Tonbandforum

Normale Version: Professionelle Tonband Klebepresse
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Hallo,

ich bin auf der Suche nach einer professionellen Tonband Klebepresse, also nicht das übliche BASF/Agfa Plastikzeugs. Ich besitze mehrere dieser Plastikdinger und bei allen werden die Bandenden nicht richtig festgeklemmt, so dass es beim Aufbringen des Klebestreifens zu Verschiebungen der Bandenden kommt. Ich erwarte hier kein Verkaufsangebot, aber ich bin für jede Empfehlung oder Erfahrungsbericht dankbar.

MfG, Tobias
Die Bandenden werden nicht richtig festgeklemmt? Deshalb gibt es meines Wissens keine professionelle Pressen. Was im Studio mechanisch geschnitten wurde, wurde entweder gänzlich freihand gemacht (gerade bei Rundfunkens soll es ausgezeichnete Künstlerinnen im Freihandschneiden gegeben haben) oder in den weit bekannten Studer- oder Telefunkenschienen geklebt. (Wobei die sich, wenn ich richtig beobachte, im Schnittwinkel unterscheiden.) Richtig kleben geht nur ohne festklemmen.

niels

Jürgen Heiliger

Hallo Tobias,

suche einmal nach der Telefunken Bandschere für die M-15 / M-15A, die im Klappdeckel eingebaut ist. Diese findet man des Öffteren gebraucht.

Derweiteren nutze ich auch gerne die der M-20, insbesondere die Klebeschiene auf der Kopfträgerabdeckung, da diese sehr lang ist und leicht hohlkrümmig gearbeitet ist. Da klappt auch das Kleben von Trippleband sehr gut.

Professionelle Klebepressen gab es meines Wissens nur für Kasettenband. Dort wurde das Kleben dann auch mittels Unterdruck unterstützt. (Sind aber nicht für ¼" Band geeignet.)

Gruß
Jürgen

Ralf B

hallo Tobias,

ich gebe dem Jürgen absolut recht.Habe noch keine bessere Klebelehre gefunden als die auf der Kopfabdeckung der M15A. Es gibt zwar verschiedene Ausführungen, aber alle sind Gold wert.
Ich selber fabriziere pro Tag ca 10 Klebestellen, mittlerweile ist das Routine geworden.
Also äußerst empfehlenswert.
Kriegst noch PM von mir.

Gruß von Ralf Smile
Hallo Ralf.

Schwer interessant was Du da schreibst. Hast Du evtl. auch mal ein Foto von diesem genialen Teil. ?( Würde mich doch auch schwer interessieren.

Gruß

Hagen

Ralf B

Ich mach Dir Fotos, dauert aber ein Stiertelvündchen, komme gerade von Arbeit und fühle mich müde, alt und krank wacko
Oje. Dann nimm Dir erst einmal eine richtige Auszeit. Eilt doch alles nicht.

Danke Dir aber schon einmal. thumbsup

Gruß

Hagen

Ralf B

Da sind die Fotos:

2xKlebeschiene auf der Tonkopfabdeckung

[attachment=1018] [attachment=1019]

1xSchneideeinrichtung auf der Maschine

[attachment=1020]

Jetzt wirst Du sicher ob der Einfachheit enttäuscht sein, aber gerade darin besteht die "Genialität"


Danke für Dein Mitgefühl, aber wer nicht jammert, wird auch kaum beachtet(kicher,kicher)

Schöne Grüße

Ralf B

Nachgedanke:

Ich glaube auch nicht, daß Tobias eine "Klebepresse" im Wortsinn sucht.
Das war wohl eher eine Apparatur, mit der man flüssig verklebte Bänder fixiert hat (...oder...?)
Ich habe es so gelesen, daß er was braucht, wo das Band ruhig vor ihm liegt, damit er das Klebeband rüberkleben kann.
Auf der Rückseite der Plastikbox für das Klebeband ist das kein Vergnügen....

Ralf
Hallo Ralf.

Danke für die Fotos. Wahrscheinlich genial, von daher genial einfach. Aber wie fixiert man das Band, welches man kleben möchte? Habe so ein BASF Plastikteil geschenkt bekommen, da kann ich die Bandenden aber mit fixieren.

