09.07.2015, 20:32
Moin,
ich bin hier gerade am verzweifeln und brauche mal die Hülfe eines oder mehrerer Elektronikfüchse...
Ich habe in den letzten Wochen die o.a. Maschine aufgearbeitet. Der Wiedergabekopf ist neu (aus Uher Report IC), der Spitzkeil-Aufnahmekopf geläppt, die gesamte Bandführung und Mechanik auf Vordermann gebracht. Riemen, Bremsen, Andruckrolle verharzte Schmiermittel... was man alles so macht (Danke, Wolfgang, für die Ersatzteilversorgung!!).
Dank der Steckkartentechnik waren die Elkos auf den Platinen schnell gewechselt und die ersten Tests versprachen eine toll klingende Maschine (obwohl erst nach Gehör grob eingestellt) mit jeder Menge Dynamik und kaum hörbaren Klangunterschieden bei beiden Bandgeschwindigkeiten. Ich stellte die Mühle erst mal weg und wartete auf kühlere Tage.
So weit, so gut. Nun hatte ich mir für heute die Einmessung vorgenommen, die eigentlich dank der genialen "Messbuchse", die mit den Ausgängen des Aufnahme- und Wiedergabezweiges verbunden ist, schnell und einfach über die Bühne gehen sollte. Am Anfang klappte das auch sehr gut, die Saugkreise und HF-Sperren waren ruckzuck auf Minimum gedreht und nun sollte die Verstärkung des Aufnahmeverstärkers eingestellt werden. Dazu speist man in die Radiobuchse, Kontakte 1 und 4 jeweils 2,5 mV/1 kHz ein und stellt dann die Ausgangsspannung am Monitorausgang mittels der Trimmer auf der Aufnahmeverstärkerplatine auf ca. 3 V eff. Ich schaltete also einen einstellbaren Spannungsteiler hinter mein Nakamichi T-100 und stellte damit und dem guten alten Monacor-Analog-Millivoltmeter die gefordeten 2,5 mV ein.
Das Abgleichen funktionierte nur beim rechten Kanal. Bei 2/3-Stellung des Trimmpotis R14 waren die geforderten 3 V erreicht. Links war der Ausgangspegel jedoch nicht über 0,6 V zu kriegen. Nachdem ich Ursachen wie fehlerhafte Cinch/DIN-Adapter oder Wackelkontakte im Signalkabel ausgeschlossen hatte, verfolgte ich das Signal von der Eingangsbuchse bis zur Steckleiste des Verstärkerprints. Es kam auf beiden Kanälen mit ca. 2 mV dort an (es befinden sich noch Vorwiderstände in Reihe mit dem Eingang).
Die weitere Fehlersuche ergab, dass das Verstärkungsdefizit bereits in den ersten beiden Vorverstärkerstufen besteht. Komischerweise hatte das Gerät bis zum Wegstellen vor ein paar Tagen funktioniert. ?(
Am Ausgang der ersten beiden Stufen erscheinen im rechten Kanal ca. 0,5 V und links nur gut 0,1 V. Die Verstärkung ist also links nur ein Fünftel des Sollwerts!
Ich habe mal den Schaltplanauszug mit den von mir im linken Kanal gemessenen Spannungen versehen. Der rechte Kanal (unterer Teil) enthält die vom Hersteller angegebenen Spannungen, die dort auch mit nur geringen Abweichnungen gemessen werden können, so dass man gut vergleichen kann. In den gelben Kästchen die von mir gemessenen Gleichspannungen, in den grünen die NF-Spannungen. Ich habe bereits alle Bauteile der beiden Stufen nachgemessen und keine Abweichungen festgestellt. Die beiden Transistoren sind mit dem Komponententester geprüft. Die BC 560 habe ich schon bei der Neubestückung eingesetzt, anstelle der ursprünglichen exotischen SGS-Siliziumtransen, die im Netz völlig unbekannt sind (TB 0019 bzw. DW 6835). Alle Elkos sind neu und die Widerstände nachgemessen. Die Platine ist mit der Lupe auf Lötbrücken oder Leiterbahnrisse untersucht und komplett nachgelötet. Ich habe auch aus Verzweiflung schon mal den AC151 r VII gegen einen gleichartigen aus einem Schlacht-Report getauscht, was die Sache nicht besser machte. Die Spannungen wichen danach noch stärker ab!
Hier der Schaltplan. Vielleicht fällt jemandem von euch dazu was ein. Ich bin mit meinem Latein jedenfalls am Ende. Woher die Abweichungen in den Spannungswerten und der Verstärkung kommen, ist mir nach wie vor rätselhaft. 8|
Im Anschluss an diese Eingangsstufen folgt übrigens das Entzerrungsnetzwerk (das nicht in der Gegenkopplung liegt, sondern direkt im Signalweg!), und dahinter nochmals drei Transistorstufen.
[attachment=7708]
Mein Dank wird euch ewig nachschleichen....
LG Holgi
Edit: Ich hätte im Schaltplan noch einfügen können/sollen, dass die Versorgungsspannung der beiden Stufen 10 V beträgt. Die sind auch da (genau 10,2).
ich bin hier gerade am verzweifeln und brauche mal die Hülfe eines oder mehrerer Elektronikfüchse...
