Tonbandforum

Normale Version: Sony TC-D5pro2 Höhenverlust
Sie sehen gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Hallo liebe Leute,

der geschätzte Mobilrecorder SONY TC-D5proII hat arge Probleme mit der Höhenwiedergabe. :-(

Beim Abspielen einer Bezugsbandcassette beläuft sich der Pegelabfall (auf beiden Kanälen) bei 10kHz auf etwa 5dB, bei 14kHz bereits auf etwa 10dB.

MPX-Filter hat das Gerät nicht.
Köpfe sind gereinigt und entmagnetisiert.
Azimuthfehler halte ich für unwahrscheinlich, bei Eigenaufnahmen tritt (trotz Kombikopf) der gleiche Umstand auf.

Könnte der (F&F) A/W-Kombikopf abgeschliffen sein?
Ich bin bzgl. "Kopfbild" ja nicht der erfahrenste...meiner Meinung nach sieht er gut aus...siehe Bilder unten.
Oder der Wiedergabeverstärker? Da würde ich dann wohl an meine Grenzen kommen...

Ein Servicemanual habe ich vom Schaltungsdienst in Papier, jenes vom Schwestermodell TC-D5M ist dort zu sehen:
http://transom.org/?p=7519

Meine Meßausrüstung beläuft sich neben Bezugscassetten auf Tongenerator, Millivoltmeter und Oscar. Schaltungslesen eher eine wohlwollende vier miiinus...:-)

Über Hilfe würde ich mich sehr freuen.

Anbei ein paar Photos; mea culpa wg. der bescheidenen Makro-Qualität...

[Bild: IMG_3831a.jpg]

[Bild: IMG_3835a.jpg]

[Bild: IMG_3838a.jpg]

[Bild: IMG_3845a.jpg]

[Bild: IMG_3846a.jpg]


Schöne Grüße
Frank
Hast du das Gerät so bekommen oder kam der Höhenverlust langsam schleichend?
Hallo lieber Alligator,

habe das Gerät seit etwa 3 Jahren und habe es erst jetzt "richtig" unter die Fittiche genommen. :rot:
Im normalen Betrieb nimmt man es ja nicht soofort wahr.

Dolby und Limiter sind beim Testen natürlich aus und ob Monozellen oder NSG macht keinen Unterschied.

Gruß
Frank
Am Kopf ist jedenfalls kein Einschliff zu sehen, aber an der Andruckrolle ist da so eine kleine Kante zu sehen. Einen Höhenverlust hat man dadurch nicht, das macht sich in Gleichlaufschwankungen bemerkbar. Kommst du mit einem Stäbchen oder Finger an den Kopf? Versuch mal, das Band etwas zu verschieben, natürlich ein altes Band nicht das Bezugsband.
Sollte klappen...die Cassettenklappe kann ja während des Betriebs offen bleiben...

meinst Du "verschieben" des Bandes am A/W-Kopf während der Wiedergabe eines "Sinus-Bandes" von einem einwandtreien Recorder oder während der Aufnahme von z.B. 14kHz?

Bei letzterem ist eine anschließende Beurteilung mangels Hinterbandkontrolle ja ein wenig schwierig...
Eine einwandfreie Aufnahme. Wenn Fehler in Spurlage oder Azimuth sind, sollte man das dadurch hören.
danke!
Werde ich versuchen...bin dann gegen 21:30 wieder "on air"...
Die Azimuth Einstellschraube ist direkt links neben Kopf, gut möglich, daß mal jemand dort geschraubt hat. Ist da sowas wie Siegellack zu sehen?
so, Testband XL-II (1kHz / 10kHz / 14kHz bei -20dB) auf gutem stationärem Recorder aufgenommen.
Wiedergabe auf TC-D5:
1kHz: unter 1dB Abweichung
10kHz: ca-5dB Abweichung, rechter Kanal etwas mehr
14kHz: ca -9dB Abweichung, rechts wieder etwas mehr.

Ich habe die "Testcassette" (aus Sicht von Bild1) links etwas angehoben und die Abweichung reduziert sich etwa um die Hälfte.
Also doch Azimuth? :rot: :rot: :rot: Confusedhame: Confusedhame: Confusedhame:

Verflixt...hab' grad' sämtliches Feinwerkzeug bei meinem Bruder...
Kreuzschitz Größe Null & Co...
ohne Gehäusedeckel-Demo kann ich keinen Lack entdecken.

Aaber ich dachte, bei Eigenaufnahmen hätte es dann vieel weniger abweichen müssen? Hmmm...

Jedenfalls danke für die gute Hilfe!! :verbeugen:

Ich werde AUF JEDEN FALL bzgl. Azimuthjustage berichten...auch wenn ich bei Cassettendecks immer ein wenig Bammel habe...bei TB ist das m.E. etwas leichter...Werkzeug kommt aber erst Sonntag zurück.

Merci
Frank
Es ist ja im Schaltplan gut dargestellt, wenn du auf die eine Seite drehst, kriegst du rechts Maximum, auf die andere Seite drehen gibt links Maximum. Du stellst es in die Mitte, so daß beide Kanäle möglichst den selben Pegel haben.
prima, lieber Kaiman.

Blaßblauen Siegellack konnte ich doch noch erkennen, aber nicht, ob er unversehrt ist.

"Zur Strafe" werde ich mich nun erstmal mit Walzenreiniger (und anschließend Glycerin) über die Andruckrolle hermachen.

