Tonbandforum

Normale Version: Uher RdL rechte Spule wickelt zu langsam
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Hallo Tonbandfreunde,

ich habe vor kurzem eine eigentlich recht gut erhaltene Uher Royal de Luxe erworben.
Leider macht der rechte Aufwickelteller Probleme am Bandanfang, also bei kleinem Wickeldurchmesser:
er wickelt nicht zügig genug auf, was zu Schwingungen des Fühlhebels, Ruckeln am Band und Schlaufenbildung führt.
Bei Senkrechtbetrieb ist es noch schlimmer als horizontal.
Wenn man den Start-Schalter etwas zurückdrückt in Richtung "Pause", wird der Zug deutlich besser und das Laufverhalten fast gut.
Da bleibt der Schalter aber nicht stehen.

Auf der Suche nach der Ursache bei abgenommenem Gehäuseboden gewann ich den Eindruck, daß das große Antriebsrad (Z in Fig.12) nicht weit genug an den weißen Wickelteller (M in Fig.10) gedrückt wird und daß die dafür zuständige Spiralfeder (über R) garnicht wirken kann, weil der Lagerhebel bereits an der Begrenzernase (R in Fig.10) anliegt. Erst wenn man den Betätigungshebel (das Blech links neben A in Fig.10) zur Excenterplatte des Start-Schalters kräftig nach unten drückt ( im Bild nach oben, weil auf dem Kopf stehend dargestellt), gibt die Nase den Lagerhebel frei und läßt die Feder ihn weiter runterziehen, bis das Antriebsrad fest gegen den Wickelteller drückt. Dann wird auch ordentlich aufgewickelt.
Leider gibt es weder an der Excenterscheibe, dem davon bewegten Zapfen am Betätigungshebel noch sonst irgendwo in dem Hebelsystem eine ordentliche Justiermöglichkeit für den Hebelweg des Antriebsrades.

Illustrationen aus dem gemeinsamen Service-Manual von SG560, Royal de Luxe und RdL C:
Offenbar ist hier das Antriebsrad der SG560 dargestellt. Das in meiner RdL hat keine 5 Kreislöcher.
[attachment=9193] Fig.10 [attachment=9196] Fig.12

Im Service-Manual wird in Abschnitt 1.62 (S.9) dazu erklärt, die Betätigungsnase solle bei "Start" ca. 0,5 mm Abstand zur Auflagefläche des Lagerarms des Antriebsrades haben - das könne durch (Ver-) Biegen der Nase R erreicht werden.

Da traue ich mich nicht so recht ran, weil der Betätigungshebel mit Nase flach aussieht wie gerade aus der Stanzmaschine gekommen. Da hat offenbar noch nie jemand dran gebogen. Das Gerät kann früher eigentlich am Bandanfang nur gut funktioniert haben, wenn der Durchmesser des Antriebsrades ursprünglich mal größer war. Das Gerät soll allerdings nur ca. 4 Jahre benutzt worden sein, weil der Vorbesitzer sich dann eine Revox beschaffte.

Kennt jemand den Durchmesser eines ungebrauchten Antriebsrades (zwecks Vergleich) ?
Hat jemand Erfahrung mit so einer Biege-Op ?
Biegt man am besten nach vorn (in Richtung Bodenplatte) ?
Hallo,

zwar kann ich dir jetzt nicht direkt einen Rat geben; dafür müsste ich meine RdL öffnen, um das nachzuvollziehen, was du da schreibst.
Das Zwischenrad müsste aber einen Durchmesser von 72 mm haben, wenn es das gelochte ist (das bei manchen auch nicht gelocht ist). Davon habe ich hier noch eins in der Wühlkiste.
Ich habe aber noch nie gehört oder selber erlebt, dass sich das abnutzt und dabei kleiner wird. Schon gar nicht bei der kurzen Nutzungsdauer, die du angibst.

