Tonbandforum

Normale Version: Neue Bandmaschine angekündigt!
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In der aktuellen Hifi-Analog Beilage der Zeitschrift Stereo kündigt Volker Lange (horchhouse) eine neue Bandmaschine in Zusammenarbeit mit einem Schweizer Unternehmen an. Weiß da jemand Genaueres? Wie schätzt Ihr den Preis von rund 4000 Euro für ein reines Wiedergabegerät ein? Ich denke eine generalüberholte Telefunken oder Studer wäre billiger und kann mehr.
Es bleibt auf jeden Fall spannend!
Viele Grüße
Klaus
Eine reine Wiedergabemaschine ist völliger Mumpitz. Wer soll denn die kaufen und wozu? Um die sündhaft teuren Mastertape-Kopien von Revox anzuhören? Das haben sie sich wahrscheinlich so ausgemalt. Big Grin

Tonband ist nun mal kein reines Abspielmedium, wie etwa die Schallplatte. Wer Bänder hat, will auch mal was Neues aufnehmen oder altes Material löschen (gut, dazu kann man auch einen Magneten nehmen, und dann?).

Und wer alte Bänder hat, und sich die nur mal anhören will, wird sicher keine 4 k€ für ein solches Edelteil ausgeben wollen. Da reicht auch 'ne alte Kiste aus der Bucht. Daher: Thema verfehlt, am Markt vorbei geplant. :thumbdown:

LG Holgi
Im selben Artikel wurde auch angekündigt, dass gegen Aufpreis Aufnahmefunktion dabei wäre, desweiteren wurde eine Variante mit Studionorm in Aussicht gestellt. Preis wurde hierfür allerdings keiner genannt!
Viele Grüße
Klaus
Das steckt meiner Meinung nach noch nicht viel hinter.

Die dort

http://www.analogarts.net/project-r2r/

hinterlegte "Information" geht gegen Null.

Gruß Ulrich
Was heißt Studionorm? IEC1-Entzerrung? Die ist aber nicht aufwändiger als NAB und daher keinerlei Aufpreis wert.
Oder deutsche Schichtlage? Symmetrische Anschlüsse?
Nee, du weißt das natürlich auch nicht... Aber kommt Zeit, kommt sicher auch mehr Info!
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=184833#post184833 schrieb:Eine reine Wiedergabemaschine ist völliger Mumpitz. Wer soll denn die kaufen und wozu? Um die sündhaft teuren Mastertape-Kopien von Revox anzuhören? Das haben sie sich wahrscheinlich so ausgemalt. Big Grin

Vermute ich auch. Für mich sieht das nach einem Versuch aus, im Fahrwasser des Vinyl-Comebacks noch mal ein paar Euros zu verdienen. Nur-Wiedergabe passt da in's Bild.

4.000 € liegen mehr oder weniger deutlich unter meinen Erwartungen für den Preis einer neuen Bandmaschine, auch wenn die Aufnahmefunktion fehlt. Da schlagen andere Firmen für die Neuauflagen ihrer legendären Geräte, gemessen am ehemaligen Neupreis, weitaus dreister zu. Smile
Im professionellen (vielleicht sogar "amtlichen") Anwendungsbereich der Archivierung dürfte der Preis keine Rolle spielen, zumal der amtliche Bedarf ja von Steuergeldern bezahlt wird. Man denke auch an die riesigen Archive der Musik-Industrie mit Bandaufnahmen des vorigen Jahrhunderts. Da drohen große (Wieder-Veröffentlichungs-) Werte zu verfallen, wenn nicht alles zügig in aktuelle Speicherformen überführt wird.
Eine Aufnahmefunktion wird da nicht benötigt, da ja nur digitalisiert werden soll.
Die Aufpreispolitik ist eine im professionellen Bereich typische Preisgestaltungsform, die von Budgets gekniffene Kunden auch gern nutzen, um eine geplante Anschaffung auf mehrere Budget-Zeiträume zu verteilen, weil sie sie sonst auf einen Schlag nicht bewilligt kriegen.

MfG Kai
Wenn ich mir überlege, dass der Plattenspieler Technics SL-1200 um wohlfeile 4000 Dollar wieder auf den Markt gebracht werden soll, finde ich 4000 Euro für eine - mechanisch um Lichtjahre kompliziertere - Bandmaschine eigentlich geradezu günstig! Inflations- und kaufkraftbereinigt ist das möglicherweise sogar billiger als eine A77 oder B77 zu ihrer Blütezeit. Und das für etwas, was in Kleinstserie hergestellt wird, vermutlich weitgehend in Handarbeit.
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=184847#post184847 schrieb:Wenn ich mir überlege, dass der Plattenspieler Technics SL-1200 um wohlfeile 4000 Dollar wieder auf den Markt gebracht werden soll, finde ich 4000 Euro für eine - mechanisch um Lichtjahre kompliziertere - Bandmaschine eigentlich geradezu günstig!

Genau so war meine Bemerkung in Beitrag 6 gemeint. Smile Wobei mich jetzt noch interessieren würde, was das Modell mit Aufnahmefunktion kostet.
Das ist doch alles müßig.
Die haben doch nur angekündigt ein Gerät entwickeln und dann auch bauen zu wollen.

Zitat:The team here at Horch House is very excited indeed to announce the initiation of “PROJECT R2R”: the development of a brand new consumer reel-to-reel machine!

Zur Zeit gibt es doch noch gar nichts.

Gruß Ulrich
Hallo ihr Ungläubigen,

ich hab mir eben mal die Zeit genommen, den ganzen Horch House Site zu lesen,
danach ist ziemlich klar, worauf das alles abzielt:
Der Firmengründer vertritt die Ansicht, daß Tonbänder das allerbeste Speichermedium für Musik sind.
Deshalb hat er die Firma gegründet, um existierende Analog Master Bänder zu vervielfältigen und als Tonbänder an die gläubige Gemeinde zu verkaufen.
Aber auch als Vinyl Platten und, man wundert sich, auch als digitale Kopie, ein Medium, das er ansonsten als ungeeignet bezeichnet.
Damit auch junge Gläubige aus der Leserschaft der HiFi-Zeitschriften mitmachen können, werden natürlich Abspielgeräte für die Bandkopien benötigt.
Wer sich einen Plattenspieler für 2000€ mit einem System für 1000€ und Lautsprecher für >10000€ leisten kann, hat bestimmt auch noch irgendwo 4000€ für ein Tonbandgerät übrig, das Kopien abspielen kann, von denen allen Ernstes behauptet wird, daß sie aufgrund eines "soft refurbishing process" besser sind als das derzeitige Original:
http://www.analogarts.net/how-close-are-...ster-tapes

Als nüchterner Techniker mit ein bischen Einblick in Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Speichermedien lese ich da eine Menge Unsinn und kann nicht glauben, daß dort jemand viel von Magnetbandtechnik versteht. Das beste was dabei rauskommen kann, wäre, Studer zur Produktion einer Nur-Wiedergabe-Variante einer ihre bewährten Konstruktionen zu überreden.

