Tonbandforum

Normale Version: Philips N4504 Einstellarbeiten
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Hallo in die Runde,
Ich komme irgendwie von diesen Philipsbandmaschinen N4504 nicht weg. Wenn auch oft von einem "Plastikbomber" die Rede ist, ich kann mich immer mehr für diese Geräte begeistern. Zwei von den Geräten laufen bei mir sehr ordentlich, flüsterleise und mit sehr guter Aufnahmequalität.
Jetz habe ich noch zwei Geräte ersteigert, aber bei beiden ist keine Kanalgleichkeit, ein VU schlägt immer etwas weniger aus und der Kanal klingt dumpfer. Ich habe auch schon einiges im Forum über Einstellmöglichkeiten gelesen.
Jetzt möchte ich nun selbst Einstellungen vornehmen. Die Serviceanleitung habe ich. Für die elektr. Arbeiten benötigt man laut Philips
Universalmessgerät
Millivoltmeter
NF- Generator, und um diesen geht es. Messgeräte selbst sind sehr rar, es gibt da aber im Netz eine Shareware "Test Tongenerator 4.4" von Timo Esser, kann man damit die Einstellarbeiten vornehmen.
Wer hat damit schon Erfahrung gemacht?
Danach würde ich euch gern um weitere Hilfe bitten.
moin moin,

hast du schon nach der sauberkeit der köpfe gesehen, klingt nach verdreckt .

cu reginald
Hallo Werner,

bezüglich PC-Messgeräten habe ich mit dem audiotester recht gute Erfahrungen gemacht.

http://www.audiotester.de/

Die Software kostet derzeit schlanke 39€, wurde hier im Forum schon sehr gut beschrieben, z.B. hier:

http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...adid=10674

und bietet für Messarbeiten an Tonbandgeräten z.B. folgende Funktionen:

- Oszilloskop
- NF-Generator
- 2D-3D Spektralanalyse
- Gleichlaufmessung über Spektrumanalyse
- Frequenzgangmessung

Die gelieferten Werte sind nach meiner Einschätzung für die Anwendung im Hobbybereich mehr als ausreichend. Allerdings empfiehlt es sich aus Sicherheitsgründen nur die NF-Buchsen am Gerät für Messungen zu verwenden, ansonsten sind der PC / das eigene Leben in Gefahr.

Für Messungen im Gerät kommt man an dafür vorgesehenen Messgeräten nicht vorbei. Dabei reicht ein einfaches Digital-Multimeter für den Beginn (Messung von (Gleich-)spannung und Widerstand, ggf. Kapazität) aus. Alles übrige gibt es mittlerweile gebraucht aber schon zu überschaubaren Preisen.

Welche Erfahrung hast Du denn im Elektronikbereich ?

Gruß
Jürgen

EDIT: Passage ergänzt
Hallo,
vielen Dank, reginald bull und Jürgen, für die Antworten.
Ja die Tonköpfe und alle Teile an denen das Band läuft wurden mehrfach mit Isopr.(96%) gereinigt, diesmal kam dadurch keine Klangverbessung.
Im Elektronikbereich habe ich wenig Erfahrung, sauberes löten ok ,aber das Verständnis für viele Abläufe fehlt.
Meine erste Arbeit an der N4504 sollte das Einstellen der Aufnahme/ Wiedergabe- Empfindlichkeit sein, damit so denke ich, stelle ich den gleichen Ausschlag beider VU`s ein, oder liege ich da schon falsch?
In der SM steht z.B.
1.Signal von 333Hz an Buchse Line IN/OUT(linker Kanal, danach rechter Kanal führen.
2. Unmoduliertes Band erstklassiger Qualität einlegen.
3.Taste Rec drücken
4.Gerät in Stellung Monitor und Stereo bringen, Pegel auf maximum.
5. Eingangssignal so wählen, das Ausgangsspannung an Buchse Monitor (wieder erst den rechten, dann den linken Kanal),1V+-0 dB beträgt.
6. R96 bzw R196 so einstellen, dass Spannung an Buchse Monitor(rechts dann links) 1,4mV +- 0,5 dB.
6. R54 bzw R154 so einstellen, das der linke und rechte Indikator 100% anzeigt.
7. Gerät in Stellung Start_Rec_(Vorbandschalter A)_ Stereo_19.
8.R40 bzw R140 so einstellen, das der linke und rechte Indikator 100% auschlägt.
Wenn ich das richtig verstehe wird an Buchse Line IN/OUT mit dem Tongenerator ein Signal von 333 Hz geführt, die Punkte 2-4 sind verständlich, aber dann haberts bei mir mit Punkt 5.
Kann jemand helfen?
Gruß Werner Holt
Philips wählte hier eine etwas gewöhnungsbedürftige Methode.
Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, ist es eine Methode ohne Bezugsband.
Dazu wird über einen vorgegebenen Kopfstrom des Aufnahmekopfes (das ist dein Punkt 6) der Bezugspegel festgelegt. Danach wird der Wiedergabepegel eingestellt.
Was die Anleitung verschweigt ist die nötige Trennung von Signal und Vormagnetisierung.

Ich würde die Anleitung links liegen lassen und die Einstellungen in üblicher Weise mit Bezugsband vornehmen.

PS: In den meisten Versionen der Serviceunterlagen befindet sich im nächsten Kapitel (Einstellen des Vormagnetisierungsstroms) ein kleiner Fehler. Die Messpunkte an der BU4 sind falsch angegeben.
Statt 5/2 (7/2) sollte dort 6/2 (7/2) stehen.