Die Nase am Hebel wird aber nicht in Richtung Front- oder Bodenplatte gebogen, sondern nach oben oder unten. Man benutzt dazu einen zwischengesteckten, größeren Schraubendreher.
Und noch eine Korrektur: der Abstand 0,4 ±0,1 mm der Betätigungsnase zum Lagerarm soll nicht in Stellung Start vorhanden sein, sondern wenn du den Knebelschalter über Start hinaus an den rechten Anschlag drehst! Das ist die Stellung für die Überbrückung der automatischen Endabschaltung.
So steht es zumindest in meiner Serviceanleitung.

Aber es gibt hier noch ein paar, die sich mit RdL und Variocord (gleiches Laufwerk) auskennen, das kriegen wir schon hin!

LG Holgi

Nachtrag: was mir gerade noch einfiel...: nimm doch bitte mal die untere Frontabdeckung ab (dazu alle Knöppe abziehen und den Tonkopfträger auch; vier Schrauben lösen). Und sieh nach, ob der Biegelappen Z, der in Stellung "Pause" den rechten Fühlhebel etwas andrückt (damit der Bandzug geringer wird und das Band bei Pause nicht "kriecht") selbigen in Start wieder vollständig freigibt! Tut er das nicht, ist ebenfalls der Aufwickelzug zu gering. Die Anleitung hierzu befindet sich in Abschnitt 2.23 und 2.24. Die Seitenzahl ist bei mir 13, bei dir wahrscheinlich 12.
Hallo Holgi

vielen Dank für Deine Antwort.
Das Antriebs- oder Zwischenrad sieht schon nach etwas Abrieb aus.
Ich kann aber nicht einschätzen, ob es sich um Zehntel-mm oder mehr handelt.

Die tatsächlichen Proportionen von Gummierung und Metall sind in natura allerdings deutlich anders, als hier gezeichnet:
Viel weniger Gummi, viel mehr Guß.

Wenn das Gerät nicht von Anfang an diese Macke gehabt hat und der Raddurchmesser unwesentlich verändert ist, käme als nächster Erlärungsversuch in Frage, daß die Exzenterplatte am Startschalter durch viele Betätigungen jetzt eine tiefere "Bucht" für die Raststellung von "Start" hat als ursprünglich. Die Tiefe dieser Bucht bewirkt nämlich die Nachlässigkeit (in doppeltem Sinne) beim gewünschten Anzug des Lagerhebels des Zwischenrades.

Die "Nase" ist ein flaches längliches Blechstück von (jetzt aus der Erinnerung geschätzt) vielleicht 2 mm Breite.
Dein Vorschlag, sie (in der Bildebene) nach oben oder unten zu drücken, liefe darauf hinaus, ein Gebilde wie eine flache Handfläche in seiner Ebene quer zur Finger-Richtung biegen zu wollen, statt "die Finger zu krümmen", was bekanntlich viel einfacher ist.
Gewaltsames Drücken nach oben oder unter würde sicher in unschöner Torsion des Blechstücks enden.

MfG Kai
Hallo Holgi,

meine vorige Antwort ging raus, bevor ich Deinen Nachtrag zu Gesicht bekam.
Beim Öffnen der Oberseite steht mir "das Erste Mal" noch bevor,
mach ich heute nicht mehr, irgendwann demnächst.

Vorab schonmal Dank für den Tip

MfG Kai
Doch, Kai!

Das mit den Biegelappen "entgegen der Fingerkrümmung" ist aber so! Das kenne ich aus vielen Tonbandgeräten, nicht nur aus der RdL. Auch bei Grundig, Telefunken und anderen gibt es diese Biegelaschen. Das Eisenblech ist natürlich extra ziemlich weich, damit dabei keine Brüche passieren können, sofern man das Ding nicht zehnmal hin- und herbiegt. Das geht wirklich problemlos. Glaube es mir! Ich fummele seit 45 Jahren an solchen Geräten herum.
Und es muss ja schließlich mechanisch einen Sinn ergeben, wenn man daran herumbiegt. Wenn die Nase in der einen Ebene überhaupt keine Funktion oder Berührung mit einem Gegenpart hat, brauche ich sie ja nicht in dieser Richtung zu biegen, nicht wahr? Wink

Gute N8!
Holgi
Hallo Holgi,

zu Deinem Nachtrag über Biegelappen Z:

In den Abschnitten 2.23 und 2.24 (S.13) steht bei mir was über Prüfung bzw. Einstellung des mechanischen Schnellstops aber nix zu einer Biegelasche Z.