MfG Kai
Die PR 99 "Nur Wiedergabe" gab es doch schon für Rundfunk-Automation. Guckstu hier:
http://www.reeltoreel.de/Revox/PR99-RO.htm

Mal im Ernst:
Für 4000 Euro kriege ich eine A 700 im komplett restaurierten Neuzustand.
Die anvisierte Klientel liest vermutlich weder die ebay Angebote noch hier im Forum oder bei der überschaubaren Zahl von Bandgerät-Restaurierern, sondern eben die HiFi-Zeitschriften und möchte exclusive Neu-Produkte erwerben, die sich nicht jeder Hans&Franz kaufen kann.
Auf dem Horch House Site sind auf Abbildungen Studer Maschinen zu sehen, die offenbar zur Anfertigung der Master Tape Kopien in Realtime dienen.
Die abgebildete Mannschaft des "Project R2R" von 4+1 Mann taugt vermutlich gerade mal zur Targetspezifikation.
Beziehungen zu Studer liegen ja anscheinend vor.
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=184856#post184856 schrieb:Das beste was dabei rauskommen kann, wäre, Studer zur Produktion einer Nur-Wiedergabe-Variante einer ihre bewährten Konstruktionen zu überreden.

Selbst das wird man vergessen können. Seitens Studer (heute by Harman) wird da gar keine Interesse bestehen. Dafür ist der potenzielle Markt doch viel zu klein.

Gruß Ulrich
Ich bin absolut Ulrichs Meinung - das ist eine lockere Gesprächsrunde Gleichgesinnter. Mehr als laute Gedanken dieses Teams lese ich da in der Tat noch nicht heraus. Da uns dieses Horch House ein stetiges Informationsupdate verspricht, ist es sicher interessant, da mal von Zeit zu Zeit vorbeizusehen.

Gruß
Trotz aller Fragezeichen und der wohl angebrachten Skepsis ist es dennoch schön, in einer vielbeachteten Zeitschrift die Schlagzeile "Szene im Tonbandrausch" zu lesen, womit unser Hobby in den Fokus einer breiteren Öffentlichkeit gelangt. Ebenso sehe ich die Ankündigung einer Neuentwicklung einer Bandmaschine in Zusammenarbeit mit einem Schweizer Unternehmen positiver als eine kryptische Philips-Bandmaschinen-Produktion.
Viele Grüße
Klaus
Hallo zusammen!

"Die dort http://www.analogarts.net/project-r2r/ hinterlegte "Information" geht gegen Null."

Geht die Information wirklich gegen Null?

Also zumindest einer der Herren auf dem Foto http://www.analogarts.net/project-r2r/
dürfte dem aufmerksamen REVOX Freund vom Namen her bekannt sein:
Manfred Meinzer war der Designer der Revox A77 - A50 - A76 Serie.

Mit den heutigen Produktionsmethoden kann man für 4000 Euro einiges herstellen.
Klar wendet sich das Angebot nicht an Sparfüchse. Die haben bereits ihren MP3 Player.

Der Knackpunkt werden wohl die Köpfe sein. Da führt kein elektronischer Weg vorbei.
Deshalb vermutlich auch die Unterscheidung: Nur-Wiedergabe mit einem Kopf (=Preis)
und mit Record-Möglicheit (3 Köpfe)

Als Anbieter der bespielten Bänder und unter Betrachtung des gesamt stabilen Marktes
im "Höherpreissegment" und der Analog- und Tonbandszene werden sich die analogarts-Leute
schon ihre Gedanken gemacht haben.

Ich bin gespannt.

Meint der

Pausenprofi
Der etwas ältere Herr könnte bei der Besprechung auch ein Ernährungsberater sein, der den anderen anwesenden Herren Ernährungstipps zur nachhaltigen Gewichtsreduzierung zum Besten gibt. Was soll das Bild aussagen?

Ich sehe nichts, was mit einem Bandwiedergabegerät zutun hat, odr?

Gruß Bernd
Äh, Hmmm, der 1. April kommt doch erst...oder habe ich verschlafen?
@Bernd:
Genau das gleiche hab ich gedacht beim Betrachten des Fotos der "zukünftigen Produktionsstätte" Big Grin .

Ich war allerdings auch nicht in der Lage, die auf dem Werktisch abgelegten Teile zu identifizieren ?( .

Lenkt man mal die Gedanken in die Richtung:
- Wie sähe das Konzept eines mit zeitgemäßer Technologie zu fertigendes reines Wiedergabegerät für analoge Magnetbandaufzeichnungen aus ? -
so käme sicher dabei heraus, daß man nach einem Sensor mit rauscharmer Vorverstärkung sofort digitalisieren, mit Anwender-konfigurierbaren Digital-Filtern die Entzerrung vornehmen und dann das Signal in einem der Standard Digital-Formate und parallel dazu über geeignete DA-Wandler analog ausgeben würde.
( Den Analog-Freaks muß man ja nicht verraten, was zwischen analogem Eingang und Ausgang passiert 8) .)
Das ließe sich alles mit einem modernen Signalprozessor erledigen, denn es ist nicht mehr als heute in jedem Netbook vorhandene hochauflösende Sound-Chips können.
Bleibt bei der Signalgewinnung die Frage, ob man aus den riesigen Fortschritten der Magnetfeldsensor-Technologie in der Festplattenfertigung etwas übernehmen könnte, um den klassischen Wiedergabekopf durch etwas kleineres mit größerem Output zuersetzen (GMR ?).
Auch die ganze elektronische Steuerung einer 3-Motormaschine inklusive Bandzugregelung und narrensicherer Bedienungsautomatik läßt sich in wenigen Chips wie z.B. bei Quadro- oder Oktokoptern realisieren. Damit würde die Fertigung schon mal wesentlich vereinfacht und verbilligt.
Da sehe ich viel Potential, die Fertigungskosten gegenüber den Methoden von 1975 zu verringern.

