Tonbandforum

Normale Version: Teac X-10 Hubmagnet für Andruckrollen zu schwach
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Hallo,

ich habe nach längerer Standzeit meiner X-10 nun das
Problem, dass beim Drücken der Starttaste die Andruckrollen nicht
hochfahren. Wenn ich leicht mit dem Finger nachhelfe, fahren Sie hoch
und rasten ein. Beim Druck auf die Pause-Taste gehen sie richtigerweise
leicht zurück und beim erneuten Drücken auf Start gehen die
Androckrollen wieder an die Capstanwellen. Nur nach dem Stop-Befehl
wollen sie nicht mehr richtig. Das gleiche Problem besteht auch bei den Bremsmagnetspulen und der Pausenspule aus der Nullstellung.

Ich habe bei einem anderen Thema
zur X-1000 gelesen, dass man die Mechanik gründlich reinigen soll. Das
habe ich gemacht aber ohne Besserung. Ich habe auch mal das alte Fett
entfernt und auf Fettschmierung der Kipphebel verzichtet.

Ich hab
dann mal die Spannung gemessen, die jeweils an den
Magnetspulen liegt. Es sind 14 - 15 Volt und die erscheinen mir zu gering.
Sicher weiß ich es aber nicht.

Kennt jemand die richtigen Spannungen, die jeweils an den Spulen anliegen müssen, oder gibt es noch eine andere Erklärung. Leider geben der Schaltplan und das Service-Manual dazu nichts her. Ich bin für jede Hilfe dankbar.

Liebe Grüße
Rudi
Moin,

...ein flüchtiger Blick ins SM lässt mir die 14 V als nicht abwegig erscheinen. Die Frage ist natürl. auch, wie stabil diese Spannung ist. Hast Du schon mal gemessen, ob die Spannung bei Betätigung der Funktion stark einbricht? Und eine weitere Frage: was genau hast Du alles gereinigt?
Die Andruckrollen sollten schon einigermassen "butterweich" nach oben zu drücken sein und den Verschmutzungs-/Verharzungszustand der Plunger (Zuganker) würde ich mir auch mal ansehen. Manchmal hängt da einfach irgendein Mist drin, der die Bewegung hemmt und/oder der Anzugstrom erhöht.

Gruß
Peter
Man muss diese japanischen Hubmagneten (solenoid,plunger) zerlegen und reinigen. Die Kerne neigen nach längerer Standzeit zum Kleben. Den Kern aus der Spule herausziehen und mit Spiritus reinigen und trocken wischen, nicht fetten oder ölen ! Das Loch für den Kern mit einem um einen Schraubenzieher gewickelten Lappen oder Küchentuch und Spiritus reinigen, Wattestäbchen gehen auch, ist aber mühselig. Vor dem Einbau die Leichtgängigkeit der von den Hubmagneten betätigten Mechaniken überprüfen, da ist auch gerne mal das Fett oder Öl verharzt oder vertrocknet.

MfG, bitbrain2101
Hallo,

Danke für die Tips.

Ich habe alle 4 Hubmagneten ausgebaut und entsprechend Eurer Anweisung gründlich gereinig. Aber es hat nicht geholfen. Sad Alle 4 Magneten ziehen nur richtig, wenn ich mit dem Finger nachhelfe. Es ist m. E. auch nicht sehr wahrscheinlich, dass alle 4 Magnete gleichzeitig ausfallen.

Im Ruhezustand liegt an den Magnetspulen keine Spannung an, im Betrieb sind die 14 V ziemlich konstant. Mir erscheinen sie allerdings zu wenig. Der Emitter des Q72 , der für die Versorgungsspannung aller 4 Spulen zuständig ist, bekommt vom Netzteil 26 V. Warum soll der Transistor dann die Spannung auf fast die Hälfte reduzieren. Ich glaube, ich werde ihn mal ausbauen und prüfen.

LG
Rudi
Hallo Rudi ,C 80 mal geprüft?

Gruß
Frank
Hallo Frank,

ich habe gerade den Q72 wie geplant geprüft und dann ausgetauscht. Jetzt klappt (klackt) es mit den Magneten wieder richtig und die Maschine läuft.

Was meinst Du mit dem C 80 ? Die X-10 hat keinen C 80, den gibt es nur bei der X-10R.

Gruß
Rudi
Habe ich ein anderes Schaltbild?
In meinem hat Q72 nichts mit den Hubmagneten zu tun.
In meinem Schaltbild erkennt man die übliche Schaltung für Hubmagnete dieser Art, versorgt von einer höheren Anzugsspannung und einer niedrigeren Haltespannung.

Gruß Ulrich
Hallo Ulrich,

ich habe das Original Service-Manual mit Schaltplan von TEAC für die X-10/X10R vom Juli 1979. Es trägt die Nummer A90026.
Danach ist der Emitter Q72 (2SB507) unmittelbar mit dem Netzteil verbunden und der Kollektor ist unmittelbar mit allen 4 Magnetspulen verbunden. Der jeweils andere Anschluss der Spulen bekommt das Signal von der Steuereinheit.

Gruß
Rudi
Stimmt, da hatte ich den falschen Plan. Es ist immer sinnvoll, wenn man den Fragesteller um die Zurverfügungstellung der Unterlagen bittet, bzw dieser das von sich aus macht. Die meisten der jeweils Beteiligten haben das Gerät nicht vor sich und dann auch in der Regel nicht den Plan im eigenen Fundus.

Gruß
Frank

Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Reparatur!

Noch schlimmer: ich hatte den von hifiengine, da sind beide SLP drin. Ich brauch ne Brille ;(
Hallo Rudi,
ich habe es mittlerweile gefunden, es gibt tatsächlich zwei verschieden Schaltbilder.
Das hier müsste es demnach sein:

[attachment=7179]

Dort sieht man auch wieder beide Spannungen, ich habe in blau die die Haltespannung eingezeichnet und in rot die Anzugsspannung.
Über Q72 wird die Anzugsspannung nur kurz (<1s) durchgeschaltet. Fehlt diese Anzugsspannung kann es zu der beschriebenen Fehlererscheinung kommen.

Gruß Ulrich
Hallo Ulrich,

genau das ist der Plan. Die Haltespannung liegt bei 13,5 V, die Anzugsspannung bei ca. 20 V - und die hat bei mir gefehlt.

Übrigens war mir gar nicht bewußt, dass hier 2 Spannungen maßgeblich sind. Jetzt habe ich wieder was gelernt. Danke.

Gruß
Rudi
Wo man diese Hubmagnete findet, findet man in der Regel auch die beiden Spannungen.
Hier mal ein Beispiel zum zeitlichen Verlauf aus der Grundig TS1000.

[attachment=4155]

Man sieht, das die Anzugsspannung dort nur ca. 1/4 Sekunde auf den Magneten geschaltet wird, mit einem Multimeter lässt sich so was nicht messen.

Gruß Ulrich