Tonbandforum

Normale Version: Meine Kassetten-Welt
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Hallo, ich bin neu hier im Forum. Kurz zu mir: bin 1994 Geboren, und habe somit noch einiges von der Kassette mitbekommen.

Habe auch gleich zwei Fragen thumbup


1. Könnt ihr mir was zu meinen Leerkassetten sagen? Sprich Alter und Wert (Massenware- oder selten)


2.Was ist mein Kassettendeck noch wert? Und wie gut ist es? Es ist ein Sherwood Digi-Line2 Cassette- Deck DS-5015C




Habe leider kein Foto vom Kassettendeck.


Danke

AIWA,'index.php?page=Thread&postID=156286#post156286 schrieb:1. Könnt ihr mir was zu meinen Leerkassetten sagen? Sprich Alter und Wert (Massenware- oder selten)

Die Agfa Stereochrom und die BASF Chromdioxid SM dürften beiden aus den frühen 1980er Jahren stammen, die Maxell XL-II und die schwarze TDK SA sind etwas neuer (Mitt-80er). Die TDK Ferric, die blaue TDK SA und die BASF Chrome Super Quality II stammen aus den mittleren bis späten 1990ern und die Emtec CS II Super Chrome aus den frühen 2000ern. Behaupte ich mal so.

Das wertvollste Exemplar ist sicher die originalverpackte XL-II. Wenn Du Sammlerpreise wissen willst, ist der beste Indikator eBay.

Zitat:2.Was ist mein Kassettendeck noch wert? Und wie gut ist es? Es ist ein Sherwood Digi-Line2 Cassette- Deck DS-5015C

http://www.radiomuseum.org/r/sherwood_ds_5015c.html

Das ist ein einfaches Deck mit Einmotorenlaufwerk und zwei Köpfen, und Sherwood gehört nicht unbedingt zu den gesuchten Marken. Ein Gerät im alterstypischen, funktionsfähigen Zustand geht vermutlich für maximal 10 € weg.
schliesse mich da an Smile .. diese 90er jahre plastik optik ist jetzt nicht grad händeringend gesucht Wink... ( ... /edit: sowas in der art heute erst geschenkt bekommen ...)

die maxell geht vielleicht irgendwo so zwischen 2 und 5 € weg.

behalt die sachen lieber, und erfreue dich an ihnen. leg dir nen guten walkman zu und geniesse die blöden blicke der poo-pod und schmarrnphone besitzer in bus und bahn Big Grin...
timo,'index.php?page=Thread&postID=156288#post156288 schrieb:Das ist ein einfaches Deck mit Einmotorenlaufwerk

Oh, da hätte ich mal richtig hingucken sollen: Zweimotorenlaufwerk!

Wird aber vermutlich auch nicht viel an dem Wert ändern.
Was macht denn ein 2 Motorenlaufwerk für einen Untershied?
AIWA,'index.php?page=Thread&postID=156303#post156303 schrieb:Was macht denn ein 2 Motorenlaufwerk für einen Untershied?

Etwas ausführlicher: Bei einem Kassettendeck oder Tonbandgerät müssen drei Dinge voneinander unabhängig angetrieben werden, und zwar die Tonwelle (mit konstanter Geschwindigkeit) und die beiden Spulen (mit variabler Geschwindigkeit). Der Idealfall eines Laufwerks arbeitet mit drei separaten Motoren. So kann man alles direkt und mit wenig störanfälliger Mechanik antreiben.

Das andere Ende der Fahnenstange (bei einfachen Kassettendecks am häufigsten anzutreffen) ist der Einmotorenantrieb, bei dem die drei unterschiedlichen Geschwindigkeiten durch Rutschkupplungen an den Spulenantrieben erreicht werden.

Zweimotorenlaufwerke sind ein Kompromiss. Hier haben die beiden Spulen einen gemeinsamen Motor und die Tonwelle einen eigenen. Der Vorteil gegenüber Einmotorenlaufwerken ist vor allem ein etwas besserer Gleichlauf und höhere Umspulgeschwindigkeiten.
Da das Deck auch in meinem Haushalt vorhanden ist, eine knappe Einschätzung.

Was das Deck noch Wert ist? Ich halte es für einen 1-€-Kandidaten bei Ebay.

Wie gut es ist? Ich finde es vom Klang her etwas dürftig, bisschen dünne. Der erste Test konnte mich so wenig überzeugen, dass ich es leichten Herzens dem Nachwuchs überlassen habe.
Und sonst: Es spult so langsam, dass es sogar mich stört.
Die Aussteuerungsanzeige ist von der Stufung und der Ablesbarkeit meines Erachtens ok.
Die Tasten finde ich ausgesprochen unergonomisch angeordnet. Diese eine Bedienzeile ohne jede haptische Orientierungsmöglichkeit verhindert es, dass ich das Deck im Dunkeln bedienen kann.