Nachtrag: zu deinem Punkt 4, das Gerät muss hier auf "Vorband" stehen.
In der Anleitung heißt es Stellung "B" (Before Tape).

Gruß Ulrich
Hallo Werner,

für beide Methoden, die im Servicemanual und die Variante von Ulrich benötigst Du neben einem NF-Generator auch ein Millivoltmeter oder Oszilloskop (ersteres zeigt Effektivwerte an, mit letzterem kannst Du den Spitzenwert messen und dann zurückrechnen). Die einfachen Multimeter sind i.d.R nur für Netzfrequenz (50Hz) ausgelegt.

Im SM sind bei Wechselspannungen (Sinus-Messsignalen) immer Effektivwerte angegeben.

Gruß
Jürgen
Hallo Ulrich
Dank für deine Antwort. Du hast recht, die "Stellung A,B habe ich verwechselt.
Ich bin in Holland auf Montage und versuche in der Zeit mich hier für die Arbeiten vorzubereiten. Neben mir auf dem Schreibtisch liegt nur die SM, und die nicht gerade sehr leserlich.
In der SM steht als Bezugsband 1kHz - 13kHz
3150 Hz, 4,57 cm/sek
3150 Hz, 9,5 cm/sek
3150 Hz 19 cm/sek
ist das wenigstens erst mal richtig, wobei ich denke, es müßte 315 Hz sein.
Bezugsbänder gibt es laut Forum bei verschiedenen Anbietern, wobei ich bei Herrn Bluhthard mir am sichersten wäre.
Er schreibt einem anderen Forenmitglied folgendes:
danke für Ihre Info. Das DP 26 war das Band, aus welchem auch das
Bezugsband 9 gefertigt wurde.
Mit diesem wurden die Heimtonbandgeräte eingemessen, auch Uher, ASC
usw. Da bei diesen Geräten keine getrennte Pegeleinstellmöglichkeit pro
Geschwindigkeit vorhanden war, galt dieser Pegel für alle
Geschwindigkeiten, also von 4,75 bis 19 cm/sec.
Das DIN-Bezugsband 9 hat den Bezugspegel 250 nWb/m.
Dieser Wert 250 nWb/m ist wohl ein Umrechnungswert?
In der SM steht natürlich nicht wie ich die Aufnahme- und Wiedergabeempfindlichkeit mit dem Bezugsband einstellen kann.
Kannst du mir das irgendwie erklären aber wie geschrieben habe ich wenig Grundkenntnisse.
Über die Hilfe auch anderer Mitglieder wäre ich sehr dankbar.
Gruß Werner Holt
Die in der Anleitung erwähnten Bänder sind nicht das was du brauchst.
Das erste ist ein Band zur Azimuteinstellung, die anderen Drei sind zur Einstellung der Bandgeschwindigkeit und die haben halt die typischen 3150 Hz.

Du benötigst ein Band mit Bezugspegel oder ein Universelles mit diversen Aufzeichnungen.

1. Band mit Bezugspegel abspielen, mit R40 (R140) an Pin 3 (5) Buchse 4 (Monitor)
1 Volt Effektiv einstellen.

2. Leerband auflegen, Gerät auf 9,5 cm/s Vorband (B) Aufnahme einstellen.
Regler Level auf Maximum und Balance auf Mitte.
333 Hz an Buchse 3 Pin 3 und 5 zuführen, Signalamplitude so einstellen das an Buchse 4 Pin 3 und 5 wieder 1 Volt zu messen sind.
Mit den Potis R54 (R154) Aussteuerungsanzeige auf 100 % bzw. 0 dB einstellen.

3. Mit den Einstellungen von oben (2.) Gerät auf Aufnahme Hinterband (A) stellen.
Mit den Potis R96 (R196) an Buchse 4 Pin 3 (5) 1 Volt einstellen.

Als nächstes erfolgt dann die Einstellung der Vormagnetisierung über den Frequenzgang, genauso wie es in der Anleitung steht.
Danach noch mal die Einstellungen unter 3. Kontrollieren.

Geeignete Messgeräte sind und bleiben Voraussetzung, auch für eine PC basierte Messung braucht man im Vorfeld ein Messgerät als Referenz.
Ohne diese Referenz kann man mit dem PC keine absoluten Pegel (Spannungen) messen.

Gruß Ulrich
Hallo,
erst noch einmal Dank für die Hinweise von Jürgen.
Ulrich, ich werde versuchen solches Band zu organisieren und mich dann langsam mit den Einstellarbeiten vertraut machen.
Meinst du die PC- Software mit einen Meßgerät(z.B. NF- Generator) kontrollieren?
Sicher ist es für mich als Laien schwer, ohne vor Ort Hilfe klar zukommen, aber wo findet man in Wohnortnähe jemanden der helfen kann.
Wäre ja im Forum nicht schlecht, wenn eine Liste von hilfsbereiten Mitgliedern existieren würde. Denn das Hobby "analoge Tonaufzeichnung" und die dazugehörigen Bandmaschinen ist nach wie vor so interessant, das Jugendliche, die das zum ersten mal sehen vom Staunen nicht loskommen.
Meine ersten Aufnahmen stammen aus dem Jahr 1972 natürlich mono, immer noch gerne anzuhören.
Gruß Werner Holt