Tonbandforum

Normale Version: Grundig TK 220, Probleme im Aufnahmebetrieb
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Hallo Tonbandfreunde,

zunächst mal vielen Dank für die wirklich freundlichen Worte bei meiner ersten Vorstellung. Das gibt mir Hoffnung, meine Wiederentdeckung zum ordentlichen Lauf zu bewegen.

Wie dort beschrieben, es gibt nun im Haus ein lang verschollenes und etwa dreißig Jahre nicht im Betrieb befindliches Grundig TK 220.

Folgende Probleme habe ich aktuell mit dem Gerät:

Lautes Laufgeräusch, darüber habe ich hier schon einiges an Info bekommen, kann man erst mal hinten anstellen. Unmittelbare Gefahr durch weitere Folgedefekte dürften wohl nicht zu befürchten sein.
Wiedergabe funktioniert leidlich, Aufnahme gar nicht. Ich habe die BDA studiert, entsprechende Kabelverbindungen hergestellt, das magische Auge zuckt auch, jedoch nicht im Takt der Darbietung, sondern unkontrolliert. Also auch, wenn gar kein Signal eingespeist wird. Das Mikrofon Grundig GDM 317, welches dazu gehört, habe ich auch mal angeschlossen, gleiches Ergebnis. Ich habe das Gezappel des Anzeigers mal aufgenommen und abgehört, keine Musik, nur Klopfen, Pfeifen, Kratzen ist zu hören. Komischerweise war nach einem Aufnaheversuch auch im Wiedergabebetrieb plötzlich kein Ton mehr da. Mittlerweile geht es aber wieder. Kontaktprobleme ?

Generell meine Frage an die Experten im Forum:

In welcher Reihenfolge empfiehlt sich das Vorgehen ? Erst mechanische Probleme lösen, Gerät elektrisch durchsehen lassen, Fehlersuche im Aufnahmebetrieb ?

Ich kann leider keine Schaltpläne lesen, dem Geknatter beim Lauf könnte ich durch Öffnen des Gerätes und entsprechender Suche auf die Schliche kommen.
Wenn jedoch eine Röhre oder so defekt ist, kann ich sie wohl kaum aufspüren, Ersatz besorgen und durch Tauschen den Fehler versuchen zu finden ?

Wie würdet ihr in meinem Fall vorgehen ?

Ich habe keine Eile mit der Instandsetzung, kann mich auch nur mal abends oder am Wochenende mal für ein, zwei Stunden an das Gerät setzen, mehr wird mir vom Haushaltsvorstand nicht zugestanden. Ich möchte auf keinen Fall durch unbedachtes Vorgehen das Gerät zerstören, sondern durch Fachwissen eurerseits etwas lernen, um das Gerät auch kennenzulernen und die Technik zu verstehen. Macht es überhaupt Sinn, Zeit und möglicherweise auch Geld in das alte Grundig zu investieren ? Sollte ich mich nach einem Schlachtgerät umsehen, zur Ersatzteilgewinnung und zum Lernen an diesem Objekt ?

Ich bitte also um Hilfestellung und Tipps für die weitere Vorgehensweise und bitte nochmals um Nachsicht für dusseliges Gefrage meinerseits.

Danke,
Tim
Hallo Tim,

ich erlaube mir mal, mich deines Problemes anzunehmen, nachdem die Reaktionen bisher ja leider eher verhalten waren. Gehen wir es also an !

Ich würde vorschlagen, dass wir uns zunächst dem Aufnahmebetrieb zuwenden, das Gerät läuft ja soweit mechanisch, das Gerappel stört zwar das Ohr, macht aber nichts weiter kaputt. Dazu kommen wir später.

