Tonbandforum

Normale Version: Uher Royal Deluxe Reibräder wieder weich machen?
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Matze

Hallo.

Ich habe jetzt eine Rdl.
Leider habe ich ein mechanisches Problem:
Bei Vorlauf macht das Ding einen Höllen Lärm.
Es ist nicht so dasz das Ding keine Kraft hätte.
Es reisst noch ganz gut, aber der Krach stört mich doch.
Nun habe ich festgestellt dasz das Reibrad für den Vorlauf hart geworden ist.
Kann man das irgendwie wieder weich machen?

MfG Matthias
Ich hatte mal irgendwo gelesen, bei 90 Grad in Wasser kochen. Ich habe es aber nie ausprobiert.
Eine Möglichkeit zum Weichmachen von Gummi ist es, das betroffene Teil mit Bremsflüssigkeit vom Auto einzureiben, man muß es aber mindestens eine Stunde einwirken lassen.
=> Marcel
wenn der Gummi in Bremsflüssigkeit gelegt wird, ist er dann noch griffig oder wird er glitschig?
Zitat:Michael Franz postete
=> Marcel
wenn der Gummi in Bremsflüssigkeit gelegt wird, ist er dann noch griffig oder wird er glitschig?
Der Gummi bleibt griffig und wird wieder geschmeidig. Anschließend muss man die Bremsflüssigkeit aber wieder abwischen, da der Riemen oder das Reibrad sonst durchrutschen würde. Am besten ist es wenn man das betroffene Teil nicht ausbaut und Einlegt, sondern mit einem Lappen einreibt.

Die Reifen von Gebrauchtwagen werden übrigens auch mit Bremsflüssigkeit eingerieben, so daß sie wieder neu aussehen.
Zitat:Marcel postete
.......Die Reifen von Gebrauchtwagen werden übrigens auch mit Bremsflüssigkeit eingerieben, so daß sie wieder neu aussehen......
Hoffen wir mal, dass es nicht so ist.

Bremsflüssigkeit könnte zunächst unsichtbare Beschädigungen des Reifens verursachen. Für Fahrzeugreifen gibt es spezielle Auffrischer, die das Gummi schön schwarz machen und seine Elastizität erhalten. Ich wende solche Mittel bei Zweiädern und Kunststoffteilen im Haushalt an.

Bremsflüssigkeit ist eine synthetische Zusammensetzung, die einigermaßen aggressiv gegenüber Lacken und Kunststoffen, aber auch Gummi ist. Aus diesem Grunde sind die Gummiteile an Bremsanlagen von Fahrzeugen auch aus besonderem Material. Jedenfalls sollte Bremsflüssigkeit nur unter großer Vorsicht angewendet werden, besonders eingedenk der Tatsache dass sie nicht nur wie ein Lösemittel reagiert , sondern auch noch giftig ist.

Da scheinen mir Gummipflegemittel aus dem Autozubehörbereich geeigneter.

Frank ( darklab )
...der aber keine Bandgeräte mit Reibrädern und darum keine Ahnung hat
Zitat:Frank postete
Hoffen wir mal, dass es nicht so ist.
Doch das ist so. Viele Leute wissen es nicht und andere wollen es nicht warhaben. Die Werkstätten sparen sich die teueren Gummipflegemittel, weil Bremsflüssigkeit die gleiche Wirkung hat, und den Gummi eignetlich nicht angreift.

Marcel
... der einige Bandgeräte mit Reibrädern hat und es schon ausprobiert hat Smile
Wie Frank schon richtig sagte, ist Bremsflüssigkeit sehr problematisch.
Nicht nur daß "normaler" Gummi davon aufquillt auch herkömmlichen und sehr gut ausgehärteten Autolack auf Kunstharzbasis greift dieses Zeug an und zerstört ihn bis aufs Blech! Wie es sich mit den heutigen "Wasserfarben" verhält kann ich nicht beurteilen - für Eigenversuche bin ich zugegebenermaßen zu feige.