MfG Kai
Aktuell ist anscheinend die Zeit der verrückten Wiederbelebungen. Immerhin hat Kodak erstmals seit 1982 eine neue Super-8-Kamera angekündigt und hat schon ein Designmodell! Kolportierte Preise schwanken zwischen 500 und 1000 Dollar für das mächtig prächtige Gerät (mit digitalem "Sucher", d.h. 4"-LCD zum Ausklappen und digitaler "Tonspur" auf SD-Karte). Der winzige noch vorhandene Heimmarkt hofft jetzt auf eine Belebung des Angebots von neuen Farb-Umkehrfilmen, da sieht es sehr düster aus. Kodak selbst hat auch Filme angekündigt, Filmpreis inklusive Entwicklung (wie sich das halt gehört) und 4K-Digitalisierung, aber ich fürchte das werden nur ihre allseits bekannten Negativfilme, also zur Projektion unbrauchbar.
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=184881#post184881 schrieb:Lenkt man mal die Gedanken in die Richtung:
- Wie sähe das Konzept eines mit zeitgemäßer Technologie zu fertigendes reines Wiedergabegerät für analoge Magnetbandaufzeichnungen aus ? -....


Hallo Kai,

so wie Du das schilderst, könnte auch ich mir eine aktuelle BaMa vorstellen. Das Ganze gepackt in ein Kunststoff-Spritzguss-Chassis a la Philips N7300, kleinere Mechanikteile im Laufwerk und in der Bandführung liefert der (industtrielle) 3-D-Drucker, et voila... .... und "schon" ist das Bandgerät fertig. So etwas müsste nicht zwangsläufig mehrere Tausender kosten... ...wird es aber! Der Massenabsatz wird ausbleiben (Boom-Herbei-Schreiben seitens der Presse hin oder her...). Der heutzutage mittlerweile enorm hohe Aufwand an Zertifizierung, Sicherheitsprüfung, Dokumentationen, Haftungsregelungen etc. etc. "produziert" Kosten, die es in diesem Ausmaß (= prozentualem Anteil an den Gesamtherstellungskosten) in dieser Form vor 40 Jahren (noch) nicht gab. Dieses gälte es auf eine doch recht überschaubare Anzahl von verkauften Einheiten umzulegen - genau das wird am Ende den finalen Verkaufspreis in die Höhe jagen. Gesetzgeber scheren sich nicht um Stückzahlen - von den Inverkehrbringern wird das Gleiche verlangt, egal, wieviele Einheiten sie von ihrem Produkt absetzen. Schlimmer noch: als "Kleiner Hansel" mit Kleinstückzahlen ist man sogar gut beraten, diese Richtlinien besonders ernst zu nehmen - drohen doch bei Zuwiderhandlung Konsequenzen, an denen der "Kleine Hansel" bankrott gehen kann. Ein Branchen-Riese könnte da etwas gelassener mit umgehen. (Damit will ich nicht sagen, dass der "Riese" dies auch tut aber er würde es zumindest überleben, wenn man ihn "erwischt".)

Mag sein, dass es zur Zeit viele "verrückte Wiederbelebungen" gibt (sicher ein Indiz für manche Ideenlosigkeit und in vielen Bereichen gesättigte Märkte) aber genausowenig wie die Liebe zum privaten Reitpferd diesem eine Rückkehr in den öffentlichen Straßenverkehr beschert hat, genauso gering schätze ich die Chancen für eine breitflächige Renaissance von Sofortbildkameras (zZt in den Blödmärkten erhältlich), Super-8, Vinyl-Drehern und Bandmaschinen ein. Warum bzw. warum nicht? (Das Fahrrad ist doch auch -wieder- populär geworden...) Ganz einfach: auch vor 40 oder 50 Jahren galt: die meisten Menschen wünschen sich Komfortgewinn und Bequemlichkeit zu sinkenden Einkaufspreisen. Als es noch nichts anderes gab als Tonbandgeräte, "musste" man eines kaufen, wenn man diese Technologie nutzen wollte. Spätestens mit der Einführung hochqualitativer MC-Decks aber war deren Schicksal besiegelt - die (wenigen) zurückbleibenden Liebhaber konnten diese Technologie auf breiter Front nicht am Leben erhalten. (Bekanntermassen fand dies Jahre später mit der Verbreitung der Digitaltechink wieder statt. Magnetband war -bis auf Nieschen- endgült. "out") Den meisten ging es eben doch nur um das "Preiswertere", das "Praktischere", das "Bequemere". Nur da, wo ein Folgesystem mehr Bequemlichkeit zu gleichen oder sinkenden Preisen verspricht, bildet sich eine grossflächige Nachfrage aus. Das ist z.B. beim Fahrrad seit einigen Jahren der Fall - in überfüllten Grossstädten mit entsprechenden Radwegen eine praktische Alternative. Bei Sofortbild-Kameras aber wohl eher nicht. Man müsste dann schon (wie bei der Mode) einen Lifestyle-Hype draus machen. Das Horch House sollte also versuchen, Johnny Depp, Eminem oder Beyonce als Werbe-Ikone zu gewinnen... Big Grin ...aber leider machen diese Herrschaften soetwas nicht umsonst... ...und um den Hals hängen oder über die Füsse stülpen lässt sich so ein Bandgerät ja auch schlecht. Und da schliesst sich m.E. wieder der Kreis... Warten wir's also ab... ...vielleicht hat die "Planungsgruppe ReelToReel" ja noch die Marketingidee.

Gruß

P.
PeZett,'index.php?page=Thread&postID=184887#post184887 schrieb:vielleicht hat die "Planungsgruppe ReelToReel" ja noch die Marketingidee.
Was die evtl. erzielbaren Erlöse auf einem zugegeben kleinen Markt angeht, lässt sich schon mal hier studieren:
http://www.unitedhomeproducts.com/prices...atures.htm
(Woher kenne ich diese Laufwerkstasten bloß ...?)

Und wer richtig Geld zum Fenster rauswerfen möchte für eine Nur-Wiedergabe-Maschine, die bei kompletter Ausstattung mal B77 hieß:
http://www.sonorusaudio.com/ATR10_FIF7.html

Grüße, Peter
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=184894#post184894 schrieb:Woher kenne ich diese Laufwerkstasten bloß ...?)