Wenn die Aufnahmefunktion nur Gekrächze, Geknacke und sonstiges aufs Band bringt anstatt schöner Musik, gehen wir folgendermaßen vor:

Zunächst suchst du dir eine Viertelstunde Band, das bedenkenlos gelöscht und überspielt werden kann. Zweckmäßigerweise reinigst du nun die komplette Bandlänge, indem du das Band im schnellen Vorlauf direkt von Spule zu Spule durchlaufen lässt und mittels einem weichen Läppchen zwischen den Fingern das Band säuberst.
Sollte der erste Durchgang ein sehr schmutziges Stück Stoff zeigen, drehe die Spulen um und wiederhole den Vorgang. Besser ? Prima !

Nun lege die Spulen beiseite und reinige (du hast ja die Betriebsanleitung) gemäß dieser den gesamten Bandpfad mittels Wattestäbchen und Spiritus. Das sollte in jedem Haushalt vorhanden sein. Irgendwelche Wundermittelchen sind nicht nötig, man kommt überall gut dran und die Grundig-Rollen halten die Spiritusmethode bestens aus. Schau dir auch mal das Samtbändchen, welches mittels einer Feder und eines Plastikstücks vor den Tonkopf gespannt ist, in Ruhe an und säubere es vorsichtig (!) von Bandabrieb. Beflockung noch gut, keine kahlen Stellen ? Sehr gut, ansonsten müsste dieses ausgetauscht werden. Hast du noch Ersatz ? Da ja - wie du schrubst -alle Unterlagen noch vorhanden sind, stehen die Chancen doch recht gut, dass noch welche da sind. Halte die Bändchen in Ehren, diese sind heute schwer zu bekommen und wenn, kosten sie richtig Geld !

Reinige auch und besonders die Andruckrolle. So lange, bis das Wattestäbchen sauber bleibt. Dafür wirst du einige benötigen. Bei dieser Gelegenheit mal mit dem Fingernagel in das Gummi der Rolle petzen. Ist sie noch einigermaßen weich, oder knochenhart ? Letzteres wäre leider eher der Normalfall und würde die Anschaffung einer neuen Rolle bedeuten. Berichte !

Nachdem nun alles sauber ist, legst du das Band wieder auf und beobachtest (weiterhin mit abgenommener Schriftleistenabdeckung !) den Lauf des Bandes. Kommt es gerade hinter der Andruckrolle hervor oder läuft es nach unten oder oben weg und zerknittert das Band ? Auch hier bitte ein Feedback ! Das ist wichtig für die weitere Vorgehensweise.

Vorausgesetzt, das Band läuft gerade und sauber durch, suchst du nun die Stelle, die wir für Aufnahmetests benutzen können. Hier hilft uns das sehr genau arbeitende Zählwerk unseres Grundig-Köfferchens.

Nun probieren wir folgendes aus: Gerät ausschalten. Stop-Taste gedrückt halten und gleichzeitig schnelles, dutzendmaliges Drücken und Loslassen des roten Aufnahmeknopfes. Sinn dieser anscheinend sinnlosen Aktion ist es, den Kontaktschieber für die Aufnahme, der sich auf der Printplatte befindet und aus feinen Goldkontakten besteht, von Flugrost und somit Kontaktschwierigkeiten zu befreien. Das geht auch bei eingeschaltetem Gerät, wir wollen aber die Verstärkerzüge nicht unnötig ärgern. Darum Gerät lieber auf "0".
Ich glaube nicht an elektrische Defekte, sondern vermute eher einen "verknasterten" Kontaktschieber. Wetten, dass die Aufnahme nun wieder geht ?

Probiere es aus:

Mikro oder Radio ist egal, wichtig ist der richtige Eingang, die obere Stellung ist für Radio/Platte, die untere für Mikrofonaufnahme. Bitte beide Bandgeschwindigkeiten ausprobieren, speziell bei 19cm/s ist durch eine lahme Feder an einer Stelle im Geräteinneren, zu der wir sicher noch kommen werden, ein zu langsamer Bandlauf zu beklagen. Hier geht es aber erst einmal darum, die Aufnahmetätigkeit wieder zu erwecken.

Jetzt habe ich genug geschrieben und erwarte mit Spannung deine gemachten Erfahrungen. Glückauf !

Ich will nichts versprechen, bin mir aber relativ sicher, dass dein TK 220 nun wieder Töne aufs Band bringt.

