Tonbandforum

Normale Version: Qualitätskriterien für optimale Andruckrollen ?
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Hallo Tonbandfreunde,

bisher habe ich die Andruckrollen meiner Geräte immer mit Isopropanol gereinigt. Im Netz wird das teilweise heftig kritisiert. Wie sind eure Erfahrungen? Gibt es eine einfaches KO-Kriterium für eine Andruckrolle? Ein Amateur könnte die A-Shore-Härte mit einem Handmessgerät (kostet knapp 90 €) zwar prüfen und mit einem gefühlsmäßig guten Andruckrolle vergleichen, aber der Aufwand erscheint mir recht hoch. Hat jemand ein einfaches Prüfkriterium für Andruckrollen? Die Dinger sind immerhin 35-60 Jahre alt und nicht mehr im ursprünglichen Zustand. Wenn die Teile zu hart werden könnte m. E. das Bandmaterial leiden und die Durchzuggeschwindigkeit schwanken.

Gruß, Martin
Ich denke, wichtiger als die reine Shore-Zahl ist der Reibungskoeffizient der Oberfläche.

Die Andruckrolle übernimmt ja Transportaufgaben als Vermittler zwischen Capstanwelle und Band.
Das funktioniert nur bei guter Reibung.

Ein Versuchsaufbau wäre leicht herzustellen, in dem man eine blockierte und mit einem definierten Gewicht belastete Rolle über eine sorgfältig entfettete Glasplatte zieht.
Allerdings bräuchte man dann natürlich auch Referenzwerte.

Man kann natürlich auch ein Stück Bandmaterial zwischen Capstan und Prüfling bei eingeschalteter Wiedergabe, aber gezogenem Netzstecker klemmen und die Zugkraft messen, die für das Herausziehen vonnöten ist.
Die muß deutlich höher als der Abwickelwiderstand oder auch die Spulkraft der wickelnden Spule im Spielbetrieb sein.

Eigentlich vermute ich aber, daß es für die Studiomaschinen in den Sendern entsprechende Procedere gegeben haben muß.
Die Frage ist nur, was uns das nützt.
Ob Isoprop zum reinigen geeignet ist oder nicht, führt wahrscheinlich wieder zu gleichen Teilen zu Ja- und AufkeinenFall-Vertretern. Ich nutze es.

Ich würde pragmatisch an die "optimale" Andruckrolle herangehen:
1. läuft das Band sauber durch und nicht zu einer Seite raus?
2. Hält das Gerät mit der Rolle die geforderten Gleichlaufwerte?

Wenn ich mir den Variantenreichtum von Andruckrollen betrachte, so wird sich bezügiich der Härte keine allgemeingültige Aussage treffen lassen. Ich meine im Forum auch Berichte über ausgesprochen unterschiedlich harte Andruckrollen ab Werk bei dem gleichen Gerätetyp gelesen zu haben, die keinen Anlass zu Beschwerden gaben.

niels
Hallo zusammen,

interessantes Thema!

Zur Reinigung von Andruckrollen gibt es oftmals 2 Empfehungen:

1. Ethyl-/ Isopropanol-Alkohol
2. Walzenreiniger für Drucker / Kopierer (ich nehme den von "IT clean")

Zur Pflege von Andruckrollen habe ich ebenso 2 Philosophien wahrgenommen:

1. obiger Walzenreiniger
2. Alkohol / Glycerin-Gemisch (Glycerin allein ist wohl zu "fettig")

Für mich haben beide obigen Methoden ihre Berechtigung. Über weitere, am liebsten fundierte Erkenntnisse würde ich mich freuen.

Für eine "Wiederbelebung" alter Andruckrollen hatte Peter (PeZett) anno dunnemals mal eine Kochendwasser-Kur empfohlen; von mir bislang nicht nachvollzogen.

Zum Thema "neue Andruckrolle(n)" wäre in Anbetracht der oftmals nicht mehr erhältlichen Original-Ersatzteile ebenso Eure Erfahrungen mit heutzutage erhältlichem Ersatz interessant. (Maßgenauigkeit / Lagerqualität / Gummimaterialqualität / Oberflächengüte (Grip & Schliff) / Einhaltung der Gleichlaufwerte)

Bei mir gab es bislang nur eine verhärtete Andruckrolle bei der N4522. Der Ersatz von "fred gewinnt" gab keine Anlass zur Kritik, wenn auch für ca. 35 EUR, wenn ich mich recht erinnere.