Hast Du dich im Abschnitt geirrt oder ein ganz anderes Service-Manual ?
Meins hat ca. 26 Seiten über SG560, RdL & RdL C.

MfG Kai
Hallo Kai!

Holger hat vermutlich ein SM von 10/73 (Druckdatum steht auf Seite 2 unten links im Kleingedruckten) oder früher,
als Grundlage seiner Antworten genommen.

Du hast die vermutlich letzte SM-Version (EDIT: 08/76, steht letzte Seite links unten), die schon das Nach-
folgemodell SG560 mit abhandelt. Da kann es zu Seitenverschiebungen der Textinhalte kommen. Darum steht das,
was Holger schrieb, in Deinem SM vermutlich an anderer Stelle.

M. W. hat sich an der Machanik zwischen RdL und SG56x nicht´s Wesentliches verändert. Die Hauptänderungen lagen
m. W. beim äußerlichen Neudesign beim SG560. Beim SG561 änderten sich VU´s und Komparatorumlenkungen (Rollen).
Und beim SG562 wurden Mitsumi-Tonköpfe (wie im Report Monitor) verwendet. Die jeweils erforderlichen elektrischen
Anpassungen erwähne ich nur am Rande, weil sie mit Deinem Problem m. E. nichts zu tun haben.

Gruß
Wolfgang
Wolfgang sagt es, wie es ist, ohne ein Blatt vor die Tastatur zu nehmen! Tongue
Ich habe in der Tat ein SM von 12/1971. Da gab es noch keine SG 560/61/62.

Ich zitiere:

Einstellung des mechanischen Schnellstops (siehe Abb 15)

Der Abstand von 0,4 mm ± 0,1 mm zwischen Andruckrolle und Tonwelle kann nach Lockern der Schrauben (S) durch Verschieben des Hebels (T) eingestellt werden. Das Mitnahmemoment der aufwickelnden Kupplung wird vom Schnellstopbetätigungshebel ®, der Schaltstange (Y), dem Hebel (X) und dem rechten Fühlhebel bestimmt. Im Bedarfsfall kann durch Biegen der Schaltstange (Y) bzw, der Nase (Z) das Mitnahmemoment verändert werden.


Dazu gehört diese Abbildung:

[attachment=9199]

LG Holgi
Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für die Aufmerksamkeit, mit der Ihr mein Gechreibsel bedenkt.
In der Sache bin ich noch nicht weiter gekommen, weil ich heute morgen erstmal meinen UKW-Tuner verarzten mußte, der nur furchtbar verbrummtes Audio zu Gehör brachte. Es hat den Anschein, daß einiges aus meinem Equipment mich noch auf dem Weg zur schwarzen Kiste überholen möchte. Als er wieder funktionierte, mußte ich dann erstmal durch einige Besorgungen sicher stellen, daß bis zum nächsten Montag keine lokale Hungersnot ausbricht.
Morgen komme ich tagsüber auch zu nichts in dieser Angelegenheit
Werde erstmal Holgi's Hinweise studieren und verinnerlichen, bevor ich zur Tat schreite.
Mir graust aber immer noch vor vermutlich irreversibler Biegerei an mechanischen Unikaten,
ich hab nämlich noch keine "Wühlkiste" mit Überbleibseln/Ersatzteilen geschlachteter früherer Tonbandgeräte-Exemplare.

Klären kann ich aber schon das Service-Manual-Mysterium:
Meins ist ein pdf-File namens sm_royal.pdf, ca. 5.68 MB groß,
enthält 24 Textseiten (letzte trägt die Nummer 22) + 3 Seiten gescanntes Schaltbild.
In der linken unteren Ecke der angeblichen Seite 22 steht "UHER WERKE MÜNCHEN DEF/II/003/876 R".
Die Seiten sind erst ab Seite 12 mit 10 ff numeriert, damit man nicht gleich findet was man sucht.
Auf den ersten 20(18 ) Seiten wird anhand der SG560 beschrieben, danach kommen die bei RdL & RdL C abweichenden Dinge.