Und mit einem Schlachtgerät warten wir noch ein Weilchen. Das brauchen wir erst, wenn wir es brauchen ;-)

Ach so, rentieren tut sich die Wiedererweckung deines Koffers nicht. Zumindest nicht finanziell. Geräte dieser Klasse sind leider wertlos. Gut für uns, wenn wir doch auf ein Schlachtgerät zurückgreifen müssen. Noch ist das aber nicht nötig.
Ausserdem wir sind ja Nostalgiker, und darum stellt sich diese Frage erst gar nicht.

Und wenn dein Grundig wieder ordentlich läuft und du keinen Wert auf Stereo legst (wird sowieso überbewertet), wirst du feststellen, dass für den heutigen Gebrauch eines Tonbandgerätes dein Röhrenkoffer vollkommen ausreicht. Das Teil kann klanglich mehr, als man denkt.

Gruß
Thomas
Hallo Thomas,

Donnerwetter, das nenne ich ja mal eine genaue Reparatur- und Kontrollanleitung, mein lieber Scholli.
Ich musste das alles zwei Mal lesen und bin dann mal so vorgegangen wie befohlen. Meine Familie hat mir gnädigerweise heute abend frei gegeben.
Und was soll ich sagen- Volltreffer in allen Richtungen. Ich habe alles so gemacht, wie du mir empfohlen hast und das Gerät nimmt tatsächlich wieder auf ! Das dachte ich mir schon während des Aufnehmens, das magische Auge zuckte im Takt der Musik. Ich kann es kaum glauben. Und noch dazu in einer klasse Qualität, das klingt ja besser als die alten Bänder. Also ich meine die alten Aufnahmen. Echt klasse, danke, das gibt mir Auftrieb.
Ich hatte schon überlegt, das Gerät einfach wegzustellen und mich halt nur über den Besitz zu freuen.

Ich habe auch alles sauber gemacht, da war ganz schön Schmodder überall.
Die Gummirolle ist noch schön weich und das Band läuft schnurgerade durch, leider wird es etwas ruckelig aufgewickelt. Und das Geknatter aus dem Inneren halt, das nervt schon. Vor allem, wenn man leise hören will, ist das Geräusch vom Gerät ja lauter als die Aufnahmen. Was kann man da machen ?

Ich bin guter Hoffnung, dass du da auch einen heißen Tip für mich hast, wenn man da noch was machen könnte, wäre ich glücklich und hätte ein rundum gut laufendes Tonbandgerät. Ich freunde mich mit dem alten Grundig mit jeder Betriebsminute mehr an. Übrigens war das Band, ein Grundig-Band, kaum schmutzig, am Lappen ist kaum etwas hängengeblieben. Ich habe gestern beim Flohmarkt im Ort mir noch zwei weitere Bänder gekauft, es sind beides Basf, aber kleinere Spulen als die, die ich habe. Macht das was ? Die Aufnahmen darauf sind allerdings etwas komisch, ich höre ein Gemisch aus den richtigen Sachen und auch etwas rückwärts ? Erst dachte ich, ich hätte das Band falsch herum aufgelegt, oder es ist nicht richtig aufgewickelt. Kann das sein ?

Trotzdem, ich bin echt happy !

Tim
Hallo Thomas,
ich schließe mich meinem Vorredner an: Hut ab für diesen Beitrag. Das gibt mir die Hoffnung, daß, wenn ich mal dazu kommen werde, Hilfestellung für ein TK 12?, TK2200 und TK2400 zu erhalten. Aber das dauert noch.

Gruß
Frank
Hallo Tim, da hast Du 4-spurig aufgenommene Bänder erwischt. Die kannst Du getrost überspielen, dann klingt es wieder "vorwärts".