Es hat dafür ein paar nette Spielereien: Autoreverse mit rotierendem Kopf halte ich mechanisch für eine gruselige Lösung, aber Autoreverse ist manchmal eben doch praktisch und so lange auch ein Deck mit "richtigem" Laufwerk in Reichweite ist, warum nicht?
Dass sich der Peak auch dauerhaft über eine Kassettenseite speichen lässt, hätte ich gerne auch in anderen Decks.

Eine Frage zu diesem Deck habe ich aber auch:
Es hat die einzige Bedienungsanleitung, die ich kenne, in der erwähnt wird, dass zum Tonköpfereinigen der Deckel abgezogen werden soll. Bei meinem Deck sitzt die Abdeckung des Kassettenfachs aber so fest, dass ich sie nicht herunterbekomme, obgleich dies zum Reinigen der Andruckrollen eigentlich unabdingbar ist. Bekommst du deine Abdeckung abgezogen?

Gruß

niels
timo,'index.php?page=Thread&postID=156304#post156304 schrieb:
AIWA,'index.php?page=Thread&postID=156303#post156303 schrieb:Was macht denn ein 2 Motorenlaufwerk für einen Untershied?

......Der Idealfall eines Laufwerks arbeitet mit drei separaten Motoren. So kann man alles direkt und mit wenig störanfälliger Mechanik antreiben.

Wobei es vom Idealfall nur wenige Typen an Kassetterekorder gegeben hat, auch wenn mehr als zwei Motoren verbaut waren, so in aller Regel nicht, dass jeder Wickel einen eigen Antrieb ausschließlich für sich hatte.

.
Zitat:Zweimotorenlaufwerke sind ein Kompromiss. Hier haben die beiden Spulen einen gemeinsamen Motor und die Tonwelle einen eigenen. Der Vorteil gegenüber Einmotorenlaufwerken ist vor allem ein etwas besserer Gleichlauf und höhere Umspulgeschwindigkeiten.

Der Kompromiss ist bei Kassettenrekordern die Regel.

Ausnahmen waren z.B. ReVox B710, B215, H1 und deren Studiovarianten, sowie z.B. ASC mit ihren Papst -Multidrive-Laufwerk


Gruß

Thomas
Gyrator,'index.php?page=Thread&postID=156321#post156321 schrieb:Wobei es vom Idealfall nur wenige Typen an Kassetterekorder gegeben hat, auch wenn mehr als zwei Motoren verbaut waren, so in aller Regel nicht, dass jeder Wickel einen eigen Antrieb ausschließlich für sich hatte.

Nicht? Das war mir nicht bewusst. Wie ist das denn bei Akai GX-75/95, Nakamichi Dragon, Yamaha KX-670 u.Ä.? Ich bin immer stillschweigend davon ausgegangen, daß die nach dem Prinzip "Ein Motor pro Wickel" arbeiten.
Leider nein, ich habe einige Cassettendecks, alle mindestens mit Dreimotorenlaufwerken, eins mit 4 Motoren, eins, das Dragon sogar mit 5 Motoren. Keines ist aber ein echtes Dreimotorenlaufwerk, da die beiden Wickel bei allen von nur einem Moter angetrieben werden. Die 5 Motoren des Dragon sind :
2 Motoren für die beiden Capstains
1 Motor für die Wickel
1 Motor für den Kopfschlitten und
1 Motor für die Azimutregelung

Echte Augenauswischerei also
Ein Einmotorenlaufwerk bringt auch immer etwas mehr Klapperatismus mit sich.
So treibt z. B. der Motor im Sony TC-FX 330 (will jemand eins haben, ich habe eins über) die Tonwellenschwungscheibe an. Von hier aus wird der Rest angetrieben, d. h. jede Abweichung im Laufwerk schlägt auch immer auf den Bandantrieb durch. Zudem müssen die Wickel über Rutschkupplungen angetrieben werden und Ruschkupplungen verschleißen. Zugegeben, dies tun Gummizwischenräder und sogar Zahnräder auch.
Mir sind Lösungen, bei dem die Tonwelle einen eigenen Motor besitzt, sympathischer. Ob der Rekorder dann 2 oder 12 Motoren hat, ist mir letzlich egal.

Ein Nachtrag zum Sherwood: Ich habe geschluckt, als ich gesehen habe, dass die Tonwellen kein hinteres Lager besitzen. Die Tonwelle wird durch einen Sicherungsring am Herausfallen gehindert.

(Und wie bekommt man diese Abdeckung zerstörungsfrei runter...? Die wird durch vier Rastnasen gehalten.)

niels