
c) Preisfrage I
Was passiert, wenn Du einen Draht mit GND verbindest und mit dem anderen Ende A berührst ?
Korrekt - A und B sind verbunden....also zieht RL2 an.
d) Preisfrage II
die gleiche Übung kannst Du auch an Punkt C durchführen, denn an der Anode von D66 liegt eine
Spannung von ~7,6V an (Kollektorspannung von TR27) - und wenn Du dann die Kathode von D66
auf GND legst, dann liegt die Basis von TR26 auf ~0,3V. Was ebenfalls dafür sorgt, dass TR26
sperrt und RL2 mit sattem Klack anziehen muss.

Mit der Stop Taste sorgst Du dann jedesmal dafür, dass RL2 wieder abfällt.

Und ob Du jetzt mit einem Stück Draht Punkt C mit Masse verbindest oder Du drückst auf die FWD-Taste
ist nach meinem Verständnis vollkommen Wumpe. Oder seh ich das verkehrt ?
Zitat: Es dauert nicht mehr lange und dann werde ich meinen Gebissabdruck auf meiner Schreibtischplatte wiederfinden...
Upps... Hab ich was falsches gesagt oder gemessen? ;(
Zitat: wo die Diode D42 sitzt müsstest Du aus meinem Beitrag von gestern (17:54h) entnehmen können
Ja, die nennt sich auf der Platine eben nur D24...

a) Soweit passiert das alles, Kollektor von TR26 hat 9V, allerdings zieht RL2 nur an wenn REV aktiv ist. Wenn FWD aktiv ist zieht es nicht an..

b) Korrekt

c) Wie bei a) weil ja A und B verbunden sind

d) Leider nicht

Zitat:Und ob Du jetzt mit einem Stück Draht Punkt C mit Masse verbindest oder Du drückst auf die FWD-Taste ist nach meinem Verständnis vollkommen Wumpe. Oder seh ich das verkehrt ?
Ich denke das ist doch bestimmt egal, oder ist das jetzt ne Fangfrage? ;( Es ändert sich ja auch mit einem Draht nichts weiter. Je nach Laufrichtung geht es, oder es geht nicht. Würde also sagen das es egal ist :whistling:

Kann es denn sein das vielleicht doch die Laufrichtung in das schalten des TR29 mit reinspielt? Irgendwo müsste ja immernoch die Zeitverzögerung herkommen wenn die Laufrichtung sich ändert. Natürlich kann ich mich da täuschen, also sieh mir bitte nach das ich keine Ahnung habe. Aber wenn ich dir richtig gefolgt bin scheint ja bisher alles soweit in Ordnung zu sein. Aber auch mit einem Draht klappt es nur wenn die Laufrichtung auf REV umgeschaltet hat. Evtl. kommt der Fehler ja aus einer ganz anderen Richtung...

Danke für deine bisherigen Bemühungen. Ich hoffe das du noch nicht aufgibts thumbup
Fangfragen sind unfair und helfen niemanden bei der Problemlösung nicht weiter. Aufgeben tue ich ganz selten,
und auch nur dann wenn ich mit meinem Latin am Ende bin.....

Da sich nix tut, wenn Du mit den Punkt A mit Masse verbindest....löte doch mal eine 1N4148 mit der Anode an
Punkt A an. Und dann mess mal die Spannung an der Kathode der 1N4148 gegen Masse. Dort müssten dann
knapp 9V zu messen sein. Wenn dies der Fall ist, dann verbinde mal kurz die Kathode der 1N4148 mit Masse....

Denk mal nach: die Punkte A und B liegen auf gleichem Potential (sind durchverbunden). Dann verbindest Du kurz
über eine Diode D67 Punkt A mit Masse (Anode an A). Und das Play Relais RL2 zieht an - solange bis Du auf Stop
drückst. Dann machst Du die gleiche Übung mit der Diode D66. Und es passiert nix. Für mich laesst dies nur einen
Schluss zu: D66 ist - sorry für den Ausdruck - im Arsch, sie hat eine Unterbrechung. Ich gehe jede Wette ein:
Der Versuch mit der 1N4148 wird funktionieren.