Dann hab ich noch eine inhaltlich fast identische Version (aber ohne Deckblatt und Schaltbild), die nur 752 kB groß ist, offenbar stark komprimiert, denn der Seitenaufbau dauert recht lange auf meinem Tablet PC.

Glücklicherweise konnte ich vom Vorbesitzer mit der Bedienungsanleitung auch noch einen Original-Schaltplan und ein weiteres Blatt mit den Platinen-Layouts bekommen. Beides ist eine große Hilfe bei der elektrischen Überprüfung oder Fehlersuche.

Falls Euch die Seriennummer was verrät : 294 4121 152.
Das Halteblech am hinteren Ende des Multi-Funktionsschalters ist abgestempelt mit "7. Jan. 1974"

Bis demnächst, Kai
Hallo Holgi,

ich habe Deinen letzten Hinweis jetzt studiert und auch in meiner Manual-Version entdeckt (Abschnitt 2.24 auf Seite "19" und Figur 22 ).

In diesem und dem Abschnitt davor (Prüfung des mechanischen Schnellstops) ist immer vom Verhalten der Aufwickel-Kupplung die Rede.
Damit ist m.E. gemeint, man prüfe und justiere, wie stark die Kupplung den oberen Wickelteller von der unteren, vom Motor über das "Antriebsrad" bzw. "Zwischenrad" voll angetriebenen Kupplungsscheibe (Rad M in Fig.10, real bei mir eine dicke weiße Plastikplatte, vom "abgenommenen Bodenblech" aus gesehen) mitnehmen läßt.

Das Problem meiner RdL liegt jedoch davor, indem nämlich Rad M noch garnicht voll vom Antriebsrad angetrieben wird mangels genügendem Anpressdruck.
Wenn ich nicht den "Betätigungshebel" mit einem Schraubendreher o.ä. in Richtung Startschalter runterdrücke, bis Nase R endlich den zuvor darauf ruhenden Hebelarm zum Zwischenrad freigibt und die Zugfeder ihre Sollwirkung entfalten kann, "schleicht" M nur schlapp herum statt sich flott zu drehen.

Wenn die Excenterplatte am Startschalter eine weniger tiefe "Bucht" für die Rastposition hätte oder der davon bewegte Messingbolzen in dem Betätigungshebel einen größeren Durchmesser hätte, würde es auch richtig funktioneren. Leider scheint der Bolzen eingenietet zu sein. Ist also nicht einfach durch eine Zylinderschraube mit geeignetem Kopfdurchmesser zu ersetzen.
Wenn man die "Bucht" der Excenterscheibe auffüllen könnte, wäre das Problem sicher erledigt.
Die anständigste Lösung erschiene mir ein Ersatz der Nase R durch eine geeignete, parallel zum Betätigungshebel verlaufende Justierschraube in Richtung Zwischenradhebel. Dazu müßte man irgendwie eine Gewindebuchse am Betätigungsarm anbringen (mit Sekundenkleber ?). Vielleicht gibt's im Modellbau was geeignetes...

MfG Kai
Es gibt Fortschritt zu vermelden:

Vorerst möchte ich Holgi bezüglich all seiner Hin- und Verweise Recht geben.
Deshalb habe ich beschlossen, die Lasche R zu biegen, wie von ihm empfohlen.
Alle anderen Ideen, einen justierbaren Anschlag zu realisieren, würden ohnehin erfordern, Lasche R zu entfernen.

Vorgehensweise:
Bodenplatte entfernt, Gerät auf die linke Seite gestellt und das Chassis soweit aus dem Gehäuse gedreht, daß man durch den geöffneten Spalt von oben (rechte Geräteseite) guten Blick auf den Tatort hat.
[attachment=9207]<- So sah es vorher aus.