Schöne Grüße
Frank
`n Abend...

Thema Reinigung:
....soll ich Euch zum x-ten male mit meinen Reinigungstips für "Gummi"-Andruckrollen langweilen? Nö... ...wer hier suchet der findet.
Ich habe mit der Methode "Spüli&Scheuermilch" bisher beste Erfahrungen gemacht - sowohl, was das Reinigungsergebnis angeht als auch in Hinblick auf
den Grip, den die Rollen danach wieder hatten.
Isoprop. oder Walzenreiniger nehme ich jedenfalls nicht: Wundermittel, mit denen Servicetechniker zickende Leasinggeräte für die nächsten paar
Monate "fit spritzen", wohl wissend, dass die Dinger spätestens nach 5 Jahren verschrottet werden, halte ich für Hifi-Klassiker, die mir auch in 10 Jahren noch
Freude bereiten sollen, für ungeeignet.

Thema "Wiederbelebung":
...ist materialabhängig. Zerflossene "grüne" Revox-Rollen: unrettbar verloren. Rissig gewordene oder "ballig" gewordene Rollen: unrettbar verloren.
Verhärtete Rollen (Kautschuk-Basis): ggf. heisses Wasserbad

Thema "Qualitätskontrolle":
Ich interpretiere hier, dass von gebrauchten Rollen die Rede ist...
Wenn die Oberfläche keine konvexe Kontur aufweist und eine mit dem Fingernagel eingedrückte Kerbe nach einiger Zeit wieder verschwindet, dann halte ich eine
Gummirolle noch für i.O. Eine sorgfältige Reinigung ("Spüli & Scheuermilch") bewirkt an einer Gummi-Rolle Wunder - probiert's aus, ihr werdet die "Pneus" nicht
wiedererkennen. Sie werden danach echt "black and beauty". Dass sich danach auch der Gleichlauf verbesserte, konnte ich (zB an Tapedecks) deutlich feststellen.
(=messen)

Soweit meine Meinung...

Gruß
Peter
Ich hab mir beim Ersatz einer harten Andruckrolle auch schon mal mit einem Stückchen übergeschobenen Silikonschlauch beholfen.
Das Zeug härtet nie aus, hat eine griffige Oberfläche und kann mit fast allen Lösemitteln bedenkenlos sauber gemacht werden.
Außerdem verformt sich dieses eng verrnetzte Silikon nicht bleibend unter Last, was ja bei der ein- oder anderen unglücklichen Tonbandkonstruktion (meine SABA z.B.) zum Eiern der Rolle führte....so sie denn aus Gummi war.

Der extrudierte Schlauch für den Einsatz in medizinischen Geräten (z.B. Peristaltikpumpen in der Dialyse) hat eine sehr geringe Toleranz in der Wandstärke, so daß der Rundlauf auch gewährleistet ist.

Ist die originale alte Rolle darunter zu krumm, würde ich sie eher komplett durch einen Drehling aus POM ersetzen und darauf den (wegen der nötigen Elastizität möglichst dickwandigen) Silikon-Pariser ziehen.
Da sparte man gleich die Messingbüchse.
Derart sind heute alle Gleitlager, die ohne große Schmierung laufen müssen (z.B. Scanner oder Drucker), ausgelegt. Läuft jahrzehntelang.

Versuchts mal...
Manche Hersteller haben Alkohol explizit in die Servicehandbücher geschrieben. Ich unterstelle mal, dass sie damit nicht bloß den Absatz an Ersatz-Andruckrollen erhöhen wollten...
Falls das Gummi noch nicht zu hart ist, kann ein Ultraschallbad (beim Optiker) helfen und leichte Druckstellen wieder fast neutralisieren.

Die Anwendungsdauer sollte ab einer Stunde erfolgen, um Erfolg zu haben.

Ist ein Gummi zu weich, wird das Band zu weit um die Capstanwelle geschlungen, kann daran haften bleiben und der Antrieb läuft schwerer.

Ist die GA-Rolle schon zu hart, führt es zu Rumpeln und sie drückt das Band nur noch mit einem winzigen Punkt an die Capstanwelle, was zu unerwünschtem Schlupf führt.