Die Zeitverzögerung wird u.a. m.M. nach über R94 und C39 realisiert (ich denke, da gibt es noch jede Menge weiterer
Verriegelungen. Aber ohne ein Blockschaltbild wird es ein mühsames Unterfangen die gegenseitigen Verknüpfungen zu
durchleuchten"). Aber wenn Du im Stop Mode bist - und dann die FWD betätigst, dann muss das Relais RL2 sofort
anziehen.

Ich schau morgen vormittag hier nochmal vorbei.

gerd

ps: habe gerade eine GX-620 wieder startklar gemacht. Der rechte Kanal war weg - ich hab alle üblich verdächtigen
2SC458 rausgeschmissen, ditto alle Elkos (hatte einen mit gewölbten Deckel). Die 2SC945 hab ich testweise in der
Schaltung gelassen. Läuft soweit prima. Morgen wird das Gerät auf RMG-Band eingemessen....und dann kommt der
Deckel wieder drauf.
Leider hab ich keine Ersatzteile hier, kann das also nicht kurzfristig ausprobieren...

Wenn ich dich bisher aber richtig verstanden habe sollte RL2 schalten sobald die Basis von TR26 auf GND liegt. Wenn ich Punkt A und/oder B über den Draht direkt auf GND lege hat das im Grunde den gleichen Effekt weil ich eine evtl. defekte Diode damit ja umgehe. Das funktioniert ja auch, allerdings nur im "REV-Mode".
Dann hätte ich doch eigentlich D66/D67 als Fehlerquelle ausgeschlossen? (Unabhängig davon das ich die beiden natürlich austausche wenn die neuen eintreffen)

Zitat: Aber wenn Du im Stop Mode bist - und dann die FWD betätigst, dann muss das Relais RL2 sofort anziehen.
Nein. Leider tut es das nicht... Nur RL1 schaltet sofort hör- und messbar die Laufrichtung um. RL2 schaltet bei passender Laufrichtung natürlich auch sofort, aber bei Laufrichtungsänderung erst Zeitverzögert. Deswegen meine Annahme das die Laufrichtung ebenfalls berücksichtigt wird bevor RL2 dann den Pinchroller schaltet. Der Motor muss ja erst seine Nenndrehzahl in der richtigen Richtung erreichen, bzw. schon erreicht haben.

Ich weiss nicht ob es was hilft, aber auf dem Schaltbild stehen ja Messwerte und lt. Schaltbild gelten die im Stop Modus. Ich hab also mal direkt nach dem einschalten etwas gemessen ohne eine Taste zu betätigen:
TR26 bis TR29 messe ich das was dort steht.
TR 30 bis TR34 passt fast nichts. Kann es sein das dort etwas nicht stimmt? Über D42 besteht ja eine Verbindung zwischen TR29 und TR34.
Hum, bin gerade über den Begriff "REV-Mode" gestolpert - ich hab mir gerade mal das User-Manual für die GX-266 von der hifi-engine
runtergeladen.

Bez. Diodentausch - lass das man im Moment. Ich habe da wohl irgendwas noch nicht begriffen, sorry. Und bin auch erstmal gegen
wilde Tauschorgien in den AKAI TB-Machinen, mit Ausnahme vom 2SC458 und Elkos im REC- und PB-Teil

Du schreibst:
Zitat:Wenn ich Punkt A und/oder B über den Draht direkt auf GND lege hat das im Grunde den gleichen Effekt
weil ich eine evtl. defekte Diode damit ja umgehe. Das funktioniert ja auch, allerdings nur im "REV-Mode".
Ich bitte um Nachsicht wenn ich nochmal ganz dumm frage:

Kannst Du bestätigen: bei Betätigung der FWD-Taste ändert sich die Spannung am Kollektor von TR26 von 0,1V auf ~8V ?
Wir müssen rausbekommen, an welcher Stelle die Ansteuerung von TR29 im FWD-Mode verhindert wird.

Kannst Du mir sagen, was die rot eingekreisten Symbole darstellen sollen ?

[attachment=14356]

Vermute mal dass mit dem REV-Selector ein Kontakt gegen Masse hergestellt wird, ist aber nur eine Vermutung.

