Tonbandforum

Normale Version: Philips EL 3541 brummt
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Hallo!

Ich hoffe, ich darf mich kurz vorstellen. Ich heiße Gerd, 49 J., wohnhaft im Landkreis Karlsruhe und seit 47(!) Jahren in "Besitz" eines Philips-Tonbandgerätes EL 3541 - zum Leidwesen meiner Eltern ;( ..... damals.

Mit zunehmendem Alter wurde das Gerät von mir gehegt und gepflegt (Neue Riemen, Achsen gefettet, Radiergummis für die Bandteller-Mitnahme eingesetzt .. usw.)

Vor 2 Jahren ereignete sich innerhalb weniger Wochen folgendes: Wiedergabe fing an zu brummen, bei hoher Lautstärke (Potistellung) stellte sich ein "Helikopter ähnliches" Brummgeräusch ein. Die Aufnahme verzerrte kurz darauf ebenfalls - wie ein schlecht eingestellter Radiosender. >> bei Wiedergabe auf einem funktionstüchtigen Gerät!

Nun habe ich mir erlaubt einige Kondensatoren der Vorverstärker- und Endstufenplatine zu tauschen (Elkos nicht!).

Das Ergebnis war einfach nur ausgezeichnet: Gute Höhen bei Aufnahme und Wiedergabe, kaum vernehmbares Brummen und Rauschen.

Nach über einer Woche und reichlichem Betrieb ist das (oder ein anderes) Brummen bei Wiedergabe plötzlich wieder da, zwar nicht so laut wie vor der Reparatur und auch ohne "Heli-Geräusch". Klangqualität von Wiedergabe und Aufnahme ist weiterhin gut!

Nun meine Frage: WAS ist das? ?(

Die nicht getauschtes Elkos (3 Stück in diesem Gerät)? Kann der Austausch der meisten Kondensatoren den übrigen, evtl. angeschlagenen Kondensatoren den "Rest" geben (bin kein Elektronik-Guru)? Könnten die Röhren eine Macke haben?

Vielleicht hat ja jemand von Euch einen heißen Tip!

Danke & ein schönes Wochenende!

Gruß, Gerd
Also nach allem was ich mir zusammengelesen habe wäre es zumindest kein Fehler, die alten Roederstein-Elkos ebenfalls zu tauschen. Nur den großen Becher-Elko (32+32+100 µF wenn ich mich richtig erinnere) habe ich bei meinen durchwegs gelassen. Ansonsten habe ich pauschal alle braunen Wima-Kondensatoren und noch altertümlicher wirkenden Exemplare ersetzt und nur die beigen Philips-Folienkondensatoren belassen. Das hat bei einem EL3515 und einem EL3542A bestens funktioniert, das 3541 zickt noch (Wiedergabe ist zu leise und verzerrt). Allerdings glaube ich, dass ich hier keine Elkos getauscht habe und habe die noch im Verdacht. Geschmiert habe ich die Geräte ebenfalls.

Das 3541 ist nicht unbedingt hoch auf meiner Prioritätenliste, es ist als Wrack für 2 Euro aus Mitleid zu mir gekommen. Kommentar: "Spielt nicht!". Das war allerdings noch fast das geringere Problem... außen fehlt fast alles was fehlen kann. Schließe des Deckels, Kabelfach-Abdeckung, Kopfabdeckung, Sichtfenster der Stopptaste, der Tragegriff und fast alle Schrauben. Außerdem hat der Vorbesitzer die Tasten und Regler stylisch lackiert - sonnengelb, grün, blau und rot. Vor ca. 10 Jahren hatte ich das Gerät mal kurz am Stromnetz um die Diagnose zu bestätigen und das war es dann. Nach dem Ausgraben aus dem Regal diesen Sommer war der Antrieb in einem Zustand, dass ich nicht in meinen wildesten Alpträumen an Betrieb gedacht hätte. Beim Drehen von Hand quietschte der Motor erbärmlich!

Nach einer gründlichen "Ölung" läuft der Antrieb mit dem vorhandenen Riemen leise wie neu und mit zwei getauschen Kondis spielt der Verstärker auch wieder so weit. Das Problem mit den Umspulgummis hat es natürlich auch, wobei hier einige aus einem anderen Material verbaut sind, die im Gegensatz zu den üblichen dunkelbraunen noch völlig intakt sind.

Verrate mir doch bitte, was du für Radiergummis verwendet hast und wie du die in Form gebracht hast! Hier sehnen sich zwei oder drei (je nachdem, ob ich das 3541 aufarbeite oder als Ersatzteilspender abgebe) Philipse nach neuen Umspulgummis!
Danke erstmal für die schnelle Antwort!
Offenbar liege ich mit meinem Bauchgefühl doch nicht so falsch, diese Elkos (bei meiner 3541 sind es VALVO C64) zu tauschen.
Mit meiner EL 3541 hatte ich schon Glück. Es ist noch alles dran und sie sieht sehr gepflegt aus. Da stehen natürlich die Kindheitserinnerungen im Vordergrund. Technisch und optisch gibt es natürlich schönere und interessantere alte Philips-Geräte - keine Frage!