Von Chemie rate ich leider auch ab, da niemand die Rezepturen von Putzmitteln und der Gummi-Beimischungen kennt mit deren Nebenwirkungen! :!:

Mit leichten Andruck einer Rasierklinge habe ich an meiner Nagra Ablagerungen von der GA-Rolle entfernt, funktiogeht.

Tipp:

Zu Risiken & Nebenwirkungen essen sie die Packungsbeilage und tragen ihren Arzt zum Apotheker! thumbsup
Zum Pruefen des Grip zwischen Andruckrolle und Capstan gibt's z.B. von Sony eine "Driving Power Meter" Kasette TW-2131:
[Bild: Sony_TW-2412_Bandzug-Kassette.jpg]

Hier noch ein paar Details dazu:
http://new-hifi-classic.de/forum/index.p...#msg143718
Hab gute Erfahrungen mit sehr feinem Schleifpapier bei verhärteten/rissigen Andruckrollen alter Tapedecks gemacht. Mittelfristig kommt man wohl nicht um einen Austausch oder die anderen beschriebenen Methoden herum, für einen Funktionstest ists jedoch völlig ausreichend. Das funktioniert natürlich nur mit "rundlaufenden" Andruckrollen. Vorteil: die Methode geht auch ohne Ausbau. Beim "anschleifen" sollte man jedoch vorsichtig vorgehen (lieber nicht in die falsche Richtung abrutschen Rolleyes ).

Viele Grüße

Arnd
Der Nachteil beim selbst abschleifen ohne Drehbank ist der, dass die Rolle bei "Handarbeit" zylindrisch wird und das Band in der Höhe an der Capstanwelle verschiebt und beschädigt / zerstört.

Das ist keine Hilfe und macht den Austausch eine def. GA-Rolle dennoch unumgänglich.
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=167241#post167241 schrieb:Der Nachteil beim selbst abschleifen ohne Drehbank ist der, dass die Rolle bei "Handarbeit" zylindrisch wird und das Band in der Höhe an der Capstanwelle verschiebt und beschädigt / zerstört.

Das ist keine Hilfe und macht den Austausch eine def. GA-Rolle dennoch unumgänglich.
Du meinst bombiert, oder?
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=167241#post167241 schrieb:Der Nachteil beim selbst abschleifen ohne Drehbank ist der, dass die Rolle bei "Handarbeit" zylindrisch wird und das Band in der Höhe an der Capstanwelle verschiebt ..... .
Das find ich interessant - obwohl ich es im Zusammenhang mit Andruckrollen von Tonbandgeräten noch nicht gehört habe. Ich kenne das z.B. von Bandschleifmaschinen, wo eine Bombierung der Laufrolle das Schleifband stabil auf der Rolle hält.

War das so gemeint?

Grüße vom

Peter, der seine Andruckrollen bisher immer zylindrisch geschliffen hat
Ob das mit der Bombierung stimmt?

Maßgeblich ist doch die Form der starren Kapstanwelle.
Und die war ziemlich sicher bei allen meinen Geräten zylindrisch.
Bei den Rollen hab ichs nicht überprüft; kanns mir aber eigentlich auch nicht vorstellen.

Weiß jemand was Genaues dazu?
Wer die Möglichkeit hat kann sich mal die Andruckrolle einer Grundig TS1000 genauer anschauen.
Es gibt aber auch noch andere Beispiele für nicht "zylindrische" Andruckrollen, auch aus dem CC Bereich.