Bremsschläuche sind ebenso wie alle an Tankanlagen verwendeten Gummi-Dichtungen aus speziellem benzinfesten Gummi! Dieses material ist äußerlich nicht von "normalem" Gummi zu unterscheiden.

Daß einige Werkstätten tatsächlich, besonders in der Gebrauchtwagenaufbereitung so vorgehen sollte nicht zum Anlaß genommen werden diese Arbeitsweise als Richtig einzustufen.

Dessenungeachtet kann es natürlich an einem unkritischen Tonbandteil probiert werden - mit der entsprechenden Vorsicht!
Es bleibt allerdings die Frage, ob der versprödete Belag tatsächlich aus Gummi besteht oder nicht doch irgendeine gummiähnliche Kunststoffmischung ist.

Bigtoby

Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber wenn jemand Blödsinn schreibt, ob wissentlich oder auch nicht, sollte man sich dazu äußern dürfen.
Bremsflüssigkeit ist übel agressiv und greift jeden nicht speziell dafür gemischten Gummi an!
Wenn Gebrauchtwagenhändler damit Reifen reinigen, dann hoffe ich nur, daß beim Unfall des Kunden, der wird sicher eines Tages passieren, der Händler ausfindig gemacht wird! Der sitzt sich nämlich die Pobacken in Ossendorf, Stammheim oder Rheinbach rund!

Gruß Thomas
Gummi ist nicht gleich Gummi. Bei einem Reibrad kann nix passieren. Bevor man es als unrettbar defekt entsorgt, kann man es auch mal mit Bremsflüssigkeit behandeln. Ich würde mich aber nicht drauf verlassen, daß das zuverlässig bei jedem Reibrad funkioniert, nicht einmal innerhalb des selben Gerätetyps, denn auch hier wurde mal der Hersteller und das Material gewechselt.

Eine alte, zerbröselnde Andruckrolle wäre doch ein geeignetes Testobjekt?

Ganz anders sieht es mit Reifen aus. Das sind Sicherheitsteile. Ich kann nur hoffen, daß die Reifenmischungen eine gewisse Resistenz aufweisen für die Flüssigkeiten, mit denen man bei einem Auto nunmal in Berührung kommt (Benzin, Öl, Bremsflüssigkeit). Wenn das wirklich so gemacht wird und noch nie etwas passiert ist, so könnte es daran liegen, daß

a) die Reifenmischung das evtl. verträgt

b) Der Einfluss der Bremsflüssigkeit nur an der Oberfläche wirkt und nicht in das Innere eindringt. Es ist sicher ein Unterschied, ob ich das Auto in einer Pfütze mit Bremsflüssigkeit parke oder ob ich die Seitenwand damit einreibe.

Damit will ich diese Art der Gummikosmetik nicht propagieren - das hat hier auch niemand anders getan - aber von Unfällen wegen unter Einfluss von Bremsflüssigkeit geplatzter Reifen habe ich noch nichts gehört. Würde ich auf die blöde Idee kommen, meine Reifen zu putzen (... ein sauberes Auto ist Ausdruck eines kranken Geistes Wink ....) so würde ich sicher keine Bremsflüssigkeit nehmen sondern Franks Gummipflegemittel.
@ MichaelF

Du sagst schon richtig, daß die Reifen ja nicht in der Plempe rumstehen sondern nur abgerieben werden. Damit hätte ich keine Probleme denn solche Reifen haben gar keine Zeit sich aufzulösen. Ehe es dazu kommen könnte müssen sie sowieso ersetzt werden. Unde eine gewisse Resistenz von Autoreifen gegenüber Benzin, Diesel und anderen Mixturen ist ganz sicher gegeben.

Lieber Michael, eine Andruckrolle würde ich nun wirklich nicht mit solchem Zeugs behandeln. Wegen der Rolle wäre es mir egal, kann man ja ne neue machen; aber meine heiligen Kühe - die Bänder - würde ich keinem solchen Härtetest unterziehen!