Für die "Umspulgummis" habe ich weiße Rotring-Radierer verwendet. Ich hatte da einen passenden Füllerdeckel aus Metall, mit welchem ich die Stücke schön ausstechen konnte.
Dann grob auf Maß (weiss ich nicht mehr) + 1mm abgeschnitten, eingesetzt und passend vorsichtig runter radiert. Funktioniert heute noch perfekt ohne sichtbaren Verschleiß.
Hallo Gerd,

natürlich können Elkos dieses ehrwürdigen Alters jederzeit ihren Geist aushauchen. Wenn aber bei einer Reparatur, bei der man das Gerät offen hatte der Fehler verschwunden war, um dann plötzlich wieder aufzutauchen, riecht das aber sehr nach Kontaktschwierigkeiten oder kalten Lötstellen. Löte mal nach und schau dir vor allem die Masseverbindungen an. An defekte Röhren glaube ich eher zuletzt.
Hm, also das Problem dürfte das Auftreiben eines passenden Füllerdeckels sein Wink
Mal die alten Pelikan abmessen ob die passen!

Höhe müsste 7 oder 8 mm sein, kommt nicht ganz genau drauf an. Nur sollten alle sechs gleich hoch sein würde ich meinen.

Lötstellen würde ich definitiv auch überprüfen, das hatte ich komplett vergessen! Bei mir sah eine Röhrenfassung so übel aus, dass ich alle Pins Stück für Stück nachgelötet habe. Eventuell hast du ja auch Probleme mit kalten Lötstellen!
Hallo Lukas, Hallo "Ragnar",

danke für die Tips .... dann werd ich wohl noch ein paar Elkos bestellen und den Lötkolben nochmal anwerfen müssen.

Zum Ausstechen der "Mitnehmergummis" hatte ich entweder einen Pelikan Füllerdeckel oder Stypen ..... ist schon 8, 9 Jahre her.
Auf gleiche Höhe bringt man sie eigentlich ganz leicht.

Viel Erfolg dabei :-)
Gute Nacht!
Du musst meinen Vornamen nicht in Anführungszeichen setzen, ich bin wirklich so getauft Big Grin

An Pelikano hab ich auch schon gedacht, und für Notfälle hab ich hier noch eine kaputte LED-Mini-Taschenlampe mit 8,2 mm Innendurchmesser gefunden, die könnte man schärfen und verwenden.
Eigentlich wollte ich Kork verwenden (Tipp aus einem britischen Forum) aber der 2-mm-Unterlegskork lässt sich extrem schlecht schneiden und zerbröselt, insofern tendiere ich eher zu Gummi. Aber nützt sich Radiergummi nicht relativ heftig ab?
Problem gelöst!

Der übriggebliebene Becher-Elko -im Plan C 11- (3 Elkos in einem) war der letzte Übeltäter, welcher das Brummen verursacht hatte.

Gut Ding will Weile haben. Nochmal Danke für die Tipps!!

@Ragnar: Die Gummistöpsel für die Tellermitnahme habe ich mit einem Antennenstecker (ohne Stift Big Grin ) aus den Radiergummis ausgestochen!
Gerd ,'index.php?page=Thread&postID=178140#post178140 schrieb:Problem gelöst!

Der übriggebliebene Becher-Elko -im Plan C 11- (3 Elkos in einem) war der letzte Übeltäter, welcher das Brummen verursacht hatte.

Gut Ding will Weile haben. Nochmal Danke für die Tipps!!

@Ragnar: Die Gummistöpsel für die Tellermitnahme habe ich mit einem Antennenstecker (ohne Stift Big Grin ) aus den Radiergummis ausgestochen!
Interessant, der große Sieb-Elko stirbt nach allem was ich gelesen habe selten! Aber ab und zu kommt es wohl vor (musste auch bei einem Röhrenradio schon so einen tauschen weil Elektrolyt austrat).

Die Idee mit dem Antennenstecker ist großartig, muss ich unbedingt ausprobieren! Wenn ich mich allerdings aufraffe, wegen des Zwischenradgummis für das Saba TG 544 zu einer Gummifirma zu gehen, nehme ich trotzdem ein intaktes Original mit und erkundige mich nach fertigen Optionen.
Hallo Ragnar,

das Problem mit den angemalten Teilen läßt sich eigentlich einfach beseitigen: man braucht einen Behälter und Bremsflüssigkeit (z.B. DOT3). Ob DOT5 (silikonbasiert) auch geht, weiß ich nicht. Das zu reinigende Teil einlegen für mindestens 24 Stunden. Danach mit einer (alten) Zahnbürste versuchen, die Farbschicht abzuwischen. Geht das nicht, Liegezeit verlängern. Danach das Teil abwischen und mit Wasser abspülen, gern auch mit Spülmittel. Die Oberfläche wird dann nicht mehr so dolle glänzen. Dafür nimmt man dann Autowachs, wenn die Oberfläche zu rau ist, auch Zahnpasta oder Autopolitur.