Gruß Ulrich
Balligkeit - diese Bezeichnung ist bei mir am Arbeitsplatz üblich, und die ist mir irgendwie auch sympathischer. Klingt nicht so explosiv. Wink
Wenn ich bei der Balligkeit bleiben darf: ich habe bei den Andruckrollen sowohl zylindrische als auch ballige, wobei bei den Andruckrollen für Bandgeräte die zylindrischen überwiegen. Für Cassettengeräte überwiegt die ballige Ausführung. Das erscheint mir auch sinnvoll. Die Balligkeit hält das dünne Cassettenband immer schön in der Mitte; ein Entweichen nach oben oder unten wird vermieden. Dieser Effekt wird auch bei Cassettenantrieben und Belt - Drive Plattenspielern genutzt: ich habe noch keine einzige zylindrische Motorwelle gesehen. Beim Einschalten kann man gut beobachten, wie die Balligkeit den Riemen, der die Schwungmasse antreibt, in die Mitte der Motorwelle holt, also dorthin, wo der Durchmesser am größten ist. Und das ganz ohne Riemenführung.
Bei Bandgeräten kenne ich beide Ausführungen; da überwiegen aber die zylindrischen Rollen. Das dickere Bandmaterial neigt anscheinend nicht in dem Maße zum Ausweichen.
Nachschleifen mit feinem Schmirgelpapier - das ist mir bei Cassettengeräten nicht zufriedenstellend gelungen, wohl aber bei den großen Rollen für Bandgeräte. Offensichtlich ist es da so, dass die kräftige Bandfolie die unvermeidbaren Ungenauigkeiten gnädig überdeckt. Eine so gerettete Andruckrolle läuft schon 20 Jahre auf meiner B77.
Gruß
Heinz
Hmm, so viel zur Weisheit auf Tapeheads "Wenn eine CC-Andruckrolle ballig ist ist sie aufgequollen und im Eimer, die muss exakt zylindrisch sein!".
Das Wort "Bombiert" kennt zumindest die Wikipedia, auch wenn es in einem etwas anderen Zusammenhang genutzt wird (Ausprägung bei in entsprechende Form gebrachten Blechen bzw. Metallkörpern).
Aber ob nun "ballig" oder "bombiert"... ...wir wissen was gemeint ist. Wenn mich meine bescheidenen mechanischen Grundkenntnisse nicht täuschen, macht die "ballige" Form als Zentrierhilfe (zB bei einem
Antriebsriemen) nur Sinn, wenn die "Gegenseite" unbelastet (d.h. kraftfrei) ist. Desweiteren findet diese Formausprägung bei "echten" Antrieben (grosse Riemenscheibe, kleine Antriebswelle) Anwendung. Beides ist bei einem tonnenfömigen (...schon wieder eine andere Ausdrucksweise für diese Form...) Motorpulley, auf dem ein Riemen läuft, der Fall.
Durch diese Formgebung wandert der Riemen selbsttätig auf die Mitte der Welle.
Bei einer Capstanwelle und ihrer gegenüberliegenden Andruckrolle verhält sich das kräftemässig aber ein wenig anders. Mir ist also nicht ganz klar, inwieweit sich eine tonnenförmige Kontur einer Andruckrolle da positiv auf das Laufverhalten des Bandes auswirken sollte... Ich will aber hier niemandem widersprechen, der schon einmal "ballige" Andruckrollen in NEU gesehen hat... ...mir ist indes kein Fall bekannt.

Gruß
PeZett,'index.php?page=Thread&postID=167360#post167360 schrieb:Ich will aber hier niemandem widersprechen, der schon einmal "ballige" Andruckrollen in NEU gesehen hat... ...mir ist indes kein Fall bekannt.
Hallo Peter,
ich gehe mal davon aus, das du auch schon "ballige" Andruckrollen in der Hand hattest. Im CC Bereich sind sie wirklich häufiger anzutreffen.
Es fällt nur bei flüchtigem Blick nicht sofort auf.

Zwei -Beispiele anhand neuer Andruckrollen:
[attachment=3704]

[attachment=3705]

Gruß Ulrich
Hallo Ulrich,

...danke f.d. Fotos , wobei ich auch wirklich nicht angezweifelt habe, dass Dir solche Rollen schon untergekommen sind (...und mir dann möglicherweise auch schon). Die Bilder sind ja mehr als eindeutig.

Gruß
Peter
was ich mir grad denke bei den balligen Rollen: Das Band läuft dann selbstzentrierend mittig zur Rolle - das muß aber nicht unbedingt die Mitte der Bandführungselemente sein.

Um seitliche Zwangskräfte der Bandführung auf das Band zu vermeiden, müßte man also die Höhenlage der balligen Rollen genauer einstellen als bei zylindrischen. Da ist die Höhenlage ja nicht ganz so kritisch.

Nur mal so laut gedacht.

Grüße

Peter
Ich kann mir irgendwie überhaupt nicht vorstellen, wo bei einer balligen Rolle und einer zylindrischen und absolut unelastischen Capstanwelle ein zentrierendes Moment herkommen soll.

Das mit den balligen Rollen funktioniert nur bei frei laufenden Riemen ohne Gegenpart.
Ich hab noch eine Maschine mit Transmissionsantrieb; da sieht man das schön.