Ich habe in den letzten Wochen die o.a. Maschine aufgearbeitet. Der Wiedergabekopf ist neu (aus Uher Report IC), der Spitzkeil-Aufnahmekopf geläppt, die gesamte Bandführung und Mechanik auf Vordermann gebracht. Riemen, Bremsen, Andruckrolle verharzte Schmiermittel... was man alles so macht (Danke, Wolfgang, für die Ersatzteilversorgung!!).
Dank der Steckkartentechnik waren die Elkos auf den Platinen schnell gewechselt und die ersten Tests versprachen eine toll klingende Maschine (obwohl erst nach Gehör grob eingestellt) mit jeder Menge Dynamik und kaum hörbaren Klangunterschieden bei beiden Bandgeschwindigkeiten. Ich stellte die Mühle erst mal weg und wartete auf kühlere Tage.
So weit, so gut. Nun hatte ich mir für heute die Einmessung vorgenommen, die eigentlich dank der genialen "Messbuchse", die mit den Ausgängen des Aufnahme- und Wiedergabezweiges verbunden ist, schnell und einfach über die Bühne gehen sollte. Am Anfang klappte das auch sehr gut, die Saugkreise und HF-Sperren waren ruckzuck auf Minimum gedreht und nun sollte die Verstärkung des Aufnahmeverstärkers eingestellt werden. Dazu speist man in die Radiobuchse, Kontakte 1 und 4 jeweils 2,5 mV/1 kHz ein und stellt dann die Ausgangsspannung am Monitorausgang mittels der Trimmer auf der Aufnahmeverstärkerplatine auf ca. 3 V eff. Ich schaltete also einen einstellbaren Spannungsteiler hinter mein Nakamichi T-100 und stellte damit und dem guten alten Monacor-Analog-Millivoltmeter die gefordeten 2,5 mV ein.
Das Abgleichen funktionierte nur beim rechten Kanal. Bei 2/3-Stellung des Trimmpotis R14 waren die geforderten 3 V erreicht. Links war der Ausgangspegel jedoch nicht über 0,6 V zu kriegen. Nachdem ich Ursachen wie fehlerhafte Cinch/DIN-Adapter oder Wackelkontakte im Signalkabel ausgeschlossen hatte, verfolgte ich das Signal von der Eingangsbuchse bis zur Steckleiste des Verstärkerprints. Es kam auf beiden Kanälen mit ca. 2 mV dort an (es befinden sich noch Vorwiderstände in Reihe mit dem Eingang).
Die weitere Fehlersuche ergab, dass das Verstärkungsdefizit bereits in den ersten beiden Vorverstärkerstufen besteht. Komischerweise hatte das Gerät bis zum Wegstellen vor ein paar Tagen funktioniert. ?(
Am Ausgang der ersten beiden Stufen erscheinen im rechten Kanal ca. 0,5 V und links nur gut 0,1 V. Die Verstärkung ist also links nur ein Fünftel des Sollwerts!
Ich habe mal den Schaltplanauszug mit den von mir im linken Kanal gemessenen Spannungen versehen. Der rechte Kanal (unterer Teil) enthält die vom Hersteller angegebenen Spannungen, die dort auch mit nur geringen Abweichnungen gemessen werden können, so dass man gut vergleichen kann. In den gelben Kästchen die von mir gemessenen Gleichspannungen, in den grünen die NF-Spannungen. Ich habe bereits alle Bauteile der beiden Stufen nachgemessen und keine Abweichungen festgestellt. Die beiden Transistoren sind mit dem Komponententester geprüft. Die BC 560 habe ich schon bei der Neubestückung eingesetzt, anstelle der ursprünglichen exotischen SGS-Siliziumtransen, die im Netz völlig unbekannt sind (TB 0019 bzw. DW 6835). Alle Elkos sind neu und die Widerstände nachgemessen. Die Platine ist mit der Lupe auf Lötbrücken oder Leiterbahnrisse untersucht und komplett nachgelötet. Ich habe auch aus Verzweiflung schon mal den AC151 r VII gegen einen gleichartigen aus einem Schlacht-Report getauscht, was die Sache nicht besser machte. Die Spannungen wichen danach noch stärker ab!
Hier der Schaltplan. Vielleicht fällt jemandem von euch dazu was ein. Ich bin mit meinem Latein jedenfalls am Ende. Woher die Abweichungen in den Spannungswerten und der Verstärkung kommen, ist mir nach wie vor rätselhaft. 8|
Im Anschluss an diese Eingangsstufen folgt übrigens das Entzerrungsnetzwerk (das nicht in der Gegenkopplung liegt, sondern direkt im Signalweg!), und dahinter nochmals drei Transistorstufen.
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Mein Dank wird euch ewig nachschleichen....
LG Holgi
Edit: Ich hätte im Schaltplan noch einfügen können/sollen, dass die Versorgungsspannung der beiden Stufen 10 V beträgt. Die sind auch da (genau 10,2).