Tonbandforum

Normale Version: B77 nimmt nicht mehr auf nach Revision
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Ich habe mir heute meine B77 (MKII, Viertelspur, 9,5/19)vorgenommen
und alle Kondensatoren auf folgenden Prints getauscht
- Eingangsverstärker
- Aufnahmeverstärker
- Wiedergabeverstärker
- Monitor

Die Kondensatoren auf der Oszillatorplatine, sowie alle Potis hatte ich bereits letztes Mal getauscht.
Freudig alle Prints gesteckt und die Maschine eingeschalten.
Es hat kurz gequalmt und gestunken, dann gleich Maschine vom Netz und nochmal alle Prints kontrolliert - ich finde keinen Fehler.
Alle Kondensatoren stimmen vom Wert und von der Polung her.

Alle Prints wieder rein und die Maschine also nochmal ans Netz und eingeschalten:

Die Laufwerksfunktionen sind alle gegeben und sie spielt auf beiden Geschwindigkeiten korrekt ab.
Die VU's schlagen auch auch aus.
Allerdings nimmt sie auf beiden Kanälen nicht mehr auf (Eingangssignal ist vorhanden und
wird auch korrekt zum Ausgang geschleift).
Weiterhin löscht sie auf dem linken Kanal nicht (rechts hingegen schon) und beide REC-Lampen
funktionieren nicht mehr.
Jetzt bin ich gleichzeitig gefrustet und auch ratlos und würde mich freuen wenn mich jemand
bei der Fehlersuche unterstützt.

Viele Grüße
Jörg

Nachtrag: das Relais des rechten Kanals schaltet hörbar beim umschalten des REC-Schalters, das linke hört man hingegen nicht

Jürgen Heiliger

Hallo Jörg,

Du schreibst......
Zitat:Die Kondensatoren auf der Oszillatorplatine, sowie alle Potis hatte ich bereits letztes Mal getauscht.
Freudig alle Prints gesteckt und die Maschine eingeschalten.
Es hat kurz gequalmt und gestunken, dann gleich Maschine vom Netz und nochmal alle Prints kontrolliert - ich finde keinen Fehler.
Alle Kondensatoren stimmen vom Wert und von der Polung her.

Alle Prints wieder rein und die Maschine also nochmal ans Netz und eingeschalten:

Die Laufwerksfunktionen sind alle gegeben und sie spielt auf beiden Geschwindigkeiten korrekt ab.

Rifas auch gewechselt? Auch den am Spannungsumschalter ? ... der ist frei verdrahtet am Spannungsumschalter.

Sind auch die goldenen Frakos auf dem Verbindungsbord (wo die Aufnahme-/Wiedergabe- und Oszilatorprinst gesteckt sind) getauscht?

Mal die Kanäle (R<=> L) gegeneinander getauscht?
Netzteilelkos getauscht? Stimmen die Versorgungsspannungen ab Netzteil (Karten am Verbindungsbord alle gezogen!) ?


Gruß
Jürgen
Hallo Jürgen,

die Rifas waren bereits neu als ich die Maschine bekommen habe.
Auf dem Verbindungsboard sind bei meiner B77 keine Frakos - das kenne ich nur bei der A77.
Wie kann ich die Kanäle gegeneinander tauschen?
Spannungen hab ich noch keine gemessen, da ich gar nicht weiß wo ich mit der Fehlersuche sinnvoll anfangen soll.

Viele Grüße
Jörg

Jürgen Heiliger

Hallo Jörg,

ich brauche nun zuerst einmal die genauen Bezeichnungen der Bords / Prints, die in Deiner Maschine verbaut sind.
Auf den jeweiligen Platinen sind Nummern eingeätzt, um die geht es......

1.177.***.**

ich suche Dir dann die Spannungswerte raus......

Gruß
Jürgen
Hallo Jürgen,

das ist super nett von Dir
hier die Aufstellung:

1.177.222-11 Eingangsverstärker
1.177.230-11 Aufnahmeverstärker
1.177.240-12 Oszillator
1.177.250-12 Wiedergabeverstärker
1.177.260-12 Monitor
1.177.317-11 Laufwerkssteuerung

Viele Grüße
Jörg

Jürgen Heiliger

Hallo Jörg,

[Bild: Netzteil_B-77_Audio.jpg]

[Bild: normal_Netzteil_B-77_Tape-End.jpg]

Netzteilplatine Pfostenstecker Schema.

Welche Messgeräte hast Du?

Gruß
Jürgen
Hallo Jürgen,

auf violett habe ich 25,5V und auf rot 20,9V

Ich messe mit einem UNI-T UT61D

Viele Grüße
Jörg

Jürgen Heiliger

Hallo Jörg,

dann sind diese soweit OK.

Hast Du die sogenannten Verlängerungsprints oder ein regelbares (stabilisiert) Netztteil?
Weill dann messen wir jetzt auf den Platinen direkt.

Gruß
Jürgen
Beides hab ich leider nicht Sad

Jürgen Heiliger

Hallo Jörg,

dann hilft nur eins.......

Platinen hochauflösend fotografieren und die Bilder einstellen hier damit man diese mit eigenen Platinen vergleichchen kann.
Nur da falle ich leider raus, besitze keine B-77.

Der Fehler sollte entweder auf dem Input- oder Rec- AMP zu finden sein.

Gruß
Jürgen
Na dann wollen wir mal
Ich hatte alle Prints bereits vor dem ersten Umbau (Potis) zum Glück fotografiert - somit gibt's vorher/nachher Bilder
Ich fange zunächst mal mit den genannten "verdächtigen" an

INPUT:
[attachment=5758]

[attachment=5766]

[attachment=5759]

[attachment=5763]

REC:
[attachment=5760]

[attachment=5764]

[attachment=5761]

[attachment=5765]
Da fehlt aber noch ein Print, der mir auf Anhieb als Hauptverdächtiger einfallen würde: Der Oszillator! Auf dem befinden sich die beiden Aufnahmerelais und damit die Ansteuerung der beiden Aufnahme-LED, ohne die die Aufnahme nicht funktioniert.
Fiel mir nur gerade so ein.... Wink
Den habe ich grundsätzlich auch im Verdacht, weil da ja diese gern ausfallenden Relais sitzen,
aber an diesem habe ich gestern nichts gemacht.
Der wurde noch nicht mal ausgebaut...
Drum habe ich erstmal nur die beiden von Jürgen genannten eingestellt.
gelöscht
hilft vlt. nicht viel, aber nach der Erneuerung der Kondensatoren meiner A77 hatte ich auch erst mal Probleme. Ursache waren bei mir ungewollte Lötbrücken - mit Lupenleuchte und viel suchen dann endlich gefunden.

Grüße

Peter
Hallo Peter,

vielen Dank für den Hinweis - Lötbrücken gibt's aber keine.
Ich befürchte eher, daß ich eine der Prints um einen Pin versetzt eingesteckt hatte,
als ich sie erstmals an's Netz genommen habe und da hat's irgendwas geschossen.
Dadurch daß ich unmittelbar danach gleich ausgeschalten und alle Prints gezogen und
nach Defekten abgesucht habe, läßt sich das allerdings nicht mehr rekonstruieren
Ich habe aber auf anderem Wege bereits Hilfe zur Fehlersuche angeboten bekommen thumbsup
Es wird schon werden Smile

Viele Grüße
Jörg
Baruse,'index.php?page=Thread&postID=173734#post173734 schrieb:Ich befürchte eher, daß ich eine der Prints um einen Pin versetzt eingesteckt hatte

Das ist mir auch schon mal passiert. Gott sei Dank hatte es nur einen Tantalelko erwischt.
Ich hatte allerdings bemerkt welche Platine falsch eingesteckt war.

Versuch doch mal Systematisch vorzugehen. Dazu einen Fehler raus suchen, zum Beispiel das sie nur auf einem Kanal löscht, und mit Schaltbild und Messgerät die Sache eingrenzen.

Gruß Ulrich
Du glaubst ja gar nicht wie mich das ärgert!
Durch eine Nachlässigkeit hab ich mir jetzt die Maschine geschossen.
Das kommt davon, wenn man mangels Platz halb auf dem Fußboden herumkrabbelnd
die Prints steckt ;(

Zum Thema systematische Suche:
Nun - nicht umsonst ist das ein Lehrberuf mit (3 ?) Jahren Ausbildung, dazu kommt
dann noch die meist jahrelange Praxiserfahrung vieler von Euch, die eh durch nichts zu ersetzen ist.
Das alles fehlt mir und somit auch grundlegende Kenntnisse.
Hätte ich irgendwo einen "Basteltisch" o.ä., wo man auch mal ein Objekt über 'nen
längeren Zeitraum liegen lassen kann, dann könnte ich mir vorstellen mich da tiefer
mit zu beschäftigen.
So ist es aber alles andere als spaßig - derzeit steht die Maschine im Schlafzimmer
zerlegt auf dem Fußboden und wartet auf Operation.
Klar kann ich abends mal ein paar Std. den Küchentisch in Beschlag nehmen, aber
man muß halt danach auch wieder alles wegräumen.
Das geht mal für 'ne geplante, zeitlich überschaubare Aktion (mal ein Report reparieren, ein paar Prints revidieren, ...)
aber für eine solch längerwierige Geschichte ist das nichts.
Zum Löschen, mach mal wie schon von Holgi vorgeschlagen, ein Foto des Oszillator-Moduls.
Wenn man ein Modul versetz einsteckt kann ja durchaus auch ein anderes Modul Schaden nehmen.
Ein wenig Gedanken sollte man sich schon machen, man muss dabei ja nicht Alles verstehen.

Gruß Ulrich
Ich möchte mal kurz einen ersten Teilerfolg melden:
Die Dioden D1 und D2 auf dem Oszillatorprint, sowie die beiden LED's für REC-L und REC-R
waren durch und wurden erneuert.
Die Maschine löscht jetzt auf beiden Kanälen und zeichnet zumindest auf dem linken Kanal wieder auf.
Es ist also jetzt nur noch die Aufzeichnung auf dem rechten Kanal defekt.

Mal sehen was das WE so an Messungen und weiteren Ergebnissen bringt.

EDIT: den Sprechkopf habe ich gemessen - links wie rechts 16 Ohm, der isses also nicht

Sachdienliche Hinweise/Tips sind willkommen Rolleyes
nur sekundär: durch die Wiederstandsmessung könntest du den Kopf magnetisiert haben - bei Gelegenheit mal entmagnetisieren.

Viel Glück bei der weiteren Suche

Peter

edit: es heißt natürlich Widerstand und nicht Wiederstand :-)
peter_l,'index.php?page=Thread&postID=173820#post173820 schrieb:es heißt natürlich Widerstand und nicht Wiederstand :-)
Oder aber man schreibt es auseinander: Es dauerte nicht lange, bis er wieder stand. Big Grin thumbsup
Nachdem ich leider nicht mehr weitergekommen bin, habe ich mir nun
einen Ersatzprint des Aufnahmeverstärkers geholt und siehe da:
Alles funktioniert wie gewünscht Smile

Der Fehler (keine Aufzeichnung auf dem rechten Kanal) sitzt also dort.
Ich würde natürlich trotzdem gerne den alten Print reparieren.
Vielleicht kann mich da jemand noch bei der Fehlersuche unterstützen

Viele Grüße
Jörg
Moin Jörg,
Löt mal die Einstellwiderstände nach. Bei dem letzten Einstellwiderstand (neben dem Studer Schriftzug) hat der Schleifkontakt wohl eine Unterbrechung in der Leiterbahn. Nach dem Foto sehen die Lötstellen nicht so gut aus. Und entferne die Lötspritzer auf der Leiterplatte (Kurzschlussgefahr). Sieht man am vorletzten Einstellwiderstand.

Viele Grüße,
Ralf
Hallo Ralf,

ich probier das mal aus - muß aber erst neue Potis besorgen;
habe 2 Stück für die "neue" Platine gebraucht; ich hatte nur noch 4 da
Melde mich wieder

Viele Grüße
Jörg
So - 2 neue Potis verlötet, Lötspritzer entfernt, Platine mit "Kontakt LR" gereinigt
und nochmals gründlich mit der Lupe untersucht
Optisch ist alles OK, trotzdem bleibt das Problem:
keine Aufnahme auf dem rechten Kanal Sad

[attachment=5968]
Dann wird es wohl einen der Dreibeiner auf dem Board erwischt haben. Hast du einen Transistortester? Im Multimeter integriert oder separat? Einen nach dem andern im rechten Kanal auslöten und durchchecken; es sind ja nur vier Stück. Als erstes hätte ich den P-Kanal-FET auf dem kleinen Mutingboard in Verdacht. Jeder der beiden auf dieser kleinen Zusatzplatine sitzenden FET's hat die Aufgabe, einen Kanal durchzuschalten.

Der Q1 (Pfeil) ist für den rechten Kanal zuständig.

[attachment=5969]

Wenn du keine Möglichkeit hast, FET's zu messen, dann soltest du ihn einfach probeweise austauschen. Es ist ein 2N5460. Als Vergleichstypen kommen 2SJ103 und 2SJ105 in Frage.
Sollte es danach noch immer nicht funzen, kommen die bipolaren (BC 550 B) dran.

LG Holgi
Mein China-Meter hat einen Transistorentester integriert
Muß mich mal schlau machen wie das funktioniert - hab ich noch nie gemacht
Aber danke für den Tip - geh ich die Tage mal an

[attachment=5970]
Ich glaube, Feldeffekt-Transen kann man mit normalen Testern nicht prüfen. Also gleich tauschen.
Heutzutage gibt es geniale Universal-Tester, die nicht nur überprüfen, ob das Teil funktioniert und seine Messwerte angeben, sondern es sogar identifizieren und im Klartext auf dem Display anzeigen. Davon haben wir früher nicht mal zu träumen gewagt:

DEN habe ich auch, ist einwandfrei! Kommt zwar ohne Gehäuse, aber das macht nix. Man braucht nur noch eine 9V-Batterie. Bauteil in die Textool-Fasssung auf drei verschiedenen Kontakten stecken, Start drücken und nach drei Sekunden zeigt das Ding alles Wissenswerte an. thumbsup
Natürlich auch, an welchem Beinchen welcher Pol oder welcher Transistoranschluss liegt. Nur so als Tipp, falls du künftig öfter mal reparierst und lötest. Das Gerät kann natürlich auch Widerstände, Dioden, Induktivitäten, Thyristoren, LED's und Kapazitäten messen. Es kostet keinen Zoll und keine Einfuhr-Umsatzsteuer, weil es weniger als 27 Euro kostet.

LG Holgi
Hallo Holgi,

ich hab mir mal die Preise angesehen - da tausch ich tatsächlich bevor ich da rumkasper...
Musikding ist übrigens auch immer eine recht gute Quelle für allerlei Bauteile.
Vorallem haben die faire Versandkosten.
Ich werde mich dann Ende kommender Woche mit - hoffentlich positiven - Ergebnissen melden

Viele Grüße
Jörg
Hallo Holgi,

ich hab mir mal den Link zum china- messgerät angesehen, ich muß sagen, das ist ein gutes Angebot.

Gleich mal auf EBAY das Ding im Sofortkauf geordert.

Melde mich, wenn es angekommen ist. Mal sehen wie es funktioniert.



Gruß Claus
So - Transistoren sind mittlerweile bei mir eingetroffen und ich habe folgende getauscht:
vom Muting Circuit den Q1 und vom eigentlichen REC-Amplifier alle von Q5-Q8, also alles was den rechten Kanal betrifft.
Leider ohne Erfolg ;(
Hallo an alle,

Das China-Messgerät ist gut angekommen.

Die Beschreibung von Holgi kann ich bestätigen, das Ding kann fast alles messen.

Dabei ist jetzt auch noch günstiger zu haben, ich habe 18€ bezahlt.

Eine gute Investition in meinen Messgerätepark.

Gruß Claus
Witzig - auch ich hatte mir ob des günstigen Preises eines bestellt
Gestern kam es an und was soll ich sagen:
PHÄNOMENAL

Wenn ich so meine div. Multimeter (mittlerweile auch schon 4 Stück) anschaue - jedes kann irgendwas nicht messen
und das Dingen kann mehr als die MM zusammen...

@Holgi: Auch von mir ein herzliches Dankeschön für diesen wertvollen Tip!
Um die Sache zum Abschluss zu bringen: ich habe Jörgs Platine inzwischen repariert. Grund für den Kanalausfall war ein Leiterbahnriss am Plus-Lötauge des Elkos C21. Den Riss konnte man wirklich nicht sehen und ich habe ihn nur durch Signalverfolgung von Stufe zu Stufe gefunden.

Hinter den beiden ersten Transistoren war das verstärkte Eingangssignal mit rund 500 mV noch vorhanden. Vor dem Trimmpoti R28 fehlte das Signal. Nach Tausch des Elkos und einer Lötverbindung mit dem benachbarten Bauteil per Draht war der Kater gekämmt. thumbsup
Das Eingangssignal von 50 mV erschien nun ca. 45 dB verstärkt am Ausgang des RecAmps.
Zur Fehlersuche wurde der Nakamichi T-100 eingesetzt.

[attachment=7175]

Gruß
Holgi
So - Platine ist mittlerweile da und dank des Feiertags hab ich sie eben mal kurz gesteckt und ausprobiert:
Es funktioniert!
Danke Holgi für die schnelle und unkomplizierte Hilfe!

Herzlichen Dank aber auch an alle Beteiligten, die zur Problemlösung beigetragen haben.
Letztlich waren es ja dann mehrere - durch meine Unachtsamkeit hervorgerufene - Fehler die Dank Eurer
Hilfe alle beseitigt wurden.

Viele Grüße
Jörg