Hallo Peter,

das ist schnell erklärt: bei der "UHA" handelt es sich m.E. um eine revidierte/getunte/verbesserte (?) /optisch "gepimpte" Tascam BR-20T
(wobei ich die ziselierten Drehknöppe für stilistisch völlig daneben ansehe... ...aber das mag man in Hong-Kong im Penthouse eines Millionärs anders sehen).
Auf jeden Fall sind 11.000,- $ (Basispreis) ja schon mal eine Ansage. Ob es weltweit mehr als 100 verkaufte Exemplare der Topmodelle (Phase 12 .für 24.000$) gibt? However - so etwas schwebt mir nicht vor, wenn ich über eine nennenswerte Wiedergeburt der Magnettontechnik nachdenke. Das ist eher die Revision und "Veredelung" von Oldtimern (wie es sie überall bei "technischem Spielzeug" gibt und geben wird und wie sie unter "ernsthaften" Sammlern auch verpönt ist).

Gruß
Peter

PS: ...was UHA da sonst noch so auf ihrer homepage listed, zeigt mir (vor allem der Vielfältigkeit wegen), dass es sich hier um ein paar Enthusiasten handelt, die Old-Hifi revidieren/tunen/pimpen... ...sicher kann man da mit ein bischen Geschick und gutem Leumund Geld mit verdienen - wenn die Organisation nicht zu gross ist - aber statistische Relevanz attestiere ich dem Ganzen nicht. Eine kleine, feine Niesche halt... ...zumindest sieht es für mich so aus.
Hallo Peter (Zett),
PeZett,'index.php?page=Thread&postID=184887#post184887 schrieb:3-D-Drucker, et voila... .... und "schon" ist das Bandgerät fertig. So etwas müsste nicht zwangsläufig mehrere Tausender kosten... ...wird es aber! Der Massenabsatz wird ausbleiben (Boom-Herbei-Schreiben seitens der Presse hin oder her...). Der heutzutage mittlerweile enorm hohe Aufwand an Zertifizierung, Sicherheitsprüfung, Dokumentationen, Haftungsregelungen etc. etc. "produziert" Kosten, die es in diesem Ausmaß (= prozentualem Anteil an den Gesamtherstellungskosten) in dieser Form vor 40 Jahren (noch) nicht gab.
einerseits hab ich von dem Aufwand im professionellen Fertigungsbereich auch gehört, aber andererseits scheint es doch im Entertainmentbereich garnicht so schlimm zu sein: Sonst könnte es doch diese Flut an billigen Technik-Produkten wie z.B. in den Weihnachts- und WSV-Prospekten von Conrad oder Media-Markt, Saturn garnicht geben. Dann gäbe es keinen Cassetten->mp3-Wandler für ?19/29€?, keinen "USB-Plattenspieler" ab 69€ oder mit offenbar tatsächlich brauchbarer Qualität für 2XX €. Oder Drohnen ab 29 € bis allerdings auch 33XX €. Insofern denke ich, es sollte nicht unmöglich sein, ein Gerät vom Niveau einer Uher SG561 für wenige hundert Euro und etwas vom Niveau einer ASC6004 für den Preis eines recht guten PCs zu verkaufen.
Bei dem was wir hier beobachten, wird aber vermutlich das Pferd vom Schwanz, bzw. der Preis von der anvisierten Klientel aufgezäumt.
Es gibt halt auch viele Kunden, die sehr viel Geld haben und auch immer noch verdienen. Wie sollen die sich daran freuen, wenn es nicht Produkte gibt, mit deren Erwerb sie sich von der breiten Masse abheben können. Wer schon die eine oder andere Rolex hat, braucht beim nächsten Fest die mit Diamanten besetzte Version. Dazu würden sich auch die ziselierten Drehknöpfe der UHA-Maschine ganz gut machen.
Zu den "verrückten Wiederbelebungen" zwei Anmerkungen:
Für die jungen Leute unter 30 sind Tonbandgeräte oder Sofortbildkameras "neue Produkte", wenn sie sie nicht zufällig bei Opa oder Oma haben rumliegen sehen. Viele Ebay-Verkäufer gucken einen erstaunt an, wenn man fragt, ob es sich bei dem angebotetenen Gerät um eine 4- oder 2-Spur Version handelt, wissen garnicht, wovon man redet.
Die Allgegenwart der digitalen Fotografiermöglichkeit hat dazu geführt, daß für die jungen Leute das Foto ein Kurzzeit-Fun-Objekt ist, über das man sich in Gemeinschaft kurz freut und das man dann nicht mehr braucht. Das Betrachten zu Hause am PC-Monitor oder gar großformatige Ausdrucken is sicher eher die Ausnahme. Leider ist aber das Bilderbetrachten bei hellem Sonnemschein auf dem Handydisplay etwas schwierig, und da macht dann die Sofortbild-Hardcopy wieder Sinn für den Sofort-Spaß. Da können alle was drauf erkennen, ohne daß man in den Schatten gehen muß oder mit den Händen Schatten auf dem Display erzeugt, so daß aber höchstens noch eine zweite Person draufschauen kann.
Die modernen Fertigungsmethoden erlauben heute, recht kurzfristig neue Produkte und Trends zu erzeugen, zu bedienen, und wenn das Interesse nachläßt, durch wieder andere zu ersetzen. Das wird vermutlich ein "Wanderzirkus" werden wie jetzt schon viele 1€-Shops, die mal hier ein paar Monate sind, und wenn der Umsatz nachläßt (oder die Reklamationen zunehmen ?) weiter ziehn in einen anderen Stadtteil oder die nächste Stadt.
Ist also garnicht soooo verrückt, kommt den älteren unter uns nur so vor.
Bei den Musikaufzeichnungsgeräten kommt hinzu, daß die meisten Verbraucher mangels technischem Einblick nicht in der Lage sind zu erkennen, ob die Produktbeschreibungen des Promoters korrekt oder Unsinn sind. Dann bleibt es nicht aus, daß jeder Prediger auch eine Gemeinde von Gläubigen findet.

MfG Kai
diese billigen Technikprodukte haben meist nur eine geringe Fertigungstiefe, und werden in Millionenauflage für den ganzen Weltmarkt produziert.

Sicher würde sich auch ein Tonbandgerät als Weihnachts-Gadget in großen Stückzahlen verkaufen lassen, wenn der Preis bestimmte Hemmschwellen nicht überschreiten würde. Das ist aber beim Tonbandgerät aus mehreren Gründen schwierig.

Es geht damit los, dass bei einem Tonbandgerät im Vergleich zu Platte und Cassette ziemlich hohe mechanische Kräfte am Werk sind, was eine gewisse mechanische Stabilität erfordert. Während die Industrie bei Plattenspielern und Cassettenrecordern noch ausreichend Produktionswerkzeuge recyclen kann, ist das Thema Reel To Reel schon so lange vom Tisch, dass wahrscheinlich alle Produktionswerkzeuge neu entwickelt werden müssten. Und last but not least wäre der Materialaufwand im Vergleich zu der ganzen angebotenen Billig Elektronik um ein mehrfaches höher.