Dummerweise finde ich jetzt auch keinen guten Link, in dem das Prinzip dieses selbsttätigen Zentrierens auf der Riemenscheibe nachvollziehbar erklärt wird.
Die Wikipediaerklärung mit der Fliehkraft und dem Ausweichen des Riemens auf den höchsten (im Fall einer balligen Rolle also mittig) Punkt ist jedenfalls Nonsens.
Wäre schön, wenn das hier jemand ergänzen könnte.
Ich weise hier nochmals auf die Grundig TS1000 hin.
Sie gehört im Originalzustand zu den wenigen Tonbandgeräten mit balliger Andruckrolle, zudem lässt sie sich ohne Kopfträger und damit ohne jegliche Bandführung in Betrieb setzen.
So lässt sich die führende Wirkung der Andruckrolle anschaulich demonstrieren.

[attachment=3706]

Zylindrische Oberflächen müssten doch deutlich genauer gefertigt werden, auch die Parallelität von Tonwelle Andruckrolle/Andruckrollenachse wird wichtiger.
Auch der Verschleiß und/oder Verschmutzung machen sich schneller bemerkbar.
Wenn man die Andruckrolle von Anfang an ballig ausführt wird die Sache deutlich unkritischer.

Gruß Ulrich
Huubat,'index.php?page=Thread&postID=167371#post167371 schrieb:Dummerweise finde ich jetzt auch keinen guten Link, in dem das Prinzip dieses selbsttätigen Zentrierens auf der Riemenscheibe nachvollziehbar erklärt wird.
Die Wikipediaerklärung mit der Fliehkraft und dem Ausweichen des Riemens auf den höchsten (im Fall einer balligen Rolle also mittig) Punkt ist jedenfalls Nonsens.
Wäre schön, wenn das hier jemand ergänzen könnte.

Hi Bert,

eine wissenschaftliche Quelle ist mir so auf die Schnelle nicht untergekommen aber in meinen Augen plausibel erklärt ist es hier:

http://woodgears.ca/bandsaw/crowned_pulleys.html


Nachtrag:
****
Zitat:....
Das mit den balligen Rollen funktioniert nur bei frei laufenden Riemen ohne Gegenpart.

Der Ansicht bin ich wie schon erwähnt auch. Beim weiteren Nachdenken ist mir aber ein kleiner Unterschied zur BaMa aufgefallen...
...denn wenn ich's recht überlege, kann die ballige Rolle sehr wohl bei der Bandzentrierung helfen. Da ja die Rolle nicht direkt an der Capstanwelle anliegt, steht etwas Zeit zur Verfügung, in der das Band zur Mitte hinlaufen kann, bis es dann zwischen Rolle und Welle "eingequetscht" wird. Grob zentriert ist das Band ja zu diesem Zeitpkt. schon, sodass dieser kurze Augenblick ausreichen mag.

****

Gruß
P.
Ganz herzlichen Dank Allen die hier Ihre Erfahrungen und Ihr Fachwissen eingebracht haben!

Liebe Grüße,
Martin
Eine konkrete Frage: was versteht ihr in diesem konkreten Kontext unter feinem Schleifpapier? Für einen Holzwurm ist 180 schon sehr fein, ein Autolackierer nimmt schon einmal 1000er oder 2000er...

Hintergrund: ich möchte bei Gelegenheit versuchen, die seltsam verformte Andruckrolle meines SABA TG 544 wieder auf Linie zu bringen, kaputt machen kann man bei der ohnehin nichts mehr.
Hallo Ragnar,

damit du von dem Gummi überhaupt was abträgst, ist wohl 1000er Nassschleifpapier weniger geeignet! Wink Das ist doch wohl auch logisch, oder?
Eine Körnung zwischen etwa 120 und 200 ist da schon nötig und richtig. Am Anfang, für die erste Bearbeitung, kann man auch zu einer 80er Körnung greifen.

Übrigens sind für solche Zwecke die beliebten Fingernagel-Feil- und Polierstreifen aus dem Drogeriemarkt sehr gut geeignet! Die gibt es in den unterschiedlichsten Körnungen von etwa 120 bis 1000, und sie sind meist auswaschbar.

LG Holgi
Der Herr " Kesselsweiser " hat recht !!!

Alkohol / Glycerin-Gemisch (Glycerin allein ist wohl zu "fettig")

Wenn Glycerin, dann nur das aus der Apotheke, Ist ohne Duftstoffe/Parfüm . Man muss aber erklären wofür man(n) es braucht , damit kann man auch andere " DINGE " bauen.