Spiralfeder entfernt, Lagerhebel des Antriebsrades Z weggedrückt, um Lasche R mit Kombizange von der offenen Geräte-Unterseite packen zu können, dann selbige vorsichtig in der Blechebene in Richtung Start-Schalter gebogen.
Spiralfeder wieder angebracht, Playback ausprobiert, und geprüft, ob bei Drücken des "Betätigungshebels" in Richtung Start-Schalter das Antriebsrad sich noch weiter in Richtung Kupplungsscheibe M bewegt.
Noch zweimal wiederholt, bis das nicht mehr der Fall war, was anzeigt, daß das Antriebsrad Z nun voll an Kupplungsscheibe M und dem Motorpulli anliegt.
[attachment=9208]<- Hinterher.

Wenn man die Lasche zu weit verbiegt, besteht die Gefahr, daß der Lagerhebel in der Stop-Position nicht weit genug zurückgedreht wird.
Das Schwierigste an der Operation war jeweils das Abnehmen und Wiederanbringen der Spiralfeder. Wenn man nicht aufpaßt, fällt das Teil gerne ins Gerät.

Nach der Op scheint sich die untere Kupplungsscheibe M nun endlich mit voller Sollgeschwindigkeit zu drehen.
Bis auf ein kurzes Flattern des rechten Fühlhebels nach Schalten in die Start-Position wird dann oben vom rechten Wickelteller zügig bei recht ruhigem Fühlhebel aufgewickelt.
Ich habe in dieser Seitenlage auch noch gleich schnellen Vorlauf und Rücklauf getestet, das scheint jedoch nicht ratsam zu sein:
Vorlauf kam erst schwer in Gang, wickelte dann einigermaßen flott, schien aber gegen Ende wieder etwas langsamer zu werden. Bei bereits geringem Verschieben des Steuerhebels nach "Rücklauf" traten gelegentlich beunruhigende Klappergeräusche auf. Irgendwas im Gestängeteil der Innereien schepperte nicht bestimmungsgemäß. Gegen Bandende wurde der Rücklauf immer schneller.
Nach Eindrehen des Chassis zurück ins Gehäuse und bei anschließendem "normalem" Vertikal-Betrieb traten diese Effekte nicht mehr auf. Rücklauf schien jedoch auch so flotter abzulaufen als Vorlauf. Beim Vorlauf war der linke Fühlhebel deutlich unruhiger bis gelegentlich flatterig.
Der Test wurde allerdings mit einem Band auf einer 13 cm Spule (ca. 45mm Wickelkern) und einer 18cm Leerspule (ca. 60mm Wickelkern) durchgeführt. Auch konnte ich mangels Federwaage den Bandzug noch nicht überprüfen und optimieren.
Hallo Kai,
wurde eigentlich die Einstellung der Fühlhebel (siehe 1.3) schon überprüft. Der Abstand von 40 mm Bandführungsbolzen <----> Fühlhebel muss stimmen.

Nur dann ist ein zügiges Spulen in beiden Richtungen möglich. Natürlich nur mit nicht klebendem oder verzogenem Band. Hierbei kann man die Auf- und Abwickelzüge noch vernachlässigen. Der Einsatz von Umlenkrollen bringt bei schlechtem Band den steuernden Fühlhebel noch schneller zum Schwingen als ein starrer Umlenkbolzen.

Gruß Bernd
Hallo Bernd,

die 40mm hab ich mal überprüft, weiß bloß nicht mehr, ob vor oder nach der Op.
Stimmte im Rahmen der Toleranzen (+-1mm) soweit.
Nehme Deine Frage zum Anlaß, das nochmal zu tun.

Das Band war eines, das ich ursprünglich für die Uher 502 gekauft hatte.
Also aus dem ältesten Kontingent (BASF LGS) meines Bandvorrats.
Die benehmen sich im Gegensatz zu neueren völlig unauffällig.