Ansonsten geht halt probieren über studieren und wenn man schön vorsichtig ist und nichts verkleckert.....
Wer es denn tun will, bitte bedenkt dabei aber auch daß Spuren von diesem Bremsöl (so nannte man das früher) von den so behandelten Rollen auf die anderen, im Kontakt stehenden Bauteile übertragen werden und wundert Euch bitte nicht wenn es zu unvorgesehenen Reaktionen kommt.

Diese Brühe ist zu allem Übel auch noch stark hygroskopisch - das ist der Grund dafür daß sie wenigstens aller zwei Jahre komplett erneuert werden soll. Ansonsten kann nicht nur die Bremswirkung plötzlich aussetzen sondern auch die Teile des Bremssystems durch Korrosion zerstört werden.

Das Zeug hat wirklich nichts in der Wohnung zu suchen.
Hallo, bei meinen diversen Tapedecks hat ein in Aceton getauchtes Wattestäbchen bei Andruckrollen wahre Wunder vollbracht. Warum nicht auch bei Reibrädern? Aber bitte sehr vorsichtig, Aceton löst Kunststoffe/Gummi an/auf. Und gerade das Anlösen kann man sich hier zunutze machen.

Bitte keinesfalls zuviel Aceton auf das Wattestäbchen aufbringen, da sonst das Röhrchen des Stäbchens anfängt zu siffen.

Nach meiner damaligen Erfahrung wird die Andruckrolle wieder weich, natürlich nur oberflächlich.


Gruß, Frank
Gibt es noch andere Möglichkeiten (außer Aceton, Bremsflüssigkeit, kochen u. dgl.), ein Reibrad oder eine Andruckrolle wieder weich zu machen?
Ja, neuen Gummibelag aufbringen. Das ist die einzig vernünftige Lösung. Alle anderen Tinkturen zerstören nachhaltig den verbliebenen Rest des Belages, wenn nicht noch mehr! Und daß man Gummi durch kochen weich bekommt ist wohl eher eine Legende. Sobald er wieder auf Raumtemperatur ist hat es sich erledigt. Allenfalls hilft kochen bei Kunststoffmischungen wenn noch genügend Weichmacher im Material ist. Durch die thermische Behandlung gelangt dieser Weichmacher an die Oberfläche des Materials und dadurch erlangt dieses wieder eine gewisse Geschmeidigkeit - für wie lange, steht auf einem anderen Blatt.
DAs geht natürlich nur dann, wenn die Oberfläche noch nicht rissig oder gar brüchig ist.
Hallo,
ich habe die Räder mit Walzen-Reiniger von der Druckerei bearbeitet.
Mit Q-Tip-90% Spiritus, die Antriebsriemen und Alu-Schwungrad gereinigt.
Feines 280er Schleifpapier, einkleines Stück zusammen rollen, dieses an das Gummirad senkrecht gehalten macht aus einem runden ,ein eckiges Rad. Deshalb rund, weil beim umstellen der Geschwindigkeit das Rad unter dem Teller in der Ecke läuft. Die Ablagerung auf dem Alu-Schwungrad-Plastik-Bremsen-Bremsfilz, kann auch mit dem Schleifpapier bearbeitet werden. Mit Pinsel und Staubsauger das Innenleben gereinigt, die Tonköpfe sauber gemacht und entmagnetisiert, bringt Freude und einen neuen Högenuss.
Ob ich es richtig Beschrieben habe, werdet Ihr besser Wissen, bei mir hat es immer geholfen, egal welche Maschinen es auch immer waren.
Hermann

Michel

tja, freunde,

das ist irgendwie wohl nicht der weisheit letzter schluß. ich habe die andruckrolle, und das zawischenrad aus meiner uher mit bremsflüssigkeit behalndelt..., immer noch hart wie stein. vorher habe ich beide teile gut mit aceton gereinigt, und seit heute morgen liegen beide da, die bremsflüssigkeit ist noch drauf, in die steine immer noch hart.
mein lieber michaelz, da wirst du wohl arbeit bekommen, denn ich habe vor, die beides zur neugummierung zu schicken.

michel