Die letzten käuflichen VHS-Videorecorder lagen preislich so bei 150 bis 200 Euro, billiger ging es einfach nicht, trotz riesiger Stückzahlen und Möglichkeit, vorhandene Produktionsmittel weiter zu nutzen. Ich denke, beim Spulentonbandgerät läge die preisliche Untergrenze bei 300 bis 400 Euro, unter der Voraussetzung, dass man auf dem Weltmarkt mindestens eine sechsstellige Stückzahl verkaufen könnte.

Unabhängig von allen Sinnhaftigkeitsüberlegungen wäre es ein interessantes Planspiel, sich mal genau zu überlegen, wie billig man so ein Gerät realisieren könnte. Gibt es z.B. noch Hersteller, die Tonköpfe herstellen ?

Gruß Frank
nick_riviera,'index.php?page=Thread&postID=184954#post184954 schrieb:Unabhängig von allen Sinnhaftigkeitsüberlegungen wäre es ein interessantes Planspiel, sich mal genau zu überlegen, wie billig man so ein Gerät realisieren könnte. Gibt es z.B. noch Hersteller, die Tonköpfe herstellen ?
Ja, die BBC bezieht soweit ich weiß immer noch Köpfe neu und es wird vermutet, dass eben diese Firma auch eine US-Schmiede für solche Oldtimer-Upgrades mit neuen Köpfen beliefert. Habe ich gerade erst im Tapeheads-Forum gelesen.

Insgesamt waren jedenfalls sogar die billigsten Spulen-Portables im Vergleich zu heutiger Unterhaltungselektronik eine reine Materialschlacht. Das Castelli S3000 (italienische Produktion, Spulen bis 13 cm wenn mich nicht alles täuscht, Halbspur-Mono mit 4,75 und 9,5) ist von der Machart das Billigste was mir auf dem Sektor je begegnet ist und trotzdem mechanisch noch relativ aufwändig. Ich hab mal versucht, den Preis auf heutiges Kaufkraftniveau umzurechnen und bin auf unter 100 Euro Neupreis gekommen!

Der Aufbau: relativ dünnes (Augenmaß 1,5 mm) Stahlblechchassis, Schwungmasse mit etwas über 6 cm Durchmesser, ein kleiner DC-Motor (wird sogar im SM als "motorino", also "Motörchen" bezeichnet!), Antrieb über diverse Hebelagen und Reibräder aus Gummi und Kork. Eine Platine für alles (Netzteil, Verstärker usw.).

Allerdings stammt das Design von 1968/69, da war Elektronik noch verhältnismäßig teuer. Vieles von dem was hier mechanisch gelöst ist, könnte man heute elektronisch machen und damit Fertigungsaufwand sparen. 3 Motoren (Direktantrieb, maximal mit einem Capstan-Riemen), elektronische Geschwindigkeitsumschaltung usw. DC-Motoren gibt es praktisch geschenkt, bleiben noch Chassis, Wickelteller und Schwungmasse samt Lager als wesentliche mechanische Teile. Ach ja und die Andruckrolle muss irgendwie bewegt werden, entweder per Zugmagnet oder Hebel von den Laufwerkstasten. Um ein Blechchassis wird man allerdings nicht herumkommen schätze ich, das treibt die Fertigungskosten in die Höhe. Und wenn man ins High-End-Segment will, sollte man tunlichst eher Motoren nehmen die nach Waschmaschine aussehen und nicht nach Kassettendeck. Da geht es vielen Leuten um Optik. Mit AC-Synchronmotoren wird die ganze Kiste aber gleich wieder aufwändiger. Andererseits planen wir hier an einem Budget-Gerät für Hipster, die nehmen vermutlich nie den Deckel runter. Ist also eher eine Frage der richtigen Werbung. Für DIE Klientel könnten wir noch ein paar ausgelutschte Röhren irgendwo gut sichtbar einbauen (ohne Sockel, Pins durch Löcher stecken und umbiegen) und orange LEDs drunter setzen.

Auf alle Fälle halte ich ein Spulentonbandgerät für deutlich weniger komplex als einen Videorecorder, wir reden hier von recht simpler Bandführung ohne Einfädel-Automatik und stationären Köpfen, an denen das Band vorbeiläuft. Nicht von Omega-Umschlingung und rotierender Kopfscheibe usw. usw. Auch der Kassetten-Lademechanismus ist ja bei Video schon nicht ganz trivial.
nick_riviera,'index.php?page=Thread&postID=184954#post184954 schrieb:Gibt es z.B. noch Hersteller, die Tonköpfe herstellen ?

Wie Ragnar schon schrieb: Wahrscheinlich ja. Aber mit Sicherheit gibt es keine Hersteller mehr, die in der Lage wären, Köpfe in ausreichenden Stückzahlen und zu akzeptablen Preisen für eine Serienfertigung von Bandmaschinen zu produzieren.
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=184984#post184984 schrieb:Allerdings stammt das Design von 1968/69, da war Elektronik noch verhältnismäßig teuer.
...und jeder in Fernost getätigte Handgriff war noch unglaublich kostengünstig.

Zitat: Um ein Blechchassis wird man allerdings nicht herumkommen schätze ich, das treibt die Fertigungskosten in die Höhe. Und wenn man ins High-End-Segment will, sollte man tunlichst eher Motoren nehmen die nach Waschmaschine aussehen und nicht nach Kassettendeck.
Das mit dem Chassis hat Philips schon vor 30 Jahren gelöst. Wie schon zuvor angemerkt: die Chassis der N7150 und der N7300 sind komplett aus Kunststoff (Spritzteile... ...leicht, relativ verzugsstabil und erstaunlich langlebig... ...bis auf die Sacklöcher für irgendwelche Schrauben. Die "nudeln" natürlich nach mehreren (De-)Montagen aus).
Was die Motoren angeht, darf man übrigens nicht vergessen, dass die Festigkeitsanforderungen an diese (Drehmoment, Lagerbeschaffenheit etc. etc.) bei der BaMa ungleich höher sind als bei einem Video-Recorder. Hier müssen ganz andere Massen bewegt werden, von der Länge der entstehenden Hebel (26,5er Spule mit relativ schwerem Band) mal ganz abgesehen. Die Beschaffenheit der Motoren hat also weniger was mit "fühlbarer Qualität" zur Befriedigung der "High-Ender"-Ansprüche zu tun, sondern sie ist m.E. nüchterne technische Notwendigkeit.

