Tonbandforum

Normale Version: Tesla B116-B115 Laufgeräusche
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Hallo in die Runde,
Ich hatte vor einiger Zeit Fragen zum Philips N4420, das Forum konnte prima helfen.
Jetzt habe ich mich meiner Sammlung Tesla B116/B115(4 Stück) zugewandt. Elektrisch sind die Geräte, von einen guten Bekannten in Dresden, wieder zu Hochform gebracht worden. Was mich allerdings noch sehr stört sind die lauten Laufgeräusche. Ich habe bis auf den Motor alle übrigen "Nervtöter" ausgebaut gereingt, auch einiges an Wickelgummis gewechselt, mit Erfolg, denn die Schleifgeräusche sind jetzt mimimal.
An den Motor traue ich mich nicht ran, zumal ich nicht lokalisieren kann, welches Bauteil den Krach macht. Bei allen 4 Bandmaschinen ist die Lautstärke gleich laut. Wofür ist eigentlich die Pappe zwischen Anker und Rotor, vielleicht wird die ja in Schwingungen versetzt.
Hat jemand mit Tesla, oder dem Problem Erfahrungen.
Im voraus Dank
Gruß Werner Holt

esla

Hallo,

die TESLA-Motoren waren noch nie leise. Ich hatte ein B100, später auch ein nagelneues B730. Irgendwann fingen die Motoren immer wieder an zu quietschen und zu rappeln. Wenn im B115/116 so ein Motor wie im B100 usw. verwendet wird, ist dieser sehr einfach zu zerlegen (bestimmt 20-mal gemacht). Alles gereinigt, wenig Sinterlageröl dran, geholfen hat es nicht lange.

Die untere Auflage für die Ankerache war damals auch schon sehr "durch" bei meinem B100, diese habe ich um 180° gedreht und wieder eingebaut. Die Ankerachse hat unten eine Öffnung in die eine Kugel eingebracht ist. Diese Stahlkugel hat sich im Lauf der Betriebszeit stark auf dem Blech, auf dem sie aufliegt, eingeschliffen.

Viel mehr kann ich leider dazu nicht mehr sagen, vielleicht meldet sich Gerald (snzgl) noch zu dem Thema, er hat sehr viele TESLA-Tonbandgeräte.

Gruß Jens
Ah, Werner ich grüße Dich! Ja die Motoren bei den Maschinen sind etwas laut, das waren sie auch schon wo diese Geräte neu waren, nur zu laut dürfen sie auch nicht sein. Das Laute dürften die Strömungsgeräusche sein, die diese Luftschraube erzeugt. Sie befindet sich an der Achse. Ich hoffe Du hast beim restaurieren kein Fett genommen, es sind Gleitlager in der Maschine aus Sinterbronze vorhanden. Hier nur Sinterlageröl. Sollte der Motor natürlich überlaut sein, Achse ausbauen und reinigen. Gruß, Holger
Oh esla war schneller...lach....
Ein "Krachmacher" könnte auch die Blattfeder sein, welche auf die Riemenscheibe drückt und so diese bei Senkrechtbetrieb in ihrer Lage halten soll. Diese Feder darf nicht zu stark drücken, eben nur soviel, daß die Motorwelle in ihrer Lage gehalten wird und nicht pendelt.
Hallo, und Dank für die Antworten.
Elsa, die Motoren von B100 bis B730 sind anders gebaut, ich habe diese Gräte und die B-Serie von Tesla ab B4 komplett, jedenfalls das was es im Osten gab. Das mit der unteren Auflage der Ankerachse guck ich mir genauer an. Ich vermute wie Holger schreibt, das das Lüfterrad, diese Pfeiftöne usw. verursacht, oder diese Pappe, die zwischen Anker und Rotor ringsherum angebracht ist. Vielleicht mal das Lüfterrad einkürzen, ich habe noch einige B116 als Ersatzteilspender.
Snzgl, die Blattfeder dürfte es auch nicht sein, im Waagerechtbetrieb habe ich sie ausgebaut, Geräusche bleiben.
Ich werde über meine Aktivitäten berichten.
Gruß Werner Holt
Hallo Werner,

meine Vorredner haben ja bereits gute Tipps gegeben.

Um maximale Leistung aus diesen hier verwendeten Plattenspieler-Spaltpolmotoren herauszuholen, hat man die Induktion bis an die magnetische Sättigungsgrenze getrieben, was sich darin auswirkte, daß sie neben Geräuschen und Vibrationen nach längerer Betriebszeit viel zu heiß wurden und somit recht bald das Öl aus den Lagern flüchtete.
Bei den späteren Geräten hat man aus genanntem Grund diesen zusätzlichen Lüfter auf die Rotorwelle gesteckt, was aber nicht zur Lösung dieses Problems führte.
Andererseits wird das obere Sinterlager durch den relativ starken Zug der Peese in eine Richtung belastet, was irgenwann zu dessen Verschleiß führte.