Macht es eigentlich Sinn, die Capstanwelle (oder sonst irgendwas, im SM steht natürlich nix) zu ölen? Verdächtige Geräusche gibt es zwar keine...

[Bild: TC-D5proII_Azimuth__.jpg]

Viele Grüße
Frank
Zitat:kesselsweier postete
Macht es eigentlich Sinn, die Capstanwelle (oder sonst irgendwas, im SM steht natürlich nix) zu ölen?
Vorne an der Andruckrolle natürlich nicht, sonst hast du die Schmiere auf Andruckrolle und Band, evtl kann man an das Lager kommen, wenn man von hinten den Motor rausnimmt. Wenn nichts im Schaltplan steht, nach vorhanden Fett und Öl Spuren schauen, wenn du den Eindruck hast, daß es schlecht läuft, schmiere etwas nach. Es werden in diesem Gerät viele Kunststoff Teile verwendet, deshalb darauf achten, daß es nicht verharzt oder den Kunststoff angreift.
Hallo lieber Kaiman, werte Interessierte,

so, nach Umzugshilfe am Wochenende samt Muskelkater bin ich eben noch dazu gekommen, beim Densuke den Azimuth einzustellen.

Habe selbst eine Grundig Vollspur-Bezugscassette 200nWb/m sowie eine geborgte Grundig Halbspur-250nWb/m und dann noch eine BASF-Vollspur 250nWb/m (nur Bezugspegel 315Hz). Da die Bezugscassetten ja alle aus (mindestens) zweiter Hand sind und somit keinen gesicherten Qualitätsstandard haben, habe ich sie abwechselnd benutzt; die Ergebnisse sind aber recht identisch.

Obige Ausgangssituation war ja folgender Höhenabfall:
10kHz: -5dB
14kHz: -10dB

Nun habe ich nach Pegelmaximum und Phasenfeineinstellung folgendes erreichen können:
10kHz: -3dB
14kHz: -3,5dB

Hier mal alle Frequenzen im Detail (mit Audiotester & Co. habe ich mich bislang leider noch nicht auseinandergesetzt, deshalb hier "analog"):
31,5Hz: -3dB
40Hz +2dB
63Hz: +0,5dB
125Hz bis 500Hz: 0dB
1kHz -1dB
2kHz: -1,5dB
4kHz: -1,8dB
6,3kHz: -2dB
8kHz: -2,5dB
10kHz: -3dB
12,5kHz: -3,2dB
14kHz: -3,5dB
16kHz: -4,5dB
18kHz: -7dB

Das ist zwar immer noch nicht überragend, aber deutlich besser.
Mit Azimuth allein lässt sich "mehr" jedenfalls nicht herausholen (Ich brauche für solche Aktionen immer mehrere Stunden, andere mögen schneller sein...).
Sollte / dürfte / müsste hier noch etwas im argen liegen?

Ob der alte, hellblaue Sicherungslack unversehrt war, mag ich nicht sicher sagen. Es gabe jedenfalls keinen größeren Widerstand beim Beginn der Schrauberei. Jetzt prangt dort neuer in rot. :-)

Habe dann noch Wiedergabe-Bezugspegel (leicht verringert), Aufnahmepegel (erhöht) und VU-Meter-Level (leicht erhöht) angepasst.
Bias ist mit den Lötbrücken ziemlich fummelig und ich hab's erstmal gelassen, passt "je nach Cassette" einigermaßen.

@Kaiman_215 wegen der Schmierung: danke, aktuell ist kein erhöhtes Laufgeräusch zu vernehmen, dann werde ich prophylaktisch erst mal NIX tun.
Ich danke Dir noch einmal ganz herzlich fürs "kümmern" :-) :-)

Beste Grüße & gute Woche
Frank
Ist dies nicht ein Gerät welches für die Aufzeichnung von Sprache konzipiert ist?

Demnach würde ich hier auch nicht mehr erwarten, denn das Ergebnis ist dafür mehr als okay.

Allerdings könnte nach der Spezifikation von Sony:

[Bild: Spec_Sony.JPG]

das ganze noch etwas besser sein, dies hängt dann sicherlich noch vom Bandmaterial ab und der Einstellung der Vormagnetisierung.

Es müsste zuvor einmal der Wiedergabepegelverlauf mit dem Frequenzgangteil einer Bezugskassette dargestellt werden.

Oder solte der von Dir ermittelte Verlauf von oben, das Resultat des Frequenzgangsteils einer Bezugskassette sein?


Gruß

Thomas
Hallo Thomas,

Zitat:Gyrator postete
Ist dies nicht ein Gerät welches für die Aufzeichnung von Sprache konzipiert ist?
sagen wir mal so: dies war der erste (und m.E. einzige) "Cassettenrecorder", welcher vom deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk seinerzeit das Attribut "sendefähig" erhielt. (Der Nagra SN hat ja kein Bandgehäuse :-D)

Ich hab' ihn jedenfalls immer gemocht und "haben-wollen", finde ich hübsch und toll konstruiert...der hier neu hinzugekommene CR160AV hat trotz höherem Gewicht weniger Charme und mehr Gleichlaufprobleme...

Zitat:Es müsste zuvor einmal der Wiedergabepegelverlauf mit dem Frequenzgangteil einer Bezugskassette dargestellt werden.

Oder solte der von Dir ermittelte Verlauf von oben, das Resultat des Frequenzgangsteils einer Bezugskassette sein?
In der Tat. (Ich nutze ja leider noch keine PC-Audio-SW...)

Schöne Grüße
Frank