Tonbandforum

Normale Version: Band löst sich auf
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Ich bespiele zur Zeit einige BASF LH MCs. (Das gleiche war auch mal mit einer Crom Super II 80er Jahre)
Eigentlich jedes lößt sich langsam bzw. "reibt" sich am Tonkopf ab.
Durch Hinterbandkontrolle beim Aufnehmen hört man, dass langsam Höhen fehlen.
Nach ein paar Minuten heßt es: Tonkopf reiniegen.

Ich weiß, dass die Dinger alt sind, aber vielleicht bin ich einer der wenigen mit solchen Problemen mit den BASF LHs oder generell mit alten Bänder.

Ich könnte mir vorstellen, dass ich erst einmal die Kassetten einmal durchlaufen lassen sollte, sodass sie ihre "Abreibaktion" machen können und ich dann erst die Aufnahme mache sollte.
Warum willst du eine Aufnahme auf einem Medium machen, dass ganz offensichtlich und ohne jeden Zweifel das Ende seiner Lebenzeit erreicht hat? Stell dir vor, du hättest die Kassetten bespielt und räum sie weg. Da sparst du Zeit. Anschließend machst du deine Aufnahme auf einer Kassette die nicht bereits "alle Viere von sich streckt."

Falls du noch BASF Kassetten mit Abrieb suchst, könnte ich wohl auch noch ein paar finden. Du bist nicht der einzige, bei dem solches auftritt.

niels
OK, gut dass ich nicht der einzige bin.
Aber wie gesagt, bei ersten mal durchlaufen ist der Abrieb am "schlimmsten" (übertrieben gesagt), beim 2. mal so gut wie gar nicht mehr (Also wenn Seite B bespielt wird).
Denke, dass es einfach daran liegt, dass diese ewig nicht gelaufen sind. Sind zu dem alle von der Bucht Wink

Wenn jedes mal ein Megaabrieb wäre, dann klar -> Tonne
BASF LH - das heißt, die Dinger sind mittlerweile (Taschenrechner bitte!) um die 40 (in Worten: vierzig) Jahre alt ... versuche einmal, mit einem 40 Jahre alten photochemischen Film heute noch Bilder zu machen - es hat eben alles seine Zeit, und ewige Haltbarkeit ist bei einem eindeutigen Konsum-Produkt weder vorgesehen noch garantiert worden. Mit anderen Worten: Niels hat nur allzu (R/r)echt!

F.E.
Lieber Friedrich, Lob, die meisten Bänder BASF LH (Senkel) funktionieren auch heute ganz gut.

Andreas, DL2JAS
Gerade bei BASF LH-Tapes hatte ich persönlich schon häufiger das Missvergnügen, dass sich die Schicht vom Kunststoffträger ablöst. Dennoch bin ich mit der Tonqualität (der noch intakten LH) recht zufrieden. Es gibt wohl Tapes, die eher zu starkem Abrieb neigen, als andere...

Auch wenn nur bei der ersten Benutzung nach längerer Zeit der Abrieb sehr stark ist - das, was da runterschmiert ist unwiederbringlich abgerieben. Also letztendlich doch für die Tonne...? Die Tonqualität wird dadurch jedenfalls nicht besser.

Für neue Aufnahmen nehme ich nur neuere Bänder. Bei guter Lagerung hat man dann auch wenigstens ein Paar Jahre ruhe - wäre doch ärgerlich, wenn sich neue Aufnahmen auf sehr altem Band schon nach kurzer Zeit in Wohlgefallen auflösen.

viele Grüße

Arnd
In den BASF Bändern (und bei vielen anderen Herstellern) aus den 70igern wurde Polyurethan verwendet um das Material geschmeidiger zu machen. Der Vorteil ist der bessere Band/Kopf Kontakt. Leider ist das PU hygroskopisch. Es nimmt aus der Luftfeuchtigkeit Wasser auf. Dadurch verliert es seine festen Eigenschaften und zerfließt, es schmiert. Ob ein Band funktionstüchtig bleibt hängt sehr stark von der Lagerung ab bzw. was es in 40 Jahren alles erlebt hat.