Im Moment habe ich das Gefühl, ich drehe mich im Kreis. Irgendwo hab irgendwie etwas Wichtiges übersehen. Ich schau mir
den Schaltplan und das User Manal am Wochenene nochmal an. Ist halt blöd, dass man das Gerät inclusive Lötkolben nicht
direkt vor sich stehen hat....

Nur damit ich nicht auf dem falschen Dampfer fahre: wir reden über den gleichen Schaltplan (siehe Anlage "plan.png") ? Denn laut
hifi-engine gibt es wohl noch eine GX-266 II. bei der ICs zur Laufwerkssteuerung eingesetzt werden....

Edit:

ich hab gerade nochmal die letzten Beiträge zu diesem Thema gelesen....vor allem meine Mail vom 02.03.17 um 17:54h und Deine
Antworten vom 03.03 um 07:55h und die von heute morgen:

Zitat:Bin die ganze Zeit am Überlegen, wodurch verhindert wird, dass bei Betätigung der FWD-Taste TR29 das
Relais RL2 schaltet, dies aber bei der REV-Taste funktioniert. Die einzige Möglichkeit, die ich jetzt noch sehe
ist die, dass über die Diode D42 und Transistor TR34 bei Betätigung der FWD-Taste verhindert wird, dass
TR29 schaltet - weil wahrscheinlich TR34 leitet (aus welchen Gründen auch immer) und über die Diode 4
die Verbindung von R100 (10k) und R101 (4,7k) auf GND zieht. Und damit macht dann TR29 "dicht".
Zitat:Ich weiss nicht ob es was hilft, aber auf dem Schaltbild stehen ja
Messwerte und lt. Schaltbild gelten die im Stop Modus. Ich hab also mal
direkt nach dem einschalten etwas gemessen ohne eine Taste zu betätigen:

TR26 bis TR29 messe ich das was dort steht.

TR 30 bis TR34 passt fast nichts. Kann es sein das dort etwas nicht
stimmt? Über D42 besteht ja eine Verbindung zwischen TR29 und TR34.
Schau Dir mal diesen Schaltplan Auszug an:

[attachment=14358]

a) T30
Die Basis liegt auf 0,7V. Damit leitet die Kollektor - Emitterstrecke. Statt der angegebenen Kollektospannung von 0,3V
hast Du 0,02V gemessen. Entweder Ablesefehler oder es sind tatsächlich 0,02V statt der eingezeichneten 0,3V - ist
aber erstmal egal - Deine Messung bestätigt: T30 leitet.

b) T31
Da T30 leitet wird die Anode von D43 auf ein Potential von ~ 0,9V gezogen. Über den Spannungsteiler R107 (4,7k) / R108 (2,2k)
bleiben dann noch 0,3V für die Basis von TR31 übrig. Der Bengel sperrt und RL3 zieht nicht an. Da wir über den Stop Zustand
sprechen, ist dies auch so voll i.O.

c) T32
Jetzt wird's interessant: Denn T30 leitet (Kollektorspannung 0,02V), d.h. D45 ist in Durchlassrichtung geschaltet. Somit
dürfen an der Anode von D45 maximal ~0,9V stehen und nach Deinen Messungen ~0,62V. Damit liegt auch die Anode
von D46 auf den gesagten 0,62V. Und da zwei Diodenstrecken bis zur Basis liegen bleiben ~0,1V übrig. Dies bedingt, dass
T30 nicht leiten darf. Genau dies tut er aber nicht, denn Du hast dort 1,41V gemessen; T32 ist offen wie ein Scheunentor!!!
und leitet ganz prima.

d) T33 und T34
Dass T33 jetzt sperrt bzw. TR34 leitet ist nicht mehr als logisch: TR32 zieht die Basis von T33 auf gemessene 0,17V. Und
damit steigt die Spannung an der Basis von TR34 auf 0,68V. Du hast dort eine Kollektorspannung von 0,01V gemessen...

Wenn T29 das Play Relay RL2 schalten soll, dann muss sowohl im FWD als auch im REV Betrieb über R100, R101 und R102
eine Spannung von ~0,7V an der Basis von TR29 anliegen. Das klappt aber nicht, da T34 leitet und über die Diode D42
das Basispotential von TR29 auf 0,3V zieht. Und damit tut sich dann nix...