Vielleicht bin ich als Neuling wieder zu doof. Sad

Gruß

Hagen

Ralf B

Nein Hagen, da bist Du nicht zu doof.
Man versteht das ja meist am besten, wenn man damit arbeitet.
Theoretisch ist es mir manchmal auch ein Buch mit sieben Siegeln.

Hier ist einfach die Klebenut so tief und genau gearbeitet, daß Du das Band "reindrückst" und so bleibt es liegen. Du mußt also gar nichts festhalten!

Gruß von Ralf
Lieber Ralf, Du machst mir hoffnung!! Dann will ich auch so ein Teil haben. Würdest Du das bitte von Deiner Maschine abbauen und mir schicken Smile
Wahrscheinlich wieder so ein Teil, wo man nur schwerlich drankommt. Oder es ist "sauteuer" ?(

Aber macht schon echt sinn das Gerät. Und wieder was dazugelernt.

Prima Forum hier und so nette Leute :!:

Gruß

Hagen
Hallo zusammen,
bei meiner M15a (ex Rundfunkmaschine) sind sogar beide oben abgebildeten Klebeschienen übereinander auf der Kopfträgerplatte angebracht.
Ich scheide die Bänder mit der Schere im Klappdeckel und klebe in einer der beiden auf dem Kopfträger.
Fuktioniert einwandfrei und verrutschen tut nichts.

Viele Grüße
Friedhelm

Ralf B

Solid Sound,'index.php?page=Thread&postID=157463#post157463 schrieb:Würdest Du das bitte von Deiner Maschine abbauen und mir schicken
Endlich mal wieder ein Mensch mit Humor!Ich schicke Dir mal eine PM.

:evil: Ich bin n-i-c-h-t lieb :evil:


Grüezi!
Solid Sound,'index.php?page=Thread&postID=157460#post157460 schrieb:Aber wie fixiert man das Band, welches man kleben möchte?


Hallo Hagen,

die Klebenut (6,2mm) ist etwas schmaler gehalten als das Band (6,35mm).
Die Bodenfläche der Klebeschiene hat ein nach unten konvex gewölbtes Profil.
Drückt man die zu verklebenden Bandenden mit dem Finger in die Nut, nimmt das Band die Form dieser Wölbung an und verklemmt sich beim Entlasten von selbst in der etwas zu engen Nut.
Diesen Klemmeffekt nutzt man zur Fixierung der Bandenden während des Klebevorgangs.
Da das Klebeband selbst nur eine Breite von 5,8mm hat, lässt es sich in der Nut prima mittig ausrichten, so daß es nachher nicht über die Bandkanten hinausschaut.
Nach ein paar Probeklebungen beherrscht man die Technik schnell.
Je nach verwendetem Klebeband, kann man die zugeschnittenen Sticks auch mit einer Pinzette fassen, um sie in der Nut mittig auszurichten und mit dem Finger andrücken.

Gruß, Bernd
[attachment=1030]

Gruß Ulrich
Hallo zusammen.

Dank eurer Hilfe und den Bildern, jepp ich hab´s verstanden thumbsup Hat auch gar nicht weh getan. Aber diese Art der Konstruktion macht schon sinn. Wenns schon allein in der Schiene hält und nicht mit Klammern und Hebelchen wie bei meiner Klebepresse hantiert werde muss, schon toll.

Danke und Gruß

Hagen
Ich bin ja echt überwältigt von der Fülle der Antworten, vielen Dank an alle. Jetzt habe ich auch verstanden, wie die Klebeschienen ohne Festhalteklemmen funktionieren. Ich muss nochmal etwas weiter ausführen, ich klebe nämlich keine normalen Spulen-Tonbänder, sondern Endlosschleifen für alte Bandechogeräte. Für Dynacord beispielweise muss die Schleife exakt 51cm lang sein, sonst ist das Band zu locker oder zu straff. Bei so einem kurzen Band läuft die Klebestelle dauernd über die Köpfe und muss daher so akurat wie möglich ausgeführt sein, damit man von der Klebestelle möglichst nichts hört. Ich habe jetzt die Klebepresse aus der BASF Cutterbox etwas modifiziert, damit die Bandenden richtig festgeklemmt werden. Ein Streifen Tesafilm über die Auflagefäche an den Klemmhebeln war ausreichend, vorher konnte man bei zugedrücktem Hebel ohne Band gegen das Licht einen Spalt sehen.