Zitat:...
Auf alle Fälle halte ich ein Spulentonbandgerät für deutlich weniger komplex als einen Videorecorder, wir reden hier von recht simpler Bandführung ohne Einfädel-Automatik und stationären Köpfen,...
Da stimme ich Dir allerdings zu - mit einer klugen Modularisierung (und der Fremdfertigung dieser Module versteht sich...) wäre da sicher einiges zu machen. Die möglichen Herstellkosten allerdings in Relation zu den letzten VHS-Geräten zu setzen, die der Markt ausspuckte, halte ich für unrealistisch. Diese Geräte (VK-Preissegment deutlich unter 200,-) dürften wohl nur noch dem Resteabverkauf einer aussterbenden Technologie entsprungen sein. Da lagen wohlmöglich noch irgendwo Laufwerke, Köpfe usw. herum, die man sonst hätte entsorgen müssen (was auch Geld kostet).
A pros pros "Köpfe"... ...Bogen-Electronic fertigt ja noch Magnetleseköpfe (für Karten etc.). Solch ein Herstelle wäre wahrscheinlich noch am ehesten in der Lage, die Fertigung "klassischer" Magnetbandköpfe wieder aufzunehmen... ...wenn die Werkzeuge und Maschinen nicht mittlerweile ver(sch)rottet sind.

Soweit meine Meinung zu dem netten Hirngespinst...

Gruß

P.
Servus,

da gab es doch schon mal was und ist nie wieder aufgetaucht.

[attachment=9498]

Aber man(n) soll ja den Glauben nicht verlieren. Vielleicht sind es ja auch solche Gurus die alte Geräte bis zu einer bestimmten Stückzahl vom Markt abgefischt haben, die Dinger optisch und technisch getunt haben, um sie eben für Super Preise zu verscherbeln. Ganz neu ist die Idee nicht weil so einige, incl. mir, schon solche Hirngespinste hatten.

Dieses Gerät:

[attachment=9499]

gab es weder optisch, noch technisch so. Sogar Insider hatten mir zum Verkauf geraten, nur um zu sehen zu welchem Preis der Koffer verschwindet.
Zu erwähnen wäre da noch die STEREO Version, die leider nie zustande kam. Die Grundidee dazu war einfach nur genial.

Gruss Andre
PeZett,'index.php?page=Thread&postID=185012#post185012 schrieb:Was die Motoren angeht, darf man übrigens nicht vergessen, dass die Festigkeitsanforderungen an diese (Drehmoment, Lagerbeschaffenheit etc. etc.) bei der BaMa ungleich höher sind als bei einem Video-Recorder. Hier müssen ganz andere Massen bewegt werden, von der Länge der entstehenden Hebel (26,5er Spule mit relativ schwerem Band) mal ganz abgesehen. Die Beschaffenheit der Motoren hat also weniger was mit "fühlbarer Qualität" zur Befriedigung der "High-Ender"-Ansprüche zu tun, sondern sie ist m.E. nüchterne technische Notwendigkeit.
Gerade Philips hat gezeigt, was man mit verhältnismäßig sehr kleinen (und sehr leise laufenden) DC-Motoren alles anstellen kann. Nicht umsonst werden N4504 und Co. auf Tapeheads als die einzigen Standgeräte gehandelt, denen man guten Gewissens Dreifachspielband anvertrauen kann, und trotzdem spulen die recht zügig. Die generatorische Bremsung ist schon ein Hammer! Völlig ohne Verschleißteile, die Spulen werden erst praktisch bei Stillstand mechanisch gebremst, mit einem stocksimplen Plastikhebel.

Ein Kunststoff-Spritzgusschassis würde die Sache vermutlich deutlich billiger machen als ein Stahlblechteil, aber ganz trivial ist die Herstellung so großer Bauteile mit ausreichender Langzeitstabilität auch nicht, das hat Semih bei Philips immer betont. Und auch die hatten nicht immer ein ideales Händchen, ich erinnere an die Plattenspieler, die heute alle Zusatzfüße brauchen weil die Originale wie bei einem überfressenen Dackel nicht mehr auf den Boden kommen.
Wie weit sich die Werkzeugkosten für gestanzte Blechchassis und Kunststoff-Spritzguss unterscheiden weiß ich ehrlich gesagt nicht, billig sind Spritzgussformen jedenfalls auch nicht unbedingt.

Köpfe gibt es von Flux Magnetics, angeblich aktuelle Produktion.
http://www.fluxmagnetics.com/
Nur mit 500 Euro spielt sich bei den Kopfpreisen (beginnt bei 180 Dollar pro Kopf) wenig ab. Halbspurköpfe beginnen bei 250 Dollar. Viertelspur-Köpfe für 6,35 mm haben sie gar keine (naheliegend, deren Kundschaft dürfte hauptsächlich bis ausschließlich im Studiobereich angesiedelt sein).
Ich glaube nicht, daß die Kopfpreise von fluxmagnetics ein Indikator sind, zu welchen Preisen neue Köpfe für die Produktion von einigen Tausend Bandmaschinen gefertigt werden könnten.
Die Preise machen auf mich den Eindruck, daß die Notlage/Alternativlosigkeit der professionellen Bandmaschinenbetreiber ausgenutzt wird.
In einem anderen Beitrag wird von VEB-Tonköpfen berichtet. Gibt es die Fertigungsmaschinen noch ?
Falls ja und einige der Betreiber noch aufzufinden sind, könnte man die Produktion ja wiederbeleben.
Andererseits, wenn ich mir Modellbauservos ansehe, in denen für ein paar € klitzekleine Elektromotore und Getriebe drin sind, dann halte ich auch eine preisgünstige Fertigung von Tonköpfen in China für möglich.

Vielleicht kann man ja auch etwas von den Fortschritten der Magnetfeldsensor-Technologie bei Festplatten for ein moderneres und leichter zu fertigendes Tonkopf-Prinzip übernehmen.

MfG Kai
Einen leicht ätzenden Kommentar muss ich aber jetzt doch loslassen: die Firma sitzt in Neusiedl am See. Das ist im Burgenland. Und das Burgenland ist das Ostfriesland Österreichs, mitsamt den ganzen Witzen (meistens wörtlich identisch, nur "Ostfriesen" durch "Burgenländer" ersetzt) Big Grin

Dass die Maschinen vom VEB Goldpfeil noch intakt und vorhanden sind würde ich doch eher bezweifeln, solche Fertigungsanlagen sind doch etwas unhandlich um sie zu retten und einzulagern. Wenn die nicht verschrottet wurden, stehen sie vermutlich irgendwo in einer Halle weitgehend ohne Dach und sehen entsprechend aus.

