Tonbandforum

Normale Version: Tandberg TD20
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Hallo Freunde,

Ich bräuchte mal Hilfe.
Meine 1. TD 20 hat irgendwann mal angefangen herumzuspinnen. Andruckrolle hoch beim Spulen, keine Stop Funktion mehr usw. Da war klar, eine komplette neue Steuerung muß her. Da so spezielle ICs verwendet wurden, die ich hier nicht bekommen könnte. Und weil es auch Spaß macht, kam alles raus und dafür ein PIC Prozessor rein.
Das hatte ich schon mal bei meiner 2. TD 20 gemacht und hatte damals diese, die 1. TD 20 als Referenz genommen. Bei der TD 20 gibt es einen 4. Motor (M4), der die Mechanik bewegt. Dieser hat 2 Mikroschalter die der Elektronik sagen, in welcher Stellung sich die Mechanik befindet. Allerdings werden auch die Wickelmotoren beim Anlaufen und beim Übergang zu Stop, anhand dieser Schalter und in Abhängigkeit von gewählter Geschwindigkeit und Spulengröße gesteuert. Damals hatte ich die Spannungen an M4 und die Wickelmotorspannungen per Oszi aufgezeichnet und versucht, genauso zu programmieren.
Dabei hatte ich festgestellt und aufgezeichnet dass der rechte Motor beim Schalten von FF auf Stop erst dann anhält wenn das Band steht. Also dreht er sich ohne Band weiter bis in die Unendlichkeit (von der Funktion der Lichtschranke im Kopfträger einmal abgesehen).
Also meine Frage und Bitte:
Kann mal jemand:
-in den Kopfträger ein kurzes Bandstück oder einen Pappstreifen einlegen. Dabei muss der rechte Teller frei sein.
-erst auf FF schalten und dann nach 1 sec. Stop drücken
-was macht jetzt der rechte Teller? Außer dass er stehen bleibt wenn man Band oder Pappe aus dem Kopfträger nimmt, was aber erst mal nicht gemacht werden soll.
-welchen Unterschied bewirkt dabei der Spulengrößenschalter?

Für die Interessierten hier mal die Bilder der Steuerplatine:

Vorher:
[Bild: gra1.jpg]

Nachher, ICs ausgebaut:
[Bild: gra2.jpg]

Und mit neuer Platine, Prozessor steckt noch nicht im Sockel:
[Bild: gra3.jpg]

Und hier die damals aufgezeichneten Spannungen von M4 und die Spannungen an den Wickelmotoren. M1: rechter, M2: linker Wickelmotor. Die rote Linie zeigt M4, positiv linksherum, negativ rechts. Die blauen Felder zeigen die Spannungen der Wickelmotoren. Die blauen nach rechts Pfeile zeigen den Tastendruck (FF oder REW). Die nach links das Drücken der Stoptaste:

[Bild: forFF2.jpg]


Ich bin dankbar für jede Hilfe......
Hi Semih,

Zitat:....in den Kopfträger ein kurzes Bandstück oder einen Pappstreifen einlegen...
Geht es bei dem Bandstück/Pappstr. nur darum, die Lichtschranke
zu überlisten?

Gruß
Peter
Peter,

ja genau, sonst geht ja nichts anderes.
OK - dann werde ich das nachher mal ausprobieren.
Ich melde mich dann wieder - muß erst noch was anderes
erledigen.

Gruß
...das ist merkwürdig - kann das sein oder hat meine 20A eine
Macke (ich vermute es fast):

In Stellung "kleine Spule" wird bei STOP der re. Teller abgebremst
und steht nach ca. 2 sec.
In Stellung "große Spule" wird nur die Bremse angelegt (Schleif-
geräusch) aber der re. Teller dreht weiter.
(Alles ohne Band, nur mit "Schaltstreifen")

Das kann doch nicht im Sinne der Erfinder sein, oder?