Gruß
Frank
@ Frank,

klar, immer her mit den Grundigs auf den OP-Tisch. Wobei ich kleinlaut gestehen muss, dass die Typen TK 2200 (hatte ich noch keines) und TK 2400 (hatte ich mal, schönes Gerät, aber eine Reparaturgurke, macht nicht wirklich Spass dran zu arbeiten) nicht zu meinem Spezialgebiet gehören, da ist möglicherweise Manuel der richtige Mann. TK 12? ist dagegen recht einfach, das kriegen wir auch wieder hin.

@ Tim,

prima, freut mich, dass wir das per Ferndiagnose und gemeinsamem Überlegen und Arbeiten wieder hinbekommen haben. Das mechansiche Geratter ist leider eine größere Sache. Da muss ich unheimlich viel schreiben, in dieser Zeit habe ich das Gerät fast schon repariert. Du kommst doch aus dem Hessischen, ich auch. Das klären wir alles morgen oder übermorgen, jetzt muss Papa in die Heia.

Und - wie Frank schon schrieb, du hast sicher tatsächlich Bänder erwischt, die in Viertelspur bespielt wurden. Das ist im Heimbereich das seit den Sechzigern gängige Format. Du bist mit deinem Mono-Halbspur-TK 220 schon fast ein Exot. Aber tröste dich, dafür hast du auch weniger Probleme mit den bösen Drop-outs. Über die Suchfunktion erfährst du hier darüber viel Wissenswertes, womit wir Viertelspurer uns so herumärgern müssen ;-)

Vielleicht möchtest du dir ja auch irgendwann mal ein solches Viertelspurgerät zusätzlich zulegen, dann kannst du alle im Heimbereich üblichen Spurlagen abdecken. Eventuell ja ein Grundig TK 245 Stereo ? Würde optisch hervorragend zu deinem TK 220 passen. Oder wieder ein Mono-Gerät wie - hört sofort alle auf zu lachen ! - den TK 240. Da hast du dann auch die Bandgeschwindigkeit 4,75. Nicht, dass man die unbedingt braucht, aber sie wäre jedenfalls da. Immerhin könntest du dann deine Flohmarkt-Bänder hören, wer weiß, welche unwiederbringlichen Raritäten sich darauf verbergen. Spass beiseite.

Na, ich will dir jetzt nix aufschwätzen, bringen wir erst mal den 220-Koffer wieder in Ordnung. Morgen oder so.

Bis dahin, gute Aufnahmen, wünscht
Thomas

Und was die lauten Laufgeräusche betrifft, bitte nach 22 Uhr an die Nachbarn denken, die glauben sonst noch, es wären Bauarbeiter am Werk... ;-)
Hallo Tim,

wie stehen die Aktien ? Bereit für den Mechanik-Teil ?
Von mir aus kann es losgehen. Sach´ Bescheid.

Übrigens:
Morgen, spätestens Freitag trudelt hier mal wieder ein Paket mit einem TK 245 mitsamt Zubehör ein. Da freu´ ich mich schon. Passt ja auch gut hierher. Vielleicht sollten wir Synchron schrauben, du an der 220, ich an der 245.

Gruß
Thomas
Hallo allerseits,

entschuldigung für meine längere Abwesenheit, ich war einige Tage unpässlich. Und daran war mein Tonband nicht ganz unschuldig dran.

Ich habe - nachdem die Aufnahme nun wieder geht - am Donnerstagabend das Gerät geöffnet um dem Gerappel auf die Spur zu kommen. Dazu habe ich das Gerät mit abgenommener oberer Abdeckung laufen lassen, um dem Störenfried auf die Spur zu kommen. Ich habe die insgesamt drei Gummiräder entdeckt. Zwei davon machen den Krach und zwar das eine, welches nach dem Einschalten vom Motor angetrieben wird und dieses dicke Schwungrad in Schwung bringt. Es ist das Rad für 9,5 cm. Das andere, für 19 ist recht leise. Und das kleine Gummirad, welches nach dem Drücken der Starttaste die rechte Spule antreibt. Das macht den meisten Krach.