Schönes WE an alle

MfG, Tobias

Ralf B

Hallo Tobias,
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=157493#post157493 schrieb:Endlosschleifen für alte Bandechogeräte
mit welcher Geschwindigkeit läuft denn sowas eigentlich, und wie lange hält denn die Klebestelle allgemeinhin?
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=157493#post157493 schrieb:Ich habe jetzt die Klebepresse aus der BASF Cutterbox etwas modifiziert
Das klingt in einem Technik-Forum seeehhhr angemessen 8o

Lustige Grüße von Ralf
Ralf B,'index.php?page=Thread&postID=157499#post157499 schrieb:mit welcher Geschwindigkeit läuft denn sowas eigentlich, und wie lange hält denn die Klebestelle allgemeinhin?
mit 31,2 cm/sec bei dem letzten Transistorgerät von Dynacord, die alten Röhren Dynacords waren umschaltbar und liefen wahlweise mit 76 cm/sec oder 38 cm/sec. Das Problem im Betrieb ist nicht das "Halten" der Klebestelle, sondern der mechanische Verschleiss der Bandoberfläche. Die Löschköpfe der Geräte sind aus Ferrit, der damals wohl ziemlich "grobkörnig" war. Wenn man vor dem Einsetzen einer frischen Bandschleife in ein altes Gerät den Löschkopf nicht überschleift, ist das neue Band nach 15 Min hinüber. Man hört das dann aber noch nicht und das so verschrammte Band schleift dann die 5 anderen Köpfe ein, wenn man es weiter laufen lässt.

Zitat: Ich habe jetzt die Klebepresse aus der BASF Cutterbox etwas modifiziert

Das klingt in einem Technik-Forum seeehhhr angemessen
Ich weiss, dass das heutezutage "gemodded" heisst, aber ich bin eben etwas altmodisch Big Grin


MfG, Tobias

Ralf B

Funktioniert wohl wie eine Art variable Hinterbandkontrolle, wenn Source und Tape gleichzeitig eingeschaltet und zu hören wären.
Ganz schön viel Aufwand für einen Effekt!
Der Verschleiß ist ja erschreckend.
Setzt Ihr das Gerät in der Musik ein??

Gruß von Ralf
Das sind in der Tat Effektgeräte für Musiker, die Lebensdauer einer Bandschleife wurde mit 250 Stunden angegeben. Das sind gerade mal 10 Tage und 10 Stunden bei 24h Betrieb. Die Geräte haben bis zu 4 Wiedergabeköpfe, die einzeln oder in Kombination zugeschaltet werden können. Damit sich das Echo wiederholt, gibt es noch einen Signalweg über den das Signal vom Band wieder dem Aufnahmesignal zugemischt wird. Über einen Regler lässt sich das bis zu einer Rückkopplung einstellen. Die Musiker lieben den "Sound" dieser alten Geräte, mehr als 12kHz über Band sind da aber nicht drin, meistens sogar weniger. Das sind keine wirklichen Vollspurköpfe und von ziemlich einfacher Konstruktion. Ich habe letztens ein Solton Cathedral Echo repariert, da ging der Frequenzgang schon bei 8kHz nach unten. Aber der Sound mit einer Gitarre hatte etwas eigenes. Als der Besitzer den Sound hörte sagte er gleich "Geil, das ist ja voll der Shadows Sound".

MfG, Tobias

Ralf B

Na, da bin ich ja völlig fröhlich, das richtig begriffen zu haben.
Die Jungens machen damit den Sound "fetter".
Ich könnte mir vorstellen, daß sowas heute mit Computerprogramm viel einfacher geht, aber für die Musiker vielleicht reizlos ist.
Und ich hatte mich schon gefragt "Warum so viele Köpfe?"
Nun ist es klar 8o
An der Dokorder 1120 gibt es auch eine "Echo-Funktion"...ich habe sie noch nie probiert.


Gruß von Ralf