Gruß


Nachtrag: mit Band verhält sich die Sache für beide Größeneinstellungen glech, d.h. der re. Teller wird gebremst
und steht nach 2 sek..
das deckt sich mit meinen Messungen. Der Unterschied zwischen kleine Spule - große Spule ist, wenn bei mir alles stimmte, dass am re Motor bei groser Spule die volle Schnellwickelspannung (ca 100 VAC) und bei kleiner Spule "nur" die kleinere Bandaufwickelspannung (ca 60 VAC für PB) anliegt. Anscheinend reicht dann die Bremskraft bei der kleineren Spannung aus um den Teller anzuhalten.
Da unsere beider Beobachtungen sich decken, scheint es dann eben doch so zu sein. Die Skandinavier werden wohl schon irgendwie gewusst haben, was sie anstellen.
Irritierend ist es aber irgendwie doch schon, oder?
Ach ja, dann noch eine Frage:
Bei mir drehen beide Motoren nach Drücken der Stoptaste auf. Je nach Größenschalter mit 60 oder 100 VAC. Das kann man auf den beiden "Oszillogrammen" links sehen. Es wird erst richtig gestoppt wenn man den re Teller per Hand anhält. Verhält sich der li Teller bei dir auch so?
Nachtrag:
Die Oszillogramme sehen etwas merkwürdig aus, weil ich mit einem Zweistrahl-Oszilloskop gleichzeitig 2 Spannungen mit unterschiedlicher Masse messen musste. Dazu habe ich an die Wickelmotorkabel die Primärwicklung eines Netztrafos angeschlossen an dem dann sekundärseitig das Oszilloskop angeschlossen war. Als Zeitbasis hatte ich damals 0,5 sec/Einheit gewählt, also ganz langsam. Deswegen sind die Motorspannungen auch nur als Flächen zu sehen, obwohl es sinuförmige Spannungen (Netfrequenz) sind.
Es ging darum, die Abläufe, bzw. die Beziehungen zwischen Steuermotorbewegung und Wi-Motorspannungen zu sehen und nicht darum, die Spannungswerte genau zu ermitteln.
Bei meiner Masch. verhält sich der linke Teller wie folgt:

wenn aus dem normalen Wiedergabebetrieb (allerdings ohne
Band) auf STOP gedrückt wird, dreht der linke Teller etwas in Gegenrichtung.
Bei "kleiner Spule" beträgt die Gegendrehung etwa eine halbe
Umdrehung, bei "großer Spule" sind es mehrere Umdrehungen
(>10). Dieses Verhalten ist für mich schlüssig.

Der rechte Teller wird dabei in beiden Fällen normal abgebremst
und kommt zum stehen ohne daß man Hand anlegen muß.



Zitat:...Die Skandavier werden wohl schon irgendwie gewusst haben, was sie anstellen.
Irritierend ist es aber irgendwie doch schon, oder?
Was sagt wohl J.Schmidt vom Zentralservice zur korrekten Funktionsweise? (EDIT: klar gerückt...)

Gruß

Peter
Über die Leute habe ich ja nichts böses geschrieben. Es ist sicher, dass sie damals eine menge experimentiert haben, bis sie sich für diese Lösungen entschieden haben.

Meine letzte Frage aber bezog sich, ich habe es nicht richtig formuliert, auf den Ablauf bei Stop aus FF.

Bei allen anderen Übergängen bleiben die Motoren ja entweder sofort oder nach kurzer Zeit stehen.

Übrigens, danke für deine Bemühungen....
Zitat:makaramann postete
Über die Leute habe ich ja nichts böses geschrieben. ..
So meinte ich das mit meinem Zitat und den Hinweis auf. J.S.
auch gar nicht. Es geht um seine Meinung (bzw, sein Wissen)
zu der korrekten Funktionsweise. (sh. EDIT)


Zitat:Meine letzte Frage aber bezog sich, ich habe es nicht richtig formuliert, auf den Ablauf bei Stop aus FF.
...
OK - bei "kleiner Spule" dreht der linke Teller noch etwas gegen, bis
beide Teller stehen. In Stellg. "große Spule" dreht sich der linke
Teller munter gegenläufig weiter (im Prinzip wie rechts). Und das
verstehe ich dann nun nicht ganz. Mit den unterschiedlichen
Spannungen - ja, das ist logisch. Mit "großer Spule" muß ja ein
größ. Momnet aufgebracht werden um die grössere Masse
schnell umspulen zu können. Wie aber überträgt sich in dieser Betriebsart
das Gegenmoment von links nach rechts, um rechts zu stoppen?
Wahrscheinlich nur über das Band, denn Abbremsen "von Hand"
hilft nicht. Der rechte Teller dreht munter weiter.