Ich habe auch Bänder die leider nicht mehr zu gebrauchen sind. Andere wiederum gehen ohne Probleme.
Wichtig ist die tonköpfe im Auge zu behalten. Es besteht durchaus die Gefahr, daß ein Tonkopf einen Treffer abbekommt. Bei dem Einsatz solcher Bänder kontrolliere ich immer sofort, ob sich Abrieb festgesetzt hat und entferne diesen gegebenenfalls sofort. Es besteht die Gefahr des Aushärtens.
Ich habe zwei Agfa PE 46 und ein BASF DP 26 LHS.
Beide haben verstärkten Abrieb am Capstan, bzw. Andruckrolle. Auf den Köpfen findet sich wenig.
Da meine Akai 4400D nur einen Motor hat, kommt sie mit diesen Bändern ( 25 my ) gut zurecht, bei RMG LPR 35 wird sie gegen Schluss immer langsamer, kann nicht mehr richtig ziehen.
Wo kann ich denn noch gute Bänder mit niedrigem my bekommen, damit ich noch neue Aufnahmen machen kann?
Hat jemand einen Tip?

Gruss
Peter-Paul
Grendia::

da ist einiges durcheinander gegangen. BASF hat nie Polyurethane als Bindelack (nicht als Weichmacher!) benutzt, sondern in der fraglichen Periode zugekaufte, auf PVC basierende Produkte (VAGH und Pioloform).
Agfa wurde bei einigen Chargen des Studiobandes PEM 469 von den hydrolytischen (nicht hygroskopischen – die Unterschiede dürften Chemiker interessieren) Eigenschaften eines Polyurethan-Bindelacks überrascht, aber dieser Produktfehler wurde rasch und gründlich abgestellt.

Hydrolyse-Probleme traten (und treten) überwiegend bei Magnetbändern aus USA-Produktion auf.

Peter-Paul:

Es ist nicht zu bestreiten, dass das elektroakustisch hervorragende BASF-LHS-Band (Spule wie Compact-Cassette) nach einigen Lebensjahren teils erheblich zu schmieren, teils greulich zu quietschen anfing. Vermutlich waren die physikalischen Möglichkeiten von Bindelacken überstrapaziert worden. Die Produktion des LHS-Spulenbandes wurde daraufhin eingestellt, die Rezeptur des Compact-Cassetten-Bandes geändert.

Zum PE 46 habe ich keine einschlägigen Kenntnisse.

F.E.


Schimmerlos,'index.php?page=Thread&postID=157435#post157435 schrieb:Wo kann ich denn noch gute Bänder mit niedrigem my bekommen, damit ich noch neue Aufnahmen machen kann?
Hat jemand einen Tip?

Neue Doppelspielbänder gibt's nicht mehr. Du kannst höchstens drauf hoffen, daß auf eBay noch mal Restbestände auftauchen (bis vor einiger Zeit wurden noch ab und zu unbenutzte Orwo LN 122 angeboten).

Deine Akai sollte aber am besten mit Langspielband (35 µm) zurechtkommen, und das ist noch relativ problemlos erhältlich, z.B. hier das RMG LPR35.
... noch mal zurück zur LH:

aus einem anderen Thread entnehme ich ein Zitat von Martin (Kirunavaara) von 2010, dem ich mich voll und ganz anschließe:

"- BASF: Quietschen bei den roten LH super und ferro super LH sowie
frühen Jahrgängen ferrochrom. Ein Verpflanzen in andere Gehäuse hilft
nicht, das Problem scheint vom Binder in der Beschichtung zu kommen. Bei
vereinzelten Exemplaren chromdioxid und ferrochrom löst sich die
Magnetschicht von der Trägerfolie und krümelt dann im Deck herum.
Schmiert zum Glück aber nicht, läßt sich leicht absaugen. Starken Abrieb
verursachen einige Chargen orangefarbene LH aus den mittleren bis
späten 70er Jahren. Auch der klebt und schmiert nicht, staubt aber so
ordentlich, daß man alle 5-10 Minuten die Tonköpfe reinigen muß, weil es
sonst dumpf klingt."