Kann man beurteilen, ob das Flattern des Fühlhebels an zu geringer Dämpfung des mechanischen Regelkreises liegt oder etwas mit abwechselndem Gleiten und Haften des Bandes zu tun hat ?
Falls ersteres die dominierende Ursache ist, bringt Dämpfung des Fühlhebels mit z.B. einem Wattebausch etwas ?
Eine weitere Frage kam mir bei Betrachten von Holgi's Fotos seiner modifizierten Maschine:
Ich konnte nicht erkennen, ob das Band nach Modifikation überhaupt noch am Kern des Bandführungsbolzen anliegt.

Vielleicht stimmen ja die Bandzüge noch nicht. Ich warte jetzt auf je eine 100p und 1kp Federwaage von astroelectronic.
Dann wird's ernst.


Danke für Deine Hinweise
Kai
Hallo Kai,

ich hatte vor Jahren von einem Bekannten solch ein Paar Umlenkrollen mit Sinterlagerbuchse ohne Bolzen erhalten. Der Laufdurchmesser einer Rolle beträgt Ø10 mm. Der Umlenkradius ist also 2 mm größer ( (10-6) / 2 ) als Original. Das gestraffte Band liegt trotzdem sauber am Umlenkbolzen an.

Eine Dämpfung des schwingenden Fühlhebels mit einem Wattebausch? Wie soll das aussehen? Bei mir schwingt der Hebel nach Anregung bestimmt mit einer wachsenden Amplitude von 2-4 mm in "Zitterfrequenz", die sich nur mit aufgelegtem Zeigefinger stoppen läßt.

Übrigens, die Rückwand der Rdl kann man entfernen. Ein Ausklappen und die damit verbundene Gefahr des Kabelabriss kann man so vermeiden. Der Zugang zur Mechanik ist an die meisten Stellen ohne Verrenkungen in senkrechter Stellung möglich.

Gruß Bernd
Sodele,

die Sache hat mir keine Ruhe gelassen. Man hat ja zwischen den Tagen etwas Zeit.
Nach Zerlegen, Reinigen und Neueinstellung der Kupplungen und Bandzüge ist das Zittern bei allen Problembändern verschwunden.
Warum? Keine Ahnung, da eigentlich alle beteiligten Teile keine auffälligen Verschmutzungen hatten. Nun den, mal sehen wie lange dieser Zustand sich hält.

Gruß Bernd

[attachment=9320]
Hallo Bernd,

vielen Dank für Deine Infos.
Tut mir leid, daß ich Dich in Unruhe versetzt habe.
An das Zerlegen der Kupplungen hab ich mich noch nicht ran getraut, weil mir nicht klar ist, ob es mit Pinsel- und/oder Alkohol-Einsatz getan ist, oder ob man schon Ersatz-Filze bereit liegen haben muß.

Andererseits, wenn Watte als Dämpfungsmedium zu schlapp ist, dann tut's in Analogie zum Finger ja vielleicht ein Gelkissen oder professioneller ein Stempel in Öl.
Ein zu wenig gedämpfter Regelkreis macht ja leider immer Probleme. Ein bischen Dämpfung "unter Deck" verhindert vielleicht, daß sich die großen oben beobachteten Schwingungsamplituden überhaupt aufbauen.

Boden ab und rausgeschwenkt aus dem Gehäuse hatte ich das Chassis der RdL inzwischen schon einige Male. Es war weniger kritisch als aufgrund früherer Warnungen befürchtet.
Nur die Oberseite hatte ich noch nicht auf.
Gestern bekam ich zwei Federwaagen, jetzt könnte es eigentlich losgehen.

Allerdings habe ich von einem großherzigen Menschen auch eine weiche Andruckrolle für mein Philips N4504 bekommen.
Die will auch montiert, gecheckt und probiert sein.
Jetzt weiß ich garnicht womit ich anfangen soll.
Oder doch:
Ich hab angefangen, das dreisprachige Service-Manual zu zerlegen in Bilder und einen fortlaufenden deutschen Text, damit ich alles nötige ausgedruckt zum Nachschlagen und Abhaken am Arbeitstisch habe.

