Tonbandforum

Normale Version: Gerätesicherung fliegt raus
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Hallo,

mein Vater hat ein Tonbandgerätproblem:

Es handelt sich anscheinend um ein Akai GX 265D.

Wenn man auf Play drückt/schaltet, läuft das Band wohl kurz an, dann fliegt eine Gerätesicherung raus. Das ist anscheinend F1 mit 2A

Weiß jemand, was das sein könnte?

Grüße

Michael
Wenn wegen eines zu hohen Stromflusses eine Sicherung fliegt, kann man zwar das Innenleben nach verschmorten Bauteilen absuchen aber ohne Messungen und gezieltes Stilllegen einzelner Baugruppen geht da i.d.R. nichts.
Vorab würde ich erstmal prüfen, ob d. Sicherung auch ohne Band fliegt. D.h. man hebt den (rechten) Bandfühlhebel und drückt auf PLAY, denn soweit ich weis, wird bei der 265 der Bandlauf über den rechten Hebel zu-/abgeschaltet.

Nur am Rande bemerkt: laut dem im Eingangsthread beigefügten Schaltplan müsste die F1 eine 1 Ampere Sicherung sein. EDIT: ...in der CEE-Version, siehe Thread #7

Gruß
Peter
Zusammengefasst:



Mit einer 1,4 A Sicherung, statt 1 A:



Es läuft nur ein Motor, und dieser wird sehr
heiß.




Der Motor, der läuft, dreht immer in dieselbe
Richtung und macht beim Drehen Geräusche.




Die Intensität der Lampen ändert sich beim
Schalten.




Michael
Hallo,

da wäre es schon gut zu wissen, welcher der drei Motoren denn nun läuft. In der Regel müsste es so sein, dass, nachdem man d. rechten Fühlhebel angehoben hat, nur der Capstanmotor läuft - und dies auch in der
STOP-Position. Sobald dann noch eine der START-Tasten gedrückt wird, sollte je nach gewählter Laufrichtung der entsprechende Tellermotor mitlaufen und die Capstanrolle anheben. Dies alles ohne Band wohlgemerkt!
Wenn dem schon nicht mehr so ist, stimmt in der Motorsteuerung etwas nicht. Hier meine nächste Frage: hat die Maschine sehr lange ungenutzt gestanden? (...jahrelang).
Wenn das Gerät lange nicht benutzt wurde, vermute ich einen Defekt der "Sparkquencher" (R-C-Bauteile) in der Motorsteuerung... ...das ist ein typischer Defekt bei diesen Geräten, der mit den Jahren oft auftritt.
Bitte auch mal prüfen, ob alle Motoren mechanisch leichtgängig sind oder ob beim Drehen von Hand ein deutlicher Wiederstand zu spüren ist.

Nebenbei: dass die Lampen flackern, wenn man die Motoren anwirft, ist eine Folge der zu hohen Belastung der Spannungsversorgung. Das ist also eine Folgeerscheinung, die wir erst mal bei Seite lassen.

Gruß
Moin,

hatte einen ähnilichen Fall, allerdings an einer AKAI GX215, bei der die Motorsteuerplatine hin war und somit der Capstanmotor sehr heiß wurde und dieses mit Sicherungsfliegen beendete.

Gruss Andre
1. sind die ELKOs totgestorben und

2. sind Netzteil und Baugruppen für 220V ausgelegt.

Mit den heutigen 235V in der Steckdose schlägt beim Einschalten sofort ein ELKO durch und weitere erklären sich mit diesem solidarisch!

Also; Gerät als Staubfänger stehen lassen, oder gründlich überholen und auf 240V umstellen.
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=169710#post169710 schrieb:Mit den heutigen 235V in der Steckdose schlägt beim Einschalten sofort ein ELKO durch und weitere erklären sich mit diesem solidarisch!

Das würde ich als Pauschalaussage so nicht stehen lassen - bei meiner GX265 fliegt da nix und die ist bezügl. des Netzteiles (und weiterer Elkos) noch im Originalzustand.
Lediglich den Sparkquenchern auf der Motorsteuerplatine habe ich auf die Sprünge geholfen (=ausgetauscht) weil deren Ableben den Capstanmotor zum Stillstand gebracht hat.

Was meine Annahme zu F1 angeht: da habe ich wohl auf die CEE-Variante geschaut. Wenn F1 die netzseitige Sicherung ist, dann sind 2 A wohl i.O. (wobei man dann noch auf die Charakteristik zu achten hat). Wie auch immer: wenn nun einer der Motoren (welcher denn nun?) direkt sehr heiss wird, hat das mit dem Spannungswahlschalter kaum was zu tun. Die auf dem Motorboard des Capstanmotors befindlichen Kondensatoren "vertragen", wenn sie nicht defekt sind, auch 10% mehr Spannung. Tun sie das nicht, sind sie ohnehin hinüber - da würde auch eine drastische Reduzierung der Spannung nichts helfen.

vG

P.
Zumal alle im Deutschland angebotenen Elektrogeräte eine höhere Spannung als die vom Energieversorger angegebene aushalten müssen.
Beim erscheinen der Akai war die Netzspannung 220 Volt und die geforderte Reserve lag bei 10% was nach oben 242 Volt ausmacht.
Das sollte bei intakten Innereien also weder den Motoren noch den C`s etwas schaden.

Tom
Ja Tom, das betraf Neugeräte - sind es aber nicht mehr.

Physikalisch bedingt gibt es bei jedem Einschalten einen "Einschaltstromstoß", den gerade die Netz-ELKOs irgendwann nicht mehr standhalten!

Ich denke, das hat jetzt jeder verstanden.
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=169764#post169764 schrieb:Ja Tom, das betraf Neugeräte - sind es aber nicht mehr.

Physikalisch bedingt gibt es bei jedem Einschalten einen "Einschaltstromstoß", den gerade die Netz-ELKOs irgendwann nicht mehr standhalten!

Ich denke, das hat jetzt jeder verstanden.
Ja, werde es bei Gelegenheit an alle Elektrofachkräfte weiter geben.
@ Michael

Schau Dir doch auch mal die Kondensatoren an, die die Hilfsphase für den Motor erzeugen und dafür
sorgen, daß sich der Motor überhaupt drehen kann. Wenn dieser Kondensator "einen weg" hat (entweder
Kurzschluss oder Kapazitätsverlust), dann passiert folgendes:

a) der Motor bleibt stehen und - was noch viel wichtiger ist
b) der Motor stellt elektrisch einen Kurzschluss dar. Durch die erhöhte Stromaufnahme wird der
Motor heiss und die Sicherung geht über den Jordan.

Klemm den Motor einfach mal ab und guck mal was die Sicherung dann macht. Wenn es dann tatsächlich
dieser Kondensator sein sollte und der Motor hat überlebt - dann sieht zu, dass Du annähernd einen
Kondensator vergleichbarer Kapazität bekommst (es muss nicht genau der geleiche Wert sein, diese Cs
haben Toleranzen im Bereich +/- 20%), aber er muss mindestens die gleiche Spannungsfestigkeit haben
(mehr schadet auf keinen Fall).

Und dann lass mal bei Gelegenheit einen Rauchkringel aufsteigen...

viel Glück