(da ein threadübergreifendes Zitieren meines Wissens nicht möglich ist auf diese Weise eingefügt)


Eventuell ist in diesem Zusammenhang auch dieser ältere Thread interessant:

"Abriebfreudige" Cassette, "Schleifpapiere", "Schmierbänder"?



Viele Grüße

Arnd
Da steckt ja gerade der "Wurm" drin. Ich habe mir bereits neue LPR 35 von RMG gekauft.


Die Aufnahme mit der Akai 4400D war soweit gut, jedoch zum Bandende hin, also die letzten 4 bis 5 Stücke wurde das Maschinchen immer langsamer. Das ist mir erst beim Abhören des fertigen Bandes aufgefallen.
Ich habe das zuerst auf mangelnde Wartung zurück geführt. Dann habe ich aber alles geschmiert, auch Motor, die Gummis innen wurden schon mal erneuert.
Ich meine immer noch, dass sie mit LPR 35 gegen Bandende hin etwas langsamer wird. Habe auch keine Erklärung dafür.

Mit den erwähnten Agfa läuft alles, wie es sein soll, nix langsamer.

Folge: ich habe mir noch eine Akai GX 630 DB zugelegt - weil man(n) ja Ersatz haben muss Tongue . Und hier läuft alles prima.

Ich möchte nur nicht meine über Jahrzehnte treue Musiklieferantin in Rente schicken.

Oder muss ich die kleine Akai viel öfter benutzen, dann gibt sich das mit dem Langsamerwerden?

Gruss
Peter-Paul
Schimmerlos,'index.php?page=Thread&postID=157440#post157440 schrieb:Oder muss ich die kleine Akai viel öfter benutzen, dann gibt sich das mit dem Langsamerwerden?

Glaube ich nicht. Schuld bei zu langsam laufenden Maschinen sind meist entweder ausgeleierte Antriebsriemen oder defekte Motorkondensatoren. Beides wird durch regelmäßigen Gebrauch nicht besser. Hast Du mal geschaut, ob alle Riemen noch fest sitzten? Falls ja, macht es vielleicht Sinn, die Kondensatoren zu tauschen. Wenn das noch Erstausstattung ist, sind die wohl fällig.

Bei dem LPR35 vermute ich übrigens nicht, daß die Bandstärke das Problem ist, eher die Rückseitenbeschichtung. Wobei die Akai eigentlich auch damit zurechtkommen sollte.
Ich bitte zu entschuldigen, dass ich den Thread "gekapert" habe.

Danke, Timo, an die Rückseitenbeschichtung habe ich auch schon gedacht.

Ich werde mich nach den Orwo-Bändern umsehen, danke für den Tip.

Antriebsgummi ist vor einigen Jahren erneuert worden, macht noch einen guten strammen Eindruck.

Die Kondensatoren werde ich wohl tauschen (lassen) müssen, mir fehlt dazu der Schaltplan und ein gewisses "knoff-hoff" - aaaaaber das lässt sich evtl. lernen :S
Gruss
Peter-Paul
Rauru,'index.php?page=Thread&postID=157439#post157439 schrieb:... noch mal zurück zur LH:

aus einem anderen Thread entnehme ich ein Zitat von Martin (Kirunavaara) von 2010, dem ich mich voll und ganz anschließe:

"Starken Abrieb verursachen einige Chargen orangefarbene LH aus den mittleren bis
späten 70er Jahren. Auch der klebt und schmiert nicht, staubt aber so
ordentlich, daß man alle 5-10 Minuten die Tonköpfe reinigen muß, weil es
sonst dumpf klingt."
Ist exakt das, was bei mir zurtifft.