Die Preisfrage ist eigentlich jetzt: Was bewegt TR32 zu leiten - wer oder was sorgt für eine Basisspannung von 1,41V ????
Zuerst hatte ich D45 in Verdacht - wenn die eine Unterbrechung hätte, dann würde TR32 ständig leiten und das Phänomen
wäre erklärt. Kann aber so nicht stimmen, denn im REV-Betrieb zieht RL2 ja planmässig an.

Aus diesem Grund löte doch mal R111 einseitig ab und mess mal die Spannung an R111 gegen Masse. Und dann drück mal auf
FWD....Anschliessend auf STOP. Dann auf REV, danach wieder auf STOP und dann wieder auf FWD. Und dazwischen lass bitte
ein paar Sekunden vergehen....Wenn dann bei FWD die Spannung an R111 bei FWD auf 1,74V steigt, dann haben wir zumindest
mal eine Idee in welcher Richtung wir weiter schauen müssen.....So langsam wird der Lümmel zahm...kann sich nur noch um Stunden
handeln.

gerd
Hallo ,habe bisher hier mitgelesen,ich könnte mir vorstellen,dass die markierten Punkte Sensorkontakte im Bandlauf sind,die mit Schaltfolie die Laufrichtung umschalten.Wenn da ein Fehler ist,Verschmutzung?,könnte auch eine Fehlfunktion auftreten.Vielleicht auch den Mode Selectorschalter selber mal checken.
Gruss
Gerhard
Danke, ich denke Du hast bez. Sensorkontakte Recht. Was Verschmutzung angeht - lohnt sich bestimmt
hier mal nachzugucken. Denke aber auch, dass Peter seine Kiste gesäubert hat.

gerd
Peter,

wenn

a) meine Theorie von gestern abend passt und

b) die Umschaltung Laufrichtung mittels FWD / REV einwandfrei funktioniert (RL1 muss
bei Betätigung der REV Taste anziehen und in dieser Position verharren solange bis die
STOP oder FWD gedrückt wird - so interpretiere ich die Schaltung)

dann such mal in den Übeltäter bei den markierten Bauteilen:

[attachment=14371]

Wobei ich bei C35 und C37 anfangen würde. Auch wenn nur einer von beiden einen Schuss
Weg hat - schmeiss gleich beide raus - die 5 cent/Stück werden Dich nicht umbringen. Für
solche Fälle liegen bei mir immer ein paar Elkos bereit - meist mit 50V Betriebsspanunng. Die
passen dann immer.

gerd
Zitat: Kannst Du bestätigen: bei Betätigung der FWD-Taste ändert sich die Spannung am Kollektor von TR26 von 0,1V auf ~8V ?
Ja. Sowohl bei FWD-Tastendruck, als auch bei REV Tastendruck ändert sich die Spannung von 0V auf 8,8V und bleibt da auch bis Stop, FF oder REW gedrückt wird. RL1 hört man sofort klicken wenn dazu die Laufrichtung geändert werden muss.
Zitat: Ich bitte um Nachsicht wenn ich nochmal ganz dumm frage:
Aus meiner Sicht gibt es keine dummen Fragen, sondern nur noch nicht gegebene, oder gefundene Antworten. Die wirklichen dummen Sachen mache ich dann bestimmt schon selbst... thumbsup

Zitat: Vermute mal dass mit dem REV-Selector ein Kontakt gegen Masse hergestellt wird
Korrekt. Jeweils ein Kontakt an den Bandführungen hat eine Verbindung mit GND. Die Rot markierten Teile können tatsächlich nur die Alufolie darstellen. Wenn ich auf Full-Autoreverse stelle reagieren beide Kontakte richtig aufs überbrücken. RL1 klickt sofort und die Richtung wechselt.Der Revselector war bisher jedoch für die Messungen immer ausgeschaltet, also so wie im Schaltbild zu sehen.
Zitat: Ist halt blöd, dass man das Gerät inclusive Lötkolben nicht direkt vor sich stehen hat....
Absolut! Ich kenne das aus anderen Foren und auch meinem Berufsleben. Es ist immer schwer sich vorzustellen was der andere macht. Deswegen beschränke ich mich darauf nur deine Fragen zu beantworten und nicht zwischendurch schon zu versuchen etwas zu interpretieren. Das mache ich jetzt erst langsam wo ich manche Dinge auch schon etwas verstehe :whistling:
Zitat: Denn laut hifi-engine gibt es wohl noch eine GX-266 II.
Wir reden über die gleiche Maschine "GX-266D". Ich habe auch das gleiche Schaltbild wie du, und mit den Zahlendrehern im Bestückungsplan.