Da Du sagst, die Kupplungsteile seien eigentlich garnicht auffällig verschmutzt gewesen, muß die eingetretene Verbesserung ja wohl auf die Neueinstellung (nach Anleitung des SM ?) von Kupplung und Bandzügen zurückzuführen sein. Gab es denn da wesentliche Abweichungen von den Sollwerten ? Falls nicht, hieße es doch, daß ordentlicher Betrieb kritisch von diesen Einstellungen abhängt, vielleicht sogar von der Bandsorte und ihrem individuellen Zustand.

Ich habe bei Uher-classicService, Hilmar Krüger, nach den Fühlhebelstiften mit Rolle der SG521 oder SG561 angefragt: sind nicht mehr lieferbar.
Von Uher-service J.Gruber kommt keine Antwort.
Bei ebay tauchen derzeit auch keine auf.
Muß man "durch diese Durststrecke" durch oder gibt es noch andere Quellen, außer deshalb 'ne ganze 521 zu kaufen ?

Letzte Frage:
Bei Betrieb des Gerätes in geöffnetem Zustand, deshalb senkrecht auf der linken Seite stehend, traten beunruhigende Klapper/Scheppergeräusche im Inneren auf, sobald der Hebel für Vor- und Rücklauf ein bischen nach links (also in Richtung Rücklauf) geschoben wurde.
Ist das normal, oder sollte das Gerät auf jeder Seite senkrecht stehend gleich gut funktionieren ?
Das Manual behauptet ja, die ganze Steuermechanik sei Lage-unabhängig. Hat man da nur an Horizontal- und "normalen" Senkrecht-Betrieb gedacht oder wirklich an alle Möglichkeiten ?

MfG Kai
moin moin,

versuch mal dein glück hier: http://www.k-modul.de/hobby

ich habe mir da auch umlenkrollen besorgt, allerdings habe ich die in meine TG 1000 eingebaut.
ist allerdings schon eine weile her, aber ich denke, anfragen kostet nur ne email.

cu reginald
Hallo Reginald,

vielen Dank für den Tip !
Sehr interessant und mit aktuell 26,10 € für ein Paar auch noch erschwinglich und erträglich.

Bist Du damit zufrieden ?
Der Anbieter behauptet: "kein Bandverschleiß, kein Zirpen mehr", aber die Umlenkrollen werden ja wohl kaum Schwingungen problematischer Bänder am Wiedergabekopf unterdrücken können. Verspricht er zuviel ?

Haben die Rollen ein Kugellager oder ist es nur ein harter Kunststoff (Teflon ?, Delrin ?), der direkt auf einer dünnen Achse gleitet ?
Ist die Höhenjustage einfach oder ein längerer iterativer Prozess ?

MfG Kai
moin moin,

die rollen bestehen aus kunststoff, kein kugellager.
die höhenjustage ist über entsprechende gewindelänge sehr gut möglich.
bei mir laufen verschiedene bänder ( orwo, basf, agfa, maxell ) alle ohne probleme.
aber wie gesagt auf einer braun tg 1000.
ein forenkollege hat mir die rollen dafür angepasst.

cu reginald
Kai, die ganze Hebelei funktioniert logischerweise - Stichwort Gravitation - nur in den Auflage-Ebenen die mit Gerätefüssen ausgestattet sind. Die vier Füsse oben (gegenüber des Tragegriffs) am Gerät sind hiebei nur für Nutzer sinnvoll, wenn man sein Gerät auch im Kopfstand bedienen will. In der stabilen Seitenlage wird also nur selten jemand das RdL (ohne C) betreiben, da hierbei immer bei Stereo-Betrieb bei Wiedergabe über die eingebauten Lautsprecher nur ein Kanal zu hören wäre.

Ich kennzeichne diesen Beitrag sicherheitshalber mit einem Wink , da einige Mitleser keinen Spaß verstehen.

Zum angesprochenen Klappern kann ich leider die Ursache aus der Ferne nicht benennen.

Warum sollte man das Zittern hier mit aufwendigen Umbauten bekämpfen, wenn es mit den vorhandenen Einstellmöglichkeiten in den Griff zu bekommen ist?