Gruß
wieder eine Fehlbeschreibung meinerseits. Der Bandbewegungssensor ist unter dem re. Teller, sorry.

Alles was du beobachtet hast, deckt sich mit meinen Messungen. Das freut mich dann schon mal.
Soweit ich das jetzt verstehe, wird aus FF gebremst, zum einen durch die Bremsen und zum anderen durch anlegen gleicher Betriebsspannungen an die Motoren.
Mal so frei laut gedacht:
Wenn jetzt nicht mech. gebremst werden würde, dürfte das doch eigentlich nur funktionieren (Bandstillstand), wenn beide Banddurchmesser gleich wären. Ansonsten würde der Teller, der weniger Band drauf hat, den anderen mitziehen. Nun müsste man wissen, wieviel Unterschied es vom Drehmoment her ausmacht, wenn die Banddurchmesser unterschiedlich sind. Diesen Unterschied müssen dann ja die Bremsen irgendwie überwinden. Und das tun sie ja auch. Interessant wäre noch zu erfahren, warum es bei Stop aus REW nicht auch so gehandhabt wird.

Ich habe deinen Hinweis mit dem "Edit" nicht verstanden, aber es wäre schon Klasse, die Meinung eines Kenners zu hören.

Aber dank dir weis ich jetzt schon mal, wie ich programmieren muss...:winker:
Hallo Leute, guten Morgen, Hallo Semih
Ich habe folgendes Ergebnis: Test Maschine - TD20 A SE - 19 cm
Einmal mit gelbem BASF Vorlaufband und einmal mit altem UGS 26 ? Band,
Die Ergebnisse sind aber gleich.
kleine Spule: FF für ca. 1 sek, Stop gedrückt - linker Teller dreht im Uhrz.
ca. 3 Undr. mit Spulgeschwindigkeit-
rechter Teller dreht ca. 8 - 12 Umdr. gegen den Uhrzeiger, Spulgeschwindigkeit.

Jetzt Kommst: ca. 0,5 - 1 sek Pause -- dann
M4 - zieht für ca. 20 - 25 cm Band Durchlauf an, rechter
Teller läuft in dieser Zeit wieder mit - gegen den Uhrzeiger -- dann Ruhe

Große Spule: wie oben schon geschrieben, solange Band eingelegt ist
laufen die Teller noch 10 Jahre.

Ich hoffe ich konnte Dir neue Erkenntnisse geben.
Grüße - Theo
Hallo Semih,

bei mir verhält sich die Maschine auch genauso wie von Peter in #4 beschreiben.

Gruß
Jürgen
Noch ein Nachtrag: Mit der Einstellung "Große Spule" wird das Band bei mir deutlich schneller abgebremst (die rechte Spule zieht ja auch mit). Interessant wäre es, hier einmal die Bandzugspannungen zu messen. Leider fehlt mir dazu ein geeignetes Messgerät.

Gebremst wird eine große Spule jedenfalls in beiden Einstellungen.

Gruß
Jürgen
Also Freunde, nochmals danke an euch alle. Wenn man auch lange über die Gründe sprechen könnte warum es so gemacht ist, Fakt bleibt, es gehört sich bei der TD 20 so.

Ausserdem ist nun bekannt geworden, dass diese Funktionsweise bisher keinem aufgefallen war. Mir vorher auch nicht. Denn um im normalem Betrieb dieses unendlich kange Laufen der Motoren zu sehen muss ja die Lichtschranke überlistet worden sein...und wer macht das im Normalfall schon?
Und so lange die Bremsen OK sind wird es auch keinem mehr auffallen.

:bier: