Tonbandforum

Normale Version: Sony Tc-K 750 ES Pegel-/Azimutschwankungen, wieviel ist "normal"?
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Hallo zusammen!

Möchte mich kurz vorstellen- mein Name ist Jens, wohne in Schweinfurt, Nord-BY und bin HiFi- Freund und Analog- Wiederentdecker.
Nun habe ich ein sehr gut erhaltenes Sony Tc-K 750 ES erstanden (und ein Kenwood KX-1100-HX ebenso).

Nach gründlicher Laufwerksrevision des Sony (Reinigung, Riemen neu, Andruckrollen aufgefrischt mit Walzenreiniger, Sinterlager nachgeölt mit
synthetischem Sinterlageröl etc., entmagnetisiert natürlich auch) habe ich das Service Manual von Sony nun zur Hand, sowie mein Laptop samt der
kostenlosen "Scope" Software (Oskar).

Weiterhin habe ich (momentan, suche weitere) eine "Audio-Soundcheck" Testkassette aus den 80ern, wenig benutzt und neuwertig. Immer kühl und sachgerecht gelagert.
Leider ist kein 10 kHz Testton drauf, aber 300Hz und 3kHz- Töne. Das Ding wurde sorgfältig mit dem Revox B-215 seitens "AUDIO" bespielt, als 1:1 Kopie,
also gehe ich von einwandfreier Qulität aus.

Da ich das zum ersten Male mache, frage ich mich nun, wieviel Schwankungen von Pegel und Azimut (Phase) bei dem Sony bzw. dem Kenwood als normal anzusehen sind.

Mir ist klar, daß diese Schwankungen bei der Kompaktkassette prinzipbedingt höher ausfallen als bei Tonbandmaschinen,
kann mich aber einnern, daß die entsprechenden Diagramme, die damals inder Zeitschrift "AUDIO" zu sehen waren, teils erfreulich niedrige Schwankungen offenbarten.
Vielleicht kennt ja einer von Euch die entsprechenden Diagramme und hat sie vor Augen.

Ich bin seit Kindesbeinen in der Materie drin, was die Tapedecks angeht.
Mit dem Unterschied, daß ich mir heutzutage die Tapedecks auch leisten
kann, von denen ich früher nur träumte. Big Grin
Ich finde, daß das Sony-Laufwerk (angeblich gebaut von AIWA) und das Sankyo des Kenwood gute und solide Mechaniken haben, wobei mir das Sony vom ganzen Aufbau her besser gefällt.

Hier mal vier Bilder, habe versucht die Minima und Maxima der Schwankungen (bei 3kHz) festzuhalten.
Sieht doch eigentlich ganz gut aus, oder?

Im Vergleich zu den 300 Hz Tönen tut sich bei 3 kHz schon mehr, was das gezappel der Kurven angeht.
Ist davon auszugehen, daß dies bei 10 kHz noch "schlimmer" ausfällt/ausfallen würde?

Für Bezugsquellen einwandfreier, halbwegs professioneller Testkassetten wäre ich sehr dankbar Smile
Glückwunsch zu deinem Oldie.

Die Testfrequenzen kannst du dir hier runterladen:

http://www.testsounds.com/

In der Tat hab ich beim Einmessen auch kleine, sichtbare abweichungen, aber beim hören ist mir noch nichts negatives aufgefallen.
Ich habe aber festgestellt, daß diese Abweichungen weniger wurden, nachdem ich auf eine externe Soundkarte mit eigenen Wandlern und Chinch-Anschlüssen umgerüstet habe (ESI MAYA44 USB) ICh denke, hier wirkt sich der schlechte Soundchip der Laptops negativ aus.
Die Kurven werden bei Cassettendecks immer Zappeln.

Bei diesen Sofwareoszilloskopen sollte man aber trotzdem noch aus anderem Grund Vorsichtig sein.
Sie verbinden die einzelnen Abtastwerte in der Regel oft nur linear.
Da das Ausgangsfilter zur korrekten Darstellung nicht nachgebildet wird führen Amplitudenfehler in der Anzeige zu Phasenfehlern und umgekehrt. Der Fehler wird
umso größer je näher man sich an der halben Samplingfrequenz nähert.

Beispiel mit Signalfrequenz von 6kHz mit SF 44,1kHz abgetastet.

Beide Kanäle gleiche Amplitude bei identischer Frequenz und Phase:

[attachment=5214]

Ein Kanal mit halber Amplitude des Anderen (simpler Spannungsteiler), ansonsten Frequenz und Phase identisch.
Der sichtbare Phasenunterschied existiert hier nicht und ist ein Messfehler.

[attachment=5215]

Gruß Ulrich
Hallo Chev Chelios,

Herr Alex Nikitin erstellt Testkassetten (wohnt in einem Vorort von London, versendet logischerweise auch), einfach mal kontakten: http://www.ant-audio.co.uk/

Gruß nach Unterfranken
Jochen
McWangine,'index.php?page=Thread&postID=171849#post171849 schrieb:Hallo Chev Chelios,

Herr Alex Nikitin erstellt Testkassetten (wohnt in einem Vorort von London, versendet logischerweise auch), einfach mal kontakten: http://www.ant-audio.co.uk/

Gruß nach Unterfranken
Jochen
Der ist ein Wahnsinn, ich glaube es gibt fast nichts was der an Kassettengeräten nicht machen kann! Ich habe fix vor, im Dezember mein JVC KD-A7 zu ihm nach London zu schleppen.
Klasse!

Vielen Dank für die sehr hilfreichen und schnellen Antworten!

Das mit dem Filter bei Softwareoszilloskopen war mir so nicht klar.
Bin kein Elektroniker, eher ambitionierter, interessierter Laie.
Mehr der Techniker :-)

Mein Dad ist der mit der reichhaltigen elektronischen Erfahrung und auch Ausstattung, werde mal bei ihm interessehalber am analogen Oszilloskop gegenchecken.

Der Mann in England mit den Kassetten ist ein toller Tip.

Danke dafür!