Da die Lager aus Geräusch-, Vibrations- und Fluchtungsgründen zusätzlich in Gummi gepuffert sind, lassen sie sich relativ einfach ausbauen.
Somit kann man die Lager untereinander oder mit einem anderen Motor leicht tauschen.
Auch ich habe die Lager im Laufe eines Motorlebens öfter untereinander tauschen müssen und so eingesetzt das das geringste Radialspiel in die Belastungsrichtung zeigte.
Da durch die einseitige Zugbelastung aus der oberen anfangs runden Lagerbohrung mit der Zeit ein "Langloch"wird, ist es am wirkungsvollsten,
die Lager nur um jeweils 90° zu drehen und so wieder einzusetzen, da sie in dieser jetzt neuen Belastungsrichtung noch am wenigsten verschlissen sind.

Da zu Hause eine Vakuumtränkanlage selten vorhanden ist, kann man behelfsweise die reinen Sinterbuchsen in einem kleinen Gefäß mit Sinterlageröl
auf der Kochplatte mäßig erhitzen, so daß die Luft aus den Poren des Lagers entweicht und beim Abkühlen neues Öl in diese gesaugt wird, was dann wesentlich länger der Schmierung zur Verfügung steht.
Anders bekommt man den Schmierstoff nie wieder in das Innere eines trockenes Sinterlagers hinein, sondern nur noch an dessen Öberfläche.

All diese Probleme gab es mit den älteren Vorgängermodellen der B4-Reihe noch nicht.
Hier wurde noch ein hochwertiger, klassischer Asynchron- Außenläufermotor mit einem mächtigen zentralen Stehlager mit eigenem Ölreservoir eingesetzt.
Man konnte unten einen abgedichteten Deckel öffnen und Öl in relativ großer Menge nachfüllen.
Diese bewährten Motoren (Philips-Lizens) waren wahrscheinlich später ökonomisch leider nicht mehr vertretbar?

Gruß

Bernd
Hallo capstan,
danke für deine ausführliche Darstellung der Arbeitsweise dieser Geräteserie.
Hast du einen Vorschlag wie die Sinterlagerbuchsen aus dem Lagerblock zu entfernen sind. Ist vielleicht ein Herauspressen mit geeigneten Mitteln(Holzdorn) ratsam. Auf alle Fälle versuche ich erst mal die Lager um 90° zu drehen, mal sehen was passiert.
Aber wofür ist dieser Pappstreifen zwischen Rotor und Anker.
Dank nochmal
Gruß Werner Holt
Hallo Werner,

kannst Du nicht mal ein, zwei Bilder einstellen, wo man den Motor gut sehen kann?
Bei mir ist das schon mindestens 25Jahre her das ich das letzte dieser Geräte von innen gesehen habe.
An genaue Details kann ich mich jetzt nicht mehr erinnern, da das Problem auch ander Marken betraf.
Z.B. haben die Polen damals in ihren Grundig- Lizensgeräten (ZK) ähnlich billige Motorkonzepte eingebaut.
Dort hat man gleich noch den Netztrafo eingespart und die paar Wicklungen für die Betriebsspannungen mit auf den Kern des Motors gewickelt.

Gruß

Bernd
Hallo capstan,
Ich habe heute schon ein wenig gewerkelt.
1.Motor ausgebaut, beide Sinterlager gereinigt und erst mal so mit Sinterlageröl "gefüllt".
2. Lüfter abgebaut( nur mal als Test, wo die Gräusche herkommen).
3. Oberen Lagerblock um 90° gedreht und alles wieder zusammengesetzt.
Ergebnis: schon etwas leiser aber ein pfeifender Ton bleibt. Natürlich kann man nicht ohne Lüfter arbeiten.
Aber es zeigt, das vom Lüfter auch Geräusche kommen.
Ich denke das ich den Anker und den Rotor, beide sehen sehr grob bearbeitet aus, überall unsaubere Kanten, etwas mit der Schlichtfeile korrigiere. Den Grat abfeilen, vielleicht entstehen dort noch Strömungsgeräusche. Die Wicklungen lasse ich ganz.
Vielen Dank für den Link.
Gruß Gerd Köhler
Bilder werde ich noch einstellen, weiß noch nicht wie das geht.
Hallo,
habe lange nichts von mir hören lassen, ich war auf Montage und hatte sehr wenig Zeit.
So bald wieder etwas mehr davon da ist, gehe ich mein Experiment wieder an.
Gruß Gerd Köhler