Ich habe nochmal nachgemessen und bestätige alle Messergebnisse die du in a) bis d) beschreibst.

Zitat: Aus diesem Grund löte doch mal R111 einseitig ab
Habe R111 komplett ausgelötet weil ich nicht weiss welche Seite ich ablöten sollte. Ist zudem sehr schwierig an den ranzukommen:
An der Basis von TR32 sind dann immer 0V zu messen egal welche Taste gedrückt wird.
Am Lötkontakt der zu D34/D37 führt sind es:
Einschalten 23,7V - FWD 23,7V - Stop 23,7V - FWD 23,7V - Dort ändert sich nichts solange FWD ansteht...
Sobald ich jedoch im REV Modus bin fällt die Spannung unaufhaltsam ab, egal ob ich REV oder STOP tippe. Sobald ich wieder in FWD Mode schalte, ist die Spannung augenblicklich wieder 23,7V. Bei jedem Tastendruck auf FWD/REV/STOP schaltet RL2 sofort und ohne Zeitverzögerung und der Pinchroller schnappt hoch.
Ich hab ergänzend R111 wieder eingelötet und die Basis von TR32 zum Vergleich gemessen wenn REV ansteht. Dann sind und bleiben es 0,2V. Sobald FWD wieder aktiv wird sind es 1,4V

Nun wieder ein Interpretation mit meinen begrenzten Kenntnissen: Da offenbar das was über D34/D37 und R111 bei TR32 ankommt die Schaltverzögerung verursacht, und die Messergebnisse sich im FWD/REV Modus deutlich unterscheiden, könnte das Problem vielleicht aus der Ecke kommen wo RL1 die Laufrichtung umschaltet und wohl auch die Zeitverzögerung "gemacht" wird?
Also hab ich da schon mal rumgemessen: TR 23/24/25 haben im Prinzip die Messwerte die im Schaltbild stehen. TR25 hat jedoch am Kollektor 23,6 Volt, allerdings schaltet das Relais ja Problemlos.
Die Basisspannungen am TR23 und TR 24 wechseln sich im Prinzip auch nach Laufrichtung ab (0,4V und 0,8V). Allerdings gab es bei TR24 "seltsame" Messergebnisse. Habe daraufhin mal mein "Spass-Taschen-China-Billig-Ozzi" aktiviert und es hinbekommen das zumindest Zahlen erscheinen (Hab halt keinen Plan davon). Ganz eindeutig schwanken die Messwerte an der Basis von TR24 und springen unregelmässig von 0 bis 0,4V bzw. 0 bis 0,8V. Kontaktprobleme mit der Messspitze schliesse ich aus weil ich das selbe an den direkt verbundenen Lötpunkten messe. Beim TR23 bleiben die Messwerte fest stehen.

Messung am Kollektor von TR23 und TR24:
TR23 Kollektor - FWD Mode: 0V
TR23 Kollektor - REV Mode: 22-23V (22 sofort, und dann zügig ansteigend. Irgendwo dazwischen schaltet der Pinchroller)
TR24 Kollektor - FWD Mode: 22V (fest)
TR24 Kollektor - REV Mode: 0V

Zitat: Vielleicht auch den Mode Selectorschalter selber mal checken.
Der scheint in Ordnung zu sein. Die Maschine schaltet von REV auch in FWD sobald die Folie kommt, fährt dann natürlich nicht weiter weil FWD nicht geht. Wenn ich die Kontakte überbrücke wechselt auf jeden Fall die Laufrichtung.