In meinem Fall hat nur der rechte Hebel, also der auf der Aufwickelseite gezittert. Dem Wiedergabekopf war das Zittern egal.

Die Einstellwerte nach SM waren noch weitgehend vorhanden, nur den Bandzug hatte ich rechts (Aufwickelseite) um ca. 5 cN verringert.

Gruß Bernd
Hallo Bernd,

daß Betrieb auf der linken Seite stehend als "nicht mehr ganz normal" einzustufen ist, ist mir schon klar, aber wenn man das Chassis aus dem Holzgehäuse geschwenkt hat, ist das die naheliegendste Betriebsposition, wenn man nicht über eine Vorrichtung verfügt, in die man das Chassis horizontal einhängen kann. Es wäre mir zu gefährlich, das Chassis auf die eigene Vorderkante und die des um vielleicht 30° weggeschwenkten Gehäuses zu stellen. Und man möchte ja nun nicht nach jeder Teiljustage wieder ins Gehäuse, anständig aufstellen, testen, Gehäuse wieder wegsschwenken, und so weiter.
Deshalb ich einfach mal so getestet.
Der Dämpfungsgedanke wurde genährt von der Hoffnung auf die Belohnung durch einen bezüglich Justage und Bandmaterial (Reibung etc.) unkritischeren Betrieb.
Bei mir hat übrigens momentan noch der linke Fühlhebel die größere Flatterneigung.

Guten Rutsch wünscht Kai
Die Rückwand der Rdl kann man entfernen. Aber wie?????????
Gruß Manfred
Hallo Manfred,

die Frage überrascht mich:
Da sind 4 Schrauben zu sehen, die dreht man raus, zieht an der Rückwand, muß vielleicht ein bischen mit dem Netzkabel rumfummeln (durch eine vorhandene Öffnung stecken) und schon ist der Fall erledigt.
Das Gerät steht übrigens seit dem bei mir hinten offen rum.
An Probleme beim Abnehmen kann ich mich nicht erinnern.
Da war das Rausschwenken des Chassis schon umständlicher.

MfG Kai
Hallo Kai, das kommt daher, dass ich dachte die Rdl und die Variocord 263 wären da identisch. Und bei der Variocord möchte ich die Rückwand entfernen. Da gibt es aber keine sichtbaren Schrauben. Geht es denn da auch irgendwie?
Gruß Manfred
Hallo Manfred,

das weiß ich nicht.
Ich habe von Uher nur eine Royal 784 und eine Royal de Luxe.
Hast du schon das Service Manual der Variocord danach durchsucht ?
Es gibt hier im Forum aber Uher-Spezis, die möglicherweise jedes Modell im Dunkeln auseinander bauen können
Vielleicht mußt du noch ein bischen Geduld aufbringen, bis sich einer von denen meldet.

MfG Kai
Danke danke danke für die schnelle Antwort. Im SM steht leider nichts darüber. Das Ausklappen möchte ich halt vermeiden, wegen der möglichen Kabelbeschädigungen. Danke und Gruß Manfred
So habe ich vor dem ersten Ausschwenken der RdL auch gedacht aufgrund einer irgendwo gelesenen Warnung.
Es war letzlich aber einfacher und unkritischer als befürchtet.
Man muß "nur" acht geben, daß man nicht unvorsichtig an Leitungen zerrt und beim Schließen die Strippen so hinlegen/drücken, daß sie wieder sanft hineingleiten.
Wenn du es einmal geschafft hast, wirst du auch sehen, ob der Boden fest mit den Seitenwänden verbunden ist oder sich doch irgendwie separat lösen läßt.
Hast du das 58-seitige Manual der Variocord 23 ?
Da wird auf Seite 3 das Ausschwenken erläutert und auf der vorletzten Seite wird eine Zeichnung der Gehäusewanne gezeigt.
http://wegavision.pytalhost.com/Uher/uherVariocord23/

MfG Kai
Hallo Kai,
dann werd ich das mal machen. Diese Unterlagen hatte ich noch nicht. Vielen Dank und schönes Wochenende aus Pulheim.