Ja, und dann passierte folgendes: Ich wollte die Räder reinigen. Dabei kam ich mit dem kleinen Finger, den ich abgespreizt hatte, an ein kleines Kästchen, an dem vier Anschlüsse sind. Direkt neben dem runden, dicken rohrähnlichen Etwas, an den auch Drähte von dem Kästchen führen. Auf jeden Fall habe ich fürchterlich eine gewischt bekommen. Das ging vom rechten Arm durch den linken. Die linke Hand befand sich zu diesem Zeitpunkt am Blechgehäuse.

Nachdem das Gekribbel nach zwei Stunden immer noch da war und mich am Schlafen hinderte, war meine Frau der Ansicht, ich sollte lieber zu einem Arzt. Bis zum nächsten Tag wollte ich nicht warten und wurde ins Krankenhaus gefahren. Und dort durfte ich dann erst mal bleiben. 24 Stunden-Beobachtung. Das macht man wohl so bei Stromschlägen, wegen dem Herz. Die Ärzte und Schwestern konnten es gar nicht glauben, bei welcher Gelegenheit ich mir den Schlag geholt hatte. Es sorgte jedoch für Gesprächsstoff unter der Belegschaft.
Der behandelnde Arzt gab mir den Rat, beim Arbeiten am geöffneten Gerät eine Hand immer in der Hosentasche zu lassen, dann wäre ein Schlag nicht ganz so schlimm. Meint der das ernst ? Jedenfalls habe ich wohl Glück gehabt, dass nichts Schlimmeres passiert ist.

Ich wurde heute morgen erst entlassen (was samstags eigentlich gar nicht üblich ist) und traue mich nun gar nicht mehr an das Gerät, das immer noch offen herumsteht.

Wo bin ich da bloß drangekommen ?
Und ja, in Zukunft ziehe ich den Stecker, bevor ich da herumfummele. Es war mir eine Lehre. :-(

Tim

Ralf B

Hallo Tim,

da hast Du ja ordentlich Lehrgeld bezahlt!
Schön, daß Du es gut überstanden hast.Das ist das Wichtigste.

Rat von Nicht-Elektriker für Nicht-Elektriker:
Selbst, wenn der Stecker raus ist, ist es da drinnen noch gefährlich!
Mehr mag ich gar nicht schreiben, andere wissen das besser.

Hoffe jedenfalls, bei Dir ist weiterhin alles "im grünen Bereich".

Gruß von Ralf
Hallo Tim,

das mit dem Zwischenrad habe ich Dir ja schon in Deinem Vorstellungs-Thread erzählt. Dürfte also nichts Neues für Dich gewesen sein. Wink Ein neues Zwischenrad muß ins Gerät rein, oder Du versuchst das, was ich Dir schon neulich geraten habe. Ich hoffe, Du hast es gelesen.

Leider erwecken Internetforen wie dieses hier beim unerfahrenen Laien immer den Eindruck, an alten Tonbandgeräten zu basteln wäre ein Kinderspiel. Das ist es keineswegs.
Du hast die unter Hochspannung stehenden Lötkontakte vom Gleichrichter berührt und Dich idealerweise mit der linken Hand auch noch geerdet, sodaß der Strom durch Deinen Körper fließen konnte. Was der Arzt Dir geraten hat, war also völlig richtig. Neben seinem Tipp mit der Hand in der Hosentasche kann ich Dir zusätzlich noch sagen: Trage Schuhe mit Gummisohlen.

Es macht wenig Sinn, wenn man Zeit und Geld in ein Grundig TK 220 investiert. Es ist ein uraltes Tonbandgerät, wofür es keine Ersatzteile mehr gibt. Wenn es für Dich persönlich einen ideellen Wert hat, schraub es zu und stelle es an einen Ehrenplatz. Oder gib es jemanden, der die benötigten Zwischenräder selbst neu herstellen kann und es repariert. Ohne neue Zwischenräder bleibt wohl das laute Geratter. Ich habe mich nie darum gekümmert, weil es gibt von Grundig so viele andere Tonbandgeräte, die solche Verschleißteile nicht haben, dass man darauf nicht angewiesen ist.