Änderung:
Zitat: Wobei ich bei C35 und C37 anfangen würde.
Da warst du schneller während ich noch am messen war...
Lass das mal ruhig weg mit "mit meinen bescheidenen Kenntnissen"...denn so schlecht sind die nicht !

Frage: Was issen ein "Spass-Taschen-China-Billig-Ozzi", etwa ein Oszilloskop ? Wäre nicht schlecht...

- R111 kannst Du einseitig ablöten wie es Dir gefällt. Da Du vermutlicherweise ein vernünftiges Voltmeter
benutzt, ist es egal ob Du vor oder hinter dem R111 misst. Denn der Eingang vom Voltmeter ist hochohmig,
so dass dort nur ein minimaler Strom fliesst. Und der zwar durch R111 durchfliesst (je nachdem Du davor
oder dahinter misst), der aber an R111 keinen nennenswerten Spannungsabfall hervorruft - und somit das
Messergebnis praktisch nicht verfälscht.
Zitat:....Bei jedem Tastendruck auf FWD/REV/STOP schaltet RL2 sofort und ohne Zeitverzögerung und der Pinchroller schnappt hoch...
Damit steht wohl erwiesenermassen fest, dass der Übeltäter über R111 marschiert und wir mit unserer Theorie
von Samstag abend auf dem richtigen Dampfer fahren. Wie Du richtig bemerkt hast, kannst Du TR25 bei
Deinen Betrachtungen aussen vor lassen.

In dem Moment, wo Du auf die REV Taste drückst, sinkt die Basisspannung am TR23 unter 0,5V (gemessen 0,4V),
d.h. TR23 sperrt und dessen Kollektorspannung steigt via R38 und D31 umgehend auf 22,1V (siehe Schaltplan).
Gleichtzeitig wird C35 über R82 auf 24,7V geladen (die Spannung an C35 war - bevor TR23 gesperrt wurde - auf
~0,6V. Dies erklärt, warum die Kollektorspannung an T23 ratz-fatz ~22V beträgt - um dann zügig auf 24,7V
zu steigen. Weiter passiert noch folgendes: Mit der Sperrung von T23 steigt die Basisspanung an TR24 von
0,4V auf 0,8V - aber zeitverzögert durch C36. T24 leitet damit, so dass auch D29 leitet. Und dies führt nun
dazu, dass TR23 gesperrt bleibt - auch wenn Du die REV Taste wieder loslässt. Man könnte auch sagen - dass
Zusammenwirken von TR23 mit TR24 wirkt wie ein Relais mit Selbsthaltung.

Jetzt betätigst Du die Taste FWD: Damit ziehst Du die Basis von TR24 und von TR25 auf GND, damit passiert
a) TR25 sperrt und RL1 fällt ab.
b) TR24 sperrt ebenfalls, also steigt dessen Kollektorspannung auf ~24V. Damit sperren D29 und D30 - und was zur
Folge hat, dass TR23 wieder leitet. Und dafür sorgt, dass TR24 und TR25 sperren, auch die FWD Taste nicht betätigt
wird. Dies geschieht aber mit einer Zeitverzögerung - denn C38 muss sich via R90 entladen (und C36 via R85), damit
die Spannung an der Basis von TR25 bzw. TR24 unter ~0,6V sinkt..... Wir hatten das schon: ein "Ersatz" für ein Relais
mit Selbsthaltung.

Bleibt noch das Verhalten der Schaltung bez. C35, C37, D33, D34, D36, D37, R81 und R88 zu klären:

a) Wir nehmen mal an, die GX-266 arbeitet im REV-Mode. Dann drückst Du auf die FWD-Taste:
- TR23 sperrt (mit einer gew. Zeitverzögerung bedingt durch C36, R85). Dadurch wird C35 via R82 auf 24,7V geladen,
also fliesst ein Ladestrom in diesen Kondensator. Im ersten Moment stellt der Kondensator C35 quasi einen
Kurzschluss dar, der Strom nimmt dann exponentiell ab - bis der Kondensator geladen ist und kein Strom mehr fliesst.
Während des Ladevorgangs wird der Ladestrom begrenzt durch: R82, D34, R111 und R112. [Wenn TR23 leitet, dann wird
C35 entladen über D32, TR23, R81 und D33]. Dieser Ladestrom fliesst also auch durch R112 und ruft dort einen Spannungsabfall
hervor, der dafür sorgt, dass TR32 leitet, TR33 sperrt und TR34 leitet. Da der Ladestrom von C35 (exponentiell) abnimmt,
wird irgendwann der Spannungsabfall an R112 nicht mehr ausreichen um TR32 leitfähig zu halten...und damit macht dann auch
TR34 wieder dicht. Eine ziemlich perfekte Verriegelung für den Pinch Roller.

b) für den Kondensator C37 lässt sich das Verhalten entsprechend abstrahieren....