Flux Magnetics hätte den enormen Vorteil, dass sie aktuell Magnetköpfe für Viertelzoll-Audioband herstellen und daher vermutlich relativ wenig Umrüstaufwand notwendig wäre. Eine Firma, die Köpfe für Magnetstreifenleser herstellt, müsste eine komplett neue Fertigungsstraße für Audioköpfe aufziehen, vermutlich eher zu 7- als zu 6-stelligen Preisen. Auch in China ist Produktion vor allem dann billig, wenn die Stückzahlen riesig sind, und das ist hier nicht unbedingt zu erwarten - wer braucht Millionen von Tonköpfen pro Jahr? Keine Ahnung was ein Werk zu besten Zeiten für Output hatte, aber ich würde doch eher mit zigtausenden Stück pro Tag rechnen, jedenfalls im CC-Sektor zu dessen Blütezeit. Im Spulenbereich waren die Stückzahlen sicher immer kleiner.
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=185046#post185046 schrieb:ich würde doch eher mit zigtausenden Stück pro Tag rechnen
Echt? Das wage ich zu bezweifeln.
Bei der Tonkopfherstellung ist (war) sehr viel Handarbeit dabei, etwa das Verlöten der Spulenanschlüsse, Einlegen der Spaltfolie, Zusammenfügen der Kopfhälften, letzte Politur nach dem Läppen, usw. Und es kommt auf höchste Präzision an. Ich denke, auch ein führender Hersteller wie Canon oder Mitsumi wird nicht mehr als ein paar hundert Köpfe pro Tag geschafft haben.
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=185058#post185058 schrieb:
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=185046#post185046 schrieb:ich würde doch eher mit zigtausenden Stück pro Tag rechnen
Echt? Das wage ich zu bezweifeln.
Bei der Tonkopfherstellung ist (war) sehr viel Handarbeit dabei, etwa das Verlöten der Spulenanschlüsse, Einlegen der Spaltfolie, Zusammenfügen der Kopfhälften, letzte Politur nach dem Läppen, usw. Und es kommt auf höchste Präzision an. Ich denke, auch ein führender Hersteller wie Canon oder Mitsumi wird nicht mehr als ein paar hundert Köpfe pro Tag geschafft haben.
OK, das war mir nicht klar. Ich hatte angenommen bei den Stückzahlen in denen in den 80ern und 90ern CC-Geräte rausgeschmissen wurden wäre da fast alles automatisiert gewesen. So kann man sich täuschen!
Zum Thema "Hersteller für Tonköpfe" möchte ich auf diesen hier hinweisen, der auch die letzte Nachbauserie für Revox gebaut hat:

http://www.ambelgium.be/en/product_detai...cial_heads

Die könnten sicher auch für diese Luftschloss-Maschine was bauen, sollte sie denn eines Tages die Luftschloss-Phase verlassen.... Wink

LG Holgi
Hallo Holgi,

ich hab mit Schrecken den Preis für die Revox-Tonköpfe gesehen, der Dir genannt wurde.
Der war ja nicht günstiger als die Preise, die bei fluxmagnetics zu zahlen sind.

Mir geht gerade durch den Kopf:
Was mögen Uher 1964 die Tonköpfe einer Royal Stereo 784S gekostet haben, für die ich damals, glaube ich, knapp 1000 DM bezahlen mußte ?
Wie groß war die Handelsspanne, bzw. was hat Uher selbst pro Maschine bekommen ?
Wie war die Relation Kopfpreis (alle zusammen) zum Fabrikabgabe oder Herstellungspreis ?
Weiß jemand darüber Bescheid ?

MfG Kai
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=185377#post185377 schrieb:Was mögen Uher 1964 die Tonköpfe einer Royal Stereo 784S gekostet haben, für die ich damals, glaube ich, knapp 1000 DM bezahlen mußte ?

Ollaff hat mal geschrieben, was er 1973 für den Wechsel eines Tonkopfes bei einer Telefunken M201 (bzw. der baugleichen Maschine von Quelle-Senator) bezahlt hat: 108 DM inklusive Arbeitslohn.

Telefunken magnetophon 201TS
Für mein damals nagelneues Magnetophon 203 TS (Bj. 1967), das den gleichen Kopf hatte wie das eben genannte 201, (Typ G 415, als Ersatz ab 1968 dann den verbesserten goldfarbenen G 435) habe ich 1968 das erste Mal einen neuen Kopf gebraucht, nachdem die Kiste rund 15 Monate oder 1000 h in Betrieb gewesen war.

Ich habe beim Telefunken Ersatzteilverkauf dafür 42,- DM bezahlt. Also nur das Teil, eingebaut habe ich ihn selbst.

LG Holgi
Moin moin,
unter der Dusche kommen manchmal spritzige Ideen:

Was halten die Experten von der Idee eines Wiedergabe-Bandgerätes nur mit zwei Wickelmotoren+raffinierter Regelung aber ohne CAPSTAN-Motor und ohne Schwungscheibe samt Tonwelle und starker Andruckrollenmechanik ?

Zweck: Erhebliches Einsparpotential an Mechanik und Chassis-Massivität und folglich Herstellungskosten.

Realisierung: Anstelle der Tonwelle wird dort eine Bandlaufrolle mit optischem Encoder installiert und leichter Andruckrolle, die gerade eben Gleichlauf von Band und Rolle garantiert.
Das Encoder-Signal wird zur Regelung der Wickelmotore auf konstante Geschwindigkeit herangezogen.
Eventuell ließen sich auch noch die Bandzugfühlhebel durch raffiniertere Auswertung von Motor-Strom und Gegen-EMK ersetzen.
In einem moderneren Signalverarbeitungssystem ließen sich sogar noch Abstriche bei der Geschwindigkeitsregelung machen, wenn man das Stereo-Signal und das Encoder-Signal in einem Prozessor so re-sampelt, daß das Audio mit quasi Quarz-Stabilität "ausgeströmt" werden kann.

[Wenn man einen Bandhersteller dazu bewegen könnte, auf der Rückseitenbeschichtung auch noch einen feinen Strichcode anzubringen, könnte man dieses Prinzip auch in Aufnahme/Wiedergabe-Bandmaschinen dazu verwenden, unabhängig von Banddehnungseffekten konstante Wiedergabegeschwindigkeit zu garantieren, ohne ein Time-Code System zu verwenden.]