Gruß,
Manuel
Hallo Grundig-Fans,

ja, das war der Gleichrichter und das dicke Teil daneben ist der Siebelko, der hält den "Brumm" vom Gerät fern. Einfach ausgedrückt.
Die beiden Teile sind miteinander durch Drähte entsprechend verbunden und halten selbst im ausgeschalteten Zustand die Spannung noch einige Zeit. Die Entladung kann Stunden dauern. Du, Tim, hättest dir also noch einige Zeit später "einen fangen" können. Auch im stromlosen Gerätezustand. Da das Gerät jedoch eingeschaltet und am Stromnetz hing, hast du leider beidhändig die volle Ladung abbekommen. Das hätte böse enden können. Kleiner Trost: selbst die erfahrensten Bastler (auch Buchautoren, keine Namen) fangen sich auch heute noch hin und wieder einen beim Schrauben, das passiert halt. Trotzdem muss natürlich gerade der Anfänger allergrößten Respekt vor Eingriffen am laufenden Gerät haben. Das ist nicht böse gemeint, soll dich aber vor einem zu frühen Ende bewahren !

Was deine Rappelkiste betrifft, so hat Manuel natürlich recht.
Da ich jedoch deine Beweggründe nachvollziehen kann, dürfte es wohl wenig Sinn machen, dir ein anderes Tonbandgerät, welches für kleines Geld problemlos aufzutreiben sein dürfte, schmackhaft machen zu wollen. Auch wenn es wieder ein Grundig - sagen wir mal - TK 246 oder ähnlich wäre. Es ist halt nicht "dein" Gerät, richtig ?

Wie ich in deinem Profil sehen kann, kommst du aus dem Rhein-Main-Gebiet. Ich auch. Guck´ mal in deinen Postkasten.

Gruß
Thomas
Hallo Tonbandfreunde,

ich wollte gerne den erfolgreichen Vollzug bezüglich der Reparatur meines TK 220 melden.

Thomas (alias grundig tk240) war letztens bei mir und hat, nachdem wir uns per PM verabredet hatten, meine 220 wieder flottgemacht. Ein praktisch neues Reibrad wurde eingebaut, die Feder, welche für den korrekten Andruck des Rades sorgen soll, wurde getauscht. Thomas erklärte mir, dass genau dieses Problem zur Verhärtung des Reibrades führt: Durch nachlassende federspannung lässt der Anpressdruck des Rades am rechten Teller nach, durch die Reibung erhitzt sich das Rad und wird glasig, auch Ausbrüche aus dem Gummi kommen vor. Und dann ratterts halt sehr ungebührlich.

Es wurden weitere Justage und Einstellarbeiten vorgenommen, die ganze Aktion hat etwa fünf Stunden gedauert, ein - gut, eher zwei bis drei - Dankeschön-Pils zum gelungenen Abschluss und dabei laufendem Tonbandgerät mit knackigem 70er-Jahre-Rock war das Mindeste, was ich meinem Forumskollegen Gutes tun konnte. Schliesslich hat er Zeit, Arbeit und Spritgeld in meinen ollen Koffer investiert.

Kurz:
Ich möchte mich auf diesem Wege nochmals ganz herzlich bei Thomas bedanken. Seit dieser Aktion habe ich endlich ein ordentlich funktionierendes Gerät, es läuft fast täglich und bereitet mir eine Riesenfreude. Ich hätte das niemals alleine hingebracht und hätte auch mehrmals fast aufgegeben. Er jedoch war mit einem Feuereifer bei der Sache und hat - abgesehen von kurzen Zigarettenpausen auf dem Balkon - unermüdlich an dem Gerät herumgewerkelt.
Vor allem hat er mir jeden Handgriff geduldig erklärt, mich auch mal selbst rangelassen und mir so einiges an Wissen vermittelt. Jetzt kenne ich mein Tonbandgerät wesentlich besser als vorher, wo ich nur auf Tasten herumdrücken konnte.

Auch gut zu wissen, dass man hier nicht mit seinen Problemen als Anfänger alleine gelassen wird. Das tut gut und sollte auch erwähnt werden.