Peter - nun hast Du das Problem, dass bei der Umschaltung von REV auf FWD an der Basis von TR32 permanent 1,4V stehen....obwohl
dies laut meinem Verständnis nur kurzzeitig sein dürfte (kurzzeitige Verriegelung). Wie nun wenn C35 zu einem Widerstand mit x kOhm
mutiert ist ????

Ersetz diesen Kondensator C35 und am besten auch gleich C37 (und nimm gleich welche mit 50V Spannungsfestigkeit), dann sollte Dein
Problem wahrscheinlich gelöst sein. Vielleicht auch denkbar, dass im Dunstkreis von TR23 / TR24 noch mehr nicht i.O. ist. Aber fang am
besten mal mit den beiden Kondensatoren an. Und sieh zu, dass die Möhre wieder ganz "Lustich" vor sich hin spielt.

Noch 'nen schönen Sonntag.

gerd
Zitat: Was issen ein "Spass-Taschen-China-Billig-Ozzi", etwa ein Oszilloskop ?
Genau. So ein kleines "DSO201" LCD-Farbdingens Rolleyes Gabs mal für nen schmalen Euro in der Bucht, direkt aus Chinesien... Sicher nichts tolles, aber um seinerzeit die PWM Signale bei LED Ansteuerungen zu überprüfen war es völlig ausreichend. Und es ist erheblich schneller beim messen als ein Digital-Multimeter thumbup Ist nur immer schwierig da ne passende Einstellung zu finden wenn man keine Ahnung hat...
Zitat: Denn der Eingang vom Voltmeter ist hochohmig, so dass dort nur ein minimaler Strom fliesst.
Deswegen kennst du dich eben aus, und ich nicht. Aber ganz auslöten war eh einfacher...


Wie immer bin ich fasziniert von deinen Ausführungen ^^ Ein defekter Kondensator würde dann ja bestimmt auch erklären warum die Spanung sich noch langsam verändert. Ich werde mal Kondensatoren bestellen und gleich beide umlöten thumbsup
...jetzt halt den Ball mai ganz flach, für faszinierend halte ich die Ausführungen nun nicht gerade.
Aber immerhin - wir haben über 460 Aufrufe....

Hab mir gerade mal den Oskar im Netz angeschaut - Mensch Peter, oszillografier doch einfach mal
den Spannungsverlauf an der Basis von TR32 und TR29 (Du kannst der Beschreibung nach zu urteilen
ja 2 Kanäle darstellen. Du drückst mal auf auf die FWD-Taste vor und dann nach dem Kondensator-
tausch. Und wirst hoffentlich meine Theorie bestätigen und das Problem abhaken können. Im
Übringen wärst Du dem Phänomen 'ne ganz Ecke schneller auf die Spur gekommen !


bonne chance (viel Glück)

gerd
Zitat: oszillografier doch einfach mal den Spannungsverlauf an der Basis von TR32 und TR29
Das wär bestimmt cool, aber dafür müsste ich wissen wie man das Apokalypskop einstellen muss. Ich war schon froh das ich die Spannung als Zahl sehen konnte Big Grin Aber ich werd mich damit mal wieder auseinandersetzen. Ich find so hochwichtig hin- und herzuckende Linien auch viel toller thumbup
2 Kanäle glaub ich aber nicht ganz. Da gibts nur einen "Tastkopf", aber es gibt da auch verschiedene Modelle. Und wenn ich sehe was die jetzt dafür aufrufen ;( Ich hab für das Spielzeug deutlich weniger bezahlt. Selten das sowas mal teuerer wird...
Ist jetzt off-topic, aber trotzdem:

Mit dem Oscar spielt am beste mal rum und guckt was so geht. Wen man sich als newcomer erst an das Dings
gewöhnen und lernen muss, dann sollte man auch die Muße dafür haben....und nicht unbedingt dann wenn der
"Kittel brennt".