MfG Kai
Lyrec Fred?

[attachment=9674]

Gruß Ulrich
Ich hatte so'ne dunkle Ahnung, daß ich zwar schon alt aber trotzdem immer noch zu spät geboren bin...

Ist das genau sowas ?
Wo findet man denn die beste Beschreibung, bevor ich lange suche ?
Kam das nur zu spät auf den Markt für eine Erfolgsstory oder war es nicht gut genug ?

Für 'ne preiswerte Maschine würde man sich natürlich auf 18-ner Spulen beschränken.

MfG Kai
im Studio gibt/gab es das

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=eBMP_zwUVFk[/youtube]
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=185484#post185484 schrieb:...

Ist das genau sowas ?
Wo findet man denn die beste Beschreibung, bevor ich lange suche ?
Kam das nur zu spät auf den Markt für eine Erfolgsstory oder war es nicht gut genug ?
...

Hallo Kai,

ich nehme mal an, für den Markt kam sie eindeutig zu spät (Mitte der 80er Jahre), trug keinen international bekannten Namen und wird nicht ganz billig gewesen sein. Zumal die Fred eine reine Schneidemaschine (ohne Aufnahmekopf) war, wenn ich mich recht entsinne - und damit eher dem professionellen Lager zugewandt. Wie gut die Regelung der beiden Wickelmotoren funktionierte, kann ich nicht sagen...(Wie wichtig ist das überhaupt beim Cueing und beim Schneiden?) Immerhin hatte sich Uher ja einige Jahre zuvor an seinem Konstrukt "SG63x" auch die Zähne ausgebissen. Ist zwar nicht zu 100% vergleichbar, da hier die drehzahlgebende Grösse die umschlungene Welle war aber Grundtenor dieser Bauart war ja bekanntermassen ebenfalls der Verzicht auf eine Andruckrolle.
Technische Unterlagen zu der "Fred" findest Du auf der hifi-engine.

Gruß
Peter
PeZett,'index.php?page=Thread&postID=185491#post185491 schrieb:Wie gut die Regelung der beiden Wickelmotoren funktionierte, kann ich nicht sagen...(Wie wichtig ist das überhaupt beim Cueing und beim Schneiden?)
Überhaupt nicht würde ich sagen - bei der Studer A80 wie sie der ORF in großer Zahl verwendet hat ist im Edit-Modus die Geschwindigkeit irgendwie, es geht ja eigentlich nur um das Anfahren bestimmter Stellen und nicht um das hochwertige Abhören.
Inzwischen habe ich irgendwo einen Spec von 0,25% Geschwindigkeitstoleranz gesehen.
Nicht berühmt, aber ginge mit moderner Motor- und Regelungstechnik sicher noch besser.

Bei den Tapeheads habe ich folgenden Thread gefunden:
The Mystery of Capstanless Tape Transport
http://www.tapeheads.net/showthread.php?t=26976

Darin den Hinweis auf ein Gerät aus den 50er Jahren namens Grundig Niki.
Dazu gibt es auch einen Film bei YuoTube
https://youtu.be/KjdrYhjIPCM

[und Hinweise auf die Ampex ATR-100 Serie, insbesondere die ATR-102, die keine Andruckrolle aber eine große CAPSTAN-Welle hat !
Und das hat wohl anders als bei der Uher SG630/1 problemlos funktioniert.]
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=185539#post185539 schrieb:Inzwischen habe ich irgendwo einen Spec von 0,25% Geschwindigkeitstoleranz gesehen.
Nicht berühmt, aber ginge mit moderner Motor- und Regelungstechnik sicher noch besser.
Ui, da würden die Hai-Ender mit Ahnung vom Rostwickeln aber laut schreien... im Abhör- und Schnittbetrieb natürlich völlig unproblematisch, aber wir reden hier ja von einer neuen Hai-End-Maschine. Von wann ist denn diese Wundermaschine? An sich war man - wenn man wollte - Mitte der 70er schon enorm weit bei der elektronischen Geschwindigkeitsregelung, siehe etwa direktgetriebene Schallplattenlaufwerke.
Hinweise zu Lyrec Fred gibt es zB bei (und in Foren):

http://museumofmagneticsoundrecording.or...Lyrec.html
https://youtu.be/W6o9LbDLGTM
http://www.hifiengine.com/manual_library...fred.shtml

Im ersten Link steht "ab 1983", im dritten 1989-1996. Da steht auch der Wow/Flutter Spec. Da gibt es auch Manuals.
Bin aber dort nicht registriert.

MfG Kai
PS.: Bei moderner Regelungstechnik dachte ich jetzt an die raffinierten Miniaturlösungen in den Multicoptern.
Hallo in die Runde,
man sollte bei höchsten Ansprüchen an Gleichlauf die unvermeidlichen Störeinflüsse von exzentrischen und/oder ungleichmäßigen Wickeln beachten, die dann die Regelelektronik zusätzlich belasten.

Grüße: Marcell
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=185659#post185659 schrieb:An sich war man - wenn man wollte - Mitte der 70er schon enorm weit bei der elektronischen Geschwindigkeitsregelung, siehe etwa direktgetriebene Schallplattenlaufwerke.

JEin... ...beim Plattenfräser muss "nur" ein Motor auf konstanter Dz. gehalten werden - kleinste Regelabweichungen werden von der Masse des Plattentellers ausgeglichen. Die zu bewegende Masse ist konstant, die Auflage von Arm und TA mit <5p vernachlässigbar.

Bei der BaMa müssen die Einflüsse des ziehenden Aufwickelmotors und des bremsenden Abwickelmotors mit einbezogen werden. Zu allem Überfluss verändern sich die Massen rechts und links auch noch, je höher die Bandgeschwindigkeit, je schneller die Massenänderung - dafür muss die Regelung wesentlich schneller reagieren. (Marcel deutete das zuvor ja auch schon an.) Regelungstechnisch also eine ungleich anspruchsvollere Aufgabe.

EDIT: ...dass man bei Lyrec der FRED keine höhere Gleichlaufkonstanz angezüchtet hatte, verwundert doch wohl angesichts des Einsatzzweckes wenig, oder? Die 0,25% müssen also nicht unbedingt Ausdruck von konstruktivem Unvermögen gewesen sein. By the way: FRED's grosse Schwester, die FRIDA, hatte übrigens einen konventionellen Antrieb.
Aber die war auch für's Recording ausgerüstet.


Gruß
Peter
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