Tonbandforum

Normale Version: BASF CC Recorder 9101 Geschwindigkeit regeln?
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Habe auf dem Flohmarkt so ein Gerät für 3,00 Euro erstanden, war nur etwas dreckig, scheint aber sonst in Ordnung zu sein, habe die Andruckrolle getauscht und die Gummis aufgerauht, die Laufwerksfunktionen sind seitdem Einwandfrei, allerdings ist der Riemen völlig ausgeleiert und rutscht durch, also habe ich einen Anderen aus meiner Sammlung genommen, nun läuft das Gerät zwar, aber zu langsam und eine Geschwindigkeitsregelung finde ich nicht.

Wenn ich den Originalriemen auflege und mit dem Schraubenzieher etwas spanne, läuft das Gerät aber trotzdem ein Stück zu langsam.

Eigentlich genügt der Recorder nicht meinen Qualitätsansprüchen, obwohl er gegenüber den alten Philipsrecordern aus der Zeit nicht schlecht klingt, aber die Optik gefällt mir ausgesprochen gut, deshalb habe ich ihn mitgenommen. toll verarbeitet, scheint aus Japan zu kommen...

LG, Tobi
Diese Geräte hatten keine elektronische Geschwindigkeitsregelung.
Dort wurden Motoren mit Fliehkraftreglern verbaut, eine rein mechanische Lösung.
In vielen Fällen findet man an diesen Motoren eine Öffnung die Zugang zu dem Fliehkraftregeler ermöglicht. Da sitzt dann eine Schraube mit der die Gegenkraft des Reglers eingestellt werden kann.
Das geht nur im Try und Error Verfahren bei still stehendem Motor.

Gruß Ulrich
Stimmt, den Recorder hatte ich auch sehr lange. Ich habe sogar mittels Sennheiser MD421 (völlig überkandidelt! Wink ) Liveaufnahmen von Dampfloks damit gemacht. Mit Chromdioxid-Kassetten hatte er eine sehr ordentliche Qualität (ich glaube 80-10000 Hz). Mit etwas Tuning (Bias zurücknehmen) machte er auch 12000 Hz.

Der Motor hat im Mantel eine Öffnung, durch die man zwei einander gegenüber liegende Madenschrauben erreichen kann. Man benötigt einen sehr dünnen Feinmechanik-Schraubendreher (1,5mm oder so), weil sowohl die Messingschräubchen als auch deren Schlitz sehr dünn sind. Die Schrauben sitzen auf der Kommutatorplatte des Ankers, den man folglich in die richtige Stellung drehen und festhalten muss! Die Justierschrauben dreht man dann beide gleichmäßig in Achtel-Umdrehungs-Schritten im Uhrzeigersinn, wenn der Motor zu langsam dreht. Ohne Messkassette natürlich nur nach Schnauze möglich.

Ich habe damals, weil die Fliehkraftmimik wiederholt zu Gleichlaufproblemen führte, einen elektronisch geregelten Motor eingebaut. Damit ist er bis 1995 gelaufen. Er liefe sicher auch heute noch, wenn ich in nicht entsorgt hätte... ;(

LG Holgi
Also bevor ich am Motor drehe würde ich einen Riemen nehmen, der jetzige ist vielleicht etwas zu stramm und bremst den Motor aus.

mfg 8)
Geilo,

Ich hab das echt hingekriegt. Messcassette, naja kein Referenzband, aber ich habe mir einen 1000 Hz Sinuston mit meinem AKAI GX75 aufgenommen und mit diesem Band mache ich seitdem alle Geschwindigkeitsabgleiche und habe auch den Eindruck, dass das GX75 sehr exakt läuft, erstaunlich exakt habe ich dann nach dem Trial and Error Prinzip auch die Geschwindigkeit des BASF Recorders wieder abgleichen können.

Zur Feier des Tages musste er grad My Coo Ca Choo von Alvin Stardust auf einer stilechten BASF LH Cassette spielen. Den Motor wollte ich übrigens drin lassen um das Gerät möglichst original zu halten. Allerdings hab ich mir mit dem Tausch der Andruckrolle ganz schön einen abgebrochen, weil man die Rolle nicht von der Halterung bekommt, die Achse ist da irgendwie "eingestanzt", ich musste also die ganze Halterung aufbiegen, die ist jetzt natürlich total verzogen, aber das Gummi ist neu und die Andruckrolle läuft jetzt - trotz des "eingesauten" Halters - scheinbar zuverlässig. Den Tonkopf habe ich so eingestellt, dass die Cassetten vom GX75 ohne hörbare Phasenfehler abgespielt werden.

Aufnahme muss ich noch testen.

Weiß Jemand was über den 9110? Der gefällt mir optisch nicht mehr so gut, hat aber anscheinend Auto Stop, das fehlt mir bei diesem Gerät hier. Auto Stop war ja anfangs sehr breit gefächert... Es gab ja auch Geräte, wo am Ende einfach nur ein Licht aufleuchtete und der Motor stoppte, hat der 9110 richtiges Auto Stop mit ausrastenden Tasten und so?

Also von der Optik her ist das definitiv der schönste klassische Cassettenrecorder, den ich jemals gesehen habe. Ein wirklich schönes Gerät, ich finde sogar die größeren Geräte, die BASF zu dem Zeitpunkt im Programm hatte waren lang nicht so schön, wie das Ding hier. Da bekomme ich Lust drei Fragezeichen im Bett zu hören.

Vielen Dank für die Hilfe.

LG, Tobi
DOSORDIE,'index.php?page=Thread&postID=176589#post176589 schrieb:Da bekomme ich Lust drei Fragezeichen im Bett zu hören.
thumbsup thumbsup thumbsup :?: :?: :?:

Mach ich auch! Allerdings dann (wegen der erheblich geringeren Größe) mit dem Sony TC-150B.

Die Tasten rasten beim 9110 schon aus; es könnte auch sein, dass der einen elektronisch geregelten Motor hat.
Also ich benutze dafür eigentlich meinen JVC RC-M70, aber der BASF ist ja eigentlich stilechter, wenn man bedenkt, dass zu der Zeit wohl kaum ein Kind solche Top Ghettoblaster gehabt haben wird, sondern eher was aus dem unteren Preissegment und gerade bei Geschwistern bekommt der Jüngere dann ja gern Mal den ausrangierten Cassettenrecorder, wenn der große Bruder sich eine Stereoanlage gekauft hat oder so, deshalb wäre es Ende der 70er oder Anfang der 80er durchaus realistisch gewesen, als Kind ein nicht ganz neues solches Gerät gehabt zu haben.

Die Aufnahme habe ich übrigens mal ausprobiert, klingt aber nicht sonderlich, ich meine mit einem EL 3302 bessere Aufnahmen gemacht zu haben und ich habe jetzt extra eine BASF Chromdioxid Cassette von Mitte der 70er verwendet.

LG, Tobi