Dieses Verfahren mache ich immer im Plastikmodellbau, wenn ein Teil z.B. mit den üblichen Kunsthazlacken (Revell, Humbrol u.ä.) falsch lackiert wurde. Die Einwirkzeit ist dabei abhängig vom Alter des Lacks, alter und durchgehärteter Lack ist eben widerspenstiger.

Den Behälter mit der benutzten Bremsflüssigkeit kann man für Wiederholungszwecke aufbewahren. Wenn zu viel Dreck drin ist, einfach filtern. Es bedarf noch des Hinweises, dass Bremsflüssigkeit fachgerecht entsorgt werden muss und dass sie natürlich auch gesundheitsschädlich ist. Im Plastikmodellbau kursiert auch noch eine andere Flüssigkeit, deren Namen ich nicht parat habe. Die ist gleich wirksam, aber teurer. Bei einem verantwortungsvollen Umgang mit Bremsflüssigkeit ist das alles aber unproblematisch.

Werner
So wie sich der Lack stellenweise löst vermute ich man könnte ihn auch durchaus mit einem Plastikgegenstand, der weicher ist als die Tastenoberfläche, abkratzen. Aber die Stopptaste muss sowieso neu (Sichtfenster für die EM84 fehlt) und sonst fehlt ja auch ein Haufen Teile. Und Autopolitur für Tasten... ich weiß nicht. Interessant ist das meiner Meinung nach für Vitrinenstücke, aber nichts was mehrmals im Monat mit den Fingern abgegrabbelt wird. Und so ein kleiner 0815-Vierspurkoffer ist schon eher was fürs regelmäßige Nostalgiebad als für die Vitrine.
Das mit der Autopolitur hat folgenden Hintergrund: nach dem Bad werden Plastikteile gern einmal stumpf. Mit Autopolitur (natürlich geht auch Lackreiniger, natürlich auch Wachs) wird die Oberfläche wieder so schön, wie sie vorher war. Außerdem schützt das Zeugs vor weiterer Versprödung und die Teile nehmen auch nicht mehr so schnell Schmutz an. Es handelt sich also mehr um eine Schutzmaßnahme, als um Kosmetik.
nobbel,'index.php?page=Thread&postID=178807#post178807 schrieb:Das mit der Autopolitur hat folgenden Hintergrund: nach dem Bad werden Plastikteile gern einmal stumpf. Mit Autopolitur (natürlich geht auch Lackreiniger, natürlich auch Wachs) wird die Oberfläche wieder so schön, wie sie vorher war. Außerdem schützt das Zeugs vor weiterer Versprödung und die Teile nehmen auch nicht mehr so schnell Schmutz an. Es handelt sich also mehr um eine Schutzmaßnahme, als um Kosmetik.
Meine Befürchtung wäre gewesen - das stammt hauptsächlich von der Beschäftigung mit Bakelitteilen - dass die Autopolitur nur temporäre Kosmetikmaßnahme gegen die stumpfe Oberfläche ist, sich aber bei fünfmal Berühren wieder verabschiedet. Sollte das nicht so sein, umso besser! Ich würde es trotzdem vorziehen, die Plastikoberfläche gar nicht erst stumpf werden zu lassen.

Wie gesagt, beim konkreten Gerät ist das ja auch kein Thema, weil sonst so viel fehlt.
Zu den Gummis: im Petromax-Forum (www.pelam.de) finden sich immer wieder Hinweise auf ein Kunststoffmaterial namens Viton, aus dem man für die Lampen entsprechende Dichtungen stanzen kann. Das dürfte wohl geeignet sein. Ich kenne allerdings die Materialstärke nicht. Möglicherweise bekommt man das auch im Pelam-Shop.

Werner
nobbel,'index.php?page=Thread&postID=178972#post178972 schrieb:Zu den Gummis: im Petromax-Forum (www.pelam.de) finden sich immer wieder Hinweise auf ein Kunststoffmaterial namens Viton, aus dem man für die Lampen entsprechende Dichtungen stanzen kann. Das dürfte wohl geeignet sein. Ich kenne allerdings die Materialstärke nicht. Möglicherweise bekommt man das auch im Pelam-Shop.

Werner
Das klingt auch spannend! Wenn es sagen wir 1 oder 2 mm stark ist, stellt sich die Frage ob man das Zeug kleben kann. Wenn ja, könnte man problemlos passende Einsätze schichten.