Tonbandforum

Normale Version: Wie bekommt man alte Bänder von den Spulen
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Hallo,
das ist mein erster Thread hier im Forum.
Ich möchte mich kurz vorstellen:
ich besitze 2 Bandmaschinen, eine Teac X-3 und eine Teac X-2000M, beide im revidierten Zustand.
Die X-3 verwende ich in meinem Tonstudio für Sättigungseffekte im Synthesizerbereich. Die X-2000M für Mastertapes, die dann wieder in der DAW gespeichert werden.
Die X-3 ist auf LPR-35 eingemessen, die X-2000M auf SM900.

Jetzt zu meiner Frage:

ich habe einige 18er Aluspulen mit Bändern günstig bekommen. Diese sind ziemlich verdreckt und ich möchte die Bänder nicht über meine Maschinen laufen lassen. Ich würde gerne nur die Aluspulen für neue Bänder nehmen, weiss aber jetzt nicht, wie ich die Spulen von den Bändern befreit bekomme.
Hat da jemand einen Tipp?

Gruss,
JG
joegedicke,'index.php?page=Thread&postID=199923#post199923 schrieb:Hat da jemand einen Tipp?

Hallo,

wenn die Seitenteile der Spulen sich abschrauben lassen, dann tu' das und drück' das Band anschließend "am Stück" runter. Ggf. mit einem Teppichmesser längs durchschneiden.

Gruß,
Timo
Gute Idee, danke!
Wenn das nicht geht:
Bleistift durchstecken und festhalten, mit der anderen Hand abspulen, bis am "Fenster" der Spule genug Platz ist, dann mit Teppichmesser oder Skalpell durchschneiden.
Ich habe eine kleine Bildersereie aufgenommen, um meine Lieblingsmethode zu demonstrieren.
Der Werfling ist ein schmierendes BASF DP26LH super.

Man nehme:

1. Ein defektes Tonband und eine geschraubte Metallleerspule an Bandgerät.
[attachment=13953]

2. Man bilde beim Einfädeln eine kleine Schlaufe, die durch ein Fenster der Leerspule gezogen wird. Es empfiehlt sich, die Bandführugsteile zu umgehen und das Band direkt von Spule zu Spule laufen zu lassen.
[attachment=13954]

3. So sollte es aussehen.
[attachment=13955]

4. Während des Umspulens schlinge ich die Schlaufe gerne um den Dreizack, da sie sich sonst gerne im Spulenfenster verfängt.
[attachment=13956]

5. Liebevoll die Schrauben aus der Spule drehen.
[attachment=13957]

6. Einen Spulenflansch abheben.
[attachment=13958]

7. In die Schlaufe fassen.
[attachment=13959]

8. Ziehen!
[attachment=13960]

9. Spule umstülpen, Werfling auffangen, in der Altbändertonne fachgerecht entsorgen.
[attachment=13961]

Et voilà!

niels
Hallo Niels,

wenn es sich nicht gerade um ein BASF-Band handeln würde, würde ich dir zu diesem Trick herzlich gratulieren! Na, nichts für ungut.

Der Nachteil deiner Methode könnte sein, dass sich der kernlose Bandwickel in der Abfalltonne unmäßig aufplustert. Zu Videokassetten-Zeiten haben sich übrigens Müllhaldenbetreiber darüber beschwert, dass sich die Bänder in den Stuppelwalzen von Müll(berg)verdichtern hoffnungslos verheddern.

Solange der Bandwickel noch frei liegt und fest auf dem Kern sitzt: Schneidkante eines Tapetenmessers leicht schräg auf der Schmalsiete des Bandwickels ansetzen und beherzt in Richtung Mittelpunkt drücken - gibt schön kurze Bandstücke von maximal (Pi mal Durchmesser in cm) Zentimetern Länge der äußersten Bandlage.

Destruktiv ist manchmal auch ganz lustig ...

F.E.
Lieber Friedrich,

leider habe ich mein wegwerfbereites Shamrock vor einer Woche entsogt. Aber du kannst gerne davon ausgehen, dass auf der Spule TDK SD, GX oder LX, Scotch 212, Sony PR 150 oder ULH gewesen ist. (Bevor jemand anders aufschreit: Ja, ich weiß, es gibt immer wieder funktionierende Exemplare genannter Typen. Die defekten landen ja auch alle bei mir.)

Noch eine Möglichkeit: Vor ein paar Jahren habe ich meinen damals 4- oder 5 jährigen Sohn mit Spule und Bleistift durch den Garten laufen lassen. Da musste er zum Glück nur 270 Meter abwickeln. - Allerdings dauert das Einsammeln des entstandenen Salates ein Weilchen.

niels
Und wer keine Metallspule auseinanderschrauben will oder kann, nimmt eine Shamrock-Spule. Die sind nur mäßig verklebt. Mit einem breiten Schraubendreher in Kernnähe zwischen die Flansche fahren und - zack - sind die beiden Hälften getrennt. Dann wieder zusammenstecken, Müllband aufwickeln. Flansche trennen, Band wegschmeißen (um das blöde Wort 'entsorgen' mal zu vermeiden).

Praktischer ist auf Dauer aber eine 26er Metallspule, ich verwende eine schäbige Revox. Die lassen sich unendlich oft auseinanderschrauben, im Gegensatz zu metallenen 18ern, die oft Blechschrauben im Kunststoffkern haben.

Gruß
Stefan
Hallo Friedrich,


Zitat: wenn es sich nicht gerade um ein BASF-Band handeln würde, würde ich dir zu diesem Trick herzlich gratulieren!
Und wenn die LH-Bänder der BASF der 70er und 80er Jahre nicht alle grammweise Magnetitabrieb von sich gäben, wäre die Prozedur gar nicht nötig!