Ich melde mich sicher mal wieder, wenn ich weitere Fragen oder Probleme haben sollte. Helfen kann ich leider (noch) nicht, dafür bin ich einfach zu sehr Greenhorn auf dem gebiet. Ich wünsche aber euch allen einen so fairen und kollegialen Helfer, wie ich ihn kennenlernen durfte.

Gruß an alle, besonders an Thomas, der mir bewiesen und klar gemacht hat, dass mein Grundig-Koffer besser als sein Ruf ist. Erfahrung ist halt doch wichtiger, als so manche (wenn auch gutgemeinte) Internetweisheit.

Tim
Hallo Tim,

huch, da werde ich ja richtig schamviolett......Danke für die Blumen !

Nun, dein Köfferchen gehört nun mal zu meinen Lieblingskoffern und wenn ich bei einem solchen Apparätle helfen kann, mache ich das natürlich auch. Die örtliche Nähe ist da natürlich von großem Vorteil, würdest du in einem anderen Teil der Welt leben, wäre sicher auch von dort Hilfe vorort gewesen.

Ich wünsche dir jedenfalls reichlich Freude mit dem schönsten (!) Tonbandkoffer, der je die heiligen Hallen des "gröTobagehedeWe" verlassen hat.

Und wenn´s doch irgendwann irgendwo mal wieder klemmen sollte (wovon auszugehen ist), weisst du ja, bei wem der Notruf abzusetzen ist. ;-)

Bei mir gibt es auch wieder Arbeit: Gleich zwei TK 245, einmal mit Maggi-Band, einmal mit Doppelzeiger haben am vergangenen Samstag den Weg in den Astra´schen Kofferraum gefunden. Eine kostenlose Gabe eines befreundeten Radiosammlers, der im Dampfradioforum sein Unwesen treibt und glücklicherweise mit den meisten Rostwicklern nix anfangen kann, diese kriege ich dann immer mal geschenkt, *freu* !!

Es wird nie langweilig und das ist auch gut so.

Gruß
Thomas
Hallo Tim und Thomas,

freut mich sehr, dass die Geschichte ein so tolles Ende gefunden hat. Besser geht's nicht. Smile
:welldone:

Gruß,
Manuel
Thomas,
hast Du mal nicht mit dem Gedanken gespielt in den Kölner Raum zu ziehen? Ich helfe auch bei der Wohnungssuche.

Gruß
Frank
Hallo Manuel,

ja, ist ein echtes Happy-End. Mal schauen, für wie lange.....

Hallo Frank aus Kölle,

danke, deine Anfrage ehrt mich.
Es ist jedoch so, dass ich zum einen ein echter "Hessebub" bin, auch wenn Köln natürlich reizvoll ist. Ich würde dort jedoch schon am Dialekt scheitern, bin ich doch nicht in der Lage, die Texte von BAP, den Bläck Fööss und den anderen Lokalbands in unsere Muttersprache zu "översetze".

Außerdem habe ich dieses Jahr schon einen Umzug hinter mich gebracht, bin immer noch "Schlaachkaputt".

Losse mer de Dom in Kölle, denn do gehört er hin.

Gruß
Thomas
OT Start

Zitat:grundig tk 240 postete
Losse mer de Dom in Kölle, denn do gehört er hin.

Das wird doch!

Da Kölsch nur eine gesprochene, nicht für die Nachwelt aufgeschriebene Sprache ist, gibt es bereits im inneren Stadtbereich unterschiedlichste Ausdrucksweisen. Insofern nur Mut zum Ortswechsel.

Ich würde das so notieren:

"Losse mer d`r Dom en Kölle, denn do jehööt hä hin."

Övrijens:
Met däm Niedecken`s Wolfjang han ich jo he em Vringsveedel e paar Johr de Schollbank jedröck, verstonn dunn isch ävver och nit alles. Dä nuschelt ärch. Dä Engel`s Thomas wonnt he em Nevvehuus en minger Stroß.

OT Stop

Gruß
Frank