(Die bumms machen ) thumbup

LG
Konrad
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=183157#post183157 schrieb:Hallo Ragnar,

damit du von dem Gummi überhaupt was abträgst, ist wohl 1000er Nassschleifpapier weniger geeignet! Wink Das ist doch wohl auch logisch, oder?
Eine Körnung zwischen etwa 120 und 200 ist da schon nötig und richtig. Am Anfang, für die erste Bearbeitung, kann man auch zu einer 80er Körnung greifen.

Übrigens sind für solche Zwecke die beliebten Fingernagel-Feil- und Polierstreifen aus dem Drogeriemarkt sehr gut geeignet! Die gibt es in den unterschiedlichsten Körnungen von etwa 120 bis 1000, und sie sind meist auswaschbar.
Danke, das ist eine klare Aussage! Jetzt muss ich mir nur noch erstens überlegen wie ich die Rolle einspanne (auf der Originalwelle soll sie ja mit Lagerbuchse frei drehen, in der Bohrmaschine hingegen fest und exakt zentrisch auf der Welle sitzen) und zweitens wie ich das Schleifmittel führe, um eine möglichst exakte Form zu erhalten.
Lass uns an deinen Überlegungen teilhaben! Vielleicht kommt man ja auch mal in die Situation.
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=183219#post183219 schrieb:Lass uns an deinen Überlegungen teilhaben!
Selbstverständlich, alleine schon weil ich mir bei solchen Basteleien gerne Feedback hole!

Einmal einfach laut gedacht: ideal zur Zentrierung erscheint mir eine Welle mit dem Durchmesser der Originalwelle, aber an beiden Enden einem Gewinde, so dass ich die Rolle mittels Mutter und Kontermutter an jedem Ende der Welle klemmen kann. Natürlich darf man nicht so fest klemmen, dass man dabei die Lagerbuchse beschädigt. Zumindest auf einer Seite muss diese Welle dann weit genug überstehen, dass man sie in das Bohrfutter einspannen kann. Allzu viel Kraft sollte man dennoch nicht quer zur Drehachse anwenden, um ein Verbiegen derselben zu vermeiden. Natürlich könnte man mit entsprechender Ausrüstung in eine Welle passenden Durchmessers an den Enden Gewinde schneiden oder sie gleich selbst drehen (wenn der Außendurchmesser keinem metrischen Gewinde entspricht müsste man das sogar, außer man fertigt sich auch noch die Muttern selbst an), in Ermangelung solcher Möglichkeiten denke ich darüber nach, ob eine Gewindestange passenden Durchmessers aufzutreiben wäre.

Dann bleibt noch das Problem der Schleifmittelführung möglichst parallel zur Rollenoberfläche. Wobei, wenn die Rolle ballig geschliffen werden soll spielt die Parallelität keine Rolle, sehr wohl aber der äußerst präzise gleichmäßige Andruck. Ob man das gut genug hinbekommt indem man das Schleifmittel fixiert und den Andruck über die Spindelverstellung des Bohrständers bewerkstelligt? In meinem Bohrständer kann ich die Maschine waagrecht stellen, damit könnte ich das Schleifmittel fix auf einer Art erhöhtem "Tisch" anbringen.

Schwache Erinnerungen an Werkstoffkunde vor langer langer Zeit lassen mich dann an eine möglichst niedrige Geschwindigkeit im Bereich von 100 Umdrehungen denken.

Nach all diesen Überlegungen bin ich aber immer noch gewaltig misstrauisch, ob man mit derart rustikalen Hausmitteln die erforderliche Präzision im Bereich weniger Zehntel (wenn nicht noch geringer, ich weiß da leider zu wenig über die Theorie) erreichen kann. Ich habe meine Problemrolle nicht vermessen, aber wir reden hier von Schieflagen im Bereich <0,5 mm, die man mit den Fingernägeln gerade eben so spürt und bei richtiger Beleuchtung am Schattenwurf sieht!

Aber gut, mehr als der Arbeitsaufwand ist nicht verloren, wenn es nicht klappt kann ich die Rolle immer noch bei Gersbach überkleistern lassen. Zum Testen verwende ich ohnehin nur ein extra für diesen Zweck beseite gelegtes (sprich nicht entsorgtes) schrottreifes BASF LGS 35. Das ist mein "Futter" für alle unbekannten Laufwerke.