:-)
Gruß
Stefan
Ach, liebe Leute,

ich dachte, es hätte sich herumgesprochen, dass ich 21 Jahre in der Anwendungstechnik Audio-Magnetband besagter Firma gearbeitet habe - habt ihr meine Sottise wirklich todernst genommen?

F.E.
Es paßt gut zum Thema, dass sich hier bei mir gerade ein GAU anbahnt: das erste Band aus einem Stapel BASF LPR35, Anfang der Neunziger gekauft, ProdNr 012775, seit mehr als zehn Jahren nicht benutzt, sondert klebrige, klare Schmiere ab, die, nachdem man sie weitgehend entfernt hat, gottlob nicht zum Quietschen neigt. Und auch nicht zum Zusetzen der Köpfe.
Aber was da noch auf mich zukommt, macht mir Sorgen. Bin ja ursprünglich ein ausschließlicher Agfa - User gewesen und Kummer gewöhnt.....
Gruß
Heinz
Friedrich Engel,'index.php?page=Thread&postID=199988#post199988 schrieb:ich dachte, es hätte sich herumgesprochen, dass ich 21 Jahre in der Anwendungstechnik Audio-Magnetband besagter Firma gearbeitet habe
Soso, Du hast das also zu verantworten... Wink Wink Wink
niels,'index.php?page=Thread&postID=199975#post199975 schrieb:leider habe ich mein wegwerfbereites Shamrock vor einer Woche entsogt. Aber du kannst gerne davon ausgehen, dass auf der Spule TDK SD, GX oder LX, Scotch 212, Sony PR 150 oder ULH gewesen ist.
Ich dachte eigentlich die TDK sind gut. Das habe ich zumindest vor gar nicht Akku langer Zeit hier gelesen. Jeder erzählt was anders. Ein altes Scotch Classsic läuft z.B. Auf meiner A77 ohne Probleme. Es hat nur einen sehr minimalen Abrieb.
Wie geschrieben: Die defekten Bänder landen bei mir.
Ich besitze allerdings auch zwei funktionierende TDK LX. Und vorhin habe ich auch ein Scotch laufen gehabt (ich vermute ein 203).

niels
Ich vermute mal, das viele Probleme mit den Bändern auch auf unsachgemäße Lagerung zurückzuführen sind. Stichwort: "Dachbodenfund"! Ich habe aus meiner Jugendzeit noch vier ORWO Typ 122 730m und zwei Sony SLH 540m und alle laufen tadellos. Diese Bänder Habe ich mir damals neu gekauft bzw. von der "Westverwandtschaft" bekommen. Die Bänder wurden immer trocken gelagert und nie aus der Hand gegeben. Mit gebrauchten Bändern unbekannter Herkunft hatte ich aber auch schon damals die bekannten Probleme wie starken Abrieb oder kleben des Bandes auf dem Wickel.
Ich bin dieser Tage den genau umgedrehten Weg gegangen. Ich habe ein nagelneues RTM LPR35 auf Bandwickel in eine 26.5cm Metallspule von Revox eingesetzt um mir das Umspulen zu ersparen. Der negative Effekt ist aber jetzt das die Spule eine unangenehmen Höhenschlag hat der sich besonders beim schnellen Spulen bemerkbar macht.
Hatt jemand von euch einen Tipp für mich wie man das Ganze ohne Spezialvorrichtungen zentrieren (auswuchten) kann?

VG
Wolfgang
Servus,

also m.W. gar nicht.

Gruss Andre
Den Bleistifttrick wende ich auch an, allerdings nehme ich einen Papierkorb zwischen die Knie, halte den Bleistift waagrecht vor mir und ziehe beherzt am Ende des Bandes. Eine 18er-Spule Doppelspielband ist da in wenigen Minuten entsorgt.
Hallo!

Je nachdem, das mir zuerst in die Hände kommt, verwende ich (nur im Senkrechtbetrieb!):

- ´ne 6cm-Spule, auf die das Band "aufgespult wird. Der freitragende Teil läßt sich gut herunterschieben. Der kleine Rest muß abgewickelt werden.

- einen NAB-Adapter mit aufgelegten NAB-Kern. So ist das komplette Band einfach herunterschiebbar.

- einen Wickelteller mit NAB-Adapter und NAB-Kern. Da kann das komplette Band in einem Rutsch heruntergedrückt werden.

- eine Metallspule, deren Wangen abschraubbar sind (wie schon beschrieben).

Das Band lasse ich nicht durch den Bandpfad laufen. So brauche ich ihn danach auch nicht extra zu reinigen. Die Bandfühlhebel der
ASC-Bandmaschine fixiere ich so, daß der Befehl anstehen bleibt. In die Lichtschranke stecke ich dafür ein Stück Pappe. So habe
ich schon etliche Schmierbänder abgewickelt, ohne auch nur 1x Bandsalat zu produzieren. Wichtig ist, daß das Band immer stramm
und mittig gehalten wird. Und die ersten Meter werden mit der play-Funktion bei 19cm/s (oder 38cm/s - welche ASC gerade im
Wohnbereich steht) aufgewickelt (dabei zentriert sich das Band, und ein möglicher Höhenschlag kann noch korrigiert werden).

Gruß
Wolfgang
Hier meine zur Zeit arbeitslosen Bandentsorgungs-Helfer:


[attachment=13979]

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[attachment=13978]

Gruß Bernd