Melde Dich dann mal, wenn die Kondensatoren eingelötet sind. :whistling:

gerd
Zitat: Wen man sich als newcomer erst an das Dings gewöhnen und lernen muss, dann sollte man auch die Muße dafür haben
Ich hatte alles irgendwie auf "AutoFit" und "MachRuhig" gestellt. Geht aber wohl nicht so einfach. Nun beginne ich zu verstehen das man trotz "AutoGedöns" alles selbst einstellen muss. Jedenfalls messe ich nun Fehlerfrei eine 9V Blockbatterie. Das ist für mich schon ein grosser Erfolg Big Grin
Zitat: Melde Dich dann mal, wenn die Kondensatoren eingelötet sind.
Auf jeden Fall! Die Mitleser wollen ja auch wissen ob es das war... thumbup
...mach mich nicht schwach...
Aber wir können ja noch Wetten abschliessen

gerd
Nach dem der Ostfriesische Bauteilehändler wie immer schnell und zuverlässig geliefert hatte, und ich eine Stunde versucht habe das liebevoll "Oscar" genannte Höllengerät dazu zu bringen mir irgendwelche aussagekräftigen Linien anzuzeigen, hab ich aufgegeben... Die Höllenmaschine zeigt nur ne durchgehende Linie die das anzeigt was es gerade so zu messen gibt. Statt schicker Sägezähne und beeindruckender Sinuswellen zeigt das Ding nur bockig ne hoch und runter hüpfende Linie an :evil: Unter den 7354 Einstellvarianten ist mir die passende wohl entgangen. Falls jemand noch ne Einstellidee hat bin ich ganz gespannt die zu hören 8o
Jedenfalls steigt da jetzt die Spannung an und fällt dann langsam wieder ab. Ich könnte es ja aufmalen, aber ich glaub das kann sich jeder schon irgendwie vorstellen thumbup

Ach ja: Ich verneige mich vor Gerd, der es mit Engelsgeduld geschafft hat mir zu helfen.
Und last, but not least: DIE MASCHINE LÄUFT WIEDER IN BEIDE RICHTUNGEN Big Grin
Verneigen ist nicht nötig...hat einfach nur Spass gemacht thumbup . Es war immerhin das erste Mal, dass ich eine
Schaltung "derartig auseinander genommen habe" um den Fehler zu finden. Welchen Kondensator von den beiden
hat es denn nun schliesslich zerbröselt, C35 oder C37 ???
Zitat:Falls jemand noch ne Einstellidee hat bin ich ganz gespannt die zu hören 8o
Jau - hab ich - dreh mal an der Zeitbasis. Aber lass vielleicht erstmal die genaue Typenbezeichnung von dem Oskar
rüberwachsen - in der Hoffnung, dass ich im Netz so etwas wie ein Manual in Alt-Englisch finde. Wir sehen dann weiter.

gerd
Zitat: Welchen Kondensator von den beiden hat es denn nun schliesslich zerbröselt, C35 oder C37 ???
Wie bekomme ich das raus? Also könnte ich das irgendwie messen? Wär aber eigentlich egal, denn ich weiss nicht mehr welcher wo gesessen hat thumbsup Ich bin eben sehr geschickt Rolleyes
Zitat: Aber lass vielleicht erstmal die genaue Typenbezeichnung von dem Oskar rüberwachsen.
Der kleine Oscar:
Geburtsname: DSO201
Geburtsdatum: 2012
Geburtsort: China
Sprachkenntnisse: Chinesisch und Englisch
Sachen gibt's...

Da war ich doch vor ein paar Tagen im Tapehead-Forum unterwegs und lese vom gleichen Fehlermechanismus, der auch PeterLustich heimgesucht hat

http://www.tapeheads.net/showthread.php?t=70068

Und siehe da, auch da war einer der Tantal Kondensatoren